Welche gründe gibt es für niedrigen blutdruck

Niedriger Blutdruck ist vor allem bei besonders jungen und schlanken Frauen weit verbreitet. Betroffene beklagen oft Schwindel, Sternchen-Sehen, Herzrasen und Müdigkeit. In diesem Artikel finden Sie alle wichtigen Informationen zu der sogenannten Hypotonie, welche Symptome sie mit sich bringt und wie man dagegen vorgehen kann.

Was ist niedriger Blutdruck?

Weicht der Blutdruck von den Normwerten ab, kann dieser zu hoch oder zu niedrig sein. In den nächsten Abschnitten wird Blutdruck im Allgemeinen definiert und geklärt, wann von einem niedrigen Blutdruck die Rede ist.

Was ist der Blutdruck?

Der Blutdruck beschreibt den Druck, der in den großen Arterien herrscht. Arterien sind Gefäße, welche vom Herzen wegführen. Die Art des Drucks im Inneren der Arterie, sprich ob er hoch oder niedrig ist, ist von der Elastizität und dem Widerstand der Gefäßwände abhängig. Der Druck wird auch von der Schlagkraft des Herzens beeinflusst, also wie viel Blutvolumen in den Kreislauf pro Herzschlag befördert wird. Die Herzfrequenz ist eine zusätzliche Komponente.

Wann spricht man von niedrigem Blutdruck?

Als ein niedriger Blutdruck gelten Werte, die unter 100 zu 60mmHg bei Frauen und unter 110 zu 60 mmHg bei Männern liegen. Die Organe, beispielsweise das Herz und das Gehirn werden dadurch mit zu wenig Blut und aufgrund dessen mit zu wenig Sauerstoff versorgt. Hypotonie ist bei jungen und schlanken Frauen besonders häufig verbreitet. Bis zu fünf Prozent der Weltbevölkerung leiden an einem zu niedrigen Blutdruck.

Wichtig zu erwähnen ist auch, dass nicht nur junge schlanke Frauen betroffen sind, sondern Menschen mit Essstörungen, Pubertierende, hagere ältere Menschen, Schwangere, Leistungssportler und Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ist der Blutdruck niedrig gilt dies jedoch nicht als Krankheit – sondern wird eher als eine Kreislaufstörung beschrieben. Normalerweise ist ein niedriger Blutdruck ungefährlich und führt zu keinen dauerhaften Schäden – sollte in bestimmten Fällen jedoch genauer beobachtet werden, da es sich um eine Organerkrankung handeln könnte.

Einen niedrigen Blutdruck merkt man oft erst, wenn Symptome auftreten. Denn Hypotonie wird in manchen Fällen symptomatisch von Schwindel, Müdigkeit und Herzrasen begleitet. Zu einem niedrigen Blutdruck kann es aus verschiedenen Gründen kommen, diese sowie die Diagnostik und mögliche Hausmittel werden im weiteren Verlauf des Artikels detailliert erläutert.

Fun Fact: Nur in Deutschland gilt ein zu niedriger Blutdruck als eine eigenständige Krankheit. Daher wird eine Hypotonie auf internationalem Level oft scherzhaft als „German disease“ bezeichnet.

Weiterführende Informationen: Blutdruck messen

Eine Blutdruckmessung wird häufig bei Routineuntersuchungen vom Arzt durchgeführt. Seinen Blutdruck kann man allerdings auch zuhause regelmäßig kontrollieren. Für mehr Informationen lesen Sie unseren Artikel Blutdruck messen.

Weiterführende Informationen: Blutdruckwerte

Blutdruckwerte sagen einiges über die Gesundheit des Menschen aus, jedoch sind die Werte oft auf den ersten Blick nicht unbedingt verständlich. In unserem Artikel Blutdruckwerte finden Sie weiterführende Informationen, was Blutdruckwerte aussagen können und wie diese zu interpretieren sind.

Niedriger Blutdruck – Symptome

Bei einem niedrigen Blutdruck gibt es nicht immer unbedingt Symptome. Handelt es sich jedoch um einen schnellen Blutdruckabfall sind Schwindel, Kreislaufprobleme, Herzrasen, Kopfschmerzen und Müdigkeit nicht selten. Am meisten sind pubertierende, junge schlanke Frauen, Schwangere und magere ältere Menschen betroffen. In den folgenden Abschnitten werden einige der möglichen Symptome vorgestellt.

