Wo halten sich kopfläuse auf

Läuse werden von Mensch zu Mensch übertragen, also kann jeder mit Kontakt zu Menschen Läuse bekommen. So kann ein Kind sich beispielsweise in der Schule oder der Kindertagesstätte anstecken, wenn es mit einem anderen Kind Kontakt hat, das unter Lausbefall leidet.

Kopfläuse existieren seit Tausenden von Jahren. Wie jedes andere Lebewesen haben sie gelernt, sich an ihre Umgebung anzupassen, die ihnen das Überleben ermöglicht. Auch wenn es höchst wahrscheinlich ist, dass Kopfläuse nie vollständig aussterben, so können wir sie heutzutage bei einem Läusebefall sehr gut in den Griff bekommen. 

Die weibliche Kopflaus kann täglich etwa 5 bis 10 Eier legen. Bei einer Lebensdauer von circa 30 Tagen bedeutet dies bis zu 300 Eier pro Läuse-Weibchen.  Die Eier der Laus, auch Nissen genannt, befinden sich dicht am Haaransatz, nahe der Kopfhaut und kleben fest am Haar. Sie sind weiß bis bräunlich, gleichmäßig geformt und haben etwa die Größe eines Sandkorns.   Nach 7 bis 8 Tagen schlüpfen die Larven aus den Eiern. Diese unreifen Läusestadien können sich noch nicht vermehren oder den Kopf verlassen und damit auch noch nicht den Wirt wechseln. 

Nach weiteren 9 bis 12 Tagen haben sich die Larven zu ausgewachsenen Läusen entwickelt. Diese haben eine graue bis braune Farbe und sind etwa so groß wie ein Sesamkorn und damit circa dreimal so groß wie eine Nisse.

Läuse können weder springen, noch fliegen, aber sie können sich sehr schnell bewegen beziehungsweise krabbeln. Um von einem Kopf auf den anderen zu gelangen, ist direkter Haar-zu-Haar-Kontakt notwendig. Kopfläuse tauchen vornehmlich dort auf, wo Menschen nahe zusammen kommen. Aufgrund ihres Sozialverhaltens sind Kinder häufiger von einem Läusebefall betroffen als Erwachsene oder Jugendliche. 

Kopfläuse übertragen in unseren Breiten keine Krankheiten. Theoretisch ist eine Übertragung bestimmter Bakterien über Kopfläuse jedoch möglich. Diese Erreger kommen in Europa nur äußerst selten vor, in einigen Entwicklungsländern sind sie jedoch anzutreffen. 

Nein. Läuse benötigen Blut, um zu überleben. In weniger als zwei Tagen verhungern sie oder sie trocknen aus, wenn sie kein Blut bekommen. Die Eier werden dicht an der Kopfhaut abgelegt, weil sie Wärme und Feuchtigkeit benötigen. Weiter entfernt von der Kopfhaut sind ihre Überlebenschancen geringer.

Außerhalb der Haare können Kopfläuse nur wenige Tage überleben, denn sie müssen regelmäßig Blut zu sich nehmen. Dennoch sollten Handtücher, Bettwäsche sowie getragene Kleidung, wenn möglich, bei 60°C gewaschen werden. Polsterbezüge und Teppiche sollte man gründlich mit einem Staubsauger reinigen. Außerdem ist es wichtig, alle Haarbürsten sowie den Läusekamm nach jeder Benutzung sorgfältig mit Wasser abzuspülen.

Nein. Ein Kopflausbefall hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Regelmäßiges Haarewaschen beugt Läusen nicht vor, es führt lediglich zu „sauberen Läusen“. Kopfläuse sind nicht wählerisch in Bezug auf die Länge oder Farbe der Haare. Alles, was sie brauchen, sind Wärme und Blut. Das Gerücht, dass Läuse ein Zeichen für mangelnde Hygiene seien, führt noch immer dazu, dass Eltern einen Kopflausbefall aus Scham verschweigen. Sie informieren ihre Umgebung nicht und geben den Läusen damit Zeit, sich zu verbreiten. Dies ist einer der Gründe, weshalb Kindergärten und Schulen oft monatelang mit Läusen zu kämpfen haben. Wenn Kinder einer Schulklasse oder einer Kindergartengruppe nicht zur gleichen Zeit behandelt werden, ist eine gegenseitige Wiederansteckung wahrscheinlich.

