Von EAT SMARTER Aktualisiert am 08. Jun. 2021
Jeder hat gute Vorsätze: gesünder Leben, mehr auf sich Acht geben und ein paar Kilo verlieren. Aber wie gelingt das? Ein guter Startschuss kann eine Fastenkur sein. EAT SMARTER gibt einen Überblick über verschiedene Fasten-Varianten und sagt, was man beim gezielten Verzicht beachten sollte.
Gesundheit Wohltuender Verzicht Veröffentlicht am 27.01.2016
Es ist ein Irrtum, dass beim Fasten generell radikal auf Nahrung verzichtet werden muss: Man darf sehr wohl essen, nur eben bewusst und richtig. Vorteil: Der Körper wird entgiftet, tankt neue Energie.
Der Anfang mag für so manchen etwas beschwerlich sein, aber der Aufwand lohnt sich: eine Fastenkur – der bewusste Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel – ist eine Wohltat für den Körper. Mit ihr lassen sich Krankheiten vorbeugen, das Wohlbefinden steigern und ungünstige Ernährungsgewohnheiten ändern. Dass dabei auch noch die Fettpölsterchen am Körper schmelzen, ist ein beliebter Nebeneffekt. „Letztendlich spielt es beim therapeutischen Fasten keine Rolle, wie man fastet, sondern dass man überhaupt mindestens einmal im Jahr fastet“, sagt Professor Andreas Michalsen. Er ist Chefarzt für Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus in Berlin. Vor dem Fasten sollte der Körper mit zwei Entlastungstagen, in denen vegetarisch, leicht verdaulich und weniger als sonst gegessen wird, auf die Fastenkur vorbereitet werden. „Das eigentliche Fasten sollte, je nach Fastenart, nicht länger als maximal zehn Tage dauern“, erklärt die Ökotrophologin Gabriele Graf von der Verbraucherzentrale NRW in Düsseldorf. Wer länger fasten will, sollte dies unter ärztlicher Aufsicht tun oder sich in eine Fastenklinik begeben. Ein Überblick über einige Arten zu fasten: Beim Heilfasten nach dem Mediziner Otto Buchinger (1878–1966) steht zunächst eine gründliche Darmreinigung mit Glauber- oder Bittersalz sowie gelegentlichen Einläufen an. Dann wird fünf bis sieben Tage, in Kliniken sogar bis 30 Tage, keine feste Nahrung zu sich genommen – es gibt nur Flüssiges mit maximal 500 Kalorien pro Tag, erläutert Michalsen. Über Gemüsebrühe am Mittag bekommt der Körper Mineralstoffe, über verdünnte Obst- und Gemüsesäfte Vitamine. Erlaubt sind außerdem mit etwas Honig gesüßte Tees sowie Wasser. Leberwickel und Entspannungsübungen gehören ebenfalls zu der Kur. „Ihr Vorteil ist, dass sich damit tatsächlich medizinische Effekte etwa bei Rheuma oder Bluthochdruck erzielen lassen“, so Michalsen. Einer der Nachteile: Fastende können diese Kur nicht ohne Weiteres in den Alltag integrieren. Arbeitnehmer sollten Urlaub nehmen. Dreimal am Tag sind ein bis zwei Teller warme Suppe vorgesehen. Zum Frühstück gibt es eine Haferflockensuppe. Haferflocken enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe. Sie regen die Fettverbrennung und die Tätigkeit des Darms an. Außerdem machen sie satt. „Wichtig ist, mindestens zwei Liter am Tag zusätzlich zu trinken“, rät Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Bonn. Mittags und abends steht eine warme Gemüsesuppe auf dem Speiseplan. Sie sollte aus Kohl oder Brokkoli gekocht werden – wegen ihres hohen Ballaststoffgehalts. Ein Vorteil: Die Suppe für mittags lässt sich gut auf Vorrat zubereiten, und man kann sie in der