In welcher richtung sieht man die sternschnuppen

Dieser Beitrag wurde am 10.08.2018 auf bento.de veröffentlicht.

Bald wird es richtig, richtig schön am Nachthimmel. Denn: Die Perseiden sind wieder da. Das ist ein Sternschnuppenregen, der jedes Jahr von Mitte Juli bis Ende August zu sehen ist und seinen Höhepunkt um den 12. August erreicht. Mit um die hundert Sternschnuppen pro Stunde!

Dafür haben wir mit Stephan Fichtner vom Planetarium in Hamburg gesprochen.

"Bei den Perseiden handelt es sich um Staubteilchen des Kometen 109P/Swift-Tuttle", erklärt Fichtner. Bei seinem Flug um die Sonne verliert der Komet diese Staubteilchen, die sich langsam über die gesamte Bahn des Kometen verteilen. 

Einmal im Jahr, immer Anfang oder Mitte August, kreuzt die Erde die Umlaufbahn des Kometen und fliegt dann durch diesen Teilchenschauer – auch wenn der Komet selbst vielleicht gerade an ganz anderer Stelle seiner Umlaufbahn ist. Die Sternschnuppen sind also Reste oder Auflösungsprodukte dieses Kometen.

"Am besten schaut man in Richtung des Sternbilds Cassiopeia, des 'Himmels-Ws'. Darunter befindet sich das nur schwach leuchtende Sternbild Perseus. Aus dieser Richtung kommen die Perseiden." Das Sternbild Perseus, nach dem die Perseiden auch benannt sind, geht gegen 22 Uhr im Nordosten auf und steigt dann immer höher. 

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Ideal wäre natürlich ein dunkler Landhimmel außerhalb großer Städte, damit man der Lichtverschmutzung entkommt. In der Stadt kann man aber auch Glück haben, wenn eine Sternschnuppe besonders stark leuchtet – was bei bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde schon mal vorkommen kann. 

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Eine störende Lichtquelle fällt in diesem Jahr auf jeden Fall weg: "Der Mond stört dieses Jahr nicht die Beobachtung der Sternschnuppen, da am Samstag Neumond ist."

Wir haben mehrere Sternschnuppen-Regen im Jahr. Hier  gibt es eine ganze Tabelle. 

Das Besondere an den Perseiden ist aber, dass der Meteorstrom mit seinen bis zu hundert Sternschnuppen pro Stunde zu den stärksten gehört und dass er im Sommer stattfindet. Bei den warmen Temperaturen ist es natürlich toll, sich das Spektakel draußen anzuschauen. Und bei dem wahrscheinlich wolkenfreien Himmel hat man die beste Sicht

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Wer eine Sternschnuppe sieht, soll die Augen schließen und sich etwas wünschen. Wichtig ist dabei, dass man die Sternschnuppe als einziger gesehen hat und man seinen Wunsch niemandem erzählt, damit er in Erfüllung geht.

Bis heute ist nicht eindeutig geklärt, woher dieser Glaube eigentlich kommt. Fichtner sagt dazu: "Vermutlich daher, dass Sternschnuppen außerhalb der Sternschnuppenhochzeit eher selten sind und man sich daher glücklich schätzen darf, eine zu sehen. Ich kenne bisher keine andere Erklärung dafür."

Als "Schnuppe" bezeichnete man das überstehende, glühende Ende eines Kerzendochts, das früher abgeschnitten wurde, damit die Kerze nicht rußt. Die herabfallende, glühende Schnuppe erinnert an die Sternschnuppen am Himmel.

Im Juli und im August ist das Himmelsspektakel zu sehen. Teilweise sind bis zu 100 Sternschnuppen in einer Stunde zu sehen – ein wahrer Perseiden-Regen am Himmel. Vor fünf Jahren konnten sogar bis zu 140 Sternschnuppen pro Stunde beobachtet werden. Wann die Perseiden besonders gut zu sehen sind und in welche Himmelsrichtung Sie schauen müssen, erfahren Sie hier.