Kopfläuse haben nur einen einzigen Wirt, den Menschen. Für sie besteht daher kein Grund, von einem Menschenkopf auf ein Tier, beispielweise eine Katze oder einen Hund, zu klettern. Daher werden Kopfläuse auch nicht durch Haustiere übertragen.

Es gibt zahlreiche Produkte auf dem Markt, die behaupten, einem Kopflausbefall vorzubeugen. Jedoch fehlen häufig Forschungsergebnisse und klinische Studien, welche die Verträglichkeit und die Wirksamkeit dieser Produkte belegen. Außerdem besteht keine Notwendigkeit, Kinder im Voraus mit Produkten zu behandeln, da man einen Kopflausbefall schnell und effektiv therapieren kann.  Es ist allerdings sehr wichtig, das Haar Ihres Kindes regelmäßig zu kontrollieren. Hierfür sollten die Haare zunächst mit einer Spülung gewaschen werden, um sie leichter kämmen zu können. Anschließend muss das gesamte Haar sorgfältig mit einem Läusekamm gekämmt werden. 

Das Zusammenbinden langer Haare kann Kopflausbefall vorbeugen, da ein direkter Kontakt zu den Haaren anderer Kinder unwahrscheinlicher ist.

Wenn die Eier der Kopflaus nicht bei der ersten Behandlung getötet oder entfernt werden, können aus ihnen erneut junge Kopfläuse schlüpfen. Damit beginnt der Lebenszyklus der Kopflaus von neuem und es kann zu einem raschen Wiederbefall kommen. Es ist daher besonders wichtig, nach 8 bis 10 Tagen erneut zu kontrollieren, ob die Läuse-Behandlung erfolgreich war. Ein weiterer Grund für den Wiederbefall der Läuse kann darin begründet liegen, dass Ihr Kind mit einem Kind in Kontakt gekommen ist, welches noch nicht mit Läusemitteln behandelt wurde. Deshalb muss nicht nur die Schule oder der Kindergarten informiert werden, sondern die gesamte soziale Umgebung. Wenn lebende Läuse gefunden werden, muss die Behandlung wiederholt werden und Sie sollten anschließend eine wöchentliche Kontrolle durchführen. 

Läuse sind bräunlich und ca. 3 x größer als eine Nisse (etwa wie ein Sesamkorn). Läuse können weder springen noch fliegen und krabbeln nur über direkten Haarkontakt von Kopf zu Kopf. Larven sind die Jugendstadien der Läuse. Sie können sich noch nicht vermehren oder andere Menschen befallen. Nissen sind die Eier der Laus. Sie sind weiß bis bräunlich, gleichmäßig geformt und haben die Größe eines Sandkorns. Im Unterschied zu Schuppen kleben Nissen fest am Haar.

Nein. Die Vorstellung, dass Läuse durch die hohen Temperaturen in einer Sauna abgetötet werden können, ist falsch. Temperaturen, die für Läuse lebensbedrohlich sind, sind auch für Menschen schädlich.

Man kann Läuse und auch Ihre Eier, die sogenannten Nissen, mit dem bloßen Auge erkennen. Die Nissen sind kleine Pünktchen, die eine helle, manchmal weißliche Farbe haben und oft mit Schuppen verwechselt werden, da sie sich ebenfalls am Haaransatz befinden. Je nachdem, ob sich in der Hülle noch eine Larve befindet oder ob diese schon geschlüpft und die Nisse leer ist, kann die Farbe von Nissen ebenfalls unterschiedlich sein. Dunklere, eher hellbraune Nissen, beinhalten meist noch die Larve, also die ungeschlüpfte Laus. Sind die Nissen sehr hell und fast weißlich gefärbt, deutet es darauf hin, dass die Hülle leer ist und die Laus schon geschlüpft ist.

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Kopfläuse sind weltweit verbreitet und stellen auch in deutschen Kindergärten und Schulen immer wieder ein Problem dar. Doch wie erkennt man einen Befall frühzeitig und was hilft am besten gegen Kopfläuse? Hier lesen Sie alles Wichtige darüber.

