Wie lange dauert es bis grüner pool wieder klar ist

Färbt sich das Wasser allmählich grün, ist es mit Badefreuden rasch vorbei. Schuld daran sind Algen im Pool, die das Wasser nicht nur unästhetisch verfärben, sondern auch einen Nährboden für Bakterien darstellen. Wir erklären in diesem Fachbeitrag, wie diesem Problem mit wenigen Handgriffen begegnet werden kann, und das Wasser wieder sauber wird.

Gründe für grünes Wasser im Pool

Algen im Pool sind stets die Folge einer mangelnden Poolpflege. Wird das Becken nicht regelmäßig gereinigt und mit den nötigen Wasserpflegemitteln versorgt oder stimmt der pH-Wert des Wassers nicht, verschmutzt das Wasser durch Blätter, Hautschuppen oder Sonnencreme schnell. Auch sind Algen im Pool stets dann im Vormarsch, wenn das Algenschutzmittel im Wasser nicht ausreicht oder das Wetter besonders heiß ist.

Maßnahmen gegen Algen im Pool

Um Algen im Pool zu entfernen, gilt es zunächst, den Pool samt Wänden, Boden, Stufen und Poolfolie gründlich zu reinigen. Anschließend werden die Algen mittels Kescher herausgefischt und das Wasser durch die Filteranlage gepumpt, anschließend den Filter rückspülen. Nach massivem Algenbefall sollte die Pumpe mehr als 48 Stunden laufen.

Präventivmaßnahmen

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Die Standortfrage

Damit keine Algen im Pool entstehen, ist bereits bei der Planung eine vorteilhafte Lage des Bassins vorzusehen, ist diese zu sonnig, wird grünes Wasser im Pool begünstigt. Ferner sollten sich keine Bäume oder größere Sträucher in unmittelbarer Nähe befinden, um das Wasser durch herabfallendes Laub nicht unnötig zu verschmutzen.

Poolabdeckung

Um zu verhindern, dass der Pool verschmutzt und Sie nicht immer wieder mit einem Poolreinigungsmittel Boden, Stiegen und Poolfolie reinigen müssen, sollte das Becken bei Nichtbenutzung abgedeckt bleiben. Dadurch wird nicht nur eine Verschmutzung des Beckens verhindert, die Abdeckung schützt auch vor algenfördernder Sonnenstrahlung.

Filteranlage

Eine leistungsstarke Filteranlage ist für die hygienische Reinigung des Wassers ein Muss, wobei sich der relativ geringe finanzielle Mehraufwand für eine Sandfilteranlage absolut lohnt, da deren Filterleistung im Vergleich zu einer Kartuschenfilteranlage ungleich höher ist. Eine Sandfilteranlage verteilt die Poolchemie im ganzen Becken und ist praktisch wartungsfrei, der Filter kann mittels Anlagenrücklauf (Rückspülen) gereinigt und wiederverwendet werden.

Pool & Poolfolie regelmäßig reinigen

Feststoffliche Verunreinigungen, wie Blätter oder Insekten, sind im Rahmen der allgemeinen Poolpflege regelmäßig mit einem Kescher zu entfernen, zur Säuberung von Boden, und Treppen eignet sich ein Pool-Bodensauger (Poolroboter) hervorragend. Um die an der Wand befestigte Poolfolie zu reinigen, ist allerdings die mühsame Handarbeit mit der Poolbürste gefragt.

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Akute Maßnahmen gegen Algen im Pool

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Mechanische Verfahren

Poolroboter bzw. Pool-Bodensauger sind preiswert in der Anschaffung und reinigen mittels elektronischer Steuerung nach dem Prinzip eines Staubsaugers systematisch das gesamte Becken. Hinsichtlich des Filtersystems sind Sandfilteranlagen optimal, weil sie im Gegensatz zu Kartuschenfilteranlagen für höhere Belastungen konzipiert sind und daher auch Algen im Pool gründlich entfernen. Zu Selbstreinigungszwecken muß die Filteranlage in bestimmten Abständen im Rückwärtsbetrieb laufen. Dabei wird das verschmutzte Wasser nach oben gespült und ausgeschieden.

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Chemische Verfahren

Nimmt die Verschmutzung überhand, wurde wahrscheinlich der pH-Wert des Poolwassers längere Zeit nicht überprüft. Dies ist umgehend mittels Teststreifen nachzuholen. Ist der Wert zu niedrig, wird ein pH-Heber wie etwa pH-Plus eingesetzt, Ist dieser zu hoch, ist auf einen pH-Senker (z. B. pH-Minus) zurückzugreifen.

