Welches fett zum schnitzel braten

Der Begriff „Schnitzel“ kommt von „schneiden“, und das ist es auch, was für alle Schnitzel der Welt charakteristisch ist: der möglichst dünne Schnitt, der am besten jedes Klopfen unnötig macht. „Das Wiener Schnitzel ist ein Synonym für Österreich“, formulierte Johann Lafer. Kaum ein Land hat so eine enge Bindung mit seinem Nationalgericht wie Österreich mit seinem Wiener Schnitzel. Klassisch ist das Kalbsschnitzel, das auch dem Rücken, der Oberschale beziehungsweise Nuss geschnitten wird. Das rustikalere Schweineschnitzel stammt aus den gleichen Teilen, nur eben vom Schwein. Jedoch nur das Wiener Schnitzel, das aus Kalbfleisch hergestellt wird, darf sich Wiener Schnitzel nennen. Alle anderen Schnitzel – seien sie aus Schwein, Pute oder Hähnchen – müssen als Schnitzel Wiener Art bezeichnet werden. Das berühmteste Schnitzel ist zweifelsohne jedoch das panierte Wiener Schnitzel, ein Lieblingsgericht in Edelrestaurants wie in Wirtshäusern. Da ist zum einen das Original aus hauchdünnem Kalbfleisch, das nach allen Regeln der klassischen Küche mit feiner Panade in der Pfanne mit Butter zur Delikatesse gebraten wird.

Welches fett zum schnitzel braten

Welches Fleisch verwendet man für ein Wiener Schnitzel?

Für ein Wiener Schnitzel verwendet man am besten 0,5 cm dicke Schnitzel aus der Kalsboberschale oder dem Kalbsrücken. Auch die Kalbsnuss ist geeignet. Das Fleisch sollte mit einem flachen Gegenstand(Fleischklopfer oder Stielpfanne) platt geklopft werden, damit das Fleisch in der Kürze der Garzeit auch komplett durchgaren kann. Ein zackiger Schnitzelklopfer wird nicht so gern verwendet, da er oftmals das dünne Fleisch zerreist oder in den Zacken Fleischfasern hängen bleiben.

Auf was sollte man beim Schnitzel-Panieren achten?

Beim Schnitzel-Panieren baut man im Normalfall vier Stationen auf: Salz, Mehl, Eiermasse und Semmelbrösel.

  1. Salz: Mit Salz sollte man nicht sparsam sein, da ansonsten in der Panade keine Gewürze enthalten sind.
  2. Mehl: Nach dem Salzen wird das Schnitzel kurz in Mehl gewendet. Das Mehl ist sehr wichtig für eine stabie Panade. Zunächst haftet das Ei besser, wenn bereits eine leichte Mehlschicht das Fleisch umhüllt. Außerdem bildet Mehl in Verbindung mit Ei einen Stärke-Kleber.
  3. Eiermasse: Das gesalzene und bemehlte Fleisch wird vorsichtig durch die Eiermasse gezogen. Sahne oder Schlagsahne in der Eiermasse sorgen für eine luftige Panade. Anschließend lässt man überschüssiges Ei für einige Sekunden abtropfen. 
  4. Semmelbrösel: Das Schnitzel vorsichtig in die Semmelbrösel einlegen. Bitte nicht mit Gewalt drücken, sondern nur einfach einlegen. Der Druck des Eigengewichtes des Schnitzels reicht aus, damit die Semmelbrösel haften bleiben. 

Sobald die gesamte Schnitzel-Fläche von Semmelbröseln umhüllt ist, legt man die panierten Schnitzel auf ein Stück Küchenpapier. 

