Alle NetDoktor-Inhalte werden von medizinischen Fachjournalisten überprüft. Nackenschmerzen entstehen durch Verspannungen und Verkrampfungen der Halsmuskulatur. Die Beschwerden erstrecken sich meist auch auf den Hinterkopf oder den gesamten Schulter-Arm-Bereich. Harmlos sind Nackenverspannungen infolge von langem Verharren in einer falschen Position oder einer kühlen Brise. Doch auch ernste, degenerative Veränderungen der Wirbelsäule verursachen manchmal Nackenschmerzen. Was tun gegen die Beschwerden? Wie kommt man der Ursache auf die Spur? Wie kann man Nackenschmerzen vorbeugen? Die Antworten darauf lesen Sie hier. Artikelübersicht Nackenschmerzen Ursachen und mögliche Erkrankungen Wann müssen Sie zum Arzt? Das können Sie selbst tun
Der Nackenbereich besteht aus unzähligen Nerven, vielen Muskeln und insgesamt sieben Wirbelkörpern - ein komplexes Konstrukt, das uns aber ziemlich viele (Haltungs-)Sünden verzeiht. Sobald sich Nackenschmerzen einstellen, war der Nackenbereich meist schon lange Zeit vorher überlastet. Nackenschmerzen sind meist das Ergebnis verspannter Muskulatur im Halsbereich. Auf langes Verharren in einer Fehlhaltung, kalte Zugluft oder falsches Liegen reagiert der Nacken mit schmerzhafter Verkrampfung. Auch in psychisch belastenden Situationen spannt sich unser Körper an. So kann beispielsweise Liebeskummer Nackenschmerzen auslösen. Nackenschmerzen beschränken sich selten auf den Nackenbereich allein. Oft greift die Nackenverspannung auf die Schulter und den Kopf über. Nackenschmerzen können sich auch bis in den Arm hineinziehen und sogar Taubheitsgefühle in den Fingern verursachen, zum Beispiel, wenn sie entlang von Nerven ausstrahlen und diese reizen. Mitunter sind auch Kopfschmerzen auf Nackenverspannungen zurückzuführen. Ein steifer Hals entsteht, wenn durch die Nackenverspannung die Beweglichkeit des Kopfes stark eingeschränkt und die Drehung nach rechts, links, oben oder unten nur mit starken Schmerzen möglich ist. Der Hals ist in seiner Stellung einzigartig: Er trägt den schweren Kopf und ist sehr beweglich. Ein feines Gleichgewicht, das es zu halten gilt. Viel zu oft machen wir dem Hals aber genau das ganz schön schwer: Wir setzen ihn einem kalten Luftzug aus oder schlafen und arbeiten in einer nackenungünstigen Position. Solche Fehlhaltungen sind häufig die Ursache für Nackenschmerzen. Sie sind in diesen Fällen muskulär bedingt. Durch die Überlastung verhärten und verkürzen die Nackenmuskeln, was man schmerzlich zu spüren bekommt (vor allem bei Druck auf die entsprechende Stelle). Chronische Nackenverspannungen können hingegen auf Veränderungen des Skeletts oder der Bandscheiben hindeuten. Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den möglichen Auslösern von Nackenschmerzen: Muskelverspannungen
Verletzungen
Körperlicher Verschleiß
Andere Ursachen
Ein steifer Nacken ist oftmals das Ergebnis verkrampfter und verspannter Muskeln. Die Nackenschmerzen sind zwar unangenehm, vergehen aber meist innerhalb weniger Tage oder Wochen von alleine – zumindest, wenn der Grund der Verspannung (falsches Kopfkissen, nicht ergonomische Schreibtischhaltung etc.) beseitigt wird. Treten die Beschwerden jedoch immer wieder auf oder vergehen nicht, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um die Ursache abzuklären. Ansprechpartner für gelegentlich auftretende Nackenschmerzen ist der Hausarzt oder Orthopäde. Werden die Nackenschmerzen von Kribbeln und Taubheitsgefühlen in Armen und Händen begleitet, möglicherweise auch von leichten Lähmungen, sollten Sie einen Neurologen zurate ziehen. Hier könnte es sich um ein Hals-Wirbelsäulen-Syndrom (HWS-Syndrom) handeln. Häufig treten diese Beschwerden auch nachts im Schlaf auf – die Betroffenen werden dann durch taube Gliedmaßen oder Kribbeln in den Fingern wach. Falls Anzeichen einer Hirnhautentzündung auftreten, sollten Sie sofort den Notarzt rufen. Solche Anzeichen sind:
Durch die Schilderung der Beschwerden und Angaben zu Ihrem Lebensstil im Anamnese-Gespräch liefern Sie dem Arzt erste Anhaltspunkte für die Ursache der Schmerzen, zum Beispiel Haltungsschäden. Anschließend folgt eine körperliche Untersuchung. Im Vordergrund stehen die Beweglichkeit des Halses und Kopfes, Besonderheiten im Körperbau und das Auftreten von Schmerzen beim Beklopfen oder Betasten. Oft ist auch der Einsatz bildgebender Verfahren wie Röntgen, Kernspintomografie (Magnetresonanztomografie, MRT) oder Computertomografie (CT) sinnvoll und hilfreich. Bei Anzeichen von Nervenirritationen oder Nervenschäden (wie Taubheitsgefühle oder Kribbeln in Arm und Händen, Lähmungen) ist eine neurologische Untersuchung notwendig. Nackenschmerzen-TherapieBei akuten Nackenschmerzen oder degenerativen Verschleißerkrankungen gibt es verschiedene Therapien, um den steifen Hals beweglicher zu machen und die Schmerzen zu lindern:
Meistens ist die Ursache eines steifen Nackens eine falsche Körperhaltung oder Bewegung. So nehmen zum Beispiel gestresste Personen oft eine ungesunde Position ein, indem sie die Schultern hochziehen und sich so unbewusst unsichtbar zu machen versuchen. Um gezielt gegen den steifen Hals vorzugehen, sollten Sie einige Regeln beachten:
Nackenschmerzen: Tipps für den ArbeitsplatzStundenlanges, verkrampftes Sitzen in einer Position und Starren in den Computer – das kann nicht gesund sein. Verspannungen und Schmerzen sind typische Folgen dieser einseitigen Belastung und Fehlhaltung. Nackenschmerzen sind Signale des Körpers, etwas an dieser momentanen Situation zu ändern. Dazu sollten Sie Ihren Arbeitsplatz möglichst ergonomisch gestalten:
Nackenverspannungen vorbeugen: ÜbungenBauen Sie in Ihren Arbeitsalltag regelmäßige kleine Pausen zum Dehnen oder Strecken ein und wechseln Sie häufig die Position auf Ihrem Bürostuhl. Bewegung lockert die Muskulatur. Deswegen sollten Sie Tätigkeiten, die man im Stehen erledigen kann, oder den gelegentlichen Gang zum Kopierer etc. nicht scheuen. Im Gegenteil! Darüber hinaus können Sie mit gezielten Übungen die Nackenmuskulatur ein wenig auflockern:
Je öfter Sie kleine Pausen im (Büro-)Alltag einlegen, desto besser ist es. Zumindest einmal Tag sollten Sie solche Übungen zur Vorbeugung von Nackenschmerzen ausführen (etwa in der Mittagspause). Wissenschaftliche Standards: Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
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