Sodann sollte eine Stoßchlorung durchgeführt werden, um die Algen im Pool zu entfernen. Dazu wird die Filterpumpe in Betrieb genommen und die herstellerseitig empfohlene Chlormenge in den Skimmer gegeben. Die Filteranlage eine Weile laufen lassen, anschließend rückspülen bzw. Kartuschenfilter händisch reinigen. Nun wird ein Flockungsmittel in Pulver- oder Kartuschenform appliziert. Bei geringer bis mäßiger Veralgung genügen 100 Gramm pro 10 m3 Wasser. Die Flockung in warmem Wasser auflösen und in den Skimmer bei laufender Filteranlage einschütten, die Pumpe danach ausschalten. Das Mittel benötigt ca. 12-16 Stunden, um seine volle Wirkung zu entfalten. Die Trübstoffe setzen sich dann am Boden ab, wo sie einfach abgesaugt werden können.

Ist es nun gelungen, sämtliche Algen aus dem Pool zu entfernen, sollte ein Algenschutzmittel (z. B. Algizid) in das Poolwasser gegeben werden, um neue Algenbildung hintanzuhalten. Dabei ist wie beim Flockungsmittel vorzugehen, hinsichtlich der Dosierung gelten die Anweisungen des Herstellers. Ist das Wasser wieder kristallklar, sollte geprüft werden, ob pH-Wert und Chlor-Gehalt des Wassers nun auf Normalniveau sind. Abweichungen sind mittels pH-Heber bzw. pH-Senker und gegebenenfalls einer Chlorbeigabe zu korrigieren. Abschließend Pool & Poolfolie gründlich reinigen.

Hausmittel gegen Algen im Pool

Von der Beigabe von Kochsalz bei Algen im Pool ist abzuraten, da davon eine derart große Menge erforderlich wäre, dass Filteranlage, Leiter & Pumpe Schaden nehmen könnten. Essig oder Zitronensäure hingegen verhelfen zu einem optimalen pH-Wert, wodurch Algenbefall kaum Chancen hat. Als effektiv gegen diese Verunreinigungen haben sich auch Algizid und Aktivsauerstoff erwiesen. Kupfersulfat hingegen kann zwar Algen im Pool entfernen, ist allerdings in hoher Konzentration für Kleinlebewesen gefährlich. Wurde der Sulfatgehalt jedoch optimal auf die Wassermenge abgestimmt (Etikett!), genügt eine einmalige Beimengung, um derartige Verunreinigungen während der kompletten Badesaison zu verhindern. Bei anderen Hausmitteln, wie einer Vitamin-C-Konzentratlösung oder aufgeweichtem Brot, ist eine nachhaltige Besserung der Situation nicht zu erwarten.

Wer bei der Pflege des Poolwassers auf chemische Poolreinigungsmittel verzichten will, greift bei der Wasserdesinfektion zu UV-Licht. Wissenschaftliche Untersuchungen konnten nämlich nachweisen, dass ultraviolette Lichtstrahlen mit einer Wellenlänge von etwa 260 Newtonmeter erbgutverändernde Auswirkungen auf alle Mikroorganismen besitzen. Diese Modifikation des Erbgutes bewirkt eine Unfähigkeit zur Fortpflanzung, vorhandene Populationen sterben im „Pool ohne Chlor“ ab. Nachteil: Ein Pool ohne Chlor mit UV-Desinfektion ist nicht ganz billig.

Der pH-Wert

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Für das Wasser im Pool existiert stets ein optimaler pH-Wert. der von der Licht-, Wärme- und Phosphatkonzentration des Poolwassers beeinflusst wird. Ein zu hoher pH Wert hat unter anderem Algenbefall zu Folge, im schlimmsten Fall kann das Wasser überhaupt „kippen“, d. h. unbrauchbar werden, was mit einem hohen Aufwand, Pool & Poolfolie zu reinigen, einhergeht. Der pH-Wert des Poolwassers sollte deshalb regelmäßig geprüft werden.

ph-Wert messen

Handelsübliche Test-Kits enthalten zwei verschiedene Testtabletten, eine für den ph-Wert, die andere für den Chlorgehalt. Die Tablette für den ph-Wert ist meist rot gefärbt und mit dem Aufdruck „Phenol“ versehen. Einfach die dem Test-Set beigefügte Test-Eprouvette mit Poolwasser füllen, eine Phenol-Tablette hinzugeben und das Röhrchen schütteln, bis die Tablette aufgelöst ist. Halten Sie das Röhrchen gegen einen hellen Hintergrund und vergleichen Sie die Färbung des Wassers mit den Darstellungen auf dem Beipacktext. Stimmt die Wasserfarbe mit einer der Abbildungen in der Vergleichs-Tabelle überein, können Sie daneben den aktuellen pH-Wert ablesen. Der perfekte pH-Wert liegt bei 7,2, der Normbereich zwischen 7,0 und 7,4.

