Wie oft milch abpumpen um milchmenge zu steigern

Wie oft milch abpumpen um milchmenge zu steigern

Zu wenig Muttermilch | Die Milchmenge steigern

Im letzten Blogbeitrag „Ich habe zu wenig Muttermilch, mein Baby wird nicht satt haben wir über darüber geschrieben, was Dir Hinweise darauf geben kann ob wirklich zu wenig Muttermilch vorhanden ist. Hast Du nun festgestellt, dass die Milchmenge tatsächlich den aktuellen Bedarf Deines Babys nicht abdecken kann, möchtest Du sicher wissen, was Du nun machen kannst. Daher möchten wir Dir heute mit Dir über Mittel und Wege sprechen, die Milchmenge zu steigern. Wichtig für Dich vorab zu wissen ist, dass die Milchbildung im Laufe der Stillzeit variiert. In den ersten Wochen kann diese auch kurzfristig schnell gesteigert werden, später kann es länger dauern, bis sich die Milchmenge an den Bedarf anpasst. Daher gilt, je älter Dein Baby, desto länger kann es dauern, bis ausreichend Milch produziert wird. Dies ist kein Grund zu verzagen, sondern eine natürliche körperliche Reaktion auf einen sich verändernden Hormonhaushalt.

Entspannung für Mutter und Kind

Eine Grundvoraussetzung für die Steigerung der Milchmenge ist Entspannung. Je entspannter Du das Thema angehst, je weniger Gedanken und Druck Du Dir machst, desto besser kann die Milchproduktion in Gang kommen, wird der Milchspendereflex nicht durch Stress blockiert. Diese Ruhe überträgt sich ebenfalls direkt auf Dein Baby (wie Unruhe eben auch), was beim richtigen Andocken und entspannten Stillen hilfreich sein kann. Wir wissen aus eigener Erfahrung, dass das leicht gesagt ist, aber manchmal kann ein warmes Bad, ein kurzer Spaziergang und ein bewusstes Ein- und Ausatmen helfen, Dich etwas mehr zu entspannen. Stillen ist ein Weg und dieser bringt Euch zum Ziel.Auch eine entspannte Stillposition, bei der Du möglichst wenig Muskeln beanspruchen musst, unterstützt dies. Suche Dir die bequemsten Plätze zum Stillen, viele Kissen in denen Du Kopf und Nacken gut stützen kannst, leg die Beine hoch und ein Kissen unter die Kniekehlen und unter die Arme, so dass Du bequem nach hinten gelehnt sitzen kannst. Stell Dir etwas zu Trinken und leckeres zu Essen in die Nähe, mache Dir schöne Musik an und dann lege Dein Baby an. Du kannst auch jede andere Stillposition einnehmen, die für Dich angenehm ist, wichtig ist nur, dass Ihr es bequem habt. Bedenke dabei auch, dass nicht jedes Baby zu jeder Situation die selbe Stillposition bevorzugt. Hast Du das Gefühl, dass Dein Baby nicht effektiv trinkt oder andockt, dann probiere doch einmal eine andere Stillposition aus. Dieses Video zeigt Dir noch einmal, worauf Du beim Andocken achten solltest:

 

Kuschelzeit | Hautkontakt und anlegen, anlegen, anlegen...

