Welche Verbindung ist schneller WLAN oder Bluetooth?

Welche Verbindung ist schneller WLAN oder Bluetooth?
So machen Sie Ihr WLAN schneller

Viele sind derzeit im Home Office und da ist schnelles WLAN umso wichtiger: Unsere Tipps bringen Ihr WLAN auf Trab! Bei einem geknickten LAN-Kabel sehen Sie sofort, wo das Tempo-Problem des Heimnetzes liegt. Sogar ohne offensichtliche äußere Schäden kann man hier Fehler simpel aufspüren . Beim WLAN ist es schwieriger, Schwachstellen aufzudecken – aber mit den richtigen Tools kein Problem. Damit können Sie das Funknetz sogar sehen: Umso leichter haben Sie es dann, durch gezieltes Tuning die WLAN-Reichweite zu erhöhen. Wir stellen Tools und Tipps vor, mit denen Sie das WLAN-Tempo verbessern. Und falls die nicht reichen, können Sie mit günstiger oder sogar ausrangierter Hardware das Funknetz bequem erweitern.

WLAN-Technik 1x1: Das bedeutet das Kauderwelsch

Der Router ist die Basisstation fürs WLAN im Heimnetz. Deshalb sollten alle Geräte, die per Funknetz übertragen, eine möglichst gute Verbindung zu ihm haben. In den meisten Fällen dient der WLAN-Router aber auch als DSL-Modem: Daher steht er oft in der Nähe des Telefonanschlusses, also eher unten und in einer Ecke der Wohnung. Das wiederum ist der schlechteste Ort für gutes WLAN. Damit sich Funkwellen möglichst unbehindert ausbreiten, sollte der Router erhöht – zum Beispiel auf einem Regal – und in der Mitte des Bereichs stehen, den sein WLAN abdecken soll. Denn fast alle Router nutzen Rundstrahlantennen, die das WLAN-Signal fast kugelförmig in alle Richtungen abgeben.

Für die optimale Platzierung sollten Sie den DSL-Router also von der Telefondose entfernen. Am einfachsten erledigen Sie das mit einem längeren DSL-Kabel zwischen TAE-Dose und dem WAN-Anschluss des Routers. Bis zu 20 Meter Kabellänge sollten kein Problem sein, auch eine größere Entfernung ist drin: Wie weit Sie die DSL-Leitung zu Hause verlängern können, hängt davon ab, wie weit Ihr DSL-Anschluss von der Vermittlungsstelle des DSL-Anbieters entfernt ist, denn je länger diese „last mile“ ist, desto mehr leidet die Datenrate unter der Signaldämpfung. Fertige 20-Meter-Kabel kosten rund 20 Euro. Günstiger sind selbst konfektionierte Kabel: Wie Sie sie korrekt mit dem TAE-Stecker verbinden, lesen Sie am Beispiel der Fritzbox .

Wollen Sie kein langes Kabel durch die Wohnung legen, muss die Telefondose näher zum optimalen Routerstandort: Das ist teuer oder aufwendig. Das Verlegen der Telefondose kostet bei der Telekom 100 Euro inklusive zehn Meter Installationskabel. Sie können eine zusätzliche Telefondose auch selbst setzen und per Telefonkabel mit der ersten TAE-Dose verbinden. Aber auch hier müssen Sie die Kabel möglichst unauffällig verlegen.

Das gleiche Problem haben Sie, wenn nicht der Router, sondern ein DSL- oder Kabel-Modem für den Internetzugang sorgt: Dann können Sie zwar ein Standard-Ethernet-Kabel für die Verbindung zum Router nutzen und so bis zu 100 Meter überbrücken. Doch auch hier sollte das Kabel so verlegt sein, dass es nicht zur Stolperfalle wird. Können Sie den Router nicht versetzen, erreichen Sie vielleicht eine bessere WLAN-Verbindung, wenn Sie ihn vertikal statt horizontal aufstellen oder etwas drehen: Dadurch nehmen die Funkwellen einen anderen Weg, über den sie dann WLAN-Clients wie den PC oder den Fernseher ungestörter erreichen.

Tipp: Möglicherweise stört auch eine USB-3.0-Festplatte oder -Stick am Router die WLAN-Übertragung über 2,4 GHz: Das kann bei schlecht geschirmten USB-Anschlüssen vorkommen. Wenn Sie den Massenspeicher am Router trotzdem als NAS nutzen wollen, suchen Sie im Routermenü nach einer Option, die die USB-Übertragung auf 2.0-Tempo reduziert, um Interferenzen mit dem WLAN auszuschließen.

Wie ungestört kommen die Signale nun vom Sender zum Empfänger? Am übersichtlichsten präsentiert das englischsprachige Tool Inssider Home die relevanten Informationen. Installieren Sie das Programm auf einem Rechner, der mit dem WLAN-Router verbunden ist. Wählen Sie anschließend das Menü „Networks“. Inssider zeigt Ihnen alle Funknetze an, die der WLAN-Adapter im PC erreichen kann. Das WLAN, mit dem er verbunden ist, erkennen Sie an einem Farbsymbol und an einem Stern. Außerdem ist sein Eintrag in der Liste der erkannten WLANs farbig unterlegt.

Wichtig sind die Informationen zur Signalstärke in der Spalte „Signal“. Denn daran können Sie abschätzen, wie stabil die WLAN-Verbindung zwischen Router und Rechner ist. Inssider zeigt den Wert in der Einheit dBm als negative Zahl an – je näher diese an Null liegt, desto besser ist das Signal. Bei Werten unter -60 ist die Verbindung sehr stabil, bei -60 bis -80 noch ausreichend. Bei schlechteren Werten sollten Sie prüfen, ob Sie Router beziehungsweise Rechner anders platzieren können, damit die Signalausbreitung weniger behindert wird. Außerdem sollten Sie Hindernisse wie Möbel umstellen, die den Signalweg beeinträchtigen – sofern möglich. Anschließend prüfen Sie in Inssider mit Hilfe der farbigen Linie für den Signalverlauf, ob sich die Signalstärke dadurch verbessert hat. Wenn man mit dieser einfachen Methode nicht weiter kommt, kann man mit dem Ekahau Heatmapper Signalproblemen genauer auf die Spur kommen.

Siehe auch: WLAN-Router - Kaufberatung und Test

Sie können WLAN-Geräte wie Smartphone und Tablet nur dort nutzen, wo Ihr WLAN noch mit hohem Tempo hinreicht. Doch besser ist es, wenn Sie die Funklöcher im WLAN aufdecken und dort Reichweite und Tempo verbessern.