Artikelübersicht

Kopfläuse

  • Aussehen: bis 3 Millimeter groß, flach, Farbe durchscheinend-weißlich, grau oder bräunlich; die Eier (Nissen) sind bis 0,8 Millimeter groß, oval, anfangs durchscheinend, später weiß
  • Übertragung: meist direkt von Mensch zu Mensch bei engem Körperkontakt; seltener auf indirektem Wege über Gegenstände wie Haarbürsten oder Mützen; KEINE Übertragung durch Haustiere!
  • Symptome: starker Juckreiz am Kopf (dadurch oft unruhiger Schlaf), evtl. hochrote kleine Papeln an Stichstellen; durch Aufkratzen der Kopfhaut sind Hautentzündungen, ekzemartige Ausschläge und eine zusätzliche bakterielle Infektion möglich
  • bevorzugte Lokalisationen: am Kopf im Schläfenbereich, hinter den Ohren, im Nacken und am Hinterkopf
  • Behandlung: Am besten Kombinationstherapie aus nassem Auskämmen (mit Läusekamm und evtl. Lupe) und Insektizid-Anwendung.

Eine ausgewachsene Kopflaus ist etwa zwei bis drei Millimeter groß, flach und von durchscheinend weißlicher bis grauer oder bräunlicher Farbe. Weil Kopfläuse ihre Färbung der Haarfarbe des Wirtes langfristig anpassen, kommen in Bevölkerungen mit dunkler Haarfarbe hauptsächlich braune Kopfläuse vor und bei Menschen mit blonden Haaren oft durchsichtige oder weißliche Parasiten. Wenn eine Kopflaus Blut gesaugt hat, erscheint sie allerdings rötlich, weil das Blut durch ihren Chitinpanzer schimmert.

Die Eier sind oval, circa 0,8 Millimeter lang und von einer Chitinhülle (Nisse) geschützt. Anfangs sind die Nissen durchscheinend, später (wenn die Larve geschlüpft ist) weiß. Sie kleben am Haar nahe der Kopfhaut.

Oft wird ein Kopflausbefall zufällig entdeckt, zum Beispiel, wenn ein paar der Parasiten beim Kämmen aus den Haaren fallen. Die Diagnose erfolgt deshalb nur sehr selten beim Arzt, sondern meistens durch die Eltern oder gelegentlich auch durch ErzieherInnen/LehrerInnen.

Wo halten sich kopfläuse auf

Läuse tummeln sich schon immer auf menschlichen Köpfen – früher blieb kaum jemand davon verschont. Und Allerdings herrscht inzwischen vor allem in Kindergärten und Schulen immer häufiger Läusealarm. Lesen Sie auf den nächsten Bildern, wie man sich die winzigen Parasiten einfängt, und wie man sie wieder loswird.

  • Wo halten sich kopfläuse auf

    „Wenn Kinder beim Lernen, Kuscheln oder Spielen die Köpfe zusammenstecken, ergreifen die zwei bis 3,5 Millimeter langen Parasiten die Gelegenheit, von Schopf zu Schopf zu wandern.“, erklärt Prof. Johannes Liese von der Stiftung Kindergesundheit. Besonders in langen Haaren können sie sich gut verstecken. Anschließend bringen die Kinder die Blutsauger mit nach Hause – und stecken so eventuell ihre ganze Familie an.

  • Wo halten sich kopfläuse auf

    Läuse können nicht fliegen und auch nicht springen. Übertragen werden die sechsbeinigen Plagegeister fast ausschließlich von Mensch zu Mensch, von Haar zu Haar. Also keine Sorge: Sie können sich nicht über Haustiere oder Kopfpolster in Bussen und Bahnen mit Läusen zu infizieren. Selbst Mützen sind höchstens in Einzelfällen eine Ansteckungsquelle. Denn ohne ihren Wirt sind Läuse nicht lange überlebensfähig – freiwillig verlassen sie ihn daher nur für ein neues Opfer.

  • Wo halten sich kopfläuse auf

    Läuse sind zwar unappetitlich, sie gedeihen aber auch auf sauberen Köpfen. Ihre Präsenz ist darum kein Hinweis für mangelnde Hygiene. „Jedes Kind und jeder Erwachsene kann sich irgendwoher eine Laus einfangen, insbesondere in Gemeinschaftseinrichtungen für Kinder und Jugendliche“, sagt Prof. Johannes Liese.

  • Wo halten sich kopfläuse auf

    Besonders wohl fühlen sich Kopfläuse im Nacken, an der Schläfe und hinter den Ohren. Mitunter sitzen sie aber sogar in den Augenbrauen, bei Erwachsenen auch unter den Achseln und zwischen den Barthaaren.

