Wie gewöhne ich ein Baby an Wasser zu trinken?

Trinkt ein Baby kein Wasser, ist dies nicht immer gleich Grund zur Sorge. Erst wenn Ihr Kind bereits zwei Milchmahlzeiten am Tag durch feste Nahrung ersetzt hat, sollte zusätzlich Flüssigkeit aufgenommen werden. Wir geben Ihnen Tipps, wie Ihr Baby mehr Wasser trinkt.

Sobald ein Baby Beikost bekommt, können Eltern auch einen Schluck Wasser anbieten. Doch nicht alle Kinder trinken auf Anhieb gern, sodass es vorkommen kann, dass ein Baby kein Wasser trinkt.

  • Lehnt Ihr Baby Wasser grundsätzlich ab, ist dies vor allem zu Beginn der Beikosteinführung gar kein Problem. Die Hauptnahrung in den ersten Lebensmonaten ist Muttermilch oder Pre-Milch. Darüber löscht Ihr Kind seinen Durst.
  • Zu viel Wasser ist für Babys sogar schädlich, sie können eine Wasservergiftung bekommen. Grund dafür: Die Nieren sind noch nicht vollständig ausgereift und der Natriumhaushalt gerät durch zu viel Wasser bei kleinen Babys durcheinander.
  • Auch an heißen Sommertagen reguliert das Baby mit der Flasche oder beim Stillen seinen Flüssigkeitshaushalt. Mag es trotz Hitze kein Wasser trinken, können Sie also Milch anbieten.
  • Werden nach und nach die Milchmahlzeiten durch Brei oder feste Nahrung ersetzt, sollten Babys zusätzlich Wasser zu sich nehmen. Spätestens beim Übergang zur Familienkost raten Experten zu 200 ml Wasser am Tag.

Trinkt Ihr Baby kein Wasser, ist das zu Beginn der Beikosteinführung kein Problem.imago images / BE&W

Wie gewöhne ich ein Baby an Wasser zu trinken?

Um Ihrem Kind das Wasser schmackhaft zu machen, gibt es einige Tipps:

  • Bieten Sie zu den Mahlzeiten und zwischendurch immer wieder Wasser an und bleiben Sie hartnäckig. Babys müssen das Trinken wie das Essen erst lernen und gewöhnen sich mit der Zeit an den Geschmack von Wasser.
  • Probieren Sie unterschiedliche Trinkbehälter aus: Becher, Trinklernflasche, Magic Cup, Strohhalmflasche oder Radlerflasche - je nach Alter und Vorlieben des Kindes hilft es, die Gefäße immer mal zu wechseln.
  • Seien Sie ein gutes Vorbild und trinken Sie in Anwesenheit des Babys Wasser. Kinder ahmen gern ihre Eltern nach.
  • Machen Sie das Wassertrinken unterhaltsam, in dem Sie sich gegenseitig zuprosten.
  • Geben Sie einen kleinen Schuss ungesüßten Fruchtsaft in das Wasser und reduzieren sie den Saft nach und nach. So gewöhnen Sie das Baby ebenfalls an Wasser.
  • Bleiben Sie geduldig und vertrauen Sie auf Ihr Kind. Wenn es Durst hat, wird es das angebotene Wasser trinken. Lehnt es das Getränk weiterhin ab, bekommt es ausreichend Flüssigkeit über die Milch, den Brei oder Obst.
  • Auch ungesüßter Tee ist eine Alternative, wenn Ihr Baby gar kein Wasser trinkt. Achten Sie jedoch darauf, welche Tees für Babys geeignet sind.

Wie viel ein Baby trinken sollte, lesen Sie im nächsten Artikel.

Leitungswasser und stilles Mineralwasser, das für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet ist, sind die bevorzugten Getränke im ersten Lebensjahr und auch noch danach.

Wenn Sie Ihrem Kind vor Beginn der Beikost etwas zu trinken geben möchten, dann empfiehlt es sich, spezielle Teebeutel für Säuglinge zu verwenden. Sie unterliegen besonderen gesetzlichen Auflagen für die Säuglingsernährung und sind nahezu schadstofffrei und ungesüßt.