Schwindel

Durch den niedrigen Blutdruck wird das Gehirn nicht mit genügend Blut versorgt. Dadurch können Sehstörungen entstehen, man spricht von „Sternchen sehen“ oder „schwarz vor Augen werden“. Hinzu kommen noch Ohrensausen und Schwindel. In schlimmeren Fällen kann es auch zu einer Ohnmacht kommen.

Häufig geschieht ein Schwindel bei einem schnellen Positionswechsel, da das Blut in die Beine absacken kann. Dann braucht der Körper ein wenig Zeit, um den Blutdruck wieder regulieren zu können. Der Schwindel wird gefährlich, wenn eine Sturzgefahr besteht oder die Person beispielsweise Auto fährt.

Kopfschmerzen

Ein niedriger Blutdruck hat oft stechende und pulsierende Kopfschmerzen als Begleiterscheinung. Auch dies liegt an der geringen Blutversorgung im Kopf. Hilfreich ist es, Flüssigkeit zu sich zu nehmen oder an die frische Luft zu gehen. Die Flüssigkeitsaufnahme bewirkt eine Erhöhung der Zirkulation des Blutvolumens und ein Aufenthalt an der frischen Luft, eventuell auch in Kombination mit einem Spaziergang, verbessert die Sauerstoffversorgung des Gehirns und der Kreislauf wird angeregt.

Herzrasen

Bei einem niedrigen Blutdruck ist einer schneller Herzschlag ein häufiges Symptom. Denn der Körper möchte dem Mangel an Durchblutung entgegenwirken. Dies funktioniert, indem der Körper das Nervensystem aktiviert und das Herz damit schneller zu schlagen beginnt.

Müdigkeit

Auch Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, Benommenheit und Abgeschlagenheit sind Symptome eines niedrigen Blutdrucks. Eine Hypotonie macht schlicht und einfach schlapp und man braucht beispielsweise morgens länger, um fit zu werden. Auch fühlt man sich aufgrund der verminderten Durchblutung antriebslos, ist zittrig und schwitzt mehr.

Atemnot

Fühlt man sich in der Brust eng oder spürt Stiche in der Herzgegend, kann dies auch ein Anzeichen für Hypotonie sein. In manchen Fällen bekommen die Betroffenen schlecht Luft und die Haut ist kühl und blass. Ursache hierfür ist, dass die Blutgefäße verengt werden, damit das Blutvolumen an lebenswichtige Organe wie das Herz und das Gehirn geleitet werden kann.

Welche gründe gibt es für niedrigen blutdruck

Niedriger Blutdruck: Überblick der Symptome

Weitere Symptome

Zusätzlich zu den bereits genannten Symptomen kann es auch noch zu den folgenden Erscheinungen kommen:

  • Appetitlosigkeit
  • Reizbarkeit
  • Wetterfühligkeit
  • Depressive Verstimmung
  • Kalte Hände und Füße
  • Augenflimmern

Niedriger Blutdruck – Ursachen

Der Körper hat ein eigenes System, den Blutdruck zu regulieren. Dieser Mechanismus kann jedoch auch mal nicht funktionieren oder wird gestört. Dies kann eine Hypotonie zum Resultat haben, welche in vier verschiedene Kategorien eingeteilt werden. Zu diesen Kategorien gehören die primäre oder auch konstitutionelle Hypotonie, die sekundäre Hypotonie, eine Hypotonie im Schockzustand oder eine orthostatische Hypotonie. Im Folgenden werden diese sowie niedriger Blutdruck während der Schwangerschaft und bei Senioren in Kombination mit ihren Ursachen vorgestellt.

Primäre Hypotonie

Eine primäre Hypotonie wird auch als essentieller niedriger Blutdruck bezeichnet und ist die am häufigsten vorkommende Form von niedrigem Blutdruck. Meist tritt diese Art von niedrigem Blutdruck ohne erkennbare Ursache auf, jedoch kann diese Neigung eventuell vererbt werden. Da besonders junge und schlanke Menschen, und vor allem Frauen, einen recht niedrigen Blutdruck haben, nennt man diese Art auch konstitutionelle Hypotonie.