  • Wo halten sich kopfläuse auf

    Läuse benötigen alle drei bis vier Stunden Blut und hinterlassen mit ihrem Biss hochrote, stark juckende Stiche. Befallene kratzen sich deshalb oft intensiv am Kopf. Ist der Läusebefall aber gering, bleibt exzessives Kratzen aus. Dann erkennt man den Befall oft nur an den weißlichen Nissen, die an den Haaren kleben. Diese leeren Hüllen der Läuseeier unterscheiden sich von Kopfschuppen dadurch, dass sie fest am Haar haften und nicht abgestreift werden können.

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    Um die Läuse zu finden, muss das Haar mit einem feinen Läusekamm systematisch Strähne für Strähne gekämmt werden. Dabei müssen Sie der Kamm fest von der Kopfhaut bis zu den Haarspitzen zeihen. Sind Sie fündig geworden, geht es ans Entlausen. Allerdings sind Läuse hartnäckig: Durch Haarewaschen allein wird man sie nicht los. Gegen sie helfen nur eine Kopfrasur - oder spezielle Entlausungsmittel, und zwar folgende …

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    Spezielle Insektizide aus der Apotheke oder Drogerie helfen gegen Läuse, sofern sie mehrfach nach einem bestimmten Schema angewendet werden. Sie enthalten aber Giftstoffe, können Allergien auslösen und die Haut reizen. Auch giftstofffreie Dimeticone beseitigen die Krabbler. Sie verkleben die Atemwege der Tiere und töten sie so. Aber Achtung: Sie sind leicht entflammbar – und damit auch das damit behandelte Haar. Aber funktioniert Haarentlausung auch natürlich?

  • Wo halten sich kopfläuse auf

    Angeboten werden auch „natürlich wirksame“ Anti-Läuse-Mittel aus Kokosöl, Neem-Extrakten oder Teebaumöl. Ihre Wirksamkeit ist wissenschaftlich allerdings nicht ausreichend nachgewiesen. Teebaumöl kann außerdem starke allergische Reaktionen auslösen und darf nicht in die Augen gelangen.

  • Wo halten sich kopfläuse auf

    Damit die Plagegeister nicht nach kurzer Zeit erneut auftauchen, sollten Sie auch die Köpfe der übrigen Familienmitglieder nach lausigen Untermietern absuchen. Bürsten, Haarspangen und Kämme müssen mit heißem Wasser gereinigt werden. Wäsche, Handtücher und Bettwäsche sowie Mützen, Schals und Kopftücher müssen bei 60 Grad gewaschen werden. Größere Reinigungsaktionen in der Wohnung sind hingegen unnötig. (Quelle: Stiftung Gesundheit)

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  • Nasses Auskämmen

    Der Läusekamm dient nicht nur zu Diagnosezwecken - man kann mit ihm auch die Kopfläuse bekämpfen. Dazu werden die Haare nass gemacht und eventuell mit einer Haarpflegespülung behandelt, um sie leichter kämmbar zu machen. Dann kämmt man sie gründlich und Strähne für Strähne mit dem Läusekamm aus. Das Ganze sollte mehrfach wiederholt werden. In einer Untersuchung konnte "Nasses Auskämmen" an den Tagen 1, 5, 9 und 13 bei rund 57 Prozent der teilnehmenden Kinder die Kopfläuse beseitigen. Am Tag 17 sollte kontrolliert werden, ob man die Parasiten auch wirklich losgeworden ist.

    Wo halten sich kopfläuse auf

    Kopfläuse bekämpft man z.B. indem die Haare nass gemacht und mit einer Haarpflegespülung behandelt werden. Dann kämmt man sie gründlich Strähne für Strähne mit dem Läusekamm aus.

    Diese Methode der Kopfläuse-Behandlung ist aufwändig und erfordert viel Geduld vom Behandelten und dem "Behandler". Gerade bei Kindern gestaltet sich das aber oft schwierig. Zudem lassen sich die Kopfläuse allein durch Auskämmen oft nicht restlos beseitigen. Deshalb ist es besser, die mechanische Therapie mit lokal anwendbaren Mitteln gegen Kopfläuse zu kombinieren.