Das gründlichste Tool dazu ist der Ekahau Heatmapper , auch wenn das Programm inzwischen rund vier Jahre alt ist. Mit der Software erstellen Sie eine Heatmap Ihres WLANs. Diese Karten zeigt Ihnen anhand von Farben, wo der WLAN-Empfang wie gut ist: Grün steht für eine optimale Verbindung, Orange für eine mittlere Reichweite und Rot kennzeichnet die WLAN-Problemzonen. Wenn Sie Heatmapper von der Anbieter-Webseite herunterladen, müssen Sie sich per E-Mail registrieren. Dorthin bekommen Sie dann einen Download-Link geschickt.

Installieren Sie Heatmapper auf einem Notebook. Dabei warnt Windows vor einem Protokoll-Treiber, den das Tool mitbringt. Den brauchen Sie aber für das Programm – bestätigen Sie also die Installation. Beim ersten Start können Sie auswählen, ob Sie einen Grundriss der Wohnung in Heatmapper hinterlegen wollen. In den meisten Fällen haben Sie den aber nicht. Starten Sie also mit einem leeren Blatt. Anschließend sehen Sie links die WLAN-Router, die das Notebook erreichen kann, in der Mitte eine leere, karierte Fläche, auf der Ihre Reichweitenkarte entsteht, und rechts ein Hilfemenü. Das können Sie ausblenden, indem Sie auf den Pfeil rechts klicken.

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Das Tool Heatmapper zeigt Ihnen auf einen Blick, wo WLAN-Schwachstellen liegen.

Links sind die WLAN-Router nach Signalstärke sortiert. Ganz oben sollte also idealerweise Ihr eigener Router stehen. Jetzt starten Sie mit dem Notebook einen Rundgang durch die Wohnung. Mit jedem Mausklick zeichnet Heatmapper die Signalstärke der Router an dem Punkt auf, an dem Sie aktuell stehen. Laufen Sie durch die Wohnung, und klicken Sie in regelmäßigen Abständen. Um die Messung zu beenden, führen Sie einen Rechtsklick aus. Nun färbt Heatmapper die Karte ein und Sie sehen auf den ersten Blick, wie weit das WLAN reicht – je grüner, desto besser. Auf der Karte sind auch alle WLAN-Router aufgezeichnet. Wenn Sie den Mauszeiger auf ein Routersymbol bewegen, sehen Sie die Heatmap aus dessen Sicht. Die Darstellung der Ausleuchtungskarte entspricht einem Durchschnitt aller Netze. Zum Speichern der Heatmap blenden Sie die WLAN-Liste links wieder ein und klicken auf „Take Screenshot“.

Die Heatmap-Messung bezieht sich dabei immer auf das Gerät, mit dem Sie sie durchführen. Wenn das Notebook in einem bestimmten Zimmer nur eine mäßige Verbindung zum Router hat, muss das nicht für einen anderen Laptop, das Tablet oder das Smartphone gelten. Allerdings zeigen unsere Praxistests, dass die Farbkodierung von Heatmapper sich auch auf andere Geräte übertragen lässt. Im grünen Bereich, der eine Signalstärke von -64 dBm oder besser signalisiert, erreichen auch die meisten Tablets und Smartphones eine WLAN-Qualität, die noch mit vier bis fünf Balken symbolisiert wird. Kritisch wird es bei einer Signalstärke von -85dBm oder schwächer: Dann zeigen die meisten Mobilgeräte nur einen Balken oder die Verbindung bricht sogar ab.

Relevant: Mehr Surf-Tempo dank Router-Einstellungen

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Inssider zeigt wichtige Infos zur WLAN-Analyse auf einen Blick. So sehen Sie zum Beispiel im rechten Kasten unter ?Co-Channel?, wie viele WLANs auf dem gleichen Kanal funken.

Im Tool Inssider sehen Sie rechts neben der Netzwerkliste in einem Fenster Details zum WLAN, mit dem der Rechner verbunden ist. Wichtig sind vor allem die Angaben „Co-Channel“ und „Overlapping“. Sie zeigen an, ob ein anderes WLAN auf demselben Funkkanal sendet wie Ihres beziehungsweise ob ein Stör-WLAN einen Kanalbereich nutzt, der sich mit dem des eigenen WLANs überschneidet. Optimal ist, wenn Inssider bei beiden Kategorien eine Null anzeigt.

Wenn Inssider andere WLANs erkennt, die dieselben oder überlappende Kanäle nutzen, sollten Sie prüfen, ob es einen Kanal gibt, auf dem kein Funknetz stört. Das erkennen Sie im unteren Bereich des Tools: Dort sehen Sie in zwei Diagrammen – links für 2,4 GHz, rechts für das 5-GHz-Band – auf welchen Funkkanälen die erkannten WLANs übertragen; das eigene Funknetz ist auch hier farblich markiert.

Jeder Kanal umfasst einen Frequenzbereich von 5 MHz. Für eine Übertragung fasst eine WLAN-Komponenten aber immer mehrere Kanäle zusammen, damit sich ein Frequenzbereich von 20, 40 oder 80 MHz ergibt. Da es über 2,4 GHz insgesamt nur 13 Funkkanäle gibt, stören sich also nur WLANs nicht, die über Kanal 1, 6 und 11 funken. Über 5 GHz gibt stehen deutlich mehr Kanäle zur Verfügung: Inssider zeigt im Diagramm deshalb nur die Kanäle an, die sich nicht überlappen können, zum Beispiel 36, 44, 52 und 60. Unterstützt der WLAN-Adapter des Rechners auch die 5-GHz-Frequenz, sollten Sie diese nutzen und im Router einen der freien Kanäle einstellen. Funkt auf jedem Kanal schon ein anderes WLAN, wählen Sie den Kanal aus, auf dem die wenigsten Funknetze unterwegs sind.

Schwieriger wird es bei 2,4 GHz: Hier sollten Sie einen der überlappungsfreien Kanäle 1, 6 oder 11 wählen – und zwar den mit den wenigsten Fremd-WLANs. Das mindert das Transfer-Tempo etwas, weil die WLANs sich den Kanal teilen und deshalb nur nacheinander übertragen können – Ihr WLAN kann nur dann senden, wenn auf den anderen Netzen nichts passiert. Störender sind WLANs, die auf einem angrenzenden Kanal arbeiten, zum Beispiel 5 oder 10. Deren Übertragungsbereich überlappt sich mit Ihrem WLAN, wenn es Kanal 6 oder 11 belegt. Da die beiden Funknetze aber unterschiedliche Hauptkanäle nutzen, nehmen sie keine Rücksicht aufeinander: Übertragen beide Netze, stören sie sich und die Transferrate sinkt, weil nicht alle Daten ihr Ziel erreichen und der Sender sie deshalb erneut überträgt.

