Wo findet die nächste olympiade statt

Die chinesische Hauptstadt Peking ist die erste Stadt, die sowohl die Olympischen - als auch die Olympischen Winterspiele beherbergen wird. Hierfür bietet sich die hervorragende Infrastruktur an, die für die Olympischen Spiele 2008 eigens neu errichtet wurde – die brandneuen Stadien auch für die Austragung 2022 wieder zu nutzen, ist Teil des Nachhaltigkeitsplans. Im bekannten Olympiastadion in Peking, auch „Vogelnest“ genannt, finden im Winter zwar keine Wettkämpfe statt, trotzdem wird es Schauplatz der Eröffnungs- und Abschlussfeier sein. Der „Water Cube“, das Nationale Schwimmzentrum, wird hingegen zum „Ice Cube“ umgewidmet; dort finden die Curling-Wettbewerbe statt. Weitere Olympische Sportstätten in Peking sind das Nationale Hallenstadion und die Wukesong Arena als Eishockey-Austragungsort, die neu errichtete Nationale Eisschnellaufhalle, das Hauptstadt-Hallenstadion und als Highlight das Big Air Shougang. Diese riesige, neu errichtete Rampe ist weltweit die erste dauerhafte Wettkampfstätte für die Big-Air-Disziplin.

Im Zeichen der großen Mauer: die Olympischen Sportstätten in Yanqing

In nur 40 Minuten erreichen Besucher der Olympischen Winterspiele von Peking aus mit dem Schnellzug die Wettkampfzone in Yanqing. Dieser Austragungsort gilt zwar als „Vorort“ Pekings, hat es aber ganz schön in sich: Er liegt nicht nur sehr nah am Badaling-Abschnitt der Chinesischen Mauer, sondern begeistert mit heißen Quellen und Nationalparks in seinem Umfeld. Hier finden vor allem die Ski-Alpin- und Rodel-Wettkämpfe statt. Das National Sliding Centre und das Nationale Ski-Alpin-Zentrum wurden eigens dafür neu errichtet und haben für insgesamt 18.500 Besucher Platz. Yanqing bietet mit seiner bergigen Kulisse dadurch nicht nur die perfekten Rahmenbedingungen für Wintersport, sondern sicher auch eine eindrucksvolle Stimmung voller Sportsgeist.

Zhangjiakou: ein Winter-Eldorado mit nagelneuen Olympischen Sportstätten

Es geht weiter in die Berge! Ungefähr 180 km von Peking entfernt liegt die Olympische Zone Zhangjiakou – mit dem Schnellzug erreichen Sie diese in etwa 60 Minuten. Die Stadt ist als Skigebiet bekannt und wurde im Zuge der Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2022 weiter ausgebaut: Zum Beispiel mit dem neu errichteten Nationalen Biathlonzentrum. Auch das Nationale Skisprungzentrum ist hier neu entstanden – vor allem nachts ist es ein eindrucksvolles Schauspiel aus Licht. Der Skilanglauf und die Nordische Kombination finden im Nationalen Skilanglaufzentrum statt, das nach den Spielen zu einer Parkanlage mit Eiszentrum umgebaut werden soll. Die wohl größte Olympische Sportstätte in Zhangjiakou ist jedoch der Genting Snowpark, in dem die Wettbewerbe im Ski- und Snowboard Freestyle ausgetragen werden – definitiv ein Highlight!

Das Olympische Dorf in Peking 2022

Für die Olympischen Winterspiele 2022 gibt es nicht nur ein Olympisches Dorf in Peking, sondern gleich drei! Kein Wunder, denn die Wettkampfzonen liegen einige Kilometer entfernt und nur mit der Nähe zu den Olympischen Sportstätten können sich die Athleten bestens vorbereiten. Während das Olympische Dorf in Zhangjiakou etwa 2640 Kampfrichter und Athleten beherbergt, wohnen in der Zone in Yanqing rund 1430 Teilnehmer. Obwohl die Anlage in Yanqing kleiner ist, ist sie nicht weniger sehenswert: Sie ist nach dem Vorbild chinesischer Bergdörfer gestaltet und hebt deren kulturelle Besonderheiten hervor. Das Olympische Dorf in Peking ist 2022 das größte Beherbergungszentrum: Hier wohnen während der Winterspiele maximal 2300 Athleten und Kampfrichter. Noch eine Besonderheit: Nach den Olympischen Winterspielen soll es in normalen Wohnraum umgewandelt werden.

Nachrichten

Die australische Stadt Brisbane wird Gastgeber der Olympischen Sommerspiele 2032. Das hat die 138. IOC-Session am Mittwoch (21.07.21) in Tokio beschlossen. 72 IOC-Mitglieder stimmten für Brisbane, fünf gegen die Bewerbung. Die Zustimmung des Gremiums galt nur noch als Formsache, da es keine Konkurrenten gab.

