Was hängt an vielen weihnachtsbäumen in den usa versteckt

Es gibt Dinge, die sind skurril und passen so gar nicht in ein vorgefertigtes Konzept. Vor allem, wenn es um Weihnachten und die Weihnachtsdeko geht. Aber was hat nun bitte eine saure Gurke an einem Weihnachtsbaum zu suchen. Woher kommt dieser Brauch, ist es nur ein Scherz, oder steckt da sogar eine (deutsche) Weihnachtsgeschichte dahinter?

Wie so häufig bei Bräuchen kennt man nie genau Ihren Ursprung. Meistens sind es mündlich überlieferte Traditionen, die von einer Kultur gefestigt und von einer anderen übernommen wurden. Bei der Gurke am Weihnachtsbaum scheiden sich jedoch die Geister. Und es gibt unterschiedlichste Geschichten darüber. So gehen die Amerikaner davon aus, dass der Brauch aus Deutschland kommt. Wir wiederum glauben daran, dass das mit der Essiggurke nur amerikanische Tradition sein kann. Also, was nun?

Was hat eine Gurke am Weihnachtsbaum zu suchen

Mann stelle sich vor, es ist Weihnachten, irgendwo in Amerika. Der Baum wird hübsch mit Ornamenten geschmückt und strahlt nur so vor lauter Glitzer und Lametta. Draußen ist es weihnachtlich weiß und drinnen flackert das Kaminfeuer. Die letzten Geschenke werden verpackt und unter den Baum gelegt. Die Socken hängen auch schon für die Kinder am Kaminsims. Eigentlich schon fast perfekt!

Doch da fehlt noch etwas: das Gurken-Ornament. Also schnell herausholen und gut im Weihnachtsbaum verstecken, was einfacher ist, als man denkt, denn die Gurke ist so grün wie der Baum selbst. Und das ist der Witz dabei! Es soll nämlich nicht zu einfach für die Kinder sein. Denn wer die Gurke am nächsten Morgen zuerst findet, bekommt laut amerikanischem Brauch ein besonderes Weihnachtsgeschenk vom Weihnachtsmann. Zudem ist die Gurke ein Glücksbringer für das kommende Jahr.

Was hängt an vielen weihnachtsbäumen in den usa versteckt
Grüne Weihnachtsornamente Foto: dpa picture alliance

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Die Weihnachtsgurke nur eine Legende?

Eigentlich ist das doch ein wunderschöner Weihnachtsbrauch. Komischerweise gehen die Amerikaner aber davon aus, dass dieser aus Deutschland kommt: Haben Sie damit recht?

Unserer Recherche führt uns weiter ins tiefe Thüringen, ganz genau gesagt in die thüringische Heimat der Christbaumkugel – nach Lauscha. Dort werden diese gläsernen Gürkchen neben anderen Weihnachtsornamenten hergestellt. Glaubt man der Legende, wurden erste Glasornamente von einem Glasbläser aus Lauscha als Ersatz für echte Früchte 1847 für die Weihnachtsdeko gefertigt. Diese Idee wurde von Frank Winfield Woolworth in die USA exportiert und verhalf zum internationalen Durchbruch von thüringischem Weihnachtsschmuck. So schaffte es auch die kleine gläserne Weihnachtsgurke nach Amerika. Sie war sogar in einem amerikanischen Baumschmuck-Katalog im Jahre 1909 zu sehen.

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Wer jetzt neugierig auf eine Weihnachtsgurke geworden ist oder eventuell Appetit bekommen hat, kann gerne weiter recherchieren, vielleicht findet der eine oder andere noch weitere skurrile Geschichten dazu. Und wenn nicht, dann reicht auch ein Griff ins Gurkenglas.

Dass so mancher Brauch auf der anderen Seite des Atlantiks anders ist als bei uns, ist schon lange kein Geheimnis. So hängen sich viele US-Amerikaner eine Gurke an den Weihnachtsbaum. Das ist dort nichts krass Ungewöhnliches – für uns aber schon. Warum machen die so etwas? Was genau steckt hinter dieser Tradition und wie kam man auf diese Idee?

Natürlich feiern die US-Amerikaner auch Weihnachten. Immerhin hat die US-amerikanische Bevölkerung europäische Wurzeln. Es gibt aber dennoch Unterschiede. So wird dort beispielsweise erst am 25. Dezember gefeiert – und sie haben Gurken im Weihnachtsbaum. Da schmückt man einen richtigen tollen Baum und dann hängt da eine Gewürzgurke zwischendrin. Warum ist das so?