Sekundäre Hypotonie

Eine sekundäre Hypotonie tritt als Folge oder Symptom einer Grunderkrankung oder bei bestimmten Medikamenten auf. Mögliche Krankheiten sind beispielsweise:

  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Unterfunktion der Hirnanhangdrüse
  • Unterfunktion der Nebennierenrinde
  • Venenschwäche
  • Salzmangel
  • Herzerkrankungen
  • Aortenbogen-Syndrom
  • Hormonstörungen
  • Neurologische Erkrankungen

Auch ein Flüssigkeitsmangel kann zu einer sekundären Hypotonie führen. Denn durch den Mangel verringert sich die Menge des zirkulierenden Blutes und der Druck nimmt in den Gefäßen ab.

In manchen Fällen können auch Medikamente für einen niedrigen Blutdruck verantwortlich sein, zu diesen gehören beispielsweise:

  • Psychopharmaka, also Mittel gegen Schlaflosigkeit, Depressionen und Ängste
  • Antiarrhythmika
  • Antihypertonika
  • Diuretika
  • Koronarmittel
  • Vasodilatatoren
  • Antipsychotika
  • Orthostatische Hypotonie

Eine Orthostatische Hypotonie tritt auf, wenn man zu schnell aus einer liegenden Position aufsteht und das Blut in den Beinen versackt. Hier entsteht eine Volumenverschiebung und der Körper braucht einige Zeit, um darauf reagieren zu können. Mögliche Gründe sind:

  • Sekundäre Hypotonie
  • Alkoholmissbrauch
  • Krampfadern
  • Störung des autonomen Nervensystems
  • Nervenzellschädigung des Gehirns
  • Postthrombotisches Syndrom

Die orthostatische Hypotonie wird in zwei Kategorien eingeteilt. Zum einen die sympathikotone orthostatische Hypotonie und zum anderen in die asympathikotone orthostatische Hypotonie. Ersteres findet statt, wenn der systolische Blutdruck nach dem Aufstehen absackt, aber der Pulsschlag sich dennoch erhöht. Zweiteres wird damit kategorisiert, dass der systolische und der diastolische Blutdruck beim Aufstehen beide absacken und der Puls entweder unverändert bleibt oder auch abfällt.

Hypotonie in einer akuten Schocksituation

Bei einer akuten Schocksituation oder einem Kreislaufkollaps verringert sich die Menge an Blut, die durch den Körper zirkuliert. Damit die wichtigen Organe, wie Gehirn und Herz, und Körperteile mit Blut versorgt werden, verengen sich die Blutgefäße und die Durchblutung vermindert sich.

Dieser Vorgang wird „Zentralisation“ genannt und die Herzfrequenz steigt währenddessen an. Sofern die körpereigenen Mechanismen zur Regulation nicht ausreichen, sinkt der Blutdruck. Ursachen für diese Art der Hypotonie sind äußere, aber auch innere Blutungen oder schneller Flüssigkeitsverlust.

Niedriger Blutdruck während der Schwangerschaft

Während einer Schwangerschaft ist es völlig normal einen niedrigen Blutdruck während der ersten sechs Monate zu haben. Im zweiten Drittel pendeln sich die Werte meist langsam wieder ein. Es kann auch sein, dass der Blutdruck auch danach noch niedrig bleibt. In diesem Fall spricht man von dem Vena-cava-Syndrom. Hier drückt das Baby auf die große Hohlvene, Vena cava, der Mutter und beeinträchtigt den Blutrückfluss zum Herzen. Dadurch wird auch die Blutzufuhr in das Gehirn und weitere Regionen des Körpers vermindert und ein niedriger Blutdruck ist das Resultat.

Sinkt der Blutdruck allerdings zu stark ab, könnte das eine Unterversorgung des Babys bedeuten. Dies kann zu Entwicklungsstörungen führen und auch das Komplikationsrisiko für die Geburt steigt. Aufgrund dessen werden bei Vorsorgeuntersuchungen auch immer Blutdruckmessungen durchgeführt.

