In Tokio segelte Mike Powell 1991 auf die bis heute gültige Bestmarke von 8,95m © Getty Images In der Antike wurde Weitsprung aus dem Stand praktiziert, seit 1896 ist er olympische Disziplin. SPORT1 präsentiert den Weltrekord und weitere Informationen. Beim Weitsprung versucht der Athlet eine möglichst große Distanz im Sprung zurückzulegen. Während die Disziplin zu Beginn noch aus dem Stand ausgeführt wurde, ist der Anlauf mittlerweile fester Bestandteil des Weitsprungs, was die Weitenentwicklung maßgeblich beeinflusst hat. Bereits im Altertum wurde der Weitsprung als Teildisziplin des Pentathlon praktiziert und war damit auch Bestandteil der Olympischen Spiele der Antike. Nach seiner Entstehung als moderne Wettkampfdisziplin in der Mitte des 19. Jahrhunderts in England fand er weltweit eine rasche Verbreitung und gehört seit 1896 zum festen Programm der Olympischen Spiele der Neuzeit. SPORT1 präsentiert alles Wissenswerte zum Weitsprung: Männer: 8,95m, Mike Powell (USA), aufgestellt am 30.08.1991 in Tokio Frauen: 7,52m, Galina Tschistjakova (damalige Sowjetunion), aufgestellt am 11.06.1988 in Leningrad Erster offizieller Weltrekord: Der erste offiziell anerkannte Weltrekord datiert vom 5.08.1901 und stammt damit noch aus der Zeit vor der Gründung des Welt-Leichtathletikverbandes IAAF. Damals sprang der Brite Peter O'Connor auf 7,61m. Bei den Frauen betrug der erste offizielle Weltrekord 5,16m (Marie Mejzlikova/damalige Tschechoslowakei, aufgestellt 6.08.1922) Erster Sprung über 8 Meter(Männer): Der erste Sprung über die magische Marke von acht Metern gelang dem US-Amerikaner Jesse Owens. Der spätere Olympiasieger von Berlin 1936 sprang am 25.05.1935 auf 8,13m. Erster Sprung über 8,50 Meter (Männer): 1968 schockte Bob Beamon die Leichtathletik-Welt. Im ersten Versuch gelang ihm der als "Sprung ins 21. Jahrhundert" gefeierte neue Weltrekord. Um ganze 55 Zentimeter verbesserte er den alten Rekord von Igor Ter-Owanesjan (damalige Sowjetunion) auf 8,90m. Erster Sprung über 7 Meter (Frauen): Der erste 7-Meter-Sprung bei den Frauen glückte der für die damalige Sowjetunion startenden Vilma Bardauskiene. Am 18.08.1979 verbesserte sie die alte Bestmarke von Sigrun Siegl (damalige DDR) um acht Zentimeter auf 7,07m. Erster Sprung über 7,50 Meter (Frauen): Auch für den ersten Sprung über 7,50m zeichnete eine Sowjetrussin verantwortlich. Am 11.06.1988 stellte Tschistjakova den bis heute gültigen Weltrekord auf. Die deutsche Springerin Heike Drechsler sprang 1992 in Sestriere 7,63m, aber wegen zu viel Rückenwind wurde der Sprung nicht als Weltrekord anerkannt.
Weitsprung auf 8,92 Meter Der Kubaner Juan Miguel Echevarria setzt einen Weitsprung nahe an die neun Meter in den Sand und mischt die Weltbestenliste auf – zumindest die der unzulässig unterstützen Sprünge. Der kubanische Weitspringer Juan Miguel Echevarria kam der Traumgrenze von neun Metern am Wochenende sehr nahe: Der Hallenweltmeister aus Camagüey setzte beim Cuba-Meeting in Havanna seinen besten Versuch auf 8,92 Meter – allerdings mit unzulässiger Unterstützung des Rückenwindes. Der hatte mit 3,3 Metern pro Sekunde von hinten geblasen – und damit den Eintrag des famosen Sprungs von Echevarria auf Platz zwei in der „ewigen“ Bestenliste des Weitsprungs verhindert. Für den Sieg beim Meeting reichte es locker, für den Eintrag in die Rekordliste allerdings nicht. Die führt weiterhin der Amerikaner Mike Powell an, der in einem legendären Duell mit Carl Lewis bei der Leichtathletik-WM 1991 in Tokio den bis heute gültigen Weltrekord auf 8,95 Meter schraubte. Powell übertrumpfte seinerzeit den „Jahrhundertsprung“ von Bob Beabon aus dem Jahr 1968, der sich in der Höhenluft von Mexiko bei den Olympischen Spielen auf 8,90 Meter katapultiert hatte – und danach nie mehr auch nur in die Nähe dieser Traumweite kam. Und während Beamons Bestmarke nur 23 Jahre bestand hatte, hält Powells Weltrekord nun schon 28 Jahre. Juan Miguel Echevarria hingegen rückte mit seinem sensationellen Satz auf Rang zwei der „ewigen Weitsprung-Bestenliste mit unzulässiger Windunterstützung“ vor. Damit ein Sprung in die Rekordliste aufgenommen werden kann, darf der Rückenwind nicht mit mehr als zwei Metern pro Sekunde wehen. Echevarria überholte mit seinen 8,92 den bislang zweitplatzierten Amerikaner Carl Lewis, der bei besagter WM in Tokio am 30. August 1991 satte 8,91 Meter weit gesprungen war, dessen offizielle Bestmarke vom gleichen Tag aber nur bei 8,87 liegt. Den bislang weitesten gültigen, aber nicht für die Bestenliste zulässigen Versuch hatte übrigens auch der offizielle Weltrekordspringer Mike Powell in den Sand gesetzt. Bei einem Meeting im hochgelegenen italienischen Skiort Sestrière war er 1992 sogar bei 8,99 Metern gelandet. Die Wind-Unterstützung von 4,4 Metern pro Sekunde Rückenwind war allerdings eindeutig zu stark ausgefallen. Echevarrias reguläre Bestleistung wiederum steht seit dem vergangenen Jahr bei 8,68 Metern. Die hatte er beim Meeting in Bad Langensalza in die Grube gelegt. Damit ist der gerade mal 20 Jahre alte Kubaner immerhin schon zehntbester Weitspringer der Geschichte – und der einzige noch aktive Athlet aus den Top-Ten. Der Weitsprung ist eine beliebte Disziplin der Leichtathletik. Wo die aktuellen Weltrekorde für Männer und Frauen liegen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Landung beim Weitsprung (Bild: Pixabay) Videotipp: Abnehmen ohne SportDie aktuellen Rekorde im Marathon lesen Sie im nächsten Artikel. Themen des ArtikelsSportLeichtathletikRekord |