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ph-Wert senken

Meist ist der gemessene Wert etwas überhöht, der Grund dafür ist das im Poolwasser enthaltene Chlor. Durch die Zugabe von „ph-Minus“ (granulierte Salzsäure), kann man den pH-Wert senken. Wie viel zugegeben werden muss, ist dem Etikett zu entnehmen. Dort finden sich auch Angaben über die notwendige ph-Minus-Zugabe pro 0,1-Schritt des ph-Wertes und pro m³ Wasser. Dieser chemikalienspezifische Wert wird nun mit der ins Becken eingefüllten Wassermenge sowie den erforderlichen Korrekturen im 0,1er-Intervall multipliziert.

ph-Wert heben

Gelangen größere Mengen saures Regenwasser in den Pool, reduziert dies zwangsläufig den ph-Wert. Liegt dieser unter der 7,0-Marke, sollte ph-Plus zugegeben werden. Denn zu niedrige Werte sind genauso nachteilig wie zu hohe Messergebnisse. Neben möglichen Korrosionserscheinungen metallischer Gegenstände im Becken zeigt bei niedrigem pH-Wert auch das zu Desinfektionszwecken beigemengte Chlor eine geringere Wirkung, wodurch die Gefahr einer Kontaminierung mit Keimen ansteigt.

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Was ist beim Poolwasser ablassen bzw. entsorgen zu beachten?

Wasser ablassen

Zunächst stellt sich die Frage, auf welche Weise das Wasser abgelassen werden soll. Wird dafür ein einfacher Gartenschlauch benutzt, erodiert der Boden an der Austrittsstelle und es bilden sich Furchen und Rinnen. Das Wasser sollte daher mittels einer Wasserpumpe abgepumpt werden. Keinesfalls sollte das Poolwasser einfach über Nacht in den Rasen ablaufen. Die darin enthaltenen Chemikalien schädigen das Ökosystem des Bodens auf nachhaltige Weise.

Entsorgung des Poolwassers

Grundstücksgröße, Vegetation, Entfernung zum Abwasserkanal, verfügbare Finanzmittel sowie die Frage, ob professionelle lokale Unternehmen die Entsorgung übernehmen könnten, beeinflussen die zu wählende Entsorgungsstrategie.

Bevor Sie an die Entsorgung schreiten, sollte das Poolwasser auf Chlorgehalt, pH-Wert und Schwermetallkontamination (vor allem Kupfer) mit im Handel erhältlichen Test-Kits bzw. Teststreifen überprüft und überschüssige Mengen entfernt werden. So wird Kupfer beispielsweise eliminiert, indem der pH-Wert kurzfristig auf 7,4 bs 7,8 erhöht und Flockungsmittel zugegeben wird, anschließend die Filterpumpe einen Tag laufen lassen. Danach wird der pH-Wert mit den Chemikalien pH-Minus und pH-Plus auf ein ausgeglichenes Niveau eingependelt.

Wohin nun mit dem Poolwasser?

5 Möglichkeiten stehen prinzipiell zur Auswahl.

1. Kanalisation

Das Wasser des Schwimmbads kann technisch gesehen über den Abwasseranschluss einfach in die Kanalisation entsorgt werden. Die Zuleitung von Poolwasser in das kommunale Abwassersystem ist allerdings nicht überall erlaubt, da das chemisch behandelte Wasser der Abwasseranlage Schaden zufügen kann. Es empfiehlt sich, beim lokalen Betreiber des Kanalisationssystems nachzufragen, mitunter existieren Höchstwerte hinsichtlich pH-Wert und Chlorgehalt bzw. die maximale Abflussmenge ist eventuell begrenzt.

2. Sickergraben

Sickergräben dienen zum tropfenweisen Absickern von Wasser. Sie bestehen im Prinzip aus einem Felsbett, welches das Abfließen des Abwassers auf benachbarte Grundstücke verhindert. Ein derartiges Felsbett kann jeder Gartenbesitzer selbst konstruieren, es werden lediglich viele Steine unterschiedlicher Größe benötigt, welche in jedem Baumarkt erhältlich sind. Die Grenzwerte für im Wasser enthaltene Poolchemie & Schwermetalle entsprechen jener der Blumenbeete.,

3. Blumenbeet

Das Wasser aus dem Becken kann unter bestimmten Voraussetzungen zur Bewässerung eines Blumenbeets dienen. Dazu ist zunächst eine umfassende Wasseranalyse erforderlich. Für Poolwasser in Blumen- oder Gemüsebeeten gilt:

  • keine Algizide & Schwermetalle
  • ausgeglichener pH-Wert
  • Chlorgehalt < 0,05 mg/Liter

4. Trockenbrunnen

Diese Brunnenart findet bei der Entsorgung von überschüssigem Wasser Verwendung. Erosionen oder Überflutungen werden dadurch vermieden. Trockenbrunnen beziehen Wasser über Rohrsysteme und verteilen dieses im Erdreich, sodass es zu keiner Pfützenbildung kommt. Je nach Gesetzeslage kann für den Bau eines Trockenbrunnens eine Baugenehmigung erforderlich sein.

5. Sprinkleranlage

Als Gartenbesitzer können Sie den Abflussschlauch des Beckens an den Rasensprenger anschließen und mit dem Poolwasser Ihren Rasen bewässern. Die Grenzwerte der Blumenbeetbewässerung sind auch hier gültig.

Oder ganz anders: Pool ablassen „Like a Boss“

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Beitragsbild: © Steve Heap / shutterstock.com