Die WLAN-Analyse, die Sie mit Inssider vornehmen, gilt nur für das Gerät, auf dem das Tool installiert ist. Auf einem anderen Rechner in einem anderen Zimmer kann das Ergebnis ganz anders aussehen, was die Signalqualität und die Störeinflüsse angeht. Deshalb sollten Sie auf allen Rechnern, für die Sie eine stabile und schnelle WLAN-Verbindung wünschen, das Tool aufspielen und das Funknetz untersuchen.

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Auch für die Fritzboxen gibt es externe Antennen: Sie lassen sich über die Antennensteckplätze auf der Routerplatine anschließen.

Nachdem Sie mit Inssider und Heatmapper das WLAN analysiert haben, sollten Sie die Funklöcher beseitigen. Der erste Schritt: Aktuelle Treiber und aktuelle Firmware für WLAN-Clients und den WLAN-Router. Bei Komplett-PCs und Notebooks hilft Windows Update bei der Treibersuche beziehungsweise die Service-Seite des Systemherstellers. Eine aktuelle Router-Firmware bekommen Sie vom Hersteller.

Antennenstellung des Routers ändern: Die meisten Router haben Rundstrahl-Antennen. Sie senden das Funksignal relativ gleichmäßig in einer leicht geplätteten Kugelform, in einem Winkel von 90 Grad zur Antennenachse. Wollen Sie also WLAN-Clients im gleichen Stockwerk erreichen, sollten die Antennen senkrecht ausgerichtet sein. Bei WLAN-Routern mit internen Antennen wie der Fritzbox hilft Ausprobieren: Je nach gewünschter Abstrahlrichtung sollten Sie den Router horizontal oder vertikal aufstellen. Immer hilfreich: Positionieren Sie den Router im Zentrum des Bereichs, den er ausleuchten soll – und stellen Sie ihn möglichst hoch, damit sich die Funkwellen ungehindert ausbreiten können.

Die Sendeleistung des Routers sollte auf maximal stehen: Bei der Fritzbox sehen Sie die Sendestärke unter „WLAN -> Funkkanal -> Maximale Sendeleistung“.

Auch bei den WLAN-Clients können Sie tunen: Wenn Sie die WLAN-Verbindung am PC oder Notebook per USB-Stick herstellen, verwenden Sie ein Verlängerungskabel: So können Sie die Position des WLAN-Sticks für eine bessere Signalübertragung anpassen.

Aktuelle Router bieten auch viele Funktionen, mit denen sie den Datenverkehr im WLAN ordnen, um das Tempo im gesamten Netz zu verbessern: zum Beispiel Bandsteering , mit denen Clients auf das bessere Frequenzband umgeleitet werden; die Nutzung breiterer Funkkanäle wie 40 MHz über 2,4 GHz und 160 MHz über 5 GHz; Beamforming , damit der Router seine Antennenleistung in Richtung eines bestimmten Clients verbessert; und Multi-User-Mimo , wodurch der Router mehrere Clients gleichzeitig statt hintereinander bedienen kann. Aktivieren Sie diese Funktionen, sofern Sie im Routermenü einen passenden Eintrag finden. Allerdings müssen auch die Clients diese Funktionen unterstützen, damit das Funknetz schneller wird.

Tipp: Das beste Fritzbox-Zubehör für ihr Zuhause

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Homedale macht durch Farben deutlich, welche WLANs in der Nachbarschaft mit guter Signalqualität ins eigene WLAN hineinfunken.

Neben den vorgestellten Tools gibt es noch einige weitere empfehlenswerte Helfer für die WLAN-Analyse.

Die Freeware Homedale zeigt im Menü „Access Points“ in zahlreichen Spalten unter anderem Hersteller sowie mögliche Bitraten der erkannten WLANs. Für mehr Übersicht können Sie per Rechtsklick auf eine Spaltenüberschrift bestimmte Spalten ausblenden. Wichtig sind vor allem die Infos zu „Signal Stärke“, „Signal Stärke Verlauf“ und „Frequenz“. Das WLAN, mit dem Sie verbunden sind, hat ein blaues Symbol, die anderen sind grün.

Welche Kanäle die WLANs belegen, sehen Sie im Reiter „Frequenznutzung“. Dort wählen Sie im Menü, welchen Funkabschnitt Sie präsentiert bekommen wollen. Wichtig sind das 2,4 GHz-Band sowie unter 5 GHz die Kanäle 34–64. Klicken Sie rechts unten auf „Aktualisieren“: Die Darstellung sieht nicht schön aus, aber sich überschneidende Kanäle sind im großen Diagramm besser als bei Inssider zu erkennen.

Um Xirrus Wifi Inspector über die Hersteller-Webseite herunterzuladen, müssen Sie sich registrieren. Das Tool wartet mit schicken, aber nutzlosen Grafiken wie einem Netzwerkradar auf. Übersichtlicher wird es, wenn Sie in den Einstellungen das Layout „Networks“ nutzen. Dann sehen Sie wichtige Infos wie Signalstärke, Kanal, Frequenz und Signalverlauf auf einen Blick. Die Balken für die Signalqualität zeigen, wie stabil die Verbindung ist: Grün = gut, Gelb = mittel, Orange = schlecht.

Für Wifiinfo View von Nirsoft können Sie eine deutsche Sprachdatei herunterladen. Ist diese im Toolverzeichnis des Tools abgelegt, bekommen Sie eine deutschsprachige Bedienung. Es zeigt die meisten Infos, aber in schlichter und unübersichtlicher Textform.

Sie nutzen ein WLAN meist nicht nur an einem Gerät und in einem Raum. Deshalb ist es wichtig, die Signalqualität an allen Stellen zu untersuchen, an die das WLAN hinreichen soll. Das geht besonders bequem per Smartphone.

