WhatsApp-Nutzer haben viel zu lesen. Nicht nur die Nachrichten, die über den Messenger-Dienst geschickt werden, sondern auch Mitteilungen des Dienstes selber zu neuen Nutzungsbedingungen, Aufforderungen zur Zustimmung - und nun auch Hinweise, dass sich erst einmal gar nichts ändert. Wer den Überblick verloren hat, den bringen wir hier auf den aktuellen Stand: Show
Was genau ändert sich am 15. Mai bei WhatsApp?WhatsApp ändert zum 15. Mai seine Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinie. Eigentlich sollten die Änderungen schon im Februar in Kraft treten, wurden aber aufgrund massiven Protestes vieler Nutzerinnen und Nutzer in den Mai verschoben. Dabei hat WhatsApp stets betont, dass sich mit den neuen Bedingungen für Privatnutzer eigentlich gar nicht viel ändert. Denn die Änderungen betreffen vor allem Unternehmen. Private Nutzer müssen laut WhatsApp aber dennoch zustimmen, da sie über den Dienst künftig auch Unternehmen kontaktieren können. Da diese neuen Nutzungsbedingungen aber Hinweise über einen Datenaustausch mit der WhatsApp-Konzernmutter Facebook enthalten, wehren sich viele Nutzerinnen und Nutzer gegen die neuen Regeln - etwa durch einen Wechsel des Messengers. Allerdings sollen die neuen Regelungen für Nutzerinnen und Nutzer in der EU wegen der hiesigen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) vorerst gar nicht gelten. Zustimmen sollten sie laut WhatsApp aber dennoch. Was passiert, wenn ich den Änderungen nicht zustimme?Erst einmal nicht viel. Zuerst hieß es noch, dass Nutzerinnen und Nutzer, die nicht zustimmen, die App gar nicht mehr werden nutzen können. Danach sprach der Konzern von einer Übergangsphase, in der die App zwar noch genutzt werden könnte, allerdings nur stark eingeschränkt. Jetzt heißt es, dass alle Nutzerinnen und Nutzer, die den neuen Bedingungen nicht zustimmen, WhatsApp erst einmal weiterhin vollumfänglich werden nutzen können. "Wir werden am 15. Mai weder Konten löschen, noch wird jemand die Funktionalität von WhatsApp verlieren. Wir werden aber in den nächsten Wochen weitere Erinnerungen an die Nutzer senden", hieß es. Auch hier hat der Protest der User also offenbar Wirkung gezeigt. Was genau in Zukunft mit den Konten passiert, deren Nutzer die Zustimmung zu den neuen Bedingungen hartnäckig verweigern, sagt WhatsApp nicht. Ursprünglich hatte der Konzern geplant, die Funktionalität solcher Konten nach und nach einzuschränken: Zum Beispiel sollten nach einer bestimmten Frist zuerst Chats nicht mehr möglich sein, Telefonate und Sprachnachrichten aber noch funktionieren. Solche möglichen Sanktionen hat WhatsApp mittlerweile aber aus seinen FAQs wieder gelöscht. Wie geht's bei WhatsApp weiter?Das ist schwer zu sagen. WhatsApp hat nicht mitgeteilt, wie lange die Nutzerinnen und Nutzer, die nicht zustimmen, den Dienst weiterhin nutzen können. Da der Konzern aber weiterhin an seinen neuen Nutzungsbedingungen festhält, wird dieser neue - bisher nicht neu definierte - Kulanzzeitraum irgendwann enden. Ob dann Konten erst wieder nur eingeschränkt oder direkt deaktiviert werden, kann heute niemand sagen. Deshalb sollten sich alle Nutzerinnern und Nutzer, die den neuen Bedingungen nicht zustimmen wollen, weiterhin über Alternativen Gedanken machen. Welche Alternativen gibt es zu WhatsApp?Das Gute ist: Neben WhatsApp gibt es noch viele andere Messenger auf dem Markt, die genauso oder ähnlich funktionieren. Und das Beste daran ist: Man kann auf seinem Smartphone auch einfach mehrere Messenger parallel installieren und ausprobieren. Viele Alternativ-Messenger (wie etwa Signal oder Telegram) sind kostenlos, andere (wie etwa Threema) kosten ein paar Euro - wohlgemerkt: einmalig, nicht monatlich. Und wenn sich der Freundes- und Bekanntenkreis nicht auf eine bestimmte WhatsApp-Alternative einigen kann, kann man auch einfach mehrere Messenger parallel nutzen.