Das steckt hinter diesem Brauch der Weihnachtsgurke

Auch wenn es erst einmal ziemlich befremdlich klingt, ist es doch ein ganz cooler Brauch – zumindest für die Kinder. Denn wer am nächsten Morgen als erster die Gurke im Weihnachtsbaum findet, bekommt zu den Geschenken, die man eh bekommt, noch ein ganz Besonderes. Da die Gurke ebenso grün ist wie der Baum, ist es gar nicht so leicht, sie auf Anhieb zu finden. Es hat also auch etwas von Ostern – nur eben mit Weihnachtsbaum. Die US-Amerikaner denken, dass dieser Trend aus Deutschland kommt. Aber stimmt das?

Werden dafür echte Gurken verwendet?

Nein. Normalerweise sind sie aus Glas, damit es erstens keine Sauerei im Baum gibt und zudem auch keine unangenehmen Gerüche entstehen. Man stelle sich vor, wenn dort eine echte Gewürzgurke hängen würde. Wäre auf Dauer schon unangenehm, wenn es im Wohnzimmer dauerhaft nach eingelegter Gurke riecht. Dafür gibt es extra Weihnachtsschmuck, welcher aus Glas hergestellt wird. Die Ähnlichkeit zwischen der Weihnachtsdeko und einer echten Gurke ist dabei schon echt krass und kaum zu unterscheiden. Und so hat sich dieser Trend auch immer weiter ausgebreitet. Vielleicht kommt er ja auch irgendwann zu uns. Schon gelesen? Weihnachten: 6 Alternativen zum klassischen Heiligabend.

Was hängt an vielen weihnachtsbäumen in den usa versteckt

Weihnachten – jeder verbindet mit diesem Fest etwas anderes. Die einen haben feste Familientraditionen, die das Fest erst zu dem machen, was es für sie ist. Die anderen nutzen die Zeit einfach nur dazu, um einmal inne zu halten und sich vom Alltagsstress zu erholen. Wie unterschiedlich es auch bei uns ist, haben wir festgestellt, als wir untereinander im Kreis der Kolleginnen und Kollegen des Newsletterteams gesprochen haben. Doch lesen Sie selbst!

Weihnachten ist für uns ...

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Die Tradition der Weihnachtsmärkte geht auf das Spätmittelalter zurück. Auf Verkaufsmessen konnten sich die Bürger für die kalte Jahreszeit mit Lebensmitteln und warmer Kleidung eindecken. Bereits im 14. Jahrhundert gab es Verkaufsstände, die Kleinigkeiten anboten, die man den Kindern zu Weihnachten schenken konnte. Auch Stände mit gerösteten Kastanien, Nüssen und Mandeln gab es damals schon. Wir haben Ihnen die schönsten Weihnachtsmärkte Bayerns zusammen gestellt.

Die schönsten Weihnachtsmärkte...

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Eine der schwierigsten Fragen (zumindest für Männer) jedes Jahr ist die Frage, was man seinen Liebsten denn zu Weihnachten schenkt. Wir haben uns im Kollegenkreis umgehört. Manche schenken sich nichts, andere haben schon Fotos von Ihren Geschenken. Doch lesen Sie selbst. Vielleicht ist ja eine Anregung für Sie dabei!

Was gibt es denn zu Weihnachte...

Glaskugeln und Strohsterne zieren über die Weihnachtsfeiertage bei vielen Bundesbürgern die festliche Tanne im Wohnzimmer. Aber warum nicht mal Popcorn in die Zweige packen? Eine Reise rund um die Erde zu teilweise sehr skurrilen Bräuchen.