Jedes Jahr besteht die Chance, besonders viele Sternschnuppen am Himmel zu sehen. Von Juli bis August erhellen sie unseren Himmel. Sternegucker haben in diesem Zeitraum besonders gute Chancen, ihre Wünsche gen Himmel zu schicken. „Wir pflügen mit der Erde durch sie durch“, sagt Astrophysikerin Carolin Liefke gegenüber unserer Redaktion. Hier gelangen Sie zum Interview.

Am 12. August sollten Sie auf jeden Fall einen Blick gen Himmel richten, denn an diesem Tag kommt der größte Sternenregen. Das gesamte Spektakel dauert fünf Wochen. Beginn ist der 17. Juli. Der Perseiden-Regen endet am 24. August. Mit bloßem Auge können Sternengucker die Perseiden sehen.

Was sind Perseiden?

Perseiden nennt man den jährlich aufkommenden Meteorstrom. Am 12. August sind die Perseiden besonders gut zu sehen, denn sie erreichen ihr Maximum in der Nacht vom 12. auf den 13. August. Chancen gibt es aber noch bis zum 24. August. Die geozentrische Geschwindigkeit beträgt 59 km/s. Die Sternschnuppen entstehen aus den Auflösungsprodukten des Kometen 109P/Swift-Tuttle. Sobald sie in die Erdatmosphäre eintreten, verglühen sie – und wir sehen einen Sternschnuppenregen.

Dafür sorgt verglühender Kometenstaub: Der Sternschnuppenstrom der Perseiden ist für alle Himmelsgucker und Hobbyastronomen sichtbar. Stündlich sei mit bis zu 100 verglühenden Meteoren am Himmel zu rechnen. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt rechnet mit etwas weniger Sternschnuppen – rund 60 pro Stunde, also durchschnittlich eine jede Minute.

Komet 109P/Swift-Tuttle wirbelt Staub in seiner Umlaufbahn auf

Das jährliche Naturphänomen ist auf den Kometen 109P/Swift-Tuttle zurückzuführen. Mit einem Durchmesser von 26 Kilometern ist der Komet einfach gigantisch. Siwft-Tuttel wirbelt auf seiner Umlaufbahn Staub auf und kreiert so Sternschnuppen.

Der Astrophysiker Ethan Siegel hat in dem Fachmagazin Forbes einen Gastbeitrag veröffentlicht, in dem er schreibt, dass der Komet eines Tages auf die Erde treffen wird. Swift-Tuttle enthält 30 mal so viel Energie und ist vier mal schneller als der Asteroid, der die Dinosaurier auslöschte.

Allerdings braucht heute niemand fürchten, dass uns der Komet treffen wird. Vor 2.000 Jahren dürfte nichts passieren. Außerdem verfolgt die Nasa die Bewegung der Planeten und Kometen und könnte ihn bei Gefahr durchaus beeinflussen und die Abwehrsysteme nutzen.

Welche Maßnahmen das sind, erklärt auch die Astrophysikerin Carolin Liefke im Interview.

Woher stammt der Name Perseiden?

Der Name des Meteorstroms leitet sich von dem Sternbild Perseus ab. Dieses liegt nahe der Kasiopeia. Von diesem Punkt aus, machen sich die Sternschnuppen auf die Reise. Wer sich etwas wünschen möchte, muss seinen Blick am Abend nach Osten oder Nordosten wenden, denn dort geht das Sternbild Perseus auf, nach dem die Meteore benannt sind.

In welcher richtung sieht man die sternschnuppen

Die meisten Perseiden sind mit bloßem Auge sichtbar.

Foto: panthermedia.net/ xload

Wie spricht man Perseiden aus?

