Wie merkt man dass man ein magengeschwür hat

Waren früher Operationen von Magengeschwüren der therapeutische Standard, sind heute durch neue medikamentöse Therapien operative Eingriffe nur noch bei Komplikationen (Blutungen, Verengungen des Magens, Magendurchbruch) erforderlich.

Therapie bei Helicobacter-Nachweis

Es wird eine einwöchige Therapie mit Antibiotika-Kombination (Clarithromycin und Metronidazol oder Amoxicillin) zusammen mit einem Protonenpumpenhemmer (PPI) oder allgemein "Magenschutz" durchgeführt.

Bei Versagen der Therapie wird Amoxicillin beibehalten, da Helicobacter gegen dieses Antibiotikum keine Resistenzen bildet, und das 2. Antibiotikum durch Alternativen ersetzt werden kann. Nach 2-maligem Versagen muss das Bakterium zur Resistenz-Testung in einer Kultur angezüchtet werden.

Da in unseren Breiten diese herkömmliche Therapie bei einem Drittel der Patienten aufgrund von Resistenzen nicht mehr funktioniert, wird meist eine 14-tägige, sogenannte sequentielle Therapie mit wechselnden Antibiotika durchgeführt.

Die Kontrolle des Therapieerfolges erfolgt frühestens 4 Wochen nach Ende der Behandlung, da ein PPI das Bakterienwachstum hemmt und zu falsch negativen Ergebnissen führen kann.

Noch in der klinischen Erprobung befindet sich die Bestrahlung mit blauem Licht, das den Keim ebenfalls abtötet. Diese Methode könnte eine Alternative zur Antibiotikatherapie werden, wenn diese aufgrund von Resistenzen erfolglos bleiben.

Therapie ohne Helicobacter-Besiedelung

Das Geschwür wird alleine mit einem PPI behandelt, sowie mit Allgemeinmaßnahmen, wie z.B. Alkohol- und Nikotinverzicht oder Stressreduktion. Weiters sollten Medikamente, die ein Magengeschwür begünstigen, abgesetzt werden.

Operation

Eine chirurgische Behandlung ist nur bei Komplikationen notwendig, die nicht durch eine Magenspiegelung beherrschbar sind (z.B. bei starker Blutung, Magendurchbruch, Verengung des Magenausganges).

Nach erfolgreicher Behandlung und Heilung von Magengeschwüren kann es Jahre dauern, bis der ursprüngliche Zustand des Magens an der Stelle des Geschwürs wieder hergestellt ist.

Wie bei zahlreichen anderen Erkrankungen spielt auch beim Magengeschwür das Erbgut eine Rolle. Wie ausgeprägt die Neigung, Magengeschwüre auszubilden, dabei tatsächlich ist, hängt in hohem Maße von der familiären Veranlagung ab. Die entsprechenden Gene im Erbgut zu tragen, bedeutet allerdings nicht zwangsläufig die Entwicklung eines Magengeschwürs: Dafür ist immer ein konkreter Auslöser nötig.

In den meisten Fällen ist das Bakterium Helicobacter pylori der Schuldige. Es nistet sich in der Magenschleimhaut ein und setzt einen fatalen Mechanismus in Gang: Zum einen verursacht es eine Steigerung der Magensäure-Produktion, zum anderen schwächt es gleichzeitig die Verteidigung der Magenschleimhaut. Das betrifft auch die aufliegende Schleimschicht, welche die komplette Innenseite des Magens überzieht.

Aus diesem Grund kommt es zu einer permanenten Reizung der Magenschleimhaut. Unbehandelt kann sich an der betroffenen Stelle ein Magenulkus bilden.

Andere Auslöser für ein Magengeschwür sind beispielsweise:

//Lebensmittel, welche die Herstellung der Magensäure steigern

//Der Konsum von Genussmitteln wie Alkohol, Kaffee und Nikotin

//Bestimmte Medikamente, wie zum Beispiel Schmerzmittel

Auch eine Kombination mehrerer Risikofaktoren kann die Entstehung von Magengeschwüren begünstigen.

 

Das Magengeschwür: Behandlung und Diagnose

Besteht der Verdacht auf ein Magengeschwür, können nach Röntgen- und Ultraschall-Aufnahmen erste wichtige Schlüsse gezogen werden. Außerdem führt der Arzt eine Blutuntersuchung durch: Anhand der Blutwerte kann er Hinweise auf innere Blutverluste finden, wie sie bei einem fortgeschrittenen Magengeschwür auftauchen können.

Die sicherste Methode, Magengeschwüre zu diagnostizieren, ist die Magenspiegelung: Dabei führt der Arzt das sogenannte Endoskop, eine schlauchartige, flexible Vorrichtung mit Beleuchtung und Kamera, über den Mund und die Speiseröhre in den Magen ein. So kann er direkt einen Blick auf den Zustand des Magens werfen. Außerdem lässt sich ein Magenulkus von anderen Erkrankungen mit ähnlicher Symptomatik, wie beispielsweise Magenkrebs, abgrenzen.

Bei einem Magengeschwür stehen eine magenschonende Ernährung, der Verzicht auf Genussmittel sowie die Verminderung von Stress im Mittelpunkt der Behandlung. Zur Unterstützung der Heilung kommen meist auch Antazida zum Einsatz: Talcid® neutralisiert zum Beispiel die Magensäure und trägt so zur Linderung der Beschwerden bei. Außerdem verstärkt es den Schutz der Magenschleimhaut. In manchen Fällen heilt ein Magengeschwür auch ohne Behandlung ab – die Gefahr eines erneuten Auftretens ist dann allerdings sehr viel höher.