    Mittel gegen Kopfläuse

    Es gibt verschiedene Mittel zur Behandlung von Kopfläusen, die auf Insektiziden oder Silikon (Dimeticon) basieren oder Pflanzenöle enthalten. Sie sind als Tinktur, Spray oder Shampoo erhältlich. Für alle Produkte gilt:

    • Keines der Kopfläuse-Mittel wirkt zu 100 Prozent. Jedes muss deshalb mehrfach angewendet werden.
    • Die Mittel können vorübergehend die Haut reizen und Juckreiz auslösen.
    • Mittel in Spray-Form könnten eingeatmet werden und dann möglicherweise allergische Reaktionen auslösen. Sie sind daher für Kinder mit Atemwegserkrankungen wie Asthma nicht geeignet (hier sollten Lösungen oder Gele gegen Kopfläuse bevorzugt werden).

    Insektizide

    Zu den in Deutschland angewendeten Insektiziden gegen Kopfläuse zählen die synthetisch hergestellten Wirkstoffe Allethrin und Permethrin sowie der Wirkstoff Pyrethrum, der aus bestimmten Chrysanthemen-Arten gewonnen wird. Sie schädigen das Nervensystem der Parasiten und töten sie dadurch ab.

    Die Insektizide gegen Kopfläuse müssen mehrfach angewendet werden (meist nach sieben bis zehn Tagen), um einen Erfolg zu bringen. Die genaue Anwendung hängt vom jeweiligen Produkt ab. Lesen Sie sich vor Behandlungsbeginnn die Gebrauchsanweisung durch und halten Sie sich daran, besonders, was die Einwirkzeit und Anwendungsdauer der Mittel betrifft. Anderenfalls kann es etwa passieren, dass einige Kopfläuse beziehungsweise Larven und Eier überleben.

    In der Schwangerschaft und Stillzeit, beim MCS-Syndrom (multiple Überempfindlichkeit gegen chemische Substanzen) und bei Allergie gegen Chrysanthemen sind Insektizide gegen Kopfläuse nicht geeignet. Hier sollte die Kopfläuse-Behandlung nur durch nasses Auskämmen erfolgen.

    Silikonöl

    Insektizide werden schon seit Jahrzehnten gegen Kopfläuse eingesetzt, auch in anderen europäischen Ländern. In der Folge haben die Kopfläuse Resistenzen (Widerstandsfähigkeit) gegen manche Insektizide entwickelt. Deshalb werden inzwischen Mittel mit Silikonöl (Dimeticon) verwendet, die ohne Insektengift sind und deshalb auch keine Probleme mit Resistenzen machen.

    Kopfläuse-Mittel mit Dimeticon werden auf das trockene Haar und die Kopfhaut aufgetragen und gut verteilt. Die Ölschicht bedeckt auch die Kopfläuse und Nissen, wodurch diese ersticken. Manchmal muss man das Mittel über Nacht einwirken lassen, manchmal nur zehn Minuten. Die genaue Anwendung hängt vom jeweiligen Produkt ab und lässt sich der Gebrauchsanweisung entnehmen.

    Dabei sollte man auch besonders auf die Warnhinweise achten: Silikonhaltige Mittel sind leicht entflammbar. Nach dem Auftragen sollte sich das Kind deshalb nicht in der Nähe offener Flammen aufhalten und auch keinen Fön benutzen!

    Dimeticon gilt als ungiftig und wird nicht über die Haut in den Körper aufgenommen.

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    Pflanzenöle

    Pflanzliche Mittel gegen Kopfläuse enthalten Pflanzenöle wie Kokosnussöl, Anisöl oder Neemöl (Neembaumöl). Die Anwendung ist von Produkt zu Produkt verschieden - ebenso wie der Wirkmechanismus. Manche Pflanzenöle sollen die Läuse ersticken, andere die Parasiten ähnlich wie ein Nervengift abtöten.

    Empfohlen: Auskämmen und Insektizid kombinieren!

    Experten empfehlen, das Auskämmen mit der Anwendung eines Insektizids gegen Kopfläuse zu kombinieren. Das soll bei der Kopfläuse-Behandlung die beste Erfolgsquote zeigen. Voraussetzung dafür ist, dass das Insektizid entsprechend der Gebrauchsanweisung und der Läusekamm richtig angewendet werden. Wer unsicher ist, lässt sich am besten in der Apotheke oder vom Arzt beraten.

