Warum atmet meine Katze mit offenem Mund?

Eine hechelnde Katze ist ein seltener Anblick und beunruhigt viele Katzenhalter sehr. Meist hat das Hecheln ganz einfache Gründe und beruhigt sich nach wenigen Minuten wieder. Hechelt die Katze jedoch häufig oder ohne ersichtlichen Grund, sollte sie einem Tierarzt vorgestellt werden. Besteht der Verdacht auf Atemnot muss es schnell gehen. 

Wann hecheln Katzen?

Was tun, wenn die Katze hechelt? Das Hecheln von Katzen hat meist harmlose Gründe. Sobald sich die Katze wieder beruhigt und die Ursache beseitigt ist, stellt sie das Hecheln ein. Typische Ursachen können sein: 

  • Katze hechelt bei großer Hitze.
  • Katze hechelt nach dem Spielen und Toben.
  • Katze hechelt bei Aufregung und Stress z.B. beim Autotransport.

Trifft eine dieser Ursachen zu, sollten Sie die Katze beruhigen und beobachten, ob sie aufhört zu hecheln, sobald sie sich wieder ein wenig entspannt hat. Ist Hitze der Auslöser zum Hecheln sollten Sie dafür sorgen, dass sich die Katze an einen kühleren, schattigen Ort zurückziehen kann. Sonst droht ein Hitzschlag. 

Katzen hecheln auch nach körperlicher Anstrengung und Stress. © Shutterstock/Nils Jacobi

Katze hechelt ohne ersichtlichen Grund

Hechelt die Katze häufig oder aus einem nicht ersichtlichen Grund, sollte sie einem Tierarzt vorgestellt werden. Hecheln kann auch ein Symptom von Herz-Kreislauf-Problemen sein. Besteht der Verdacht auf Atemnot, sollten Sie sofort einen tierärztlichen Notdienst aufsuchen. 

Atemnot erkennen: Hecheln oder Maulatmung

Beim Hecheln atmet die Katze nicht. Nur die oberen Luftwege werden belüftet, es findet jedoch kein Luftaustausch statt. Die Verdunstung, die durch das Hecheln an den Schleimhäuten erfolgt, sorgt für Abkühlung. 

Bei der Maulatmung atmet die Katze durch das offene Maul statt durch die Nase. In diesem Fall hat sie vermutlich Atembeschwerden und sollte sofort einem Tierarzt vorgestellt werden. 

Katze lässt das Maul offen stehen

Verharrt die Katze reglos mit offenem Maul und streckt dabei vielleicht auch noch die Zunge ein wenig heraus, ist das kein Grund zur Sorge. Über das Jacobson-Organ, das im Gaumen der Katze liegt, wittern Katzen Duftstoffe noch intensiver als bei der Atmung durch die Nase. 

Katzen flehmen, um Gerüche besser wahrzunehmen. © Shutterstock/SJ Duran

Warum atmet meine Katze mit offenem Mund?

Katzen hecheln, im Vergleich zu Hunden, sehr selten. Wenn sie es doch einmal tun, werden viele Katzenbesitzer schnell nervös. Ist die Katze krank? Muss ich sofort mit ihr zum Tierarzt?

In den meisten Fällen ist kurzzeitiges Hecheln bei Katzen kein Anzeichen für ein gesundheitliches Problem, sondern hat ganz einfache, natürliche Gründe. Ist dies der Fall, beruhigt sich die Atmung nach kurzer Zeit wieder und die Katze hört auf zu hecheln.

Hecheln kann jedoch auch ein Hinweis beziehungsweise ein Symptom für eine Erkrankung sein. Daher ist Hecheln bei Katzen nicht grundsätzlich auf die leichte Schulter zu nehmen. Besteht der Verdacht auf eine Erkrankung oder hat die Katze gar richtige Atemnot, sollte schnellstmöglich tierärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.

