Wie hoch ist das mittlere einkommen in deutschland

Verdienst-Check

Wie viel verdienen Deutschlands Arbeitnehmer? Statistiken verraten, wie hoch das Durchschnittseinkommen von Männern und Frauen tatsächlich ist.

Das Gehalt* von Arbeitnehmern in Deutschland könnte unterschiedlicher nicht sein: Während sich die einen trotz Job Monat für Monat am Existenzminimum bewegen, verdienen andere 10.000 Euro im Monat und mehr. Doch wie hoch ist das Durchschnittseinkommen in Deutschland?

Durchschnittsgehalt in Deutschland: Was verdienen Arbeitnehmer?

Laut Angaben des Statistischen Bundesamts verdienen Arbeitnehmer in Vollzeit ein durchschnittliches Gehalt von 3.975 Euro im Monat (Stand: 2020). Sonderzahlungen in Form von Urlaubs-, Weihnachtsgeld oder Gratifikationen, wurden hier nicht be­rück­sichtigt. Im Rahmen einer Dokumentation des ZDF wurden hingegen 2.990 Euro als durchschnittliches Einkommen genannt. Grundsätzlich ist es schwierig zu bestimmen, wie hoch das Durchschnittsgehalt der Deutschen tatsächlich ist, da sich der Wert ständig ändert und mehrere Studien zu anderen Ergebnissen kommen.

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Auch interessant: In welchen Berufen die Deutschen am besten verdienen und wo am schlechtesten, können Sie hier nachlesen.

Wie hoch ist das mittlere einkommen in deutschland

Das Durchschnittseinkommen in Deutschland fällt je nach Bevölkerungsgruppe unterschiedlich aus.

Um das Durchschnittsgehalt zu ermitteln, werden alle Gehälter addiert und durch die Gesamtanzahl geteilt. So ergibt sich ein Mittelwert, der Orientierung im Gehaltsdschungel versprechen soll. Tatsächlich ist das Durchschnittsgehalt jedoch mit Vorsicht zu genießen, da sehr hohe und sehr niedrige Gehälter den Durchschnitt stark verzerren können.

So haben im Jahr 2018 tatsächlich nur ein Drittel (37%) aller Vollzeitbeschäftigten mehr als der Durchschnitt verdient. Bei zwei Dritteln (63%) lag der Bruttoverdienst unter dem Durchschnittsgehalt, teilt das Statistische Bundesamt mit. Extrem hohe Gehälter hatten den Durchschnittsverdienst nach „oben“ angehoben.

Gender Pay Gap zwischen Männern und Frauen

Frauen und Männer verdienen nach wie vor unterschiedlich viel, denn zwischen ihnen liegt ein Unterschied von rund 600 Euro. So sollen Männer 3.964 Euro erhalten, während Frauen im Schnitt mit 3.330 Euro rechnen können.

Gehalt von Fach- und Führungskräften

Während das Durchschnittsgehalt aller Arbeitnehmer rund 3.975 Euro beträgt, verdienen Fach- und Führungskräfte im Schnitt deutlich mehr. Wie viel genau und in welchen Branchen, mit welchen Studienfächern, das erfahren Sie in diesem Artikel. 

Durchschnittseinkommen der Deutschen nach Bundesländern

2018 hat Gehalt.de die Durchschnittsgehälter für Ausgelernte und Absolventen ermittelt. Die Werte geben einen Einblick, was Jobeinsteiger ungefähr erwarten könnte. Wer schon länger im Beruf ist, darf entsprechend mit mehr Geld rechnen:

BundeslandEinstiegsgehälter nach der Ausbildung (Bruttojahresgehalt)Einstiegsgehälter nach einem universitären Abschluss (Bruttojahresgehalt)
Hessen33.509 Euro51.517 Euro
Baden-Württemberg32.704 Euro50.278 Euro
Bayern31.628 Euro48.624 Euro
Hamburg31.527 Euro48.469 Euro
Nordrhein-Westfalen30.071 Euro46.230 Euro
Rheinland-Pfalz29.227 Euro44.933 Euro
Bremen28.558 Euro43.904 Euro
Saarland28.528 Euro43.859 Euro
Berlin27.809 Euro42.753 Euro
Niedersachsen27.117 Euro41.688 Euro
Schleswig-Holstein26.100 Euro40.126 Euro
Thüringen23.226 Euro35.708 Euro
Sachsen22.858 Euro35.141 Euro
Brandenburg22.641 Euro34.807 Euro
Sachsen-Anhalt22.403 Euro34.442 Euro
Mecklenburg-Vorpommern 21.847 Euro33.587 Euro