    Empfohlen wird folgendes Behandlungsschema:

    Tag

    Maßnahmen

    Tag 1

    Die Haare mit einem Insektizid behandeln und dann nass auskämmen.

    Tag 5

    Die Haare nass auskämmen, um früh geschlüpfte Larven zu entfernen.

    Tag 8, 9 oder 10

    Die Haare erneut mit einem Insektizid behandeln, um spät geschlüpfte Larven abzutöten.

    Tag 13

    Kontrolluntersuchung durch nasses Auskämmen.

    Tag 17

    Eventuell letzte Kontrolluntersuchung durch nasses Auskämmen.

    Forschung: der Plasma-Läusekamm

    Um Kopfläuse ohne chemische Mittel und langwierige Prozeduren abtöten zu können, entwickelten Forscher des Anwendungszentrums für Plasma und Photonik des Fraunhofer-Instituts für Schicht- und Oberflächentechnik IST einen Plasma-Läusekamm. Im Gehäuse des batteriebetriebenen Kamms werden Impulse erzeugt und an die Kammzinken abgegeben, die als Elektroden fungieren. Die Luft zwischen den Elektroden (den Kammzinken) wird dadurch ionisiert, wodurch Plasma entsteht (dieser Aggregatzustand entsteht allgemein, wenn einem Gas oder Gasgemisch Energie zugeführt wird). In Tests tötete das kalte Plasma die Kopfläuse und die Nissen ab, ohne das Haar oder die Kopfhaut zu schädigen. Auf diese Weise soll nach einmaliger Anwendung bereits die Hälfte der Insekten tot sein. Innerhalb eines Tages könne man so alle Kopfläuse los werden, sagen die Forscher.

    Hausmittel gegen Kopfläuse

    Wer sich wegen der möglichen Nebenwirkungen von Insektiziden oder Silikonöl sorgt, greift gern zu alternativen Behandlungsmöglichkeiten gegen Kopfläuse. Hausmittel wie ätherische Öle (zum Beispiel Teebaum- oder Lavendelöl) sowie Essig sollen die Parasiten wirksam bekämpfen können.

    Die ätherischen Öle blockieren bei den Läusen möglicherweise ein wichtiges Enzym im Stoffwechsel, wobei der genaue Mechanismus noch nicht bekannt ist. Auch zur Wirksamkeit solcher Kopfläuse-Hausmittel gibt es bisher nur wenige Studien.

    Beim Essig ist die Wirksamkeit gegen Kopfläuse ebenfalls unbewiesen. Es wird jedenfalls empfohlen, den Essig nach dem Auftragen auf die Haare eine halbe Stunde einwirken zu lassen und anschließend auszuwaschen.

    Als weitere Hausmittel gegen Kopfläuse gelten zum Beispiel Spiritus, Aloe vera und Kaisernatron. Auch hier ist die Wirksamkeit nicht belegt. Das Gleiche gilt für Saunaaufenthalte, die manchmal gegen Kopfläuse-Befall empfohlen werden.

    Hausmittel haben ihre Grenzen. Wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, nicht besser oder sogar schlimmer werden, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.

    Muss auch der Rest der Familie behandelt werden?

    Wenn ein Kind Kopfläuse hat, sollten alle Mitglieder der Familie auf die Parasiten untersucht werden, am besten durch nasses Auskämmen. Nur wer ebenfalls infiziert ist, sollte mitbehandelt werden.

    Während Kleider- und Filzläuse in Deutschland selten geworden sind, bevölkern Kopfläuse nach wie vor das menschliche Haupthaar, besonders von Kindern. Immer wieder kommt es vor allem in Kindergärten und Schulen zu einem Kopflausbefall (Pediculosis capitis), wobei die Hygiene keine Rolle spielt. Den Parasiten ist es egal, ob die Haare sauber oder verschmutzt sind. Das heißt: Auch wenn man sich täglich die Haare wäscht, können sich Kopfläuse darin einnisten.

    Das passiert fast immer durch direkte Übertragung der Kopfläuse von Mensch zu Mensch, etwa wenn Kinder beim Spielen die Köpfe zusammenstecken. Die Parasiten wandern dann von Haar zu Haar - springen können sie nämlich nicht.