Harmlose Ursachen für das Hecheln bei Katzen

Auch wenn Katzen, im Gegensatz zu Hunden, nur selten Hecheln, ist dies nicht unbedingt ein Zeichen für eine Krankheit oder ein anderes gesundheitliches Problem. Wenn die Katze nur über einen kurzen Zeitraum hinweg hechelt und sich schnell wieder beruhigt liegen meist ganz harmlose Gründe, wie körperliche Anstrengung oder Aufregung vor. Im Folgenden finden Sie einige Beispiele für harmloses Hecheln bei Katzen und deren Ursachen.

Körperliche Anstrengung

Warum atmet meine Katze mit offenem Mund?
Bei starker körperlicher Anstrengung hängt auch einer Katze sprichwörtlich die „Zunge zum Hals heraus“. Nach ausgiebigem Toben oder einem anstrengenden Sprint auf der Jagd nach einer Maus gerät auch sie außer Atem. Durch das Hecheln, also der schnelleren Atemfrequenz, wird bei körperlicher Anstrengung mehr Sauerstoff ins Blut aufgenommen.

Sobald die Katze sich wieder erholt hat, sollte die Atemfrequenz schnell wieder sinken. Im Ruhezustand sind 20 bis 40 Atemzüge pro Minute normal. Bei Belastung steigt die Zahl der Atemzüge pro Minute um ein Vielfaches an.

Sollte die Katze nach nur sehr leichter, körperlicher Belastung bereits anfangen zu hecheln, kann dies jedoch ein Anzeichen für ein gesundheitliches Problem sein, welches von einem Tierarzt abgeklärt werden sollte.

Besonders übergewichtige Katzen, neigen dazu, schnell „außer Atem“ zu sein. Übergewicht kann jedoch nicht nur zu Kurzatmigkeit führen, sondern kann auch viele weitere gesundheitliche Folgen haben. Hier wäre ein mit dem Tierarzt abgestimmtes Futter- und Bewegungsmanagement ratsam.

Angst und Stress

Auch Angst oder Stress ist eine Form der Belastung für den Körper. Aus diesem Grund hecheln viele Katzen, wenn sie sich in einer unbekannten oder unangenehmen Situation befinden. Diese können beispielsweise folgende sein.

  • Autofahrt
  • Umzug
  • Tierarztbesuch
  • Eingesperrtsein in einer Transportbox
  • Fremde Menschen oder Tiere im Haus
  • Ärger mit einer anderen Katze im Revier (Revierkampf)

Nicht jede Katze reagiert auf diese Situationen gleich. Das Angst- oder Stresslevel ist bei jeder Katze und je nach Situation unterschiedlich hoch.

Durch Angst oder Stress wird der Körper in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Muskeln werden vermehrt mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, um bei Gefahr schneller flüchten oder angreifen zu können. Dies hat nicht nur eine erhöhte Herzschlagfrequenz zur Folge, sondern auch eine erhöhte Atemfrequenz, sodass genügend Sauerstoff an das Blut abgeben werden kann. Dadurch beginnen Katzen zu hecheln.

Wie auch bei der körperlichen Anstrengung in Form von Bewegung, sollte sich die Atmung der Katze nach kurzer Zeit wieder beruhigen, spätestens dann, wenn der Stress vorüber ist oder die Katze sich an die Situation gewöhnt hat.

Hitze

Katzen haben fast ausschließlich zwischen den Zehen- und Sohlenballen Schweißdrüsen. Diese dienen jedoch weniger der Thermoregulation, sondern viel mehr als Möglichkeit eine Duftbotschaft für Artgenossen beim Laufen zu hinterlassen.

Die Thermoregulation bei Hitze erfolgt bei Katzen einerseits durch das Belecken des Fells und andererseits durch Hecheln. Beim Belecken des Fells werden die Haare befeuchtet. Wenn die Feuchtigkeit dann verdunstet, kühlt dies den Körper der Katze ab. Beim Hecheln sorgt die Verdunstung des Speichels auf der Zunge für Kühlung.