Unsere Empfehlung ist die Android-App Fritzapp WLAN von Routerhersteller AVM. Damit können Sie auch Funknetze analysieren, an denen keine Fritzbox beteiligt ist. Unter „Mein WLAN“ sehen Sie die Infos zu dem Netzwerk, mit dem das Smartphone verbunden ist, unter anderem Kanal, Frequenz, Signalstärke und maximale Übertragungsrate. Darunter zeigt ein Diagramm den zeitlichen Verlauf der Signalstärke. Wenn Sie nun mit dem Smartphone durch die Wohnung gehen, erkennen Sie sofort, an welchen Stellen die Verbindung optimal ist und wo die Transferrate einbricht. Eine Übersicht über die belegten Funkkanäle über 2,4 und 5 GHz erhalten Sie unter „Umgebung“: Je höher das Diagramm für ein WLAN ist, desto besser ist dessen Signalqualität am aktuellen Standort des Smartphones. Um herauszufinden, welchen Stör-WLANs das eigene Funknetz unbedingt aus dem Weg gehen sollte, rufen Sie „Verbinden“ auf. Wählen Sie das Filtersymbol oben rechts und markieren Sie „Durchschnitt (dBm)“: Die App zeigt die WLANs in absteigender Reihenfolge nach der durchschnittlichen Signalqualität, die sie seit dem Start gemessen hat. Idealerweise sollte das eigene Funknetz in blauer Schrift an erster Stelle stehen. Ist das nicht der Fall, prüfen Sie, auf welchen Kanälen die Funknetze mit besserer Signalqualität arbeiten, und stellen Sie im Router einen anderen Kanal ein, der sich nicht mit denen der Stör-WLANs überschneidet.


Die Android-App Wifi Analyzer ist perfekt für die Touchbedienung: Sie rufen per Fingerwisch nach links oder rechts verschiedene Ansichten auf, die bei der WLAN-Analyse helfen – zum Beispiel eine grafische Übersicht über die Kanäle, die die erkannten WLANs belegen. Über eine kleine Schaltfläche links wechseln Sie zwischen der Ansicht von 2,4 und 5 GHz. Sie können außerdem die Signalstärke eines ausgewählten WLANs messen. Unter „Kanalbewertung“ will Ihnen das Tool bessere Funkkanäle als den aktuellen empfehlen. Allerdings berücksichtigt das Tool auch Funkkanäle, die Router in Deutschland nicht nutzen dürfen, wie die Kanäle 149 bis 161 über 5 GHz.

Von Routerhersteller Netgear gibt es die Android App Netgear Genie . Damit lassen sich vor allem Netgear-Router per Smartphone verwalten. Allerdings bietet das Tool in der Option „WiFi Analytics“ Funktionen, die sich in jedem WLAN verwenden lassen. Mit „Home Testing“ testen Sie Signalqualität und Transferrate zwischen Smartphone und Router in unterschiedlichen Räumen Ihrer Wohnung. Die englischsprachige App bietet als Voreinstellungen etwa Living Room, Home Office und Kitchen an. Über das Plus-Symbol unten rechts sowie „ADD“ und „EDIT“ können Sie die Namen bearbeiten und weitere hinzufügen. So sehen Sie auf einen Blick, wie gut Reichweite und Tempo an unterschiedlichen Orten sind.


Bei älteren Routern können Sie sich mit einer Eigenbau-Antenne behelfen: Es gibt dafür zahlreiche Anleitungen im Internet. Allerdings hilft das nicht bei aktuellen Routern, die mehrere Antennen nutzen. Sie arbeiten nach dem Mimo-Verfahren und übertragen dabei über alle Antennen oder je nach Position der Gegenstelle nur mit derjenigen mit dem besten Signal. Auf jeden Fall sorgt die Router-Firmware dafür, wie die Antennen verwendet werden: Eine Eigenbau-Antenne stört dann.

Stattdessen können Sie bei den WLAN-Clients ansetzen und versuchen, an Notebook oder PC die Signalstärke zu erhöhen. Dazu benötigen Sie einen USB-WLAN-Stick mit Verlängerungskabel und eine selbstgebaute Reflektor-Antenne. Dazu eignen sich Metallgegenstände, die wie eine Parabolantenne geformt sind, beispielsweise ein Sieb, ein Topfdeckel oder ein Lampenschirm. Wenn Sie den USB-Stick im richtigen Abstand davor platzieren, werden dadurch die Funkwellen für einen besseren Empfang gebündelt. Den passenden Abstand finden Sie durch Probieren heraus oder über eine Formel, die Sie zusammen mit einer ausführlichen Bastelanleitung finden.

Auch interessant: 10 Tipps für ein schnelles und stabiles WLAN

Auch die beliebten Fritzbox-Router von AVM lassen sich mit externen Antennen aufrüsten. Bei www.frixtender.de bekommen Sie Rundstrahl-Stabantennen für bestimmte Fritzbox-Modelle. Sie kosten je nach Modell und Antennengewinn zwischen 15 und rund 45 Euro. Bevor Sie Antennen bestellen, müssen Sie sich unbedingt die Platine Ihrer Fritzbox anschauen: Von der Fritzbox 7490 gibt es beispielsweise drei verschiedene Varianten. Die Stabantennen werden in Halterungen fixiert, deren Höhe vom Gehäuse der Fritzbox abhängt. Die Antennenkabel stecken Sie auf die passenden IPEX-Steckplätze der Platine und führen sie nach außen – entweder mit passenden Abstandshaltern über eine Lücke zwischen Deckel und Gehäuse des Routers oder durch die Lüftungsschlitze auf der Unterseite.

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© Harald Karcher

AVM FRITZ!WLAN Repeater

Der AVM FRITZ!WLAN Repeater 1750E (links) hat vorne unten ein LAN-LED. Der AVM FRITZ!WLAN Repeater DVB-C (rechts) hat an gleicher Stelle dagegen ein TV-LED. Alles andere ist an der Vorderseite aber voll identisch.

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AVM FRITZ!WLAN Repeater

Der AVM FRITZ!WLAN Repeater 1750E (links) hat unten eine Gigabit-LAN-Buchse zum direkten Anschluss eines Gigabit-Laptops. Der AVM FRITZ!WLAN Repeater DVB-C (rechts) hat an gleicher Stelle zusätzlich einen DVB-C-Eingang. Dort saugt er Kabel-TV-Sendungen in den Repeater herein und streamt sie dann per WLAN an geeignete Laptops, Tablets und Smartphones weiter.

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AVM FRITZ!WLAN Repeater

Mit den jüngsten 11ac-Range-Extendern AVM FRITZ!WLAN Repeater 1750E (links) und AVM FRITZ!WLAN Repeater DVB-C (rechts) ist den Berliner WLAN-Machern ein gutes Design gelungen, das gerade den europäischen Geschmack positiv ansprechen dürfte. Das ist ja nicht bei allen WLAN-Marken selbstverständlich.

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AVM FRITZ!WLAN Repeater

Die beiden 11ac-Repeater AVM FRITZ!WLAN Repeater 1750E (links) und AVM FRITZ!WLAN Repeater DVB-C (rechts) brauchen kein externes Netzteil: Man kann sie direkt in eine 230-Volt-Steckdose stecken.

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AVM FRITZ!WLAN Repeater

Der AVM FRITZ!WLAN Repeater 1750E baut in der Regel zwei Funkstrecken auf: Eine zum WLAN-Router und eine weitere zum WLAN-Endgerät alias Laptop, Tablet oder Smartphone. Meistens läuft dabei eine Strecke über WLAN-11ac-3x3-MIMO bis 1300 Mbps und die andere über WLAN-11n-3x3-MIMO bis 450 Mbps.

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AVM FRITZ!WLAN Repeater

Ein AVM FRITZ!WLAN Repeater 1750E (rechts vorne) verstärkt in der Regel das Signal eines modernen WLAN-Routers: Etwa einer 11ac-Fritzbox 7490 oder einer 11n-Fritzbox 7390 oder anderer WLAN-Router anderer Hersteller.

Ein Repeater empfängt das Funksignal des Basisrouters und sendet es verstärkt weiter. Er muss an einem Ort aufgestellt sein, wo das Signal der Basisstation noch einigermaßen zu empfangen ist. Optimal ist das Verfahren nicht, da jedes Datenpaket zweimal gesendet (vom Router und vom Repeater) und zweimal empfangen werden muss (vom Repeater und vom Endgerät). Trotzdem kann ein Repeater den Datendurchsatz verdoppeln bis vervierfachen. Die unterschiedlichen Preise von 20 bis 80 Euro rechtfertigen sich durch unterschiedliche theoretische Sendeleistungen (300 bis 1200 MBit/s), durch Dualband-Fähigkeit (2,4 und fünf GHz) und durch eventuelle Sekundärfunktionen wie Ethernet- oder Audioanschlüsse.

Da Repeater immer eine Notlösung bleiben, sind hochpreisige Repeater selten sinnvoll: Unterstützung für das Fünf-GHz-Band scheint unnötiger Luxus, weil der WLAN-Repeater typischerweise das Signal an Orten verstärken soll, wo vom Router deutlich zu wenig ankommt. Bei der Reichweite ist die 2,4-GHz-Frequenz der Fünf-GHz-Frequenz überlegen, so dass sich an abgelegenen Stellen die Verstärkung des 2,4-GHz-Signals anbietet. Im konkreten Test konnte ein Fritz-Repeater das schwache 2,4-GHz-Restsignal des Routers von etwa zehn MBit/s auf brauchbare 42 MBit/s steigern, während sich das Restsignal im Fünf- GHz-Band von zwei MBit/s nicht mehr alltagstauglich verstärken ließ.

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Der Repeater verstärkt zwar nur den Basissender, aber anhand seiner eigenen SSID erkennen Sie besser, mit welchem Gerät Sie sich verbinden.

Einrichtung des Repeaters: Das Gerät muss sich mit der Router-Basisstation verbinden. Stecken Sie den Repeater zur Ersteinrichtung in der Nähe des Routers in eine Steckdose. Alle neueren Repeater und Router bieten als Verbindungsoption das Wi-Fi Protected Setup (WPS), das Ihnen manuelle Eingaben abnimmt. Sie müssen nur im Abstand von zwei Minuten auf beiden Geräten den WPS-Knopf drücken. Dann erhält der Repeater die Infos über den Netzwerknamen und das Kennwort und kann danach am gewünschten Ort seinen Dienst verrichten. Falls es keine WPS-Option gibt, müssen Sie den Repeater manuell einrichten. Dazu stecken Sie das Gerät in unmittelbarer Nähe eines PCs in eine Steckdose. Danach klicken Sie unter Linux oder Windows auf das Symbol der Netzwerkverbindungen. Hier sollte nun ein zusätzliches Netz mit dem Namen des Repeaters erscheinen, mit dem Sie sich verbinden. Der Sicherheitsschlüssel lautet in der Regel „00000000“, ein eventuell abweichendes Standardkennwort verrät das Heftchen, das dem Repeater beiliegt. Danach laden Sie die Repeater-Konfigurationsoberfläche im Browser. Einzig wichtige Einstellung in der Repeaterkonfiguration ist die Wahl des Funknetzes, das der Repeater verstärken soll.

Optimaler Repeaterstandort: Da der Repeater an jeder Steckdose arbeitet, gibt es kaum Einschränkungen, den optimalen Standort zu finden. Die Mitte zwischen der Basisstation und den Endgeräten ist ein gerne genannter Pauschaltipp, jedoch ist ein Standort in unmittelbarer Nähe zum Endgerät oft noch besser.

Als Analysewerkzeug verwenden Sie wieder eine Android-App wie Fritz App WLAN auf einem Smartphone.

Optimale Konfiguration: Repeater verstehen sich als reine Verstärker und übernehmen standardmäßig den Funknetznamen (SSID) der Basisstation. Bessere Kontrolle darüber, ob Sie sich mit dem Repeater oder mit der Basisstation verbinden, erreichen Sie mit einem eigenen Funknetznamen. In der Konfigurationsoberfläche, etwa unter „Funkeinstellungen“, finden Sie die Option, statt die SSID der Basisstation zu übernehmen, einen eigenen Namen zu melden – etwa „WLAN-Repeater“ oder „ErsterStock“.

Deutlich mehr Durchsatz als ein Repeater verspricht ein Access Point, da der Hauptweg über Ethernet-Kabel zurückgelegt wird. Der Einsatz eignet sich dort, wo die Basisstation schwach funkt, aber ein Ethernet-Anschluss vorliegt. Dem typischen Umstand, dass in Räumen mit magerem Funknetz auch kein Ethernet-Kabel verlegt ist, können Sie durch eine Powerline-Brücke abhelfen (siehe unten). Geräte für den Heimbedarf finden Sie unter der Bezeichnung „Access Point“ ab 20 bis 100 Euro, die wahlweise als Repeater oder Access Point arbeiten können. Anders als ein Repeater benötigt der Access Point kein Basisfunknetz des Routers. Für den – eher seltenen – Fall, dass WLAN nur am Ort des Access Points benötigt wird, kann WLAN im Router auch abgeschaltet sein.

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Access Point für besten Durchsatz: Ein unabhängiger Sender liefert deutlich besseres WLAN als ein Repeater, benötigt aber einen Ethernet-Zugang.