    Gelegentlich werden Kopfläuse auch indirekt übertragen über Gegenstände, die innerhalb einer kurzen Zeitspanne gemeinsam benutzt wurden wie Mützen, Kämme oder Fahrradhelme. Sehr oft passiert das aber nicht, weil Kopfläuse ohne einen Wirt durch fehlende Blutmahlzeiten schnell geschwächt werden und sterben. Bei Zimmertemperatur überleben sie auf Gegenständen deshalb in der Regel maximal zwei Tage (in Ausnahmefällen drei Tage).

    Übrigens sind entgegen der verbreiteten Meinung Haustiere keine Überträger von Kopfläusen!

    Wo sitzen die Kopfläuse am liebsten?

    Die Kopfläuse tummeln sich besonders gern an den Schläfen, hinter den Ohren, im Nacken und am Hinterkopf. Hier ist die Haut sehr dünn und hat die optimale Temperatur für die kleinen Blutsauger.

    Normalerweise beschränkt sich der Kopflausbefall auf das Haupthaar. Bei einem starken Befall finden sich die kleinen Parasiten aber manchmal auch an anderen behaarten Körperstellen - in den Augenbrauen, den Achselhaaren oder im Bart.

    Gelegentlich werden Kopfläuse auch als Haarläuse bezeichnet, obwohl dieser Begriff irreführend und streng genommen falsch ist, da letztlich alle Menschenläuse "Haarläuse" sind (auch zum Beispiel Filzläuse).

    Wo halten sich kopfläuse auf

    Wo halten sich kopfläuse auf

    Wie ernähren und vermehren sich Kopfläuse?

    Die Kopfläuse ernähren sich von menschlichem Blut. Dazu stechen sie alle vier bis sechs Stunden kleinste Blutgefäße (Kapillaren) in der Kopfhaut an und saugen dann das austretende Blut auf. Dass es nicht sogleich gerinnt, verhindert der Speichel, den die Tiere in die kleine Wunde abgeben.

    Lebenszyklus der Kopfläuse

    Wo halten sich kopfläuse auf

    Nachdem die Läuse die Nissen ans Haar geklebt haben, dauert es 7-9 Tage bis die Larven schlüpfen. Nach weiteren 9-11 Tagen sind die Larven wiederum geschlechtsreif und vermehren sich weiter.

    Das allzeit verfügbare Nahrungsangebot erlaubt den Kopfläusen, sich fleißig zu vermehren: Die Weibchen können während ihrer etwa vierwöchigen Lebenszeit 90 bis 140 Eier produzieren. Etwa 17 bis 22 Tage nach der Befruchtung legen sie die Eier ab: Sie heften sie nahe der Kopfhaut mit einem speziellen Sekret an die Haare an. Dieser "Klebstoff" ist wasserunlöslich, sodass sich die Eier beim normalen Haarewaschen nicht ablösen.

    Die Eier sind oval, circa 0,8 Millimeter lang und mit einer Chitinhülle (Nisse) versehen. Aus ihnen schlüpfen meist sieben bis acht Tage nach der Ablage die Larven (auch Nymphen genannt). Diese entwickeln sich innerhalb von neun bis elf Tagen zu geschlechtsfähigen ausgewachsenen Kopfläusen. Vom frisch gelegten Ei bis zur fortpflanzungsfähigen Laus dauert es insgesamt also circa drei Wochen.

    Warum befallen Kopfläuse meistens Kinder?

    Ein Befall mit Kopfläusen findet sich vor allem bei Kindern zwischen drei und zwölf Jahren. Der Grund: Sie haben beim alltäglichen Spielen und Rumtollen mehr engen Körperkontakt als Erwachsene. Dies macht es den Läusen sehr leicht, den Wirt zu wechseln. Erwachsene stecken sich nur selten an und wenn, dann meist bei ihren Kindern, die Kopfläuse aus der Schule oder anderen Gemeinschaftseinrichtungen nach Hause bringen.

    Die Kopflaus ist für den Wirt nicht weiter gefährlich, aber lästig. Ein oft intensiver Juckreiz zwingt die Betroffenen, sich ständig am Kopf zu kratzen. Der Grund dafür ist der Speichel der Kopfläuse, den sie in die kleinen, von ihnen verursachten Wunden abgeben, damit das Blut nicht so schnell gerinnt. Er provoziert eine lokale Immunreaktion: Der Körper reagiert auf den fremden Speichel mit Juckreiz und der Bildung hochroter Papeln an der Stichstelle.

