© (c) Gorodenkoff - stock.adobe.com (Gorodenkoff Productions OU) 20.07.2018 um 15:17 Das haben zwei französische Forscher als Voraussetzung dafür berechnet, dass eine genetisch gesunde Bevölkerung die 6300 Jahre lange Reise zu Proxima Centauri b übersteht. Um jemals ein anderes Sonnensystem zu bevölkern, müsste die Crew über viele Generationen im Raumschiff leben und sich dort fortpflanzen. Dafür müsse die Reise mit 98 Menschen begonnen werden, schreiben Frederic Marin von der Universität Straßburg und Camille Beluffi vom Forschungsunternehmen CASC4DE im "Journal of the British Interplanetary Society". Auch eine Katastrophe wurde miteingerechnetFür die Auswahl der Besatzung sind demnach zunächst einige Fragen zu klären: die Zahl der Frauen und Männer, Alter und Lebenserwartung, Fruchtbarkeitsraten sowie die Höchstkapazität des Raumschiffs. Zudem seien strikte Regeln für das Leben an Bord nötig. Zudem müsse die Zahl der Geburten jedes Jahr festgelegt werden. In ihrer Computersimulation ließen die Autoren keinen Inzest zu und erlaubten Fortpflanzung nur im Alter von 32 bis 40 Jahren. Bei ihren Berechnungen kalkulierten Marin und Beluffi sogar eine Katastrophe nach 2500 Jahren ein, die 30 Prozent der Besatzung das Leben kostet. Es bleiben allerdings Unsicherheiten - etwa wie sich die kosmische Strahlung auf die Besatzung auswirkt. Proxima Centauri b umkreist den Stern Proxima Centauri, der etwa 4,2 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Ein Lichtjahr ist die Strecke, die das Licht in einem Jahr zurücklegt, und entspricht rund 9,5 Billionen Kilometern. Die Entdeckung hatten Forscher im August 2016 bekanntgegeben. Vor einer solchen Mission müsse aber noch geklärt werden, ob der Planet überhaupt bewohnbar sei, betonen die Autoren. © 2022, kleinezeitung.at | Kleine Zeitung GmbH & Co KG | Alle Rechte vorbehalten. Impressum Schon lange ist es eine der großen Fragen der Menschheit: Sind wir allein im Universum? Mit Beginn des modernen Raumfahrtzeitalters und der Entwicklung immer besserer (Weltraum-)Teleskope, die es uns ermöglichen selbst in die entferntesten Regionen des Universums einen Blick zu erhaschen, können wir erstmals dieser Frage nicht nur philosophisch oder religiös, sondern auch wissenschaftlich nachgehen. Mit technisch ausgefeilten Methoden durchforsten Astronomen seitdem das All – zumindest die nähere Umgebung in unserer Milchstraße – und suchen um andere Sterne nach Hinweisen auf die Existenz von Planeten, sog. Exoplaneten. Verbirgt sich dort draußen also eine zweite Erde? Noch wissen wir es nicht. Wir wissen aber heute, dass um sehr viele Sterne Planeten kreisen. Über 4100 solcher Exoplaneten wurden bereits entdeckt (Stand: Oktober 2019). Tatsächlich scheinen Planeten um einen Stern eher die Regel zu sein, als die Ausnahme. Auch um unseren Nachbarstern, Proxima Centauri, kreist ein solcher Exoplanet. Mit einer Entfernung 4,24 Lichtjahren ist Proxima Centauri zur Zeit unserer Sonne am nächsten. Sehen können wir den Stern aber nicht. Dafür ist er zu klein und zu leuchtschwach. Wäre Proxima Centauri unsere Sonne würde er am Himmel nur 1/50 ihrer Fläche einnehmen und hätte weniger als 1% ihrer Leuchtkraft. In der Astronomie nennt man einen solchen Stern einen Roten Zwerg, da das Maximum seiner Strahlung im Infrarotbereich liegt und er für einen Betrachter rötlich scheinen würde. Der planetare Begleiter von Proxima Centauri mit dem einfachen Namen Proxima b umkreist seinen Stern in engem Orbit mit einer Umlaufzeit von 11,2 Tagen (zum Vergleich: der sonnennächste Planet unseres Sonnensystems, der Merkur, braucht 88 Tage für einen Umlauf). Obwohl er seinen Stern sehr nah umkreist, befindet er sich in der sog. „Habitablen Zone“, also dem Bereich um einen Stern, in dem (theoretisch) Bedingungen herrschen, die Leben auf einem ihn umkreisenden Planeten ermöglichen würden (Grundvoraussetzungen: gemäßigte Temperaturen, flüssiges Wasser). Dieser Bereich ist um unsere Sonne genau dort, wo die Erde sich befindet, in rund 150 Millionen Kilometern Entfernung. Proxima Centauri ist deutlich kleiner und kühler. Daher liegt seine Habitable Zone wesentlich näher am Stern, eben dort wo Proxima b ihn Umkreist, in etwa 7 Millionen Kilometern Entfernung. Ob dort Leben existieren kann ist jedoch von vielen weiteren Faktoren anhängig. So ist unklar, ob Proxima b überhaupt eine Atmosphäre besitzt. Auch lässt die große Nähe zu seinem Stern vermuten, dass er „gebunden“ um den Stern rotiert, d.h. ihm immer dieselbe Seite zeigt (wie z.B. unser Mond der Erde). Es wäre also auf einer Seite immer Tag und auf der anderen immer Nacht (und bitterkalt!), was die Entstehung von Leben sehr erschweren könnte. Auch ist Proxima Centauri selbst ein eher „unfreundlicher“ Stern und bombardiert seinen Begleiter permanent mit hochenergetischen Teilchen und Röntgenstrahlung. Am besten wäre es, wir könnten Proxima b einfach einen Besuch abstatten, nah genug ist er doch, oder? Jein. Könnten wir schnell wie das Licht reisen, bräuchten wir 4,2 Jahre bis Proxima b. Leider schaffen selbst unsere schnellsten Raketen nur einen winzigen Bruchteil davon, sodass die schnellste Raumsonde Jahrtausende bräuchte, bis sie Proxima b erreicht hätte. Es gibt Überlegungen winzige Raumsonden zu entwickeln, sog. „Nanocrafts“, und diese auf immerhin ein Fünftel der Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen. Sie könnten innerhalb einer Generation (in etwa 25 Jahren) Proxima b erreichen und Daten und Bilder zurück zur Erde senden. Wir müssen also auf jeden Fall noch sehr lange auf eine Antwort warten! Fotos: (c) ESO/M. Kornmesser Archiv Im Durchschnitt liegen zwischen Erde und Sonne gut 149 Millionen Kilometer. Nach der Sonne ist Alpha Centauri das uns nächste Sternsystem. Es ist knapp 40 Billionen Kilometer von uns entfernt. Alle anderen Sterne der Milchstraße sind noch weiter weg.
Um den Abstand der Sterne zur Erde zu beschreiben, benutzt man ein gewaltiges Längenmaß: das Lichtjahr. Ein Lichtjahr entspricht der Strecke, die ein Lichtstrahl in einem Jahr durchmisst. Nach diesem Maß ist Alpha Centauri gut vier Lichtjahre von uns entfernt, weil sein Licht etwas mehr als vier Jahre benötigt, um die Erde zu erreichen. Anders ausgedrückt. Wir sehen Alpha Centauri heute so, wie er vor vier Jahren war. Stellt man sich den Kosmos so geschrumpft vor, dass der Abstand zwischen Sonne und Erde nur fünf Zentimeter beträgt, dann wäre Pluto - der äußerste Planet des Sonnensystems - gerade zwei Meter von der Sonne entfernt. Ein Lichtjahr entspricht in diesem Maßstab etwas mehr als drei Kilometern. Alpha Centauri wäre dementsprechend gut 12 Kilometer von der Sonne entfernt.Von Alpha Centauri aus erscheint unsere Sonne wie ein heller Stern. Aus noch größerer Entfernung wäre sie ein blasser Stern. Bei einem Abstand von mehr als 55 Lichtjahren könnte man sie nicht mehr sehen. Zwischen unserer Sonne und dem Milchstraßenzentrum liegen 27 000 Lichtjahre. So wie der Mond die Erde umkreist und die Erde die Sonne, so zieht die Sonne um das galaktische Zentrum, und mit ihr die Erde und die anderen Planeten. In einem 80 Jahre langen Leben legt ein Mensch etwa 500 Milliarden Kilometer zurück - selbst, wenn er das Haus nie verlässt.
