Was passiert, wenn man 3 tage nichts isst

Diese Diätform ist extrem hart. Besonders in den ersten Tagen ist das Hungergefühl nagend und groß. Vitamine und Mineralstoffe fehlen gänzlich. Sehr schnell treten Mangelsymptome auf wie Konzentrationsstörungen, Herz-Kreislaufprobleme oder Müdigkeit und Schwäche. Es drohen Gichtanfälle durch Ketonkörper, die der Körper produziert, um das Hungergefühl zu unterdrücken.

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Der komplette Nahrungsstopp führt dazu, dass der Körper den Grundumsatz senkt, der Jo-Jo-Effekt ist damit vorprogrammiert. Auch, weil die Abnehmwilligen ihre Ernährung durch die Nulldiät nicht langfristig und sinnvoll umstellen. Ein Lerneffekt in puncto gesunder Ernährung tritt nicht ein.

Bei dieser Abnehmform, bei der (unter anderem) keinerlei Protein aufgenommen wird, reduziert der Körper zunächst Muskelmasse, bevor er an die Fettdepots geht.

Okay, zugegebenermaßen hört sich das doch ziemlich ungesund an, aber ich wollte das tatsächlich schon länger mal für mich ausprobieren. Inspiriert wurde ich dazu von meiner Mama, die eigentlich seit Jahren jedes Jahr mindestens einmal fastet.

Dabei ging es mir jedoch nicht darum, möglichst schnell, möglichst viel abzunehmen, sondern viel mehr darum - und Achtung, jetzt wird es esoterisch - "meinen Körper von innen zu reinigen". Denn Fasten fördert nachweislich die Immunabwehr und wichtige Zellreinigungsprozesse im Körper.

Gerade gegen Ende des letzten Jahres über die Feiertage und in der Vorweihnachtszeit habe ich persönlich echt viel und vor allem sehr ungesund gegessen, was bei mir auch noch Anfang dieses Jahres zu starkem Unwohlsein geführt hat, weshalb ich dann letztendlich auch beschlossen habe, etwas zu ändern.

Ernährungsumstellung lautetet also mein Stichwort für 2021, das Ziel, sich gesünder zu ernähren. Die kurze Fastenkur sollte also eine Art Kickstart dafür sein.

Es gibt viele verschiedene Arten des Fastens, eine der bekanntesten dürfte wohl das Intervallfasten sein. Ich habe mich hingegen dazu entschieden, während meiner Fastenkur wirklich nichts zu essen, was mehr dem traditionellen Heilfasten entspricht. Erlaubt ist dabei nur der Konsum von Wasser, ungesüßtem Tee, 1/4 Liter Gemüsebrühe und 1/4 Liter verdünnte Fruchtsäfte, also keine feste Nahrung. Ich musste dabei aber zugegebenermaßen einen kleinen persönlichen Twist einbauen und habe mir auch eine Tasse Kaffee pro Tag erlaubt.

Was passiert, wenn man 3 tage nichts isst


Ablauf und meine persönliche Erfahrung


Auch wenn die eigentliche Fastenkur nur drei Tage dauert, beginnt die Kur jeweils mit einem Entlastungstag und endet mit einem Aufbautag, an denen man etwas weniger als normal und vor allem leicht verdauliche Kost zu sich nimmt. Ich habe von vergangenen Mittwoch bis Freitag gefastet, also war mein Entlastungstag am Dienstag davor.

Entlastungstag

Da ich mich zur Zeit im Homeoffice befinde, starte ich den Tag meistens nur mit einer Tasse Kaffee am Morgen und "frühstücke" erst zur Mittagszeit. Da gab es dann mein Basic go to Breakfast, ein paar Haferflocken mit fettreduziertem griechischen Joghurt und einem halben Apfel und einer Banane. Danach habe ich dann auch erst abends wieder gegessen und zwar eine Reispfanne mit Gemüse, in diesem Fall waren das Paprika, Pilze, Zucchini und Erbsen. Generell trinke ich meistens ohnehin nur Wasser, was ich natürlich auch an diesem Tag getan habe.

Erster Fastentag

Ein großer Nachteil beziehungsweise das schlimmste am Fasten war für mich eigentlich das Abführen. Der Magen-Darm-Trakt muss von allen Restbeständen und Verschmutzungen befreit werden, das kleine Hilfsmittel dafür heißt Glaubersalz. Davon löst man drei Teelöffel in einem Glas Wasser auf und trinkt es dann am besten so schnell wie möglich, denn der Geschmack ist wirklich eklig. Die Wirkung sollte eigentlich nach spätestens zwei Stunden einsetzen, da aber danach immer noch nichts passiert ist, nahm ich einfach noch ein Glas dieses nahrhaften Getränks zu mir und na ja, dann ist was passiert.