Mit Beginn der Beikost können Sie Ihrem Kind – neben Leitungs- oder Mineralwasser – die gängigen Früchte- und Kräutertees zu trinken geben. Heilkräutertees, wie zum Beispiel Kamillentee, sollte Ihr Kind jedoch nur bei Krankheit bekommen. Auch Fenchel-, Pfefferminz- und Melissentee sollten nicht jeden Tag gegeben werden. Für die darin enthaltenen ätherischen Öle kann eine gesundheitsschädigende Wirkung bei Dauereinsatz nicht ausgeschlossen werden. Am besten wechseln Sie die Teesorten einfach ab.

Gießen Sie den Tee mit sprudelnd heißem Wasser auf und lassen Sie ihn fünf Minuten ziehen. Ein Beutel Tee auf eine Tasse Wasser ist dabei ausreichend. Der Tee sollte anschließend auf Körpertemperatur abgekühlt werden.

Von Instanttees mit Zuckerzusatz ist abzuraten. Keinesfalls sollten sie zum Dauernuckeln angeboten werden. Vor allem das ständige Umspülen mit der Zuckerlösung kann schwere Karies verursachen – selbst wenn die Zähnchen noch gar nicht durchgebrochen sind.

Wie gewöhne ich ein Baby an Wasser zu trinken?
Frage an Anke Claus Master der Ernährungsmedizin

Hallo! Ich bräuchte Ihren Rat ;) Meine Kleine (20 Monte) trinkt, derzeit kein Wasser mehr. Von Anfang an habe ich darauf geachtet, dass sie sich nur an Wasser gewöhnt, aber seitdem sie beim Besuch bei der Oma immer Saftschorlen bekommen hat, mag sie kein Wasser pur mehr. Ich habe alles versucht...Selbst wenn ich ihr nur Wasser anbiete, trinkt sie nur sehr wenig. Kommt dann am Tag vielleicht auf 200ml und 200ml Milch... Wie könnte ich sie wieder daran gewöhnen und wie viel sollte sie in ihrem Alter trinken? Sie ist sehr zierlich und wiegt nur 8,5kg Bei der Oma wird sie allerdings weiter Saftschorlen bekommen, denn da kann man sagen, was man möchte, man spricht wie gegen eine Wand :( ich kann dem armen Kind das ja schliesslich nicht antun, dass ich ihr nur Wasser gebe... (Hahaaa) besuchen sie wegen unterschiedlicher Ansichten nur noch ca 1x die Woche :( Liebe Grüsse und danke für ihre Antwort :)

von Würmli01 am 09.09.2014, 15:12

Antwort auf:

Liebe „Würmli01“, ich finde es gut, dass Sie Ihre Kleine von Anfang an, an den reinen Geschmack von Wasser gewöhnt haben. Wasser ist und bleibt der ideale Durstlöscher. Aber es ist auch ganz verständlich, dass Ihr Mädchen nun die neu entdeckten „süßen“ Saftschorlen erst einmal bevorzugt. Das kann sich auch schnell wieder ändern. Bieten Sie weiterhin wie selbstverständlich das Wasser zum Trinken an und vertrauen Sie hier ganz auf das Durstgefühl Ihrer Kleinen. Wenn Sie Durst hat wird sie auch Wasser trinken. Beim Trinken lassen sich genaue Trinkmengen nur schwer festlegen, da der Durst ja auch abhängig ist von Bewegung, Zimmertemperatur, Jahreszeit und der restlichen Ernährung etc. Üben Sie den Blick in die Windel, ist sie regelmäßig gut nass und schwer ist Ihre Kleine ausreichend mit Flüssigkeit versorgt. Darauf können Sie sich verlassen. Ich kann gut verstehen, dass es Sie ärgert, dass die Oma beim Trinken und anderen Erziehungsfragen nicht mit Ihnen an einem Strang zieht. Die Kleinen können aber sehr wohl lernen zu unterscheiden was sie bei den Eltern und bei der Oma dürfen. Die Saftschorle ist dann eben etwas Besonderes, die gibt es nur bei der Oma. Ich wünsche Ihnen alles Liebe! Herzlicher Gruß Anke Claus

von Anke Claus am 10.09.2014

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