Die Perseiden [pɛrzeˈiːdn̩] sorgen auch für Verwirrung – und zwar, was die Aussprache angeht. Wie spricht man Perseiden eigentlich aus? Die einen sagen Per|se|i|den, die anderen Per|sei|den. Laut Duden ist die korrekte Aussprache Per|se|i|den.

An diesem Tag sind bis zu 100 Sternschnuppen am Himmel

Seit Mitte Juli (17. Juli) ist der Meteorstrom unterwegs. Doch der beste Tag zum Sternegucken war noch nicht da. Hobby-Astronomen sollten sich ihre guten Wünsche also noch aufsparen.

Am 12. August ist es soweit: An diesem Tag stehen die Sterne sehr günstig. Bei klarer Sicht können bis zu 100 Sternschnuppen in der Stunde gesehen werden. Die Perseiden erreichen ihr Maximum dabei zwischen 10 Uhr morgens und 23 Uhr nachts – also eine ganz schöne Zeitspanne. Hierzulande ist es die meiste Zeit hell. Jedoch ist der beste Zeitpunkt zur Beobachtung zwischen 23 und 4 Uhr morgens. Also stellen Sie sich schon mal auf wenig Schlaf ein.

Mit fast 60 Kilometern pro Sekunde, umgerechnet sind das 216.000 Kilometer pro Stunde, sind die Perseiden sehr flott im All unterwegs. Mit dieser Geschwindigkeit ist eine Reise von der Erde zum Mond in nur 90 Minuten drin.

Himmelsrichtung: Wo sind die Perseiden zu sehen?

Auf der gesamten Nordhalbkugel werden die Perseiden zu sehen sein. In absoluter Dunkelheit zeigen sich die Sternschnuppen am Himmel von ihrer besten Seite. Am besten fahren Sie dazu raus aus dem Wohngebiet und auf freieres Feld. Vielleicht gibt es ja auch einen kleinen Hügel in der Nähe. Von hier aus, lässt sich das Spektakel am Himmel besonders gut anschauen.

Die ideale Blickrichtung ist Nordosten. Da ist es dem Deutschen Wetterdienst in Offenbach zufolge sternenklar. Von dort taucht nach Sonnenuntergang das Sternbild Perseus auf. Aus diesem kommen die Perseiden angesaust. Eine spezielle Ausrüstung ist nicht nötig, denn die Perseiden sind mit bloßem Auge sichtbar. Hobbyastronomen empfehlen, sich auf den Rücken zu legen oder bequem in einen Liegestuhl.

Versperrte Sicht könnten Beobachter im Süden haben, denn dort bleibt feuchte Luft und tagsüber können sich am Dienstag in Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Teilen von Nordrhein-Westfalen Gewitter bilden. Die Restwolken und diesige Luft könnten die Sicht versperren. Chancen gebe es dennoch überall, weil man nicht sagen könne, wo die Gewitter entstehen.

Etwas Geduld ist aber auch nötig, um ein einmaliges Erlebnis am Himmel zu sehen. Ihre Augen benötigen circa 20 Minuten, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Die hellen Streifen sind zudem nicht in regelmäßigen Abständen zu sehen. Es kann also durchaus sein, dass Sie längere Zeit erstmal gar nichts Spannendes sehen.

„Ein Fernglas oder Fernrohr hilft beim Beobachten wenig, da beide das Gesichtsfeld einschränken“, erklärte Manfred Gaida, Astrophysiker im Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt.

Rauf auf das Siebengebirge

Die Margarethenhöhe in Ittenbach ist ein idealer Punkt für nächtliche Beobachtungen. Auf 320 Metern Höhe im Naturschutzgebiet Siebengebirge kommen Sie den Sternen ein Stück näher. Die Sterne fallen dann gefühlt in die hohen Bäume hinein.

Anfahrt:

Mit dem Auto über die A59 und B42 bis Ausfahrt Königswinter, dann Richtung Ittenbach bis Margarethenhöhe.

Adresse:

Parkplatz Margarethenhöhe Ferdinand-Mülhens-Straße

53639 Königswinter