Thermoskanne mit zur Arbeit nehmen. Der Nachteil: Es wird kaum für die Muskelmasse wichtiges Eiweiß aufgenommen. „Um dem Muskelabbau entgegenzuwirken, sollten sich Fastende grundsätzlich während der Kur viel bewegen“, sagt Gahl. Bis zu fünfmal am Tag nimmt der Fastende eine große Portion frisches Obst und Gemüse zu sich. Das können je nach Geschmack und Saison Äpfel, Erdbeeren, Trauben, Karotten, Fenchel oder Kräuter wie Petersilie sein. „Bei dieser Form des Fastens verzichtet der Fastende auf sämtliche tierische Lebensmittel“, erläutert Gahl. Das sind neben Wurst und Fleisch beispielsweise auch Eier. Alkohol und Kaffee sind ebenfalls tabu, stattdessen gibt es Wasser und Kräutertees. Der Vorteil: Über das Obst und Gemüse erhält der Körper Vitamine und Ballaststoffe, die den Stoffwechsel aktivieren. Der Nachteil dieser Art des Fastens ist auch hier, dass dem Körper zu wenig Eiweiß für die Muskeln zugeführt wird. Diese Fastenkur geht auf den Arzt Franz Xaver Mayr (1875–1965) zurück. Täglich gibt es drei Semmeln mit bis zu einem halben Liter Milch. Vor dem Frühstück und vor dem Abendessen löst der Fastende Bittersalz in Wasser auf und trinkt dieses Gemisch. Es sorgt dafür, dass der Darm entleert wird.
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C wie Cashewmus: Für viele Veganer ist dieses Nussmus ein beliebter Brotaufstrich oder Zusatz bei Gemüsegerichten und Soßen. Quelle: picture-alliance/blickwinkel/R
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L wie Limettensaft: Nicht nur für Cocktails auch sonst in verschiedenen Getränken ein beliebter saurer Kick. Quelle: picture-alliance/dpa-tmn
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V wie Veganz: „Wir lieben Leben“ heißt der Werbespruch dieser Kette veganer Supermärkte mit Filialen in Berlin, Hamburg, München, Essen, Frankfurt und bald auch in Leipzig. Quelle: picture-alliance/dpa
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X wie Xylit: Ein Zuckeraustauschstoff, dem kariesfeindliche Wirkung nachgesagt wird. Wird auch Birkenzucker genannt. Quelle: Christian Kielmann
Quelle: picture-alliance/Arco Images Zum Frühstück sowie Mittag- und Abendessen wird jeweils ein altes Brötchen in kleine Stücke geschnitten und jedes einzelne Teil so lange gekaut, bis es fast flüssig ist. Heruntergeschluckt wird es erst, wenn der Fastende einen Löffel frischer Milch zu sich genommen hat. Die Milch versorgt den Körper mit wichtigen Nährstoffen. Zusätzlich werden täglich drei Liter Wasser oder Kräutertee getrunken. Der Vorteil dieser Kur: Mit ihr können sich Fastende eine zu hastige Essensweise abgewöhnen und gleichzeitig Pfunde verlieren. Der Nachteil: „Diese Kur ist angesichts der weit verbreiteten Unverträglichkeit von Laktose in der Milch bei Weitem nicht für jeden geeignet“, erklärt Michalsen. Für alle Fastenkuren gilt: „Wichtig für einen anhaltenden Erfolg sind die Aufbautage nach dem Fasten“, sagt Graf. Der Organismus muss sich langsam einem normalen Mahlzeitrhythmus annähern. „Für den Aufbau sollte man sich mindestens drei Tage Zeit nehmen“, rät Michalsen. Dabei sollte maßvoll und langsam gegessen und vor allem gründlich gekaut werden. „Längerfristig haben von einer Fastenkur aber nur diejenigen etwas, die ungünstige Essgewohnheiten im Alltag verändern“, betont Gahl. |