    Das häufige Kratzen am Kopf kann Kratzspuren hinterlassen, die sogar bluten können. Diese Hautschäden können sich leicht entzünden, was zu einem ekzemartigen Hautausschlag ("Läuseekzem") führen kann. Zudem können sich an der geschädigten Kopfhaut leicht Bakterien ansiedeln. Diese bakterielle Superinfektion kann die Lymphknoten an Kopf und Hals anschwellen lassen.

    Aufgrund des Juckreizes schlafen Betroffene oft sehr unruhig.

    Eltern, bei deren Kind ein Befall mit Kopfläusen festgestellt wird, müssen umgehend die jeweilige Gemeinschaftseinrichtung (wie Kindergarten, Schule) informieren, in der sich das Kind aufhält. Diese wiederum informiert das Gesundheitsamt (ohne Namensnennung des Kindes) und ergreift Maßnahmen, um einer Verbreitung der Kopfläuse vorzubeugen.

    Ein Kind mit Kopflausbefall muss zu Hause bleiben, solange es ansteckend ist, das heißt, solange noch keine Behandlung erfolgt ist. Erst nach einer korrekt durchgeführten Erstbehandlung darf es die Gemeinschaftseinrichtung wieder besuchen. Die Eltern müssen dazu einen Nachweis der Behandlung erbringen. Wie dieser Nachweis auszusehen hat, hängt von der Gemeinschaftseinrichtung ab. Manchmal ist etwa ein ärztliches Attest nötig, in anderen Fällen genügt die schriftliche oder mündliche Bestätigung der Eltern über die durchgeführte Kopfläuse-Behandlung.

    Fairerweise sollten Eltern auch alle Personen über den Kopfläuse-Befall informieren, mit denen das Kind engeren Kontakt hat. Das können zum Beispiel Spielkameraden (bzw. deren Eltern) oder die Mitglieder des Sportvereins des Kindes sein.

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    NetDoktor Heilpflanzen-Finder

    Kopfläuse sind lästig, aber harmlos. In unseren Breiten können sie keine Krankheiten übertragen. Wenn man die Behandlung richtig und konsequent durchführt, wird man die Kopfläuse schnell wieder los.

    Zu den körperlichen Symptomen wie Juckreiz und aufgekratzter Haut gesellt sich manchmal eine psychische Belastung für die gesamte Familie. Denn in der Gesellschaft wird ein Befall mit den Parasiten häufig mit einem Mangel an Hygiene in Verbindung gebracht, obwohl dieser nachweislich keine Rolle bei der Ansteckung spielt.

    Man kann Kopfläusen schwer vorbeugen, weil sie sich so leicht verbreiten. Wenn aber ein Befall im näheren Umfeld (Familie, Gemeinschaftseinrichtung, Sportverein, Spielkameraden etc.) bekannt ist, sollte man nach Möglichkeit Körperkontakt mit der betreffenden Person meiden und keine Mützen, Schals, Kämme, Bürsten etc. gemeinsam nutzen.

    Eine "vorbeugende" Kopfläuse-Behandlung aller Familienmitglieder, wenn jemand infiziert ist, wird nicht grundsätzlich empfohlen.

    • Bilderbuch für Kinder: Liane Schneider und Annette Steinhauer: Conni und der Läusealarm, Carlsen Verlag, 2016
    • RKI-Ratgeber für Ärzte: Kopflausbefall

    Wissenschaftliche Standards:

    Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

    ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen.

    • Deutsche Apotheker Zeitung: "Kopflaus-frei dank Plasmakamm", Meldung vom 13.01.2016 unter: www.deutsche-apotheker-zeitung.de
    • Dülligen, M. et al.: Hygiene und medizinische Mikrobiologie, Schattauer Verlag, 7. Auflage, 2016
    • Feldmeier, H.: "Pediculosis capitis - Die wichtigste Parasitose des Kindesalters" in: Kinder- und Jugendmagazin 4/2006
    • Infoportal des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG): "Kopfläuse" unter: www.gesundheitsinformation.de (Abruf: 08.03.2021)
    • Kayser, F.H. et al.: Taschenlehrbuch Medizinische Mikrobiologie, Georg Thieme Verlag, 13. Auflage, 2014
    • Robert Koch-Insitut (RKI): "RKI-Ratgeber: Kopflausbefall"(Stand: 17.11.2008) unter: www.rki.de