Einrichtung des Access Points: Ein Gerät wie etwa das D-Link DAP-2310 (circa 60 Euro) wird über seinen Ethernet-Port mit dem Kabelnetz verbunden. Sobald angeschlossen, lässt sich der Access Point über seine IP-Adresse konfigurieren. Ab Werk bringen Sie eventuell der Benutzer „admin“ und leeres Kennwort in die Konfiguration. Im Zweifel sind die Zugangsdaten im Handbuch vermerkt. Das Einrichten des neuen Funknetzes geschieht unter „Wireless“ oder „Drahtlos“ und erfordert die üblichen Infos – also Netzwerknamen (SSID), Verschlüsselungstyp (WPA2) und Zugangskennwort. Access Points bieten auch die Anpassung von Kanal, Frequenzband und Sichtbarkeit des Funknetzes. Wie beim Repeater verwenden Sie am besten klar unterscheidbare Namen für das Routerfunknetz und für dasjenige des Access Points.

Wenn Sie einen alten Router übrighaben, können Sie auch damit die WLAN-Reichweite verbessern. Er lässt sich als Access Point oder als Repeater einsetzen. Wenn der Alt-Router als Access Point arbeitet, steht er per LAN-Kabel oder Powerline-Verbindung mit dem Haupt-Router in Kontakt und spannt an seinem Standort ein zusätzliches WLAN auf, um Geräte ins Funknetzwerk zu bringen, die sich nicht mehr oder nur mit geringer Datenrate mit dem Hauptrouter verbinden können.

Einige Router können Sie per Menüeinstellung in den Access-Point-Modus schalten – Sie finden diese Option meist in den erweiterten Einstellungen. Hat der alte Router keine passende Einstellung, müssen Sie bei ihm DHCP abstellen, damit er eine IP-Adresse vom Hauptrouter bekommt. Schließen Sie dafür den alten Router per LAN-Kabel an einen Rechner an, der nicht mit dem Heimnetz verbunden ist, und melden Sie sich im Browser-Menü an.

Bei einer Fritzbox mit aktuellem Fritz-OS gehen Sie für den Access-Point-Modus zu „Internet -> Zugangsdaten“ und wählen bei Internetanbieter „Anderer Internetanbieter“ aus. Nun markieren Sie bei „Anschluss“ die Option „Externes Modem oder Router“ und bei „Betriebsart“ den Eintrag „Vorhandene Internetverbindung mitbenutzen (IP-Client-Modus). Außerdem können Sie in den Verbindungseinstellungen die Internetgeschwindigkeit eintragen.

Ein älterer Router kann auch als WLAN-Repeater gute Dienste leisten. Allerdings unterstützen die meisten Router, die einige Jahre auf dem Buckel haben, nur das unsichere Verfahren WDS (Wireless Distribution System). Bei WDS können zwar Router unterschiedlicher Hersteller als Basisstation und Repeater zusammenarbeiten. Aber nur mit der inzwischen unsicheren Verschlüsselung WEP, weshalb Sie auf diese Variante verzichten sollten.

Deshalb haben einige Hersteller eigene Wege entwickelt: Fritzboxen von AVM, die mindestens mit Fritz-OS 5.50 laufen, können Sie als Basisstation und Repeater verbinden und dabei die Verbindung mit WPA2 schützen. Dazu legen Sie im Menü unter „WLAN -> Repeater“ den Hauptrouter als Basisstation fest. Im gleichen Menü auf dem Router, der als Repeater dienen soll, markieren Sie „Repeater“.

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Eine ältere Fritzbox können Sie zusammen mit einem aktuellen Modell als Repeater einsetzen

Powerline, Powerlan oder auch DLAN ist eine Kabelvernetzung, die für die Hauptdistanz die Stromleitung nutzt. Die kurzen Restwege übernehmen Ethernet-Kabel. Für angeschlossene Endgeräte, egal ob Linux, Windows oder Mac-OS, handelt es sich um eine Ethernet-Verbindung. Powerline ist aber auch eine effiziente Erweiterungshardware für optimales WLAN. Es kann das Ethernet durch schlichtes Einstecken eines Adapters in die Steckdose an jeden Ort der Wohnung verlegen und von dort spannt ein Powerline-Wi-Fi-Adapter oder ein an den Powerline-Adapter angeschlossener Access Point sein Funknetz auf. Bei Powerline ist die Differenz zwischen der Bruttodatenrate und der Nettodatenrate besonders groß. Die derzeit schnellsten Adapter von AVM und Devolo mit 1200 MBit/s können selbst unter idealen Bedingungen nur ein Drittel abliefern – also 400 MBit/s. Auch das ist in der Praxis nicht annähernd der Fall, jedoch ist Fast-Ethernet-Geschwindigkeit mit etwa 100 MBit/s realistisch. Und je nach angeschlossenem WLAN-Sender am Ende der Powerline-Leitung ist dieser Durchsatz dann auch für ein – wirklich schnelles – Funknetz erzielbar.

Einrichtung von Powerline: Powerline-Adapter kommen in eine beliebige Steckdose. Der primäre Adapter erhält seinen Platz am besten in Routernähe und wird mit Ethernet-Kabel direkt mit diesem verbunden. Im Prinzip ist jede andere Stelle im Hausnetz denkbar, wo Sie einen Ethernet-Anschluss haben. Ein zweiter (dritter etc.) Adapter kommt in der Nähe des Endgeräts in die Steckdose. Die Ersteinrichtung erfolgt durch Drücken der Verschlüsselungstaste – erst auf dem primären Adapter, dann auf dem sekundären.

Für das Aufspannen des Funknetzes hängen Sie einen Access Point (siehe oben) an den Ethernet-Anschluss des Powerline-Adapters. Dies ist die optimale Lösung mit dem besten Durchsatz.

Es gibt aber auch eine kostengünstigere Alternative mit spezialisierten Powerline-Adaptern, die selbst als Access Point arbeiten, so etwa der Devolo 9076 DLAN 500 Wi-Fi Adapter (circa 60 Euro). Mit dieser Lösung erzielen wir im Test etwa 60 MBit/s, während die Kombination von Powerline und einem dedizierten Access Point etwa 100 MBit/s Durchsatz erreicht.

Konfiguration und Pflege: An normalen Powerline-Adaptern gibt es nichts zu konfigurieren. Powerline-Wi-Fi-Adapter bieten hingegen eine Konfigurationsoberfläche, die Sie mit der IP-Adresse des Adapters im Browser erreichen.

Hier legen Sie die Einstellungen wie SSID, WPA/WPA2 und das Kennwort unter „WLAN-Konfiguration –› Access Point“ fest. Wir empfehlen zur besseren Kontrolle einen vom primären WLAN abweichenden SSID-Namen. Darüber hinaus bietet der Wi- Fi-Erweiterungsadapter wie ein Access Point in seiner Konfigurationsoberfläche Funktionen wie Gastnetz, Kindersicherung oder Zeitschaltung.

Powerline ist nicht Ethernet: Adapter von Devolo oder AVM laufen wochenlang ohne Störungen. Aber gelegentliche Aussetzer gibt es, insbesondere bei wenig genutzten Geräten. Einfache Abhilfe ist das Abstecken und Einstecken des Adapters. 

Zu einer WLAN-Verbindung gehören immer zwei Geräte – Sender und Empfänger. Deshalb bringt es wenig, wenn Sie nur Ihren Router optimieren, aber in den WLAN-Clients wie PC, Notebook oder Smartphone veraltete Funk-Hardware arbeitet. Am besten rüsten Sie diese auf, damit sie beim WLAN-Standard dem Router entspricht. Clients, bei denen Sie möglichst hohe WLAN-Datenraten erreichen wollen, sollten darüber hinaus auch bei der Anzahl der Mimo-Streams und der maximalen Kanalbandbreite möglichst nahe bei den Werten des Routers liegen, also zum Beispiel bei 4x4-Mimo-Streams und 160 MHz Kanalbandbreite für eine Fritzbox 7590. Damit der Router das WLAN effizient verwalten kann, sollten außerdem so viele WLAN-Clients wie möglich Dualband-Funk beherrschen und MU-Mimo unterstützen.

Bei Geräten, deren WLAN-Hardware sich nicht oder nur mit sehr großem Aufwand nachrüsten lässt, etwa bei Smartphones und Tablets, sollte die WLAN-Ausstattung Einfluss auf die Kaufentscheidung haben. Notebook und PC können Sie dagegen meist problemlos mit einem zusätzlichen WLAN-Adapter ausrüsten, entweder einer externen Lösung für USB oder einer Steckkarte zum Einbau in einen PCI-Express-, Mini-PCI- oder M.2-Steckplatz: Die muss aber zur Anzahl der eingebauten Antennen passen.

Als Gratis-Lösung bietet sich an, Geräte per LAN-Kabel mit dem Router zu verbinden, die bislang per WLAN ins Heimnetz eingebunden sind – zum Beispiel der PC, ein Notebook, das nur stationär eingesetzt wird, oder der Fernseher. Auf diese Weise schaffen Sie mehr Übertragungskapazitäten für die verbleibenden WLAN-Clients.

Einen ähnlichen Ansatz, aber per WLAN, verfolgen sogenannte WLAN-Systeme oder Mesh-WLANs. Hersteller wie Netgear, Devolo oder Linksys haben vor Kurzem diese Geräteklasse eingeführt. Sie sollen im ganzen Haus hohe Datenraten sowie Reichweiten ermöglichen und damit die Kombination aus Router und Repeater ersetzen.

Die Systeme bestehen aus einer Basis, die per LAN-Kabel ans DSL- oder Kabelmodem (beziehungsweise einen Modem-Router wie die Fritzbox 7490) angeschlossen wird. Diese Basis verbindet sich dann mit einem oder mehreren WLAN-Satelliten und verteilt das System das Funknetz im ganzen Haus.

Die Satelliten ähneln WLAN-Routern, lassen sich also im Gegensatz zu einem Repeater in der Steckdose an einem zentralen Standort für optimale Funk-Reichweite aufstellen. Außerdem sehen sie elegant aus und stören so optisch weniger. Mehr Tempo und höhere Reichweite schaffen die WLAN-Systeme, weil sie zwischen Basis und Satellit eine exklusive WLAN-Verbindung über 5 GHz mit hoher Bandbreite aufbauen: Beim Devolo Gigagate oder beim Netgear Orbi zum Beispiel mit 1733 MBit/s. Je nach System ziehen die Satelliten und auch die Basis weitere 5-GHz- oder 2,4-GHz-Funknetze auf, über die WLAN-Geräte ins Heimnetz kommen. Sie sind also Triband-Systeme mit zwei Funkbändern für die WLAN-Clients und einem dritten für die Verbindung von Basis und Satellit.

Welche Verbindung ist schneller WLAN oder Bluetooth?
Das WLAN-System Gigagate von Devolo dient als WLAN-Brücke und soll Fernseher, Set-Top-Box und Konsole mit schnellem WLAN versorgen.

Das Devolo Gigagate besteht aus einer Basis und einem Satelliten. Die Basis dient zum Anschluss an den Router. Sie ist über ein 5-GHz- WLAN mit maximal 1733 MBit/s mit dem Satelliten verbunden, der einen Gigabit-Port und vier Fast-Ethernet-LAN-Anschlüsse hat. Dort lassen sich Heimnetzgeräte ohne WLAN anschließen, wie ein Fernseher oder eine Set- Top-Box, die für Videostreaming oder Internetfernsehen hohe Bandbreite und eine stabile Verbindung benötigen. Für WLAN-Gegenstellen bietet der Satellit ein 2,4-GHz-Funknetz gemäß 11n-Standard mit maximal 300 MBit/s. Damit dient das Gigagate weniger als Ersatz für das bestehende WLAN, sondern soll in erster Linie das Netzwerkkabel zwischen Internetrouter und Multimedia-Geräten im Wohnzimmer überflüssig machen. Konsequenterweise binden Sie das Gigagate als Access Point ins Heimnetz ein. Das WLAN des Hauptrouters müssen Sie nicht abschalten, das Gigagate bietet mit Wifi Clone eine Funktion, mit der der Satellit automatisch SSID und Passwort von dessen WLAN übernimmt. Das Starter-Kit mit Basis und Satellit kostet 230 Euro, ein zusätzlicher Satellit 140 Euro.

Beim Netgear Orbi haben Basis und Satellit jeweils eine USB-2.0-Buchse sowie vier Gigabit- LAN-Anschlüsse. Über einen davon verbinden Sie Modem(-Router) und Orbi-Basis. Basis und Satellit stellen jeweils ein 2,4- und ein 5-GHz-Funknetz mit maximal 400 beziehungsweise 866 MBit/s für WLAN-Geräte im Heimnetz bereit. Untereinander sind die Orbi-Elemente mit einem 5-GHz-WLAN mit bis zu 1733 MBit/s verbunden. Dieses WLAN funkt ausschließlich auf den hohen Kanälen, das 5-GHz-WLAN für die Heimnetz-Geräte nur auf den unteren Kanälen – so kommen sie sich nicht in die Quere. Netgear hat Orbi als Ersatz für das Router- WLAN konzipiert. Schließen Sie das Orbi-System an einen Modem-Router an, sollten Sie deshalb dessen WLAN-Funktion abschalten. Außerdem vergibt das System IP-Adressen aus einem eigenen Bereich, was zu Problemen im Heimnetz führen kann, wenn andere Geräte ihre IP-Adressen vom Router beziehen. Nach dem ersten Einrichten können Sie Orbi aber über das Browsermenü in den Access-Point-Modus schalten. Ein Starter-Set mit Basis und einem Satelliten kostet rund 430 Euro.