Frage: Was sind die 6-10 nächsten Sonnensysteme, und wieviele gibt es überhaupt in einer vernünftigen Entfernung von uns? Expertenantwort: (von Christian Klingler) Die Definition einer "vernünftigen Entfernung" ist natürlich eine willkürliche, deshalb eine willkürliche Auswahl der nächstgelegenen Systeme: Das unserem Sonnensystem nächste System wird als Alpha Centauri-Galaxie bezeichnet. Es besteht aus den drei Komponenten Alpha Centauri A, Alpha Centauri B und Alpha Centauri C. Die Komponente Alpha Centauri C wird auch als Proxima Centauri bezeichnet, weil sie die uns nächste ist. A und B umkreisen einander sehr eng (etwa 3.6 Mio km). Proxima Centauri liegt etwa 10000 AE näher bei uns als A und B. Quelle: Astronews (1) und (2) Das nächste System ist Barnards Stern (auch als Barnards Pfeilstern bezeichnet). Dieser ist nicht ganz 6 Lichtjahre entfernt. Er besitzt eine starke Eigenbewegung, sodass er im Jahr 11800 n.Chr. bis auf 3.8 Lichtjahre an unser Sonnensystem herankommen wird. Deshalb wird er - vor allem in der Science-Fiction-Literatur - auch als Ziel für eine mögliche Raummission erwogen. Quelle: SolStation
Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein. Bitte hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung. Die Liste der nächsten extrasolaren Systeme umfasst die der Sonne bzw. der Erde nächstgelegenen Systeme von Sternen und Braunen Zwergen einschließlich umlaufender Planeten und Asteroidengürtel bzw. Trümmerscheiben bis zu einer Entfernung von knapp 50 Lichtjahren (ca. 15,3 Parsec). Mit bloßem Auge sichtbare Sterne (bis etwa 6,5 mag, bei klarem und mondlosem Himmel ohne Lichtverschmutzung). Spalte Klasse: Die Spektralklassen der Sterne sind in der jeweiligen Farbe markiert. Diese Farben sind von den üblichen Bezeichnungen für diese Spektralklassen abgeleitet und geben nicht unbedingt die mit dem menschlichen Auge sichtbare Farbe des Sterns wieder. Gesicherte Planeten in den Sternsystemen. Markierung, um eine klare Einordnung in die Systeme zu gewährleisten. Planetenkandidaten hingegen werden bis zu ihrer definitiven Bestätigung ausgelassen. Die Anzahl der Monde eines Planeten ist hinter dem Namen in Klammern gesetzt. Asteroidengürtel bzw. Trümmerscheiben um Sterne.
Entfernungen der sonnennächsten Sterne im Zeitraum von vor 20.000 Jahren bis in 80.000 Jahren. Scholz' Stern, gegenwärtig rund zwanzig Lichtjahre entfernt, passierte nach 2015 veröffentlichten Rechnungen zufolge vor rund 70.000 Jahren in nur 52.000 AU (0,82 Lichtjahre oder 0,25 Parsec) Abstand die Sonne.[52] Trotz dieser Nähe war er auch zum Zeitpunkt seiner größten Annäherung von der Erde aus wegen seiner geringen scheinbaren Helligkeit von damals nur etwa 10 mag nicht mit bloßem Auge sichtbar. Der heute 10,3 Lichtjahre entfernte Stern Ross 248 wird in 31.000 Jahren für mehrere Jahrtausende zum nächsten Nachbarstern der Sonne werden und sich in 36.000 Jahren auf 3,02 Lichtjahre (0,927 Parsec) annähern.[53] In 40.000 Jahren wird Gliese 445, heute noch 17,6 Lichtjahre entfernt, für einige tausend Jahre zum sonnennächsten Stern werden.[53] Gliese 710 befindet sich gegenwärtig in einer Entfernung von 62,1 Lichtjahren (19,04 Parsec), doch den aktuellen Messungen des Astrometriesatelliten Gaia zufolge wird er in 1,28 Millionen Jahren der Sonne auf etwa 0,17 Lichtjahre nahe kommen.[54] Zu diesem Zeitpunkt wird Gliese 710, heute mit rund 9,7 mag für das bloße Auge unsichtbar, von der Erde aus der mit Abstand hellste Stern am Nachthimmel sein. Von den folgenden Sternen ist bekannt bzw. wird vermutet, dass diese die Sonne in der Vergangenheit in weniger als zehn Lichtjahren Entfernung passiert haben oder dies in Zukunft tun werden.[55]
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