Zum Hauptinhalt springen Eine Wahnvorstellung ist eine unangemessene und falsche Interpretation der Umwelt, auf der die betroffene Person beharrt. Wahnvorstellungen können ganz verschiedene Inhalte haben. Die möglichen Ursachen reichen von Drogenkonsum bzw. -entzug über körperliche Krankheiten bis zu psychiatrischen Erkrankungen. Eine Wahnvorstellung bezeichnet eine Fehlbeurteilung der realen Umwelt, auf der die betroffene Person beharrt. Wahnvorstellungen können ganz verschiedene Inhalte haben, fallen aber oft in bestimmte Gruppen, z. B.: Zudem unterscheiden Ärzte bei Wahnvorstellungen folgende Eigenschaften der Wahnideen: Zu unterscheiden ist die Wahnvorstellung von ähnlich scheinenden Symptomen, wie: Wahnvorstellungen treten begleitend oder als eines der wichtigsten Symptome bei mehreren Krankheiten auf, beispielsweise Demenz, Delirium, Schizophrenie, Psychosen, auch bei Angststörungen oder posttraumatischer Belastungsstörung, Entwicklungsstörungen, Zuständen geistiger Verwirrung oder auch bei manchen Organkrankheiten. Laut Studien lassen sich bei 1–8 % der Bevölkerung wahnhafte Symptome und bei 10–15 % einzelne Wahnideen feststellen. Zahlen zur Häufigkeit sind jedoch schwierig zu erheben, weil zum einen ein recht großer Anteil gesunder Menschen an Ideen festhält, die wahnhaft wirken (etwa der Glaube an Geister) und zum anderen die Grenze zwischen „normalen“ Vorstellungen und Wahnideen fließend sein kann. Außerdem ist Wahn in der Gesellschaft negativ besetzt, weswegen manche Betroffene ihre Wahnideen nicht berichten. Wahnvorstellungen sind eines der Kernsymptome psychiatrischer Krankheiten, können aber auch bei verschiedenen anderen Erkrankungen vorkommen. Wahn ist dabei das Hauptsymptom einer Psychose (hierzu gehört v. a. die Schizophrenie); gleichzeitig können auch Halluzinationen und/oder Denkstörungen vorliegen. Wahnvorstellungen ohne Vorliegen einer Medikamenten-/Drogenvergiftung oder einer körperlichen Krankheit sprechen für eine primäre Psychose, ansonsten liegt eine sekundäre Psychose vor (hier sind die Symptome also Folge einer körperlichen Krankheit). Neben den anhaltenden psychotischen Krankheiten gibt es auch die Diagnose der akuten vorübergehenden psychotischen Störung, bei der die Symptome definitionsgemäß kürzer als 3 Monate anhalten.
Als Angehöriger ist es hilfreich, sich möglichst ruhig zu verhalten und zu versuchen, die Person ebenfalls zu beruhigen und sich um sie zu kümmern. Selten ist es eine gute Idee, den Wahrheitsgehalt der Wahnvorstellungen der betroffenen Person zu diskutieren. Patienten mit Wahnvorstellungen leiden oft auch an anderen Beschwerden wie depressive Stimmung, Schlafstörungen, psychosomatische Symptome. Aufgrund dieser Beschwerden möchten die Patienten möglicherweise zum Arzt gehen, während aus ihrer Sicht die Wahnvorstellungen eher kein Problem sind. Wahnvorstellungen treten am häufigsten vor dem Hintergrund einer Krankheit auf, die eine Behandlung erfordert. In vielen Fällen besitzen die Kranken keine Einsicht, dass es sich um eine Wahnvorstellung als Teil einer schweren Krankheit handelt, und lassen sich daher schlecht davon überzeugen, dass eine Untersuchung oder Therapie notwendig ist. Die Patienten stellen gelegentlich eine Gefahr für sich selbst und manchmal auch für andere dar. Häufig fällt der Familie oder Freunden das veränderte Verhalten der betroffenen Person auf, und sie raten zu einer Vorstellung beim Arzt. Ist dies nicht der Fall, erhalten Betroffene oft gar keine oder sehr verspätet eine geeignete Therapie. Wahnvorstellungen sind sehr oft Anzeichen einer schweren psychischen oder körperlichen Erkrankung; es ist eine rasche ärztliche Untersuchung und Behandlung zu empfehlen. Teil einer Routineuntersuchung ist auch eine körperliche (insbesondere auch neurologische) Untersuchung, um eine zugrunde liegende körperliche Erkrankung auszuschließen. Möglicherweise verordnet die Ärztin/der Arzt mehrere Blutuntersuchungen oder auch bildgebende Verfahren (Ultraschall, Röntgen etc.). Oftmals eine Computertomografie oder Kernspintomografie des Gehirns erstellt, um neurologische Erkrankungen auszuschließen. Ob jemand mit einer Wahnvorstellung eine Therapie benötigt, hängt von der Art und Schwere des Wahns, dem Vorliegen weiterer Symptome, dem Risiko einer Eigen-/Fremdgefährdung und davon ab, wie stark die Symptome die Patienten in ihrem Alltag beeinträchtigen. Akute aufgetretene Wahnvorstellungen erfordern in vielen Fällen eine rasche Einweisung ins Krankenhaus, um die Ursache der Symptome zu finden und den Patienten die erforderliche Behandlung zukommen zu lassen. Handelt es sich um eine körperliche Ursache (Delir, Demenz, Störungen der Schilddrüsenfunktion, Leber-/Nierenkrankheiten etc.), so wird die Therapie auf diese Krankheiten abzielen. Die Wahnvorstellungen nehmen dann im Verlauf der Behandlung ab oder vergehen vollständig. Ist eine psychische Krankheit die Ursache, so ist Ziel der Therapie, die genaue zugrunde liegende Krankheit mit Medikamenten und/oder einer Psychotherapie sowie weiteren unterstützenden Verfahren zu behandeln. Dies gelingt je nach Störung unterschiedlich gut. Bei einigen Patienten bleibt es bei dem einmaligen Ereignis, bei anderen wiederholen sich solche Symptome oder werden sogar chronisch.
Dieser Artikel basiert auf dem Fachartikel Wahnvorstellungen. Nachfolgend finden Sie die Literaturliste aus diesem Dokument.
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