Vier Dinge sind beim Schnitzel-Braten von herausgehobener Bedeutung:

  1. Eine Bratpfanne mit dickem Boden.
  2. Das Schnitzel muss im Fett schwimmen können. Es muss soviel Fett in der Pfanne sein, das das Schnitzel untergeht, wenn man es hinunterdrückt. Klassisch ist das Braten in Butter, ein Teil Öl schützt vorm Verbrennen.
  3. Das Fett sollte eine Temperatur von 170°C haben. Dabei ist zu becahten, dass sich das Fett mit dem Einlegen jedes Schnitzel herzunterkühlt. Deshalb die Temperatur des Bratfettes dem Thermometer nachmessen und ggf. den Herd nochmals hochdrehen oder drei Pfannen verwenden und das Schnitzel nur kurz in jeder Pfanne ausbarten, damit die Temperatur jeweils stabil bleibt.
  4. Damit sich die Panade schön vom Fleisch löst, kann man permanet ganz leicht an der Pfanne rütteln, damit das Bratfett immer wieder über das Schnitzel schwappt oder sie gießen mit einem Löffel heißes Fett auf die Oberseite des Schnitzels, damit die Pande schön aufgeht.

Wiener Schnitzel für Schnellleser

Gute Metzger schneiden das Schnitzel so, dass man es nicht klopfen muss: gegen die Faser und knapp einen halben Zentimeter dick. Ansonsten klopft man es zwischen Folie mit der platten Seite des Fleischklopfers oder einem Stieltopf flach. Dann wird es gewürzt, in Mehl gewendet und dieses leicht abgeschüttelt. Zum Panieren zieht man es noch durch verschlagenes Ei, lässt es abtropfen und wendet es in Paniermehl. Dabei die Panade gar nicht bis wenig andrücken, damit sie sich in der Pfanne schön wölbt. Nun das Schnitzel gleich garen und bräunen.

Fürs Schnitzel braten braucht es ein bis drei große Bratpfannen mit dickem Boden. Klassisch ist das  in Butter, ein Teil Öl schützt vorm Verbrennen. Das Fett wird auf mittlerer Stufe erhitzt, wobei bei panierten Schnitzeln so viel Fett in der Pfanne sein muss, dass sie gerade eben darin schwimmen, aber ohne unterzugehen. Die Schnitzel werden einmal(!) gewendet, wenn die Unterseite goldgelb gebräunt ist, und unter Beschöpfen mit Fett fertig gebraten. Dann kommen sie zum Abfetten auf Küchenpapier und auf den Teller – in Wien immer ohne Sauce.

Dirk Ludwigs Spezial-Tipp:

Traditionell wird das Schnitzel mit Semmelbröseln paniert, in der feinen Küche nimmt man Panko oder frisch geriebenes Weißbrot (geht gut im Mixer oder der Küchenmaschine). Zum Teil oder ganz können Brösel auch durch Reibekäse, Kokosraspel, gemahlene Nüsse und Mandeln, zerstoßene Kartoffelchips oder Cornflakes, Sesam- und Mohnsamen und so weiter ersetzt werden. Und ein bisschen Aroma im Mehl (z. B. durch Gewürze), Ei (z. B. Senf, Tabasco, Sojasauce, getrocknete Kräuter) oder in den Bröseln (z.B. frische Kräuter, Zitronenschale, Chiliflocken) können das Schnitzel noch interessanter machen.

Schnitzel gehört im gesamten deutschsprachigen Raum zu den beliebtesten Fleischgerichten - hier das perfekte Rezept für Wiener Schnitzel.

Öle und Fette werden aus tierischen Produkten wie Milch oder aus pflanzlichen Lebensmitteln wie Sonnenblumenkernen hergestellt und kommen als flüssiges Öl, Streichfett oder als feste Platten in den Handel. In der Küche sind sie beliebt als Brotaufstrich, für das Salatdressing und auch zum Braten.

Wer Öle und Fette erhitzt, sollte unbedingt auf den Rauchpunkt achten. Dieser zeigt die Temperatur an, bei der das Speisefett zu rauchen beginnt und ungenießbar wird. Abhängig ist die Höchsttemperatur vom Anteil der freien Fettsäuren. Generell haben raffinierte Öle weniger freie Fettsäuren als kaltgepresste, „native“ Öle und haben damit einen höheren Rauchpunkt und bessere Brateigenschaften. Aber auch hier sollte der Rauchpunkt nicht überschritten werden. Heißer Tipp: Halten Sie ein nasses Holzstäbchen ins Fett, bilden sich daran Bläschen und zischt es, ist das Fett genau richtig temperiert, um Steak & Co. in der Pfanne zu brutzeln.