Die Milchmenge die produziert wird ist abhängig davon wie oft sie nachgefragt wird bzw. wie sehr die Brust entleert wird. Je öfter Du nach Bedarf stillst, d.h. wenn es zeigt, dass es Hunger hat, desto mehr werden Signale ans Gehirn gesendet. Diese führen zu Hormonausschüttungen und die Milchproduktion wird angekurbelt. Häufiges Anlegen von 10-12x in 24 Stunden, hilft Deinen Körper sich auf den Bedarf Deines Babys einzustellen. Wie auch wir Erwachsenen, hat ein Baby mal mehr mal weniger Appetit, sein eigenes Trinktempo, ist saugstark oder eher schwach. Je mehr Milch von der Brust abgetrunken wird, desto mehr wird dem Körper signalisiert, dass die Produktion gesteigert werden muss. Es zählt also nicht die Länge der Stillmahlzeit, sondern in welchem Grad und wie oft die Brust entleert wird. Trinkt Dein Baby nur kurz, dann leg es öfter an. Dies gilt ebenfalls falls Du abpumpst, nicht die Dauer sondern die Anzahl am Tag bedingt die Menge. Saugstarke Baby können die Brust sehr schnell leeren, hast Du ein eher saugschwaches Baby, kann es sein, dass es nach kurzem Trinken einschläft. Lege es dann wechselseitig jeweils an die andere Brust, damit es häufiger stillt. Um die Brust effektiver zu entleeren, kannst Du mittels Handentleerung oder einer Pumpe Milch gewinnen, die Produktion wird hochgeschraubt. Je älter Dein Baby wird, je mehr Übung Ihr habt, desto effektiver wird es trinken können, sprich es kann die Brust besser entleeren. Es kann auch sehr hilfreich sein, sich einige Tage mit Deinem Baby gemeinsam ins Bett zu kuscheln, gerne auch Haut an Haut, alle Aufgaben und Termine zu verschieben, um dann Eure Gemeinsamkeit zu genießen, zu kuscheln, zu stillen, zu schlafen und zwar so lange bis Ihr Euch wieder auf die Bedürfnisse eingestellt habt.

Auch wenn es merkwürdig klingen mag, verzichte gerade in der Zeit, wo Du die Milchmenge steigern möchtest auf den Schnuller und falls Du zufütterst, möglichst auf die Flasche (oder stille erst und gib im Anschluss Flaschenmilch). Da wie beschrieben die Milchmenge mit der Nachfrage steigt, ist es in dieser Situation besser, wenn Dein Kind sich an der Brust beruhigt, um die wichtigen Hormone Oxytocin und Prolaktin auszuschütten. Bei einer Flaschenmahlzeit, geht das Kind nicht an die Brust, es wird Deinem Körper keine Nachfrage und somit auch keine Bedarf an Muttermilch angezeigt. Fütterst Du Zwiemilchnahrung, also mal Muttermilch und mal Fertigmilch, dann versuche die Menge an Fertigmilch Schritt für Schritt zu reduzieren. Du musst nicht sofort darauf verzichten, sondern Dich und Dein Baby sanft an die Brust zurückbringen.

Powerpumpen

Denkbar ist auch, dass Du zwischenzeitlich zusätzlich zum Stillen, Milch abpumpst und diese Deinem Kind in der Flasche oder mit Fingerfeeding oder Becher fütterst. Durch das zusätzliche Pumpen, wird die erhöhte Nachfrage simuliert. Hier gibt es z.B. die Möglichkeit des sogenannten Powerpumpens. Ein bis zweimal am Tag nimmst Du Dir eine Stunde Zeit und pumpst beidseitig mit einer elektrischen Pumpe für einige Minuten Milch ab. Dann machst Du 10 Minuten Pause und beginnst wieder für einige Minuten abzupumpen bis keine Milch mehr kommt und dies machst Du abwechselnd so lang bis ca. 60 Minuten um sind. Durch das Powerpumpen wird jedes Mal der Milchspendereflex ausgelöst und die Brust entleert. Nach wenigen Tagen wird die Milchmenge ansteigen.