  • In Dänemark darf das sogenannte Kræ‎mmerhus am Weihnachtsbaum nicht fehlen. Dabei handelt es sich um eine kegelförmige Tüte, die in der Regel selbst gebastelt wird. Traditionell ist sie mit Süßigkeiten, Nüssen oder Keksen gefüllt.
  • In Frankreich ist das Elsass eine Weihnachts-Hochburg. Manche traditionsbewusste Menschen dort hängen heute noch wie in alten Zeiten "Bredele" an den Weihnachtsbaum - also selbst gebackene Plätzchen. Das Wort stammt aus dem elsässischen Dialekt und bedeutet so viel wie "kleines Brot". Doch Vorsicht: Nicht alle diese Sterne, Männchen oder Schaukelpferde aus Teig sind auch essbar. Im Internet kursieren Rezepte mit Zimt, Nelken - und Klebstoff. Diese Plätzchen werden nicht gebacken, sondern nur getrocknet. Sie sollen so haltbar sein, dass sie nicht nur eine Saison lang den Weihnachtsbaum schmücken können.
  • In Spanien leuchten bei vielen Familien die Heiligen Drei Könige am Weihnachtsbaum - "Los Reyes Magos", wie sie dort genannt werden. Während in Deutschland kleine Weihnachtsmänner aus Schokolade beliebt sind, hängen die Spanier stattdessen die Weisen aus dem Morgenland an den Baum. Die Schoko-Könige werden fein säuberlich in buntes Glanzpapier verpackt und mit Aufhänger geliefert. Am 6. Januar wird dann das Fest der Heiligen Drei Könige mit Umzügen, Geschenken und Naschereien begangen. Dann ist es vorbei für Caspar, Melchior und Balthasar. Sie werden alle drei vom Baum genommen und verputzt.
  • In Italien werden Weihnachtsbäume in der Regel am 8. Dezember aufgestellt. Dann weiht auch der Papst den Baum am Petersplatz ein, was jedes Jahr ein großes Spektakel ist. Echte Tannenbäume sind bei Privatleuten dagegen eine Seltenheit, die meisten haben einen Plastikbaum. Der wird dann wie in Deutschland mit Lichtern, Kugeln und verschiedenen Anhängern geschmückt. Echte Kerzen für den Tannenbaum sucht man in Italien oft vergeblich, da greifen die Leute lieber zu Elektrolämpchen.

  • In Griechenland hat der Weihnachtsbaum noch keine allzu lange Tradition. Der bayerische Prinz Otto von Wittelsbach, der von 1832 bis 1862 erster moderner König Griechenlands war, soll ihn eingeführt haben. Am liebsten blinken die Bäume bunt und voll beladen - es gibt sie aus Kunststoff in allen Farben, aber auch echtes Tannengrün kommt zum Einsatz. Außerdem wird der Baum im Wohnzimmer durchaus schon im November geschmückt, damit man sich lange daran erfreuen kann. Typisch griechisch ist aber eine andere Tradition: In vielen Tavernen und Geschäften sowie an Häfen und auf Marktplätzen sind zu Weihnachten Boote zu finden, die mit Lichtern geschmückt sind. Damit erinnert die Seefahrernation an die Seeleute und Fischer, die auch an den Feiertagen fern von der Familie auf dem Meer unterwegs sind.
  • In Tschechien lässt sich der Ursprung der Tradition exakt bestimmen: Johann Carl Liebich, Direktor des Prager Deutschen Theaters und im bayerischen Passau aufgewachsen, soll den Brauch des Weihnachtsbaums im Jahr 1812 nach Prag gebracht haben, um seinen Ballgästen eine Überraschung zu bereiten. Drei Jahrzehnte später gab es in der Stadt den ersten Verkaufsstand für Christbäume, die anfangs noch mit Früchten und Lebkuchen geschmückt wurden. Seit einigen Jahren liefern sich mehrere Gemeinden in Tschechien einen Wettbewerb um den größten lebenden, geschmückten Weihnachtsbaum. Rekordhalter ist derzeit eine mehr als 30 Meter hohe Fichte in der Kleinstadt Mladkov.
  • In Bulgarien folgen die Menschen seit dem Niedergang des Ostblocks gern westeuropäischen Modetrends in Sachen Weihnachtsschmuck. Dieses Jahr wurden oft die Trendfarbe Lila sowie Metallic-Töne, Gold, Kupfer und Silber übernommen. Das Besondere im orthodoxen Bulgarien ist, dass die geschmückten Bäume sowie der gesamte Weihnachtsschmuck mindestens bis zum orthodoxen Weihnachtsfest nach dem alten Julianischen Kalender am 7. Januar weiter stehen bleiben - zuhause, in Einkaufszentren, Schaufenstern und an den Hauptstraßen. Bulgariens Orthodoxe Kirche ist erst vor 50 Jahren - im Jahr 1968 - vom alten Julianischen zum Gregorianischen Kalender übergegangen.
  • In den USA lieben die Menschen vollbehangene Weihnachtsbäume. Manche Bäume in Wohnzimmern und Vorgärten sind so glitzernd, bunt und schrill, dass es Europäern in den Augen schmerzt. Viele Familien behängen ihre Weihnachtsbäume mit medaillenförmigen Ornamenten, die kleine Erinnerungsfotos von Familienmitgliedern oder besonderen Anlässen enthalten. An manchen Bäumen gibt es einen sehr merkwürdigen Schmuck: Da hängt etwas versteckt eine saure Gurke, grün schillernd aus Glas oder Kunststoff hergestellt. "Christmas Pickle" oder "Good Luck Pickle" (Glücksