Natascha Koch | 14.04.2021 Show
Zartbitterschokolade enthält Pflanzenstoffe, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken können. image.originalResource.properties.copyright
Bei der Entstehung von Bluthochdruck kommen einige Faktoren zusammen: Neben dem Alter und der erblichen Veranlagung spielt der persönliche Lebensstil eine Rolle. Wenig Bewegung, Übergewicht und eine ungesunde Ernährung können den Blutdruck auf Dauer ansteigen lassen. Im Umkehrschluss wird Betroffenen empfohlen, mehr Sport zu treiben und gesünder zu essen. In dem Zusammenhang tauchen immer wieder einzelne Lebensmittel auf, die den Blutdruck angeblich senken können. Die Stiftung Gesundheitswissen hat genauer überprüft, was wissenschaftliche Studien dazu sagen. Rote BeteRote Bete enthält viel Nitrat, das durch den Speichel in Nitrit umgewandelt wird. Dieser Stoff erweitert die Gefäße und kann dadurch tatsächlich den systolischen und diastolischen Blutdruck positiv beeinflussen. Es ist jedoch mehr Forschung erforderlich, um eine längerfristige Wirkung von Rote Bete auf Personen mit Bluthochdruck zu beurteilen. Auch wie oft und wie viel Rote Bete gegessen oder als Saft getrunken werden müsste, steht noch nicht fest. Dunkle SchokoladeZartbitterschokolade und Kakao enthalten viele Pflanzenstoffe, sogenannte Flavanoide. Es wird angenommen, dass diese Stoffe blutdrucksenkende Eigenschaften besitzen. Eine Übersichtsarbeit zeigt eine kleine (systolische und diastolische) Blutdrucksenkung von etwa 2 mmHg über eine Studiendauer von 2 bis 12 Wochen. Die Studienteilnehmenden verzehrten pro Tag durchschnittlich 670 mg Flavonole. Je nach Studie waren es 1,4 bis 105 Gramm. KnoblauchKnoblauch wird wegen seines hohen Schwefelgehalts als natürlicher Blutdrucksenker diskutiert. Aktuelle Studien zeigen eine Senkung vor allem des systolischen Blutdrucks bei Personen mit Bluthochdruck. Auch hier sind aber noch weitere Studien erforderlich, um den Zusammenhang genau zu belegen. GranatapfelKeine Frage, Granatapfelkerne sind lecker und enthalten viele Vitamine und Pflanzenstoffe. Ob sie den Blutdruck senken können, ist jedoch fraglich. In Studien wurde die Wirkung von Granatapfelsaft oder Kapseln mit Granatapfelextrakt auf den Blutdruck bereits untersucht. Dabei kam es jedoch zu widersprüchlichen Ergebnissen. Laut Stiftung Gesundheitswesen ist die Aussagekraft der Studien eingeschränkt. ElektrolyteElektrolyte wie Kalium, Natrium oder Magnesium sind Mineralstoffe, die für den Körper lebensnotwendig sind. Aktuellen Studien zufolge kann eine erhöhte Zufuhr von Kalium und Magnesium den Blutdruck senken, genau wie eine Verringerung der täglichen Natriumaufnahme durch z.B. Salz. Quellen: Alle NetDoktor-Inhalte werden von medizinischen Fachjournalisten überprüft. Nicht nur mit Medikamenten lässt sich Bluthochdruck senken. Auch allgemeine Maßnahmen wie regelmäßige Bewegung, die richtige Ernährung und der Abbau von Übergewicht verringern mitunter erhöhte Blutdruckwerte. Lesen Sie hier alle wichtigen Antworten auf die Frage "Was tun gegen Bluthochdruck – abgesehen von der medikamentösen Behandlung?" Artikelübersicht Blutdruck senken Wollen Sie Bluthochdruck senken, ist eine Lebensstiländerung unumgänglich: Es gehören dazu unter anderem eine ausgewogene Ernährung mit wenig Salz und Alkohol, regelmäßige Bewegung, der Abbau von Übergewicht und der Verzicht auf Nikotin. Darüber hinaus interessieren sich viele Patienten für alternative Heilmethoden und Hausmittel, mit deren Hilfe sie den Bluthochdruck natürlich senken können. Alles zusammen funktioniert unter Umständen so gut, dass der Patient keine blutdrucksenkenden Medikamente braucht beziehungsweise eine geringere Dosis davon. Aber Achtung: Die Medikamentendosis sollte nur vom Arzt geändert werden, niemals auf eigene Faust! Die meisten Menschen in Industrieländern ernähren sich zu fettig, zu salzig und unausgewogen. Das Ergebnis dieser Ernährungsweise sind unter anderem Übergewicht, erhöhte Blutfettwerte und Bluthochdruck. Diese Dreier-Kombination hat für Herz und Gefäße oft schwerwiegende Folgen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Diabetes mellitus. Die gute Nachricht ist allerdings: Wer bei Bluthochdruck Ernährung und andere Lebensgewohnheiten umstellt, beeinflusst den Krankheitsverlauf positiv und beugt möglichen Folgeerkrankungen vor.
Bluthochdruck: Ernährung wie am MittelmeerEs gibt eine ganze Reihe von grundsätzlichen Tipps, um den Bluthochdruck mithilfe einer gesunden Ernährung in den Griff zu bekommen. Viele davon beinhaltet die sogenannte DASH-Diät (Dietary Approaches to Stop Hypertension). Diese von US-amerikanischen Forschern zusammengestellte Ernährungsform orientiert sich vor allem an einer sogenannten mediterranen Lebensweise mit viel Obst, Gemüse und gesunden Fetten:
Bestandteil einer gesunden Ernährung ist außerdem eine ausreichende Menge an Flüssigkeit. Trinken Sie regelmäßig und vor allem ungesüßte Getränke. Ideal sind Tees und Wasser. Greifen Sie beim Wasser gern zu mineralstoffreichen Varianten; achten Sie nur darauf, dass es möglichst natriumarm ist. Regelmäßige Bewegung und Sport senken nachweislich den Bluthochdruck. So reduziert etwa moderates Ausdauertraining an fünf Tagen in der Woche zu jeweils 30 bis 45 Minuten den Ruheblutdruck in der Regel um bis zu 10 mmHg. Dieser Effekt stellt sich bereits nach einigen Wochen Training ein. Welche Sportart für Sie am geeignetsten ist, hängt unter anderem von Ihrem Alter, Ihrem Gesundheitszustand und dem Schweregrad des Bluthochdrucks ab. Ebenfalls wichtig ist, dass Ihnen die gewählte Sportart Spaß macht. Nur dann bleiben Sie wahrscheinlich dauerhaft motiviert. Empfehlenswert sind im Allgemeinen leichte Ausdauersportarten wie Nordic Walking, Joggen, Radfahren oder Schwimmen. Weniger geeignet sind dagegen Sportarten mit schnell wechselndem Puls wie Tennis. Verzichten Sie auch auf Kraftsportarten, bei denen Pressatmung und Blutdruckspitzen auftreten (wie Gewichte stemmen). Ein Arzt oder Sporttherapeut berät Sie bei der Gestaltung Ihres Sportprogramms. Er schlägt Ihnen auch eine geeignete Trainingsintensität vor. Das Training sollte Sie fordern, aber nicht überfordern – das ist sehr wichtig! Manche Menschen motivieren sich allein nur schlecht zu Bewegung und Sport. Wenn das auch für Sie gilt, kommt möglicherweise eine Sportgruppe oder ein Sportverein infrage, dem Sie sich anschließen. Oder vereinbaren Sie ein regelmäßiges Training mit einem Freund. Sorgen Sie ganz allgemein für mehr Bewegung im Alltag. Benutzen Sie zum Beispiel die Treppe anstelle des Aufzugs, und nehmen Sie öfter das Fahrrad anstelle von Auto oder Bus. Solche kleinen Bewegungseinheiten zeigen Wirkung, wenn sie mindestens zehn Minuten andauern. Rauchen hat viele schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit. Unter anderem verengt es die Blutgefäße und steigert den Blutdruck. Außerdem fördert es eine Arteriosklerose (Arterienverkalkung) und die damit verbundenen Folgeerkrankungen wie Schlaganfall und Herzinfarkt. Der Verzicht auf Zigaretten & Co. ist also für jeden Menschen von Vorteil. Besonders ratsam ist ein Rauchstopp aber bei Hypertonikern: Wer mit dem Qualmen aufhört, senkt seinen Bluthochdruck. Damit verringert sich auch das Herz-Kreislauf-Risiko enorm! Hilfe für den Rauchstopp erhalten Patienten bei ihrem Arzt. Wem es schwer fällt, komplett auf Nikotin zu verzichten, sollte zumindest weniger rauchen. Das hat dann vielleicht nicht den gewünschten blutdrucksenkenden Effekt, aber Herz, Lungen, Gefäße & Co. sind trotzdem für jede "nicht gerauchte" Zigarette dankbar! Es gibt verschiedene Hausmittel oder Naturheilmittel gegen Bluthochdruck, die ergänzend zur schulmedizinischen Behandlung einsetzbar sind. So wird zum Beispiel vielen Pflanzen eine blutdrucksenkende oder entwässernde Wirkung nachgesagt – teils erwiesenermaßen, teils ohne klaren Wirkungsnachweis. Es zählen dazu Heilkräuter sowie manche Lebensmittel und Gewürze. Als nützliche Helfer bei der Blutdruckkontrolle gelten zum Beispiel:
Diese Pflanzen sind teils getrocknet, als Presssaft oder als ätherisches Öl erhältlich. Viele von ihnen eignen sich für eine Zubereitung als Tee oder als Badezusatz (nicht zu warm baden!). Ein Apotheker oder erfahrener Therapeut kann sie bei der Auswahl und Anwendung geeigneter Heilpflanzen gegen Bluthochdruck beraten. Hier als Beispiel eine Teemischung, mit der sich Bluthochdruck natürlich senken lässt: Mischen Sie jeweils 25 Gramm folgender Heilpflanzen (aus der Apotheke) zusammen: Mistelkraut, Weißdornblätter und -blüten, Birkenblätter und Melissenblätter. Die Ziehzeit beträgt fünf bis zehn Minuten. Trinken Sie morgens und abends jeweils eine Tasse davon. Rauwolfiawurzel (indische Schlangenwurzel) mit dem Hauptwirkstoff Reserpin war lange Zeit ein wichtiges Mittel gegen Bluthochdruck. Die Heilpflanze kann aber erhebliche Nebenwirkungen haben, zum Beispiel eine Verlangsamung des Herzschlags, Magen-Darm-Störungen und depressive Verstimmungen mit Suizidgefahr. Die Rauwolfiawurzel, ihre Extrakte und Reserpin werden deshalb heute nicht mehr als Einzelpräparat (Monotherapie) bei Bluthochdruck verwendet. Zum Einsatz kommt nur noch Reserpin in niedriger Dosierung und in Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Wirkstoffen. Alle Zubereitungen und Alkaloide aus der Heilpflanze sind verschreibungspflichtig. Das gilt auch für gewisse homöopathische Zubereitungen. Weitere natürliche WirkstoffeNeben Heilpflanzen gibt es noch andere Wirkstoffe aus der Natur, denen eine blutdrucksenkende Wirkung nachgesagt wird. Zu diesen zählt beispielsweise L-Arginin. Dabei handelt es sich um eine stickstoffreiche Aminosäure, die im Körper an der Bildung von Stickstoffmonooxid beteiligt ist. Stickstoffoxide weiten die Gefäße und senken dadurch den Blutdruck. Medizinisch ist es jedoch nicht eindeutig belegt, dass die Einnahme von L-Arginin-haltigen Wirkstoffen nachhaltig gegen Bluthochdruck wirkt. Kalium gilt ebenfalls als blutdrucksenkend. Es handelt sich um ein lebensnotwendiges Mengenelement – einen Mikronährstoff –, das als Elektrolyt wichtige Funktionen im Körper übernimmt. So spielt es bei vielen Stoffwechselvorgängen eine entscheidende Rolle, ist Bestandteil der Knochen und für die Kontraktionsfähigkeit der Muskeln besonders wichtig. Zusammen mit Magnesium reguliert Kalium den Herzschlag und den Blutdruck. Kalium ist besonders reichhaltig in Obst- und Gemüsesorten wie Bananen, Aprikosen, Karotten, Kohlrabi und Tomaten enthalten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt zur Vorbeugung von Bluthochdruck bei Erwachsenen 3500 bis 4700 Milligramm Kalium pro Tag. Aber auch hier liegen noch nicht ausreichend Studien vor, die eine nachhaltige Wirkung bestätigen. Manche Menschen wenden bei Bluthochdruck Homöopathie an. Zum Einsatz kommen hier verschiedene Mittel in Form von Globuli (kleine Kügelchen), zum Beispiel:
Zudem werden die Homöopathika Nux vomica, Phosphor und Lachesis zur Konstitutionsbehandlung bei Bluthochdruck-Patienten angewendet. Dabei ist das Ziel nicht, die aktuellen Symptome und Erkrankungen (wie Bluthochdruck) zu behandeln, sondern den sogenannten Konstitutionstyp eines Menschen positiv zu beeinflussen. Das Typenbild der genannten drei Homöopathika soll laut Experten gut zu Hypertonikern passen. Wenden Sie sich bei der Auswahl und Dosierung von homöopathischen Mitteln gegen Bluthochdruck an einen erfahrenen Homöopathen. Das gilt besonders für die Anwendung von Rauwolfia: Alle homöopathischen Zubereitungen bis einschließlich der Potenz D3 sind verschreibungspflichtig. Niedrigere Potenzen sind ohne Rezept erhältlich, sollten aber nur auf Anweisung eines erfahrenen Therapeuten angewendet werden! Das Konzept der Homöopathie und ihre spezifische Wirksamkeit sind in der Wissenschaft umstritten und durch Studien nicht eindeutig belegt. Stress lässt die Blutdruck-Werte in die Höhe schnellen. Das ist vor allem bei bereits bestehendem Bluthochdruck ungünstig. Nicht immer aber lassen sich stressige Situationen vermeiden. Versuchen Sie Strategien zu erlernen, um Stress besser zu bewältigen. Nehmen Sie etwa stressige Situationen, die sich nicht ändern lassen, wie sie sind. Setzen Sie sich in Ruhe mit möglichen Lösungsstrategien auseinander, statt stur dagegen anzugehen oder sich darüber aufzuregen. Manchen Menschen helfen spezielle Entspannungstechniken wie Yoga, autogenes Training, progressive Muskelentspannung nach Jacobsen oder Qi Gong. Sie beruhigen das sympathische Nervensystem, wodurch sich die Gefäße weiten. Das senkt bei regelmäßiger Anwendung meist den Blutdruck. Auch Atemübungen sorgen für Entspannung. Einen günstigen Einfluss auf den Kreislauf von Bluthochdruck-Patienten (und anderen Menschen) haben wechselwarme Anwendungen– sie verhindern beispielsweise, dass der Blutdruck bei Kontakt mit sehr kaltem Wasser ansteigt. Probieren Sie zum Beispiel Wechselfußbäder, Knie- und Schenkelgüsse oder Armgüsse aus. Sie regen den Kreislauf an und tragen im Idealfall langfristig zur Blutdruckregulation bei. Auch ein Besuch in der Sauna sowie Massagen sind unter Umständen empfehlenswert. Hausmittel haben ihre Grenzen. Wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, nicht besser oder sogar schlimmer werden, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen. Ob Sporttraining, Diäten, Saunagänge, Heilpflanzen, Homöopathie oder andere alternative Heilmethoden: Besprechen Sie alle Maßnahmen und Anwendungen zuerst mit Ihrem behandelnden Arzt. Er gibt Ihnen wertvolle Tipps oder Hinweise geben. So sind zum Beispiel Saunagänge und kalte Güsse bei einem sehr schweren oder schlecht einstellbaren Bluthochdruck nicht ratsam. Alle genannten Maßnahmen helfen – bei richtiger Anwendung – mitunter dabei, den erhöhten Blutdruck zu senken. Damit beugen Sie einer eventuell notwendigen Behandlung mit blutdrucksenkenden Medikamenten vor. Wissenschaftliche Standards: Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft. Prof. Dr. med. Michael Böhm ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen.
|