Ernährung

Ganz prinzipiell ist es von Vorteil, wenn Du Dich in der Stillzeit ausreichend und gut ernährst. Alles was Dir gut tut und Energie verleiht, unterstützt indirekt auch Deinen Körper bei der Milchproduktion. Den Stillen verbraucht Energie und diese musst Du Deinem Körper wieder zuführen. Ergänzend zu einer gesunden Ernährung und ausreichend Flüssigkeit kannst Du zusätzlich z.B. Milchbildungskugeln oder auch Energiebällchen essen. Die sind nicht nur lecker, sondern durch die Zutaten auch gute Energielieferanten. Hier findest Du einige Rezepte für Kugeln, die auch ein nettes Geschenk von Deiner Freudin sein können: http://www.maternita.de/diy-stillkugeln-energiebaellchen-milchbildungskugeln-2468.html
Wie auch der berühmte Stilltee, haben sie keine direkte Auswirkung auf die Menge an Muttermilch. Aber sie können Dir ein gutes Gefühl und Nährstoffe geben. Einen wunderbar, einleuchtenden Artikel zum Thema Stilltee hat unsere Kollegin Anja zu diesem Thema verfasst


Pflanzliche Mittel

Vielen Müttern hilft es zusätzlich zum Stillen Mittel einzunehmen, die eine unterstützende Wirkung haben können. Leider sind nur wenige Pflanzen ausreichend im Hinblick auf die Milchsteigerung untersucht worden bzw. geben Hinweise, dass eine Einnahme förderlich sein kann. Zwei dieser Pflanzen sind Bockshornklee und Mariendiestel.
Bei pflanzlichen Präparaten solltest Du keinesfalls eine Eigenmedikation machen, sondern immer mit Deiner Hebamme oder Still- und Laktationsberaterin besprechen, in welcher Form und Menge Du diese zu Dir nehmen kannst. Es gilt hier immer zu bedenken, dass pflanzliche Mittel auch unerwünschte Nebenwirkungen haben können und jeder Mensch anders darauf reagieren kann, daher ist eine Rücksprache sehr wichtig, bevor Du diese einnimmst.

Schau mal HIER: Bockhornkleesamen Kapseln als Unterstützung

Medikamente

Du hast Dich entspannt, Du legst nach Bedarf an, Du ernährst Dich gesund und ausreichend, entleerst zusätzlich Deine Brust und trotzdem stellt sich die Milchmenge nicht auf den Bedarf ein? Bevor Du verzweifelst, sprich mit Deiner Hebamme, Frauenärztin oder Still- und Laktationsberaterin ob eventuell die Gabe eines Medikamentes zur Milchsteigerung angedacht werden kann. Domperidon ist ein verschreibungspflichtiges Medikament, welches ursprünglich gegen Übelkeit und Erbrechen eingesetzt wurde und als Nebenwirkung einen Anstieg der Muttermilchmenge mit sich bringt. Hilft keine der oben genannten Methoden, kann dies eine weitere Möglichkeit sein, die Milchproduktion anzukurbeln. Du siehst, es gibt viele Möglichkeiten die Milchmenge zu steigern. Wichtig ist, dass Du Dir Zeit nimmst und es mit so viel Ruhe wie möglich angehst. Lass Dich durch Deine Hebamme und/oder Stillberaterin dazu beraten und schenke Dir auch das Vertrauen, dass Du es schaffen wirst. Wir kennen viele Mütter die sehr stolz darauf sind, dass sie mit Willen, Zeit, Ruhe und guter Beratung wieder voll stillen konnten. Wir wünschen Dir dafür alles Gute!

Das erste Mal hörte ich den Satz von meiner Mutter: „Ich hätte gern gestillt, aber ich hatte zu wenig Milch.“ Seitdem erzählen es mir Freundinnen, die gerade Mutter geworden sind, immer wieder. Ich: „Und wie klappt es mit dem Stillen?“ Sie: „Ah nicht so gut, ich muss zufüttern, weil ich zu wenig Milch habe.“ Hake ich dann weiter nach, kommt heraus, dass sie glauben, gegen den Milchmangel nicht wirklich etwas unternehmen zu können: Wenn der Körper zu wenig Milch produziert, ist man machtlos. Mittlerweile weiß ich, dass dies häufig nicht der Fall ist.