Niedriger Blutdruck bei Senioren

Bei älteren Menschen droht bei einer Verengung der Herzkranzgefäße oder der Arterien, die zum Gehirn führen, und bei einem zu niedrigen Blutdruck eine mangelnde Durchblutung von Herz und Gehirn.

Ein plötzlicher Lagewechsels des Körpers kann schnell zu einem niedrigen Blutdruck führen. Das Stehen und Aufstehen sind im Alter problematisch. Bei einem solchen Blutdruckabfall kann es auch zu einer Ohnmacht kommen und die Person kann stürzen. Gerade ältere Menschen können sich hier schnell etwas brechen oder andere Verletzungen zuziehen.

Niedriger Blutdruck - Diagnose

Damit man auch wirklich sicher gehen kann, dass jemand an zu niedrigem Blutdruck leidet, muss eine Blutdruckmessung mehrfach wiederholt werden. Vor allem sollte darauf geachtet werden, die Messung an verschiedenen Tagen und auch zu verschiedenen Uhrzeiten durchzuführen.

Eine Methode ist die sogenannte Kipptisch-Untersuchung. Diese wird dann durchgeführt, wenn ein Patient aufgrund der Kreislaufprobleme schon einmal in Ohnmacht gefallen ist. Der Patient wird im Krankenhaus auf einem Kipptisch mittels zwei Haltegurten festgebunden und befindet sich für 10 Minuten, während die Herzfrequenz und der Blutdruck gemessen werden, in einer liegenden Position. Nach der Ruhezeit richtet man den Kipptisch zügig auf 60 bis 80 Grad auf. Eine sogenannte Simulation des Aufstehens. So kann man beobachten, ob durch die schnelle Bewegung der Blutdruck und der Puls fallen und, ob der Patient möglicherweise ohnmächtig wird.

Einfacher kann man dies auch mit dem Schellong-Test durchführen. Hier muss der Patient ebenfalls zehn Minuten liegen und dann schnell aufstehen. Er muss dann weitere zehn Minuten stehen bleiben. Der schnelle Lagenwechsel kann einen Blutdruckabfall und auch weitere Symptome, wie Schwindelgefühl, verursachen. Im Rhythmus von 30 oder 60 Sekunden wird dann die Pulsfrequenz und der Blutdruck gemessen. In manchen Fällen wird auch gleichzeitig die elektrische Aktivität des Herzens gemessen.

Wird eine sekundäre Hypotonie vermutet, vor allem wenn der Blutdruck sich in kurzer Zeit sehr stark verringert oder eine Grunderkrankung möglich ist, können weitere Untersuchungen zu möglichen Krankheiten Klarheit bringen. Mittels Ultraschall- und Blutuntersuchungen findet man meist weitere Hinweise für mögliche Ursachen. Zum Beispiel kann man Schilddrüsenwerte überprüfen und somit, ob eine Unterfunktion vorhanden ist. Auch eine Herzinsuffizienz oder Diabetes können für eine sekundäre Hypotonie verantwortlich sein.

Niedriger Blutdruck – Hausmittel

In den meisten Fällen braucht man keine Medikamente, um einen niedrigen Blutdruck zu behandeln. Viele leicht zugängliche Hausmittel und auch einfache Maßnahmen können helfen, die Beschwerden zu minimieren. Jedoch sollte man vorher mit dem Arzt darüber sprechen, welche Hausmittel und Maßnahmen für einen selbst geeignet sind und wann eine mögliche Erkrankung vorliegen könnte.

Regelmäßige Bewegung

Eine einfache Maßnahme gegen niedrigen Blutdruck ist regelmäßige Bewegung. Durch körperliche Aktivität wird der Kreislauf in Schwung gebracht und kann Symptome wie Müdigkeit und Schwindel verringern. Häufig werden ausdauernde Sportarten wie Joggen, Radfahren und Schwimmen empfohlen.

Allerdings muss man nicht unbedingt direkt mit diversen Sportarten anfangen. Es hilft auch einfach mehr Bewegung in den Alltag einzubringen. So kann man beispielsweise mal auf das Auto verzichten und viele Wege auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad bestreiten. Durch diese kleinen Veränderungen wird der Blutdruck zwar nicht wieder zu seinem Normalwert angehoben, jedoch nehmen Kreislaufbeschwerden und Schwindelgefühle ab.