Von Linksys kommt das WLAN-System Velop . Anders als bei Devolo und Netgear lässt sich jedes Velop-Element als Basis oder Satellit einsetzen. Jedes bietet zwei Gigabit-LAN-Ports und drei WLANs – zwei über 5 GHz, eines über 2,4 GHz. Abhängig von der Auslastung des Funknetzes und der Anzahl der angeschlossenen Clients verteilt Velop die Bandbreite der drei Funknetze zwischen den WLAN-Geräten und der Verbindung von Basis und Satellit.

Velop lässt sich ausschließlich per Android oder iOS-App einrichten. Dafür sind WLAN-System und Smartphone per Bluetooth verbunden. Wie Orbi sieht sich Velop als zentraler Router im Heimnetz und vergibt Adressen aus einem eigenen Bereich. Nur mit einigem Aufwand lässt sich das System als Access Point einrichten, sodass es die IP-Adressen vom Hauptrouter übernimmt. Ein Set mit zwei Velop-Geräten kostet rund 400 Euro, ein Dreier-Pack 600 Euro, jeder zusätzliche Velop 240 Euro.

Tipp: Die besten WLAN-Gratis-Tools

Damit Sie einschätzen können, mit welchem Gerät Sie Ihr WLAN am besten erweitern, haben wir Router-Repeater-Kombinationen im Test mit den neuen WLAN-Systemen verglichen. Devolo Gigagate, Linksys Velop und Netgear Orbi müssen sich dabei mit den Kombinationen aus dem Router Fritzbox 7490 und dem Fritz WLAN Repeater 1750E sowie dem TP-Link-Duo Archer VR900v und Repeater RE450 messen. Alle Testgeräte und deren Preise finden Sie in den Tabellen.

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Der Testaufbau stellt unterschiedliche Praxis-Anwendungen nach: In Test 1 prüfen wir das Tempo, wenn die Systeme als WLAN-Brücke arbeiten. Diese Ergebnisse sind entscheidend, wenn Sie einen Smart-TV oder eine Set-Top-Box für Videostreaming und Internetfernsehen ins WLAN einbinden wollen. Das Funknetz muss dabei rund zehn Meter überbrücken.

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Test 1: WLAN-Brücke

Test 2 stellt die Verlängerung des Funknetzes per Repeater nach: Zwischen Router und Repeater liegen rund 15 Meter, die WLAN-Gegenstelle ist rund fünf Meter vom Repeater entfernt. Hier soll der Repeater also den WLAN-Empfang für Geräte in einem Zimmer verstärken, in dem ohne Unterstützung nur ein schwaches Funksignal ankommt.

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Test 2: Mittlere Distanz

Die schwierigste Aufgabe stellt Test 3: Hier liegen zwischen WLAN-Router und WLAN-Gegenstelle rund 45 Meter – ohne Repeater kommt keine Verbindung zustande. Der Repeater ist dabei auf halber Strecke positioniert. In diesem Test prüfen wir außer der Router- Repeater-Kombination von AVM auch das Duo aus dem TP-Link-Router Archer VR900v plus dem passenden Repeater RE450. In allen Tests haben Router und Repeater beziehungsweise Basis und Satellit keine Sichtverbindung.

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Test 3: Große Distanz

Als WLAN-Brücke schneiden Netgear Orbi und Devolo Gigagate am besten ab: Sie erreichen knapp 400 MBit/s. Damit lassen sich fast alle derzeit verfügbaren Onlinezugänge ungebremst an TV und Set-Top-Box weiterleiten. Auch das WLAN-System Linksys Velop sowie die Kombination aus Router und Repeater von AVM bieten mit über 300 MBit/s ausreichend Tempo. Beim Gigagate kommt die hohe Bandbreite nur über den Gigabit-Port des Satelliten ohne Verlust zum Ziel, nicht über die drei zusätzlichen Fast-Ethernet-Anschlüsse. Allerdings haben die meisten Fernseher und aktuelle Set-Top-Boxen wie der Media Receiver 400 der Telekom auch nur einen LAN-Anschluss mit maximal 100 MBit/s. Für das Streaming von Ultra-HD-Videos genügt das allemal, denn Amazon und Netflix zum Beispiel empfehlen dafür eine Bandbreite von 25 MBit/s. Über die mittlere Distanz schneidet das Gigagate am schlechtesten ab: Nur 50 MBit/s kommen am WLAN-Client an, der mit dem Satelliten verbunden ist. Das liegt am langsameren 2,4-GHz-WLAN des Gigagate-Satelliten: Die anderen Systeme, die WLAN-Gegenstellen auch über 5 GHz anbinden können, erreichen in diesem Test deutlich über 100 MBit/s. Netgear Orbi kommt sogar nahe an 200 MBit/s heran. 5 GHz ist also die bessere Wahl, wenn Sie WLAN-Geräte im Bereich von fünf bis zehn Meter vom Repeater beziehungsweise Satelliten entfernt erreichen wollen: Hier übertrumpft das höhere Tempo von 5 GHz die bessere Reichweite von 2,4 GHz. Die WLAN-Systeme sind über die lange Distanz unschlagbar (Test 3): Über 45 Meter schafft Netgear Orbi noch knapp 100 MBit/s. Linksys Velop und Devolo Gigagate kommen auf knapp über beziehungsweise unter 50 MBit/s. Die Kombinationen aus WLAN-Router und -Repeater schaffen dagegen nur rund 20 MBit/s. Beim TP-Link-Repeater müssen Sie dazu erst den High-Speed-Modus aktivieren: Dafür definieren Sie ein Frequenzband für die Verbindung zwischen Router und Repeater, das andere steht dann für das Funknetz zwischen Repeater und WLAN-Gegenstelle zur Verfügung. Beim Fritz-Repeater 1750E müssen Sie nichts konfigurieren – er findet selbstständig die beste Frequenzkombination.

Die WLAN-Systeme liefern höheres Tempo. Ein klarer Unterschied zur Router-Repeater-Kombination zeigt sich aber erst bei rund 45 Metern Entfernung. Für schnelles WLAN in einer großen Wohnung oder über mehrere Etagen sind Orbi & Co. eine gute Wahl. Die höchsten Datenraten bietet das Netgear Orbi, das mit über 400 Euro teuer ist. Das günstigere Linksys Velop ist langsamer und nur über große Entfernungen schneller als die Kombi aus Fritzbox und Repeater. Das Devolo Gigagate überzeugt als WLAN-Brücke, aber nicht als Repeater.