Bereits im Juni hatte das Exekutivkomitee des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) im schweizerischen Lausanne ausnahmslos für den Bewerber von der australischen Ostküste gestimmt. Mit der Austragung der Spiele der XXXV. Olympiade wird "Down Under" zum dritten Mal nach 1956 in Melbourne und 2000 in Sydney Schauplatz der weltgrößten Sport-Festspiele sein. Es werden die 35. Sommerspiele (inklusive der ausgefallenen Spiele 1916, 1940 und 1944) und die 19. Paralympics der olympischen Geschichte sein. Die Eröffnungsfeier soll am 24. Juli 2032 stattfinden.

"Die Vision von Brisbane 2032 und der Plan für die Spiele fügen sich in die langfristigen regionalen und nationalen Strategien für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung in Queensland und Australien ein", sagte IOC-Präsident Thomas Bach nach der Wahl.

Australiens Premierminister Scott Morrison erklärte: "Es ist ein historischer Tag, nicht nur für Brisbane und Queensland, sondern für das ganze Land. Nur Weltstädte können sich die Olympischen Spiele sichern, daher ist dies eine angemessene Anerkennung für Brisbanes Ansehen in unserer Region und in der Welt."

Zu den ursprünglichen Mitbewerbern für 2032 zählte auch die Region Rhein-Ruhr, die sich das ehrgeizige Ziel gesetzt hatte, Olympia erstmals seit den Sommerspielen von München 1972 wieder nach Deutschland zu holen. Die Initiative galt jedoch von vornherein als Außenseiter. Unter anderen hatten auch Katars Hauptstadt Doha, Indonesien mit Jakarta, Budapest, Madrid sowie Südkorea und Nordkorea mit einer gemeinsamen Bewerbung ihr Interesse an einer Ausrichtung der Spiele in elf Jahren bekundet. Das IOC signalisierte aber bereits im Februar, dass es Brisbane bevorzugt.

Die "Herren der Ringe" hatten erstmals vor einer Olympia-Vergabe eine Kommission einen Bewerber priorisieren lassen. Der "Kandidaten-Check" der sogenannten Future Host Commission lieferte die Basis für die klare Empfehlung. Die Gefahr, Mitbewerber mit einer solchen Vorauswahl zu verprellen, sieht das IOC offensichtlich nicht. "Der Vorteil der neuen Herangehensweise ist, dass wir nun einen Pool an interessierten Kandidaten für die Spiele 2036 und 2040 haben", sagte Bach.

Die Olympischen Spiele 2024 finden in Paris statt. Die Sommerspiele 2028 hat das IOC an Los Angeles vergeben. Die Winterspiele 2022 finden in Peking statt, 2026 sind Mailand und Cortina d'Ampezzo die Ausrichter.

Hintergrund

Die Olympischen Spiele werden in Tokio ausgetragen, wegen der Coronavirus-Krise allerdings erst mit einem Jahr Verspätung - in Juli und August 2021. Japans Hauptstadt ist zum zweiten Mal nach 1964 Gastgeber. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Ursprünglich sollten die Olympischen Spiele vom 24. Juli bis 9. August 2020 stattfinden. Aufgrund der Corona-Krise entschied sich das Internationale Olympische Komitee (IOC) zu einer Verschiebung um fast genau ein Jahr. Die Spiele beginnen nun am 23. Juli 2021 und enden am 8. August. Die Paralympics sollen vom 24. August bis 5. September ausgetragen werden.

Zuschauer wird es in diesem Sommer nicht geben. Nach der erneuten Verhängung des Corona-Notstands für Tokio haben die Olympia-Organisatoren den Ausschluss aller Zuschauer von den Wettbewerben in Japans Hauptstadt beschlossen. Das gilt auch für drei Nachbarpräfekturen. Ausländische Zuschauer waren schon frühzeitig ausgeschlossen worden.

Athleten und Berichterstatter müssen mit massiven Einschränkungen leben. Das IOC hat entsprechende Regelungen in verschiedenen "Playbooks" veröffentlicht.

2016 in Rio de Janeiro starteten rund 11.200 Sportlerinnen und Sportler. Bei den Paralympics waren es 4.300. Ähnliche Teilnehmerzahlen werden auch in Tokio erwartet. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) will 432 Athletinnen und Athleten entsenden.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat das Wettkampfprogramm von 28 auf 33 Sportarten erweitert. Neu dabei sind:

  • Baseball/Softball
  • Karate
  • Sportklettern
  • Skateboard
  • Surfen

Insgesamt werden in 339 Wettbewerben (165 für Männer, 156 für Frauen, 12 im Mixed, 6 offen) Medaillen vergeben. Das Programm wurde um insgesamt 33 Wettkämpfe aufgestockt, vor allem zugunsten von Mixed-Teams zum Beispiel im Bogenschießen, Judo, Triathlon und in der Leichtathletik (4 x 400 m). Auch die 3x3 Basketball-Variante ist neu dabei.