Muss man lange stehen, hilft es auch ab und zu auf den Zehen zu Wippen. Sollte sich ein Kreislaufproblem ankündigen hilft es auch, in die Hocke zu gehen oder die Beine zu überkreuzen. Helfen diese Maßnahmen nicht, sollte man sich lieber hinlegen oder setzen.

Zusätzlich helfen auch Entspannungstechniken, wie sie beispielsweise beim Yoga oder bei bestimmten Atemtechniken zu finden sind oder auch sich hinzulegen und die Beine nach oben zu positionieren.

Langsames Aufstehen

Oft sackt Menschen mit niedrigem Blutdruck das Blut in die Beine, wenn sie zu schnell aufstehen. Hilfreich ist es, wenn man die Füße, während man im Bett liegt, abwechselnd streckt und anwinkelt. Damit regt man den Blutfluss an. Auch kann man mit den Füßen in der Luft das Radfahren imitieren. Erst dann sollte man langsam aufstehen und falls nötig, eine Sitzpause am Bettrand machen.

Manchen Betroffenen fällt es leichter, wenn das Kopfteil um 20 Grad erhöht ist und sie nicht komplett flach liegen. Schläft man nachts mit einem etwas erhöhten Oberkörper, können Blutdruckschwankungen verhindert werden.

Kompressionsstrümpfe

Um die Blutzirkulation in den Beinen anzuregen, helfen auch Kompressions- und Stützstrümpfe. Auch Patienten mit Krampfadern wird empfohlen, Kompressionsstrümpfe zu tragen, damit das Versacken vom Blut in den Beinen verhindert werden kann.

Wechselwarmes Duschen

Bei einem niedrigen Blutdruck wird empfohlen eine Dusche, statt einem Vollbad zu nehmen. Möchte man nicht komplett auf ein Vollbad verzichten, sollte darauf geachtet werden, dass das Badewasser nicht zu warm ist und man am Ende nur langsam aus der Wanne steigt. Die Wärme weitet nämlich die Gefäße und das Blut kann beim Aufstehen sehr leicht in die Beine absacken.

Das Duschen sollte in Form von Wechselduschen getätigt werden. Durch den schnellen Wechsel zwischen warmem und kaltem Wasser, weiten und verengen sich die Blutgefäße abwechselnd. Damit werden die Gefäßwände trainiert und der Kreislauf wird angekurbelt. Wem eine Ganzkörperdusche mit kaltem Wasser zu viel ist, der kann auch nur die untere Körperhälfte, sprich von den Füßen bis zum Gesäß, kalt duschen. Verwendet man dann noch zusätzlich eine durchblutungsfördernde Bürste oder einen Massageschwamm, erhöht sich der anregende Effekt.

Sofern ein Venen- oder Herzleiden vorliegt, sollte das wechselwarme Duschen zunächst mit einem Arzt besprochen werden.

Erhöhte Flüssigkeitszufuhr und Koffein

Eine Tasse Kaffee, grüner und schwarzer Tee können für den Kreislauf ebenfalls stimulierend wirken. Allgemein sollte bei einem niedrigen Blutdruck mehr getrunken werden, sodass sich das Blutvolumen und der Bluthochdruck erhöhen können. Bei einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr können Beschwerden gelindert werden. Man sollte darauf achten am Tag etwa zwei Liter Flüssigkeit aufzunehmen.

Sofern wassertreibende Wirkstoffe eingenommen werden oder eine Herz- oder Nierenerkrankung vorliegt, muss zunächst mit dem Arzt besprochen werden, welche Flüssigkeitszufuhr für den Patienten im angemessenen Bereich liegt. Die sogenannten wassertreibenden Wirkstoffe finden sich auch oft in rezeptfreien „Venenmitteln“.

Salz

Mittels Kochsalz kann das Blutvolumen und somit auch der Blutdruck gesteigert werden, da das Salz die Flüssigkeit im Körper bindet. Bei einem niedrigen Blutdruck sollten Speisen ausreichend gesalzen werden, jedoch sollten die maximalen fünf Gramm pro Tag nicht überschritten werden. Es wird zudem empfohlen, mehrere kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen statt wenige große Mahlzeiten.

Weniger Alkoholkonsum

Ist niedriger Blutdruck bekannt, sollte der Alkoholkonsum eingeschränkt werden. Denn Alkohol weitet die Gefäße und der Blutdruck sinkt während des Konsums kurzfristig.

Saponine

Es wird berichtet, dass Saponine sich positiv auf einen niedrigen Blutdruck auswirken. Saponine sind Pflanzenstoffe, die beispielsweise in Lakritz, Hafer und Hülsenfrüchten zu finden sind. Durch sie wird die Kortisolproduktion des Körpers gesteigert und der Blutdruck kann sich erhöhen.

Blutdrucksteigernde Lebensmittel

Auch einige Lebensmittel können hilfreich sein, den zu niedrigen Blutdruck ansteigen zu lassen. Es wird berichtet, dass Saponine sich positiv auf einen niedrigen Blutdruck auswirken. Saponine sind Pflanzenstoffe, die beispielsweise in Lakritz, Hafer und Hülsenfrüchten zu finden sind. Durch sie wird die Kortisolproduktion des Körpers gesteigert und der Blutdruck kann sich erhöhen. Zusätzlich wird auch Rosmarin als Tee oder als Gewürz empfohlen.

Heilpflanzen

Auch einige Heilpflanzen sind bei der Behandlung von einem niedrigen Blutdruck durchaus wirkungsvoll. Viele von ihnen können den Kreislauf anregen. Beispielsweise helfen Ginseng, Weißdorn und Rosmarin und man kann daraus einen Tee zubereiten oder diese in anderen pflanzlichen Präparaten zu sich nehmen. Hier sollte man sich jedoch von einem Arzt oder auch Apotheker beraten lassen.

Niedriger Blutdruck – Therapie

Es ist meistens nicht nötig, Medikamente zu verschreiben. Medikamente sind bei einem niedrigen Blutdruck nur dann wichtig, wenn es eine enorme Belastung für den Betroffenen darstellt und gewisse Risiken mit sich bringt. Niedriger Blutdruck ist in der Regel nämlich nicht schädlich.

Wichtig ist es jedoch, auszuschließen, ob der niedrige Blutdruck auf eine Erkrankung zurückzuführen ist, die dann gegebenenfalls behandelt werden muss.

Normalerweise reichen jedoch die oben genannten Hausmittel aus, um den niedrigen Blutdruck und die damit verbundenen Symptome zu therapieren.

Niedriger Blutdruck – Medikamente

Sofern im seltenen Fall die Hausmittel und allgemeinen Maßnahmen die Beschwerden, die bei einem niedrigen Blutdruck auftreten können, nicht verringern, sollte man sich mit einem Arzt in Verbindung setzen und mit diesem über eine mögliche Behandlung mittels Medikamenten sprechen. Diese Medikamente werden nur verschrieben, wenn es dringend nötig ist, da alle in den Medikamenten enthaltenen Wirkstoffe Nebenwirkungen zu verzeichnen haben.

Man kann sich entscheiden zwischen Sympathomimetika und Fludrocortison. Sympathomimetika bestehen beispielsweise aus Etilefrin und Coffein. Sie bewirken eine Verengung der Blutgefäße und führen zu einer erhöhten Herzfrequenz, wodurch der Blutdruck ansteigt. Eine mögliche Nebenwirkung hier sind Herzrhythmusstörungen. Fludrocortison erhöht den Blutdruck. Dies geschieht, indem die Flüssigkeitsmenge in den Blutgefäßen gesteigert wird. Es kann allerdings auch hier zu Nebenwirkungen, wie beispielsweise Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe, Kaliummangel und Gewichtszunahme kommen.

Vor einiger Zeit wurden bei einem niedrigen Blutdruck Dihydroergotamine verschrieben. Da die Nebenwirkungen zu stark ausgeprägt sind, ist es seit 2014 nicht mehr erlaubt diese bei einer orthostatischer Hypotonie zu verordnen.