Um Katzen bei Hitze zu unterstützen, können Katzenhalter ihren Tieren feuchte Handtücher hinlegen. Diese bieten einen angenehmen Kühleffekt, wenn die Katze sich darauf legt. Falls die Katze es zulässt, kann das Fell auch direkt mit einem feuchten Tuch befeuchtet werden. Zusätzlich sollten immer Schattenplätze und ausreichend frisches Wasser zur Verfügung gestellt werden.

Flehmen

Das Hecheln der Katze ist vom Flehmen zu unterscheiden. Katzen besitzen in der Maulhöhle ein zusätzliches Riechorgan – das Jacobson´sche Organ. Dieses dient der Analyse von Geruchsstoffen, die über die Zunge aus der Luft oder der Nahrung aufgenommen werden. Beim Flehmen öffnet die Katze das Maul leicht, rümpft die Nase, zieht die Oberlippe hoch und zieht den Maulwinkel nach hinten. So sitzt oder steht sie regungslos da und macht einen leicht abwesenden Eindruck. Es wird angenommen, dass das Jacobson´sche Organ vor allem der Wahrnehmung von Pheromonen dient. Durch intensive Bewegungen mit der Zunge kann die Katze die Geruchswahrnehmung noch verstärken, da die Duftstoffe dadurch besser das Sinnepithel im Jacobson´schen Organ erreichen.

Geburt

Wenn Katzen Junge zur Welt bringen, ist dies immer eine sehr große körperliche Anstrengung. Zusätzlich kommt teilweise auch noch Stress, verursacht durch die Geburtsschmerzen und die unbekannte Situation, dazu. Auch hier beginnen einige Katzenmütter dann zu hecheln, um ihr Blut mit mehr Sauerstoff anzureichern.

Hecheln als Anzeichen für Krankheiten

Hecheln kann in einigen Fällen auch ein Symptom für eine Erkrankung sein. Die Atemfrequenz sinkt dann meist nicht nach kurzer Zeit wieder ab, sondern bleibt erhöht. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Ursache für das Hecheln genau zu ermitteln.

Einige Erkrankungen, bei denen Hecheln als Symptom auftreten kann, sind unter anderem Folgende

Vorsicht bei Atemnot

Wenn eine Katze hechelt, sollte es, wenn gesundheitliche Probleme nicht ausgeschlossen werden können, immer ein Alarmsignal sein. Steckt eine ernsthafte Erkrankung dahinter, kann dies für die Katze lebensbedrohlich werden. Einige Fragen die geklärt werden sollten sind beispielsweise:

  • Hechelt die Katze häufig?
  • Führen bereits geringste körperliche Anstrengungen zum Hecheln der Katze?
  • Hört die Katze, nachdem eine bestimmte Situation vorbei ist, nach wenigen Minuten wieder auf zu Hecheln oder beliebt die Atemfrequenz erhöht?
  • Treten neben dem Hecheln noch andere Symptome auf, die vielleicht auf eine Erkrankung hindeuten?

Bei Atemnot wird die Atmung oft sehr angestrengt ausgeführt. Sie kann sehr schnell und hektisch sein, keuchend, flach oder auch mit starken Pumpbewegungen von Bauch und Brust. Die Zungen- und Schleimhautfarbe wird bei mangelnder Sauerstoffzufuhr bläulich. Teilweise kommt es zu Hustenanfällen oder ungewöhnlichen Atemgeräuschen wie beispielsweise Pfeifen, Stöhnen oder Röcheln. Die Tiere zeigen in dieser Situation oft Symptome der Angst und reisen die Augen weit auf. Nicht immer ist das Maul bei erhöhter Atemfrequenz oder angestrengter Atmung geöffnet.

Spätestens, wenn das Hecheln zur akuten Atemnot wird, ist ein sofortiger Besuch beim Tierarzt dringend erforderlich.

Dieser Artikel stellt lediglich eine kleine Übersicht über die Thematik dar. Solltet ihr bei eurem Tier eine abnorme Atmung feststellen oder euch nicht sicher sein, warum die Katze gerade hechelt, keucht oder ähnliches, empfehlen wir euch, die Katze bei einem Tierarzt vorzustellen.