Die TV-Rechte in Europa hält der Discovery-Konzern. ARD und ZDF haben Sublizenzen erworben und übertragen mehr als 1.500 Stunden live im TV und im Netz.

Bis zu elf parallele Livestreams gibt es im Livecenter von sportschau.de. Was wird wann gezeigt? Die geplanten Livestreams in der Übersicht.

Japans Premierminister Shinzo Abe eröffnete am 21. Dezember 2019 nach knapp drei Jahren Bauzeit das neue japanische Nationalstadion. Es wurde an der Stelle des Olympiastadions von 1964 errichtet. Die von Star-Architekt Kengo Kuma entworfene Arena erinnert an die Pagode des 1.300 Jahre alten Horyuji-Tempels und ist mit begrünten Decks, Ventilatoren und Nebelmaschinen ausgestattet, um trotz drückender Hitze Athleten und Zuschauern angenehme Bedingungen zu ermöglichen. Die Kosten lagen bei insgesamt 1,3 Milliarden Euro, nachdem ein erster Entwurf nach Erteilen des Zuschlags als zu teuer bewertet und der Bau eines günstigeren Stadions beschlossen wurde.

Die Maskottchen Miraitowa (Olympia) und Someity (Paralympics) sind futuristische Figuren mit Kulleraugen und Superkräften, über deren Design Schulkinder mit abgestimmt hatten. Der Name des in Blau gehaltenen Charakters Miraitowa ist angelehnt an die japanischen Wörter "mirai" (Zukunft) und "towa" (Ewigkeit). Someity ist pink-weiß-farben, ihr Name steht für die Kirschblütensorte "someiyoshino" und das englische "so mighty" (so mächtig).

Tokio bietet Spiele der vergleichsweise kurzen Wege. Die meisten Sportarten werden in einem Radius von acht Kilometern um das Olympische Dorf ausgetragen. Dort gibt es die sogenannte Heritage Zone, wo unter anderem das Olympiastadion, der Reit-Parcours, die Handball- und die Tischtennishalle stehen. Weiter südlich in der Tokyo Bay Zone sind unter anderem das Tokyo Aquatics Centre, das Ariake Gymnastics Centre und die Ruder- und Kanu-Strecken beheimatet.

Einige Wettbewerbe werden auch außerhalb Tokios ausgetragen. Marathonläufer und Geher streiten in Sapporo um die Medaillen. Fußball wird ebenfalls in Sapporo, Sendai, Kashima, Saitama und Yokohama gespielt. Die Golfer treffen sich im Kasumigaseki Country Club in Kawagoe. Basketball wird in der Saitama Super Arena zu sehen sein, Baseball und Softball in Yokohama und Fukushima, Segeln vor der Halbinsel Enoshima.

Erstmals werden bei Olympischen Spielen Recycling-Medaillen vergeben. Designer Junichi Kawanishi kreierte sie aus Edelmetall, das aus gespendetem Elektroschrott gewonnen wurde. Die Plaketten zeigen die griechische Siegesgöttin Nike vor dem antiken Panathinaiko-Stadion, dem Olympiastadion der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit 1896 in Athen. Die Rückseite zieren die Olympischen Ringe sowie Name und Logo der Spiele.

Auch bei der Zeremonie zur Eröffnung der Olympischen Spiele in Tokio waren keine Zuschauer zugelassen. Viele Athletinnen und Athleten verzichteten auf den traditionellen Einmarsch ins Olympiastadion. Erstmals trug ein Duo die deutsche Fahne: Laura Ludwig und Patrick Hausding. Die olympische Flamme entzündete Tennis-Star Naomi Osaka.

In Tokio ist es von Mitte Juli bis Ende August normalerweise sehr schwül bei durchschnittlichen Temperaturen von 31,1 Grad und einer mittleren Luftfeuchtigkeit von 73 bis 76 Prozent. Nach den Erfahrungen mit Extrembedingungen bei der Leichtathletik-WM 2019 in Doha beschloss das IOC im Oktober 2019, den Marathon und das Gehen 800 Kilometer nördlich ins kühlere Sapporo auf Hokkaido zu verlegen. Die Startzeiten der Triathleten und der Vielseitigkeitsreiter wurden in die frühen Morgenstunden verlegt.

Vor der Verschiebung hatte das Organisationskomitee Kosten in Höhe von rund 11,3 Milliarden Euro ausgewiesen. Der National Audit Board Japans, der unabhängige Prüfungsausschuss für die japanischen Staatsausgaben, hatte diese Summe aber inzwischen mehr als doppelt so hoch eingeschätzt. Wie viel die Organisatoren die Verschiebung kosten wird, ist offen. Einheimische Experten rechneten mit Kosten von umgerechnet bis zu 5,7 Milliarden Euro.

Tokio liegt in der Zeitzone Japan Standard Time (JST), der Zeitunterschied zu Mitteleuropa beträgt im Sommer +7 Stunden.