Sie lieben den guten Geschmack von Butter auf dem Brot ebenso wie bei Gebratenem? Dann sollten sie folgendes beachten: Butter enthält relativ viel Wasser (16 %) und spritzt beim Erhitzen. Bei einer Temperatur von 175 Grad verfärbt sie sich schwarz und wird ungenießbar. Das Streichfett daher besser zum Dünsten oder Anschmoren von Zwiebeln und Gemüse verwenden. Wer sein Steak oder Schnitzel damit verfeinern möchte,  brät das Fleisch erst bei starker Hitze in heißem Öl an, gibt dann etwas Butter zu und gart das Fleisch bei geringer Temperatur fertig.

Wird der Butter Wasser und Eiweiß  entzogen, erhält man reines Butterfett. Das Butterschmalz ist hitzebeständiger und brennt im Gegensatz zur Butter selbst bei Temperaturen bis zu 205 Grad nicht an. In Butterschmalz gebratene Schnitzel und Steaks werden außen knusprig und innen zart. Der Bratensaft erhält durch das Schmalz eine buttrige Note und ist damit gute Grundlage für eine köstliche Soße. Auch zum Frittieren ist Butterschmalz geeignet.

Für das in der Asia-Küche beliebte Nussöl werden Erdnusskerne getrocknet und anschließend gepresst. Salaten oder gedünstetem Gemüse verleiht kaltgepresstes Öl (bis 160 Grad erhitzbar) eine feine, nussige Note. Raffiniertes Erdnussöl ist dezenter im Geschmack und darf im Wok beim Frittieren oder Braten bis zu 230 Grad heiß werden.

Beide Fette werden aus den Früchten tropischer Pflanzen gewonnen. Das Fett der Kokosnuss schmeckt neutral und kann in Pfanne oder Fritteuse auf 180-200 Grad erhitzt werden. Palmfett wird aus den Samenkernen der Ölpalmen gewonnen und darf noch heißer werden (220 Grad). In der Kühltheke findet man beide Pflanzenfette in festen Tafeln oder Platten.

Die pflanzliche Alternative für Butter ist bedingt zum Braten geeignet, da sie durch ihren hohen Wasseranteil leicht spritzt. Bei niedriger Temperatur erhitzt, können in heißer Margarine (Rauchpunkt 160 Grad) Pfannkuchen oder Omelett gebraten werden. Aromatisierte Margarine, z.B. mit Joghurtkulturen, ist ebenso wie Halbfettmargarine zum Braten unbrauchbar.  

Kalt gepresstes, natives Olivenöl aus frischen Oliven darf bis zu einer Temperatur von 180 Grad erhitzt werden und wird in der mediterranen Küche vor allem für kalte Speisen verwendet. Wird das Öl weiter verarbeitet (raffiniert), gewinnt es an Hitzebeständigkeit (bis 230 Grad). In dieser Form eignet es sich zum Braten und Frittieren – in Griechenland frittiert man damit sogar Pommes frites.

Aus den Samen der gelben Rapspflanze wird das Öl mit dem intensiven Geschmack gepresst. Das kaltgepresste Öl ist ideal zum Abschmecken von Salaten und Gemüse, jedoch weniger zum Braten geeignet. Bereits ab 140 Grad wird es ungenießbar und zersetzt sich in der Pfanne. Wer mit Rapsöl Fleisch scharf anbraten will, greift besser auf die raffinierte Variante zurück, sie ist bis 220 Grad erhitzbar.

Hellgelb und mild im Geschmack ist das Öl aus reifen Sonnenblumenkernen ein echter Allrounder in der Küche. Während kaltgepresstes Sonnenblumenöl nicht heißer als 110 Grad werden darf, ist das raffinierte Öl (Rauchpunkt 225 Grad) sehr gut zum braten, backen und frittieren. Schnitzel und Bratkartoffeln werden darin knusprig braun.