Generell muss ich aber sagen, dass dieser erste Tag mir sehr leicht gefallen ist. Ich hatte zum Glück viel zu tun mit Zoom Meetings für die Uni und habe mir nachmittags Zeit genommen für einen großen Spaziergang mit dem Hund und während ich all das tat, ist mir gar nicht wirklich aufgefallen, dass ich noch nichts gegessen hatte, sodass ich auch nie ein krasses Hungergefühl in mir hatte. Dabei habe ich sogar komplett vergessen, meine Gemüsebrühe zu mir zu nehmen.

Zweiter Fastentag

Am zweiten Tag sah das jedoch alles schon ganz anders aus. Ich bin morgens aufgewacht und hatte schon Kopfschmerzen und ein leichtes Schwindelgefühl, dazu kamen Konzentrationsschwierigkeiten. Dann habe ich auch noch den Fehler gemacht und meiner Freundin beim frühstücken Gesellschaft geleistet, das heißt sie hat gefrühstückt und ich habe ihr zugeschaut, was natürlich überhaupt nicht förderlich war und mich wirklich dazu gebracht hat, mein ganzes Vorhaben in Frage zu stellen. Außerdem war mir seit langem echt kalt, normalerweise ist mir immer warm, heiß sogar meistens, egal wo, aber plötzlich fror ich in meinem eigenen Zuhause. Dennoch entschloss ich mich dazu, durchzuziehen, schließlich waren es nur drei Tage, aufgeben keine Option.

Es wird empfohlen, sich während der Fastenzeit auch viel Zeit für sich selbst zu nehmen, sich zu "verwöhnen" (was eigentlich gar keinen Sinn macht, denn essen darf man ja nicht) und deshalb habe ich auch viel gelesen und bin wieder eine große Runde mit dem Hund spazieren gegangen. Trotzdem war der zweite Tag mein härtester Tag, aber über die Tiefpunkte zwischendurch konnte die Gemüsebrühe oder eine kleine Saftschorle mir ganz gut hinweg helfen.

Dritter und letzter Fastentag

Der dritte tag war im Vergleich zu dem zweiten echt total easy. Ich glaube das lag daran, dass ich wusste, dass ich abends zum Fastenbrechen wieder etwas essen durfte. Das Fastenbrechen erfolgt traditionell mit einem Apfel und ich muss sagen, ich habe mich noch nie in meinem Leben so sehr auf einen Apfel gefreut. Auch an diesem Tag hatte ich zum Glück einige Sachen für die Uni zu machen und der Hund musste natürlich auch wieder raus, sodass ich eigentlich durchgehend beschäftigt war. Was mir jedoch an diesem Tag von aufgefallen ist, was aber auch während dem Fasten völlig normal ist, Mundgeruch und komischer Geschmack im Mund. Der ein oder andere kennt das vielleicht, wenn man zu wenig trinkt, ist das nämlich ganz ähnlich, aber egal wie viel ich an diesem Tag getrunken habe, es ging nicht weg. Zum Glück kam der Abend dann aber relativ schnell und ich habe mir einen Apfel mit etwas Honig und Zimt im Ofen erwärmt und der war echt verdammt gut.

Danach hatte ich dann auch wieder richtig Appetit und hätte am liebsten den Kühlschrank geplündert, was aber überhaupt nicht Sinn der Sache ist, weswegen ich es dann auch gelassen habe.

Aufbautag

Der Aufbautag ähnelte stark dem Entlastungstag, denn ich habe eigentlich genau das gleiche gegessen wie am Entlastungstag, also nichts interessantes so wirklich.

Fazit

Das Fasten war in jedem Fall eine interessante Erfahrung für mich und nach jetzigem Stand auf jeden Fall etwas, was ich ab jetzt öfter mal tun werde. Normalerweise dauert diese Fastenkur auch mindestens fünf Tage, aber ich muss sagen, mir als Anfänger haben drei Tage erstmal gereicht.

Während der Kur ist es ganz hilfreich, wenn man ausreichend beschäftigt ist, wobei harte, anstrengende körperliche Beschäftigung allerdings eher von Nachteil wäre.

Von meinem persönlichen Wohlergehen ausgehend kann ich sagen, dass es sich nach dem Fasten auf jeden Fall verbessert hat. Ich fühle micht nicht mehr so aufgebläht und generell einfach fitter und gesünder.

Ich denke Fasten kann auf jeden Fall ein kleiner Kickstart für eine gesündere Lebensweise sein, aber ich denke dennoch auch, dass diese Methode nicht für jedermann geeignet ist.