Es war das Gespräch mit einer Gynäkologin, dass mich in der Schwangerschaft zunächst aufhorchen ließ. Viele Frauen würden irrtümlich glauben, ihr Körper könne nicht genug Milch produzieren, dabei mangele es schlicht an professioneller Stillberatung und -unterstützung. Oder anders formuliert: Wenn niemand da ist, der einem erklärt und zeigt, wie man richtig stillt, der Stillprobleme erkennt und praktikable Lösungen anbietet, ist es kein Wunder, wenn bei vielen Frauen dauerhaft zu wenig Milch fließt.

Und dann saß ich als Mutter selbst da, mit lächerlichen 30 ml Milch in der Pumpflasche. Mein gerade geborener Sohn hatte eine Woche nach der Klinikentlassung bereits ein halbes Kilo Gewicht verloren, obwohl ich ihn ständig anlegte und ewig trinken ließ. Kein Wunder bei so wenig Milch, dachte ich jetzt! Ich hätte es an diesem Punkt dabei belassen und die fehlende Milchmenge dauerhaft mit Flaschennahrung kompensieren können, aber für mein Kind wollte ich es unbedingt schaffen, voll zu stillen.

„Ich habe trotz Zufütterns etwa sechs Mal täglich gestillt und zusätzlich drei Mal pro Tag Milch abgepumpt.“

Ohne meine Hebamme wäre mir das vermutlich nicht gelungen. Sie war es, die das Problem überhaupt erst erkannt und mir genau erklärt hat, was ich unternehmen soll, um meine Milchmenge kontinuierlich zu steigern. Daher mein wichtigster Rat: Sucht euch eine gute Hebamme oder Stillberaterin, der ihr vertraut und bei der ihr euch wohlfühlt. Seid ihr gegenüber brutal ehrlich und scheut euch nicht davor, Probleme anzusprechen. Nur so kann sie euch helfen.

Was waren also die Maßnahmen, die mir zum Erfolg verholfen haben? Die Allerwichtigste: So viel stillen und Muttermilch abpumpen wie möglich. Da mein Sohn zu Beginn Probleme mit dem Saugen an der Brust hatte, stellte mein Körper entsprechend wenig Milch zur Verfügung. Das Prinzip von Angebot und Nachfrage. Also musste ich die Nachfrage steigern. Ich habe trotz Zufütterns etwa sechs Mal täglich gestillt und zusätzlich drei Mal pro Tag Milch abgepumpt. Dafür habe ich mir von meiner Kinderärztin eine große, elektrische Milchpumpe verschreiben lassen, die Apotheken verleihen. Versucht euer Glück bloß nicht mit einer Handpumpe! „Die ist nur was für Frauen, die mit ihrer Milch drei Kinder ernähren könnten“, sagte meine Hebamme damals.

„Und dann hieß es: Augen zu und durch.“

Was ich außerdem gemacht habe:

  1. Brustmassage: Vor dem Stillen die Brust mit einer Hand auf je einer Seite sachte reiben und mit einem heißen Wachlappen oder Gelpad wärmen. So lässt sich die Milchbildung anregen
  2. Stilltee & Co.: Täglich habe ich Stilltee mit Anis, Kümmel und Fenchel getrunken, außerdem Malzbier. Von meiner Hebamme habe ich Globuli bekommen. All das soll die Milchproduktion sanft steigern.
  3. Essen und Trinken: Vergesst euch selbst nicht. Nur, wer wirklich viel trinkt und ausreichend isst, kann genug Milch produzieren, um einen anderen Menschen mit zu ernähren.

Und dann hieß es: Augen zu und durch. Zufüttern, stillen, pumpen – eigentlich war ich mit nichts anderem mehr beschäftigt. Ja, das zehrt wahnsinnig an den Nerven und der Kraft, aber es zahlte sich schließlich aus. In einem Monat konnte ich meine abgepumpte Milchmenge auf durchschnittlich 150 Milliliter erhöhen. Ich musste nicht länger zufüttern und konnte im Anschluss sogar das Abpumpen einstellen.

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