Manch einem mag nun der Gedanke gekommen sein oder er hat den wohlmeinenden Rat bekommen, erst Mal klein anzufangen.Das klingt zunächst gut. Erst mal Erfahrungen sammeln, nicht gleich einen „komplizierten“ Vogel wie einen Graupapageien nehmen, sondern mit etwas „einfachen“ wie einen Wellensittich üben. Üben – das klingt schrecklich. Ein Wellensittich hat genauso viel Anspruch auf gute Haltung wie ein Graupapagei. Er hat genauso viel Anspruch darauf, dass man sich vor einer Anschaffung genau informiert und seine eigenen Motive und Erwartungen hinterfragt. Also gibt es so etwas wie „Anfängervögel“ gar nicht? Es gibt zumindest Papageienarten, deren Ansprüche von einem Menschen leichter zu befriedigen sind. Dennoch darf nicht der Eindruck entstehen, dass es bei diesen Arten keine Probleme gibt: Und es ist natürlich auch ein Unterschied, ob man sich für die nächsten vierzig oder mehr Jahrzehnte festlegt wie bei Großpapageien oder „nur“ für die nächsten 12 bis 15 Jahre (Wellensittiche, Agaporniden) bis 25 Jahre (Nymphensittiche). Hier ist auch die eigene Lebensplanung zu beachten. Allerdings weiß ich auch aus eigener Erfahrung, dass die Haltung bspw. von Wellen- und Nymphensittichen oder Rosenköpfchen auf die Haltung von Großpapageien mit ihren spezifischen Problemen nur in geringem Maße vorbereitet.Und: wenn man den Traum von einem „richtigen Papageien“, einem großen Papageien hat, dann befriedigt die Haltung bspw. von Wellensittichen nicht unbedingt. Sollte das dann zur Folge haben, dass man zu wenig Aufmerksamkeit, Zeit, Geld 0investiert, weil man diese Vögel eigentlich nicht wollte, dass man diese Vögel als zweite Wahl begreift, dann sind es wieder die Vögel, die leiden müssen. Doch wenn man Anfängervögel nicht als zweite Wahl oder eine „Notlösung“ ansieht, kann man mit ihnen seine Erfahrungen sammeln und sollte daher überlegen, ob man mit solchen Arten nicht anfängt ehe der Schritt zu einer schwieriger oder aufwändiger zu haltenden Art getan wird. Wer sich also noch nicht auf bestimmte Arten festgelegt hat, sollte als „Anfänger“ in der Papageienhaltung sein Augenmerk erst einmal auch auf diese „Anfängervögel“ lenken.
Welche Art ist die Richtige?
Die Frage, welche Art für sich am besten geeignet ist, ist schwer zu beantworten. Es gibt keine allgemeinen Empfehlungen, man kann jedoch einige Arten anhand einiger Gesichtspunkte ausschließen. Man sollte also von zwei Seiten herangehen: Welche Art hätte ich gerne, welche kann ich nicht halten? Man muss die ganze Zeit im Sinn behalten, dass man die Vögel nicht an sich anpasst, sondern sich an die Vögel. D as ist sehr wichtig!Welche Art hätte ich gerne? Dazu sollte man sich einmal ins Gedächtnis rufen, was man den Vögeln bieten kann und was man von ihnen erwartet. Bei letzterem sollte man sehr vorsichtig sein, denn man sollte nie von einem Sittich oder Papagei erwarten, dass er zahm wird, sprechen lernt oder sogar Tricks beherrscht. Ein Vogel wird zahm, wenn er es will. Es gibt zwar Arten, die von Natur aus neugieriger und zutraulicher sind als andere, aber es gibt nie eine Garantie. Ein Vogel lernt auch nur dann sprechen, wenn er es will, obwohl es Arten gibt, die in diesem Punkt allgemein begabter sind. Aber die individuellen Unterschiede sind oftmals sehr groß. Tricks sind wohl er eine Wunschvorstellung, die so gut wie kein Vogel erfüllen kann. Mehr zum Thema Zahmheit unter "Vogelhaltung" ─ "Wunschtraum Handzahm" Also nun, was kann ich bieten? Wie viel Platz ist für eine Voliere? Innen- oder sogar eine Außenvoliere? Wie laut kann die Art sein (Nachbarn!)? Wie viel Geld bin ich bereit auszugeben und kann ich auch hohe Tierarztkosten tragen? Diese Punkte sollte ich festlegen, dann kann ich schon einmal eingrenzen, welche Arten in Frage kämen. Man kann auch (z.B. über das Artenlexikon) einen ersten Einblick in die Artenvielfalt werfen. Findet man einen besonders interessanten Vogel, informiert man sich über deren Anfo rderungen und gleicht sie mit den eigenen Möglichkeiten ab. Welche Arten kann ich ausschließen?
Das sind einige Punkte, anhand denen man sich orientieren kann. Vieles kann schon ausgeschlossen werden und die Entscheidung fällt vielleicht nicht mehr allzu schwer. Heute waren schon 62157 Besucher hier! |