Quelle: gehalt.de (Stand: 2018)

Wichtiger Hinweis: Diese Werte sind keines Falls verbindlich und geben nur ungefähre Gehälter an.

Lesen Sie auch: Gehalt und Lohn - Was ist eigentlich der Unterschied? 

Gehalt nach der Ausbildung

In welchen Berufen winkt nach der Ausbildung das beste Einstiegsgehalt? Und wo verdienen Berufsanfänger am wenigsten? Das hat eine Studie herausgefunden. Das Ergebnis lesen Sie hier.

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(as) *Merkur.de und fr.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Um das persönlich zur Verfügung stehende Nettoeinkommen zu ermitteln, wurden in der Studie alle Einkünfte einer Gemeinschaft addiert, bei einem Paar also beide Einkommen minus Steuern und Abgaben. Überweisungen wie Arbeitslosen- oder Kindergeld wurden ebenfalls berücksichtigt. Wer ein Haus besitzt, dem wurde eine fiktive faire Miete zugerechnet, damit die Zahlen vergleichbar sind. Schließlich wurde das gemeinsame Einkommen auf beide Partner verteilt – aber wegen des Paar-Spar-Effekts nicht einfach durch zwei geteilt, sondern etwas komplexer berechnet. Ein gemeinsames Nettoeinkommen von beispielsweise 3500 Euro im Monat ergab deshalb bei einem Paar 2333 Euro pro Person.

Diese Berechnung führt dazu, dass der sogenannte Gender-Pay-Gap – die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen – in diesem Modell kaum noch ins Gewicht fällt. Denn Frauen, die mit einem Mann zusammenwohnen, tragen in diesem Modell im Durchschnitt weniger zur Haushaltskasse bei als ihre Männer, können aber den gleichen Anteil aus der gemeinsamen Kasse ausgeben. Abseits dieser statistischen Betrachtung kann der Alltag bei jedem Paar natürlich anders aussehen.

Gehören Sie zu den oberen 10 Prozent? Rechner zeigt Ihnen, wie gut Ihr Gehalt ist

Mittwoch, 05.01.2022 | 14:42

2028 Euro Gehalt – das ist das monatliche mittlere Nettoeinkommen, das Deutschland in zwei Hälften teilt: Wer weniger verdient, gehört zur ärmeren Hälfte, wer mehr bekommt, darf sich zur wohlhabenderen Hälfte zählen. Doch wie viel braucht es, um reich zu sein? Ein interaktives Tool zeigt, wo Sie mit Ihrem Gehalt stehen.

Mit welchen Nettoeinkommen in Deutschland ist man reich? Das ist zunächst einmal eine Frage der Definition. Klar, wer sich mit seinem Gehalt eine Villa sowie Sportwagen leisten kann, der ist alles andere als arm. Doch mitunter braucht es weit weniger Solvenz als angenommen, um zu den Top-Verdienern des Landes zu gehören.

Das jedenfalls zeigt eine aktuelle Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Ökonomen haben darin ausgerechnet, wo eigentlich die Grenze zu den einkommensreichsten, oberen 10 Prozent verläuft.

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Grundlage dafür ist das sogenannte Sozio-oekonomische Panel (SOEP), dessen Daten vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) erstellt und von anderem Forschungseinrichtungen wie dem IW genutzt werden. Beim SOEP befragen Wissenschaftler regelmäßig 19.000 private Haushalte in Deutschland und rund 35.000 Personen nach Einkommen, Jobwechsel und Gehaltsentwicklungen. Die aktuellsten Zahlen für die Einkommen stammen aus dem Jahr 2018.

Auch spannend: Coronabonus, Homeoffice, Freibeträge: 12 Steuer-Änderungen bringen 2022 Hunderte Euro 

Demnach zählte im Jahr 2018 ein Alleinstehender zu den einkommensreichsten 10 Prozent, wenn er über ein Nettoeinkommen von mehr als 3700 Euro im Monat verfügte. Zwei Jahre zuvor, also nach den Daten aus dem Jahr 2016, lag die Grenze noch bei 3440 Euro.

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Mit einem Einkommen in Höhe von rund 4560 Euro erreichte ein Single im Jahr 2018 die oberen 5 Prozent der Einkommensverteilung. Um zum einkommensreichsten Prozent der Gesellschaft zu zählen, musste das Einkommen den Schwellenwert von rund 7190 Euro übertreffen. Auf das Jahr hochgerechnet entspräche dies einem Nettoeinkommen von knapp 86.000 Euro – nach Steuern, Abgaben und inklusive Transferleistungen.

Bei Berücksichtigung der steuerlichen Regeln des Jahres 2018 musste ein Alleinstehender auf ein Jahres-Brutto von rund 150.000 Euro kommen, um zu dem einkommensreichsten Top-1-Prozent der Gesellschaft zu zählen.

Mit diesem Rechner können Sie ausrechnen, wo Sie mit Ihrem Einkommen stehen :

Wichtig ist dabei: Die verfügbaren Nettoeinkommen können nur als Richtwert dienen. Über die letztendliche Kaufkraft sagt die Summe nur bedingt etwas aus. Diese hängt von den Lebenshaltungskosten etwa für Miete oder Lebensmittel ab und kann sich regional unterscheiden.

Bei kleinem Gehalt: Leben wird günstiger, wenn man es teilt

Im Fokus der Studie steht aber das sogenannte bedarfsgewichtete Nettoeinkommen. Dabei berücksichtigen die Forscher unter anderem, dass größere Haushalte zwar einen höheren Bedarf an Wohnraum oder Lebensmitteln haben. In anderen Bereichen – etwa bei gemeinsamen Versicherungen – fallen jedoch geringere Pro-Kopf-Kosten an.

Ein Paar ohne Kinder muss daher nur über das 1,5-fache des Einkommens eines Singlehaushalts verfügen, um statistisch dasselbe Einkommen zu beziehen. Zudem wird berücksichtigt, dass jüngere Kinder einen geringeren Bedarf haben als Erwachsene.

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Wer am häufigsten im oberen Einkommensbereich zu finden ist

Weiter haben die Forscher untersucht, welche Einkommensgruppen am häufigsten zur Einkommensspitze in Deutschland gehören. Das Ergebnis: Paarhaushalte ohne Kinder sind im oberen Einkommensbereich am häufigsten vertreten.

Bundesweit machen Doppelverdiener-Paare (noch) ohne Kinder (auch DINK(Y)s genannt, Double Income, No Kids (Yet)) rund 4,6 Prozent der Haushalte aus. Weitere 9,3 Prozent der Deutschen sind noch nicht verrentet und leben als Paar zusammen (auch HIKOs genannt, High Income, Kids Out), während die Kinder nicht mehr im gleichen Haushalt wohnen. Beide Gruppen sind in den oberen zehn Prozent überrepräsentiert: Hier werden 11,4 Prozent DINKYS und 17,2 Prozent HIKOs gezählt.

Alleinerziehende kommen im oberen Einkommensbereich hingegen nahezu nicht vor. Sie müssen bei einem mittleren Nettoeinkommen von 1466 Euro (Medianwert) mit mehr als 560 Euro weniger auskommen als ein typischer Single (2028 Euro Nettomedian). Von einem „Median-Einkommen“ oder mittleren Einkommen sprechen Ökonomen, wenn sie einen Wert nennen, bei dem die Hälfte der Bürger mehr verdient und die andere Hälfte weniger.

Dazu passt die hohe Armutsquote: 35 Prozent der Alleinerziehenden haben im Alltag mit großen finanziellen Herausforderungen zu kämpfen. Bei Paaren mit Kindern beläuft sich das Medianeinkommen hingegen auf 2067 Euro, die Armutsquote liegt bei 12 Prozent.

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