Seit heute gelten beim Messengerdienst Whatsapp neue Nutzungsbedingungen. Was passiert, wenn User dieser nicht einwilligen? Die wichtigsten Fragen und Antworten. Seit Samstag gelten beim Messengerdienst Whatsapp neue Nutzungsbedingungen. Im Vorfeld waren Kritik und Sorgen laut geworden, dass durch das Update Nutzerdaten in die Hände des Mutterkonzerns Facebook geraten könnten. Am vergangenen Dienstag hatte die Hamburger Datenschutzbehörde Facebook die Datenverarbeitung in Deutschland für zunächst drei Monate verboten. Ein Überblick über die Neuerungen: Whatsapp will es den weltweit zwei Milliarden Nutzern seiner App ermöglichen, mit Unternehmen zu chatten oder zu telefonieren. Die Funktion ist optional, entsprechende Chats sollen eindeutig als solche erkennbar sein. Whatsapp wollte die Neuerungen ursprünglich zum Jahresbeginn einführen, verschob sie jedoch nach einem Aufschrei seiner Nutzer auf den 15. Mai. Wieso hagelt es gerade jetzt Kritik?Kritiker befürchten vor allem, dass Nutzerdaten an Facebook oder Drittunternehmen weitergegeben werden. Konkret geht es um Account-Informationen wie Namen, Telefonnummer oder Profilbild – Chats bleiben hingegen verschlüsselt. Whatsapp selbst streitet einen neuerlichen Datenaustausch im Zuge des Updates ab. Allerdings teilt der Messenger nach eigenen Angaben ohnehin schon länger Informationen mit Facebook: etwa die Telefonnummer, bestimmte Geräteinformationen wie die Gerätekennung und die Betriebssystemversion sowie Whatsapp-Nutzungsdaten. Außerhalb der EU fließen bereits einige Daten unter anderem zu Werbezwecken an Facebook. Wie kommt es zu dem Verbot?Der Hamburger Datenschutzbeauftrage Johannes Caspar, der das Verbot vorantrieb, befürchtet ein größeres Ausmaß des Datenaustauschs zwischen Whatsapp und Facebook. Er verwies mit Blick auf die Bundestagswahl im September auf die "Gefahren der massenhaften Erstellung von Nutzerprofilen". Mit den neuen Bedingungen könnten Unternehmen Kommunikationsdaten der Whatsapp-Nutzer an Drittunternehmen weitergeben, heißt es in der Anordnung. Die Bestimmungen wiesen "erhebliche Widersprüche auf", sie seien "unklar" und "schwer auseinanderzuhalten", kritisierte Caspar. Auch nach genauerer Analyse lasse sich nicht erkennen, was die konkreten Konsequenzen seien. Eine Untersuchung der Bestimmungen habe jedoch gezeigt, dass die Verbindung zwischen Whatsapp und Facebook weiter ausgebaut werden solle, "damit Facebook die Daten der Whatsapp-Nutzerinnen und –Nutzer jederzeit zu eigenen Zwecken verwenden kann". Whatsapp konterte, bei dem Verbot handele es sich um ein "Missverständnis" ohne "rechtmäßige Grundlage". Außerdem wolle Whatsapp mit dem Update weitere "Transparenz über die Datensammlung und –nutzung schaffen", wie ein Whatsapp-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. Was passiert, wenn ich nicht eingewilligt habe?In einem Blog-Eintrag von Whatsapp heißt es, dass bei Nicht-Einwilligung "weder Accounts gelöscht noch die Funktionalität eingeschränkt" würden. Wenn den Änderungen allerdings mehrfach nicht zugestimmt wird, erscheint eine permanente Erinnerung. Dann funktioniert der Messenger nur noch in abgespeckter Form: Der Zugriff auf die Chatliste ist nicht mehr möglich, eingehende Anrufe können trotzdem entgegengenommen werden. Bei aktivierten Benachrichtigungen können eingehende Nachrichten gelesen und beantwortet werden. Nach ein paar Wochen mit diesen Einschränkungen gehen keine Anrufe oder Benachrichtigungen mehr ein – der Account ist quasi stillgelegt. Und wenn er erstmal "inaktiv" ist, wie Whatsapp solche Accounts bezeichnet, erfolgt normalerweise nach 120 Tagen die Löschung. Was sind die Alternativen?Messenger-Rivalen wie Telegram und Signal verzeichneten zuletzt einen starken Zulauf. Auch der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) empfiehlt in einer Analyse aller Anbieter den Wechsel zu Messengern, "die keine Daten ihrer Nutzer zu Werbezwecken verwenden oder an andere Unternehmen weitergeben". Die Marktmacht von Whatsapp ist bei knapp 60 Millionen Nutzern in Deutschland jedoch enorm. Und: Für die beliebten Gruppen müssen alle Mitglieder zum selben Konkurrenten umziehen. Wer sich dennoch zum Wechsel entschließt und seine Chats behalten möchte, sollte seine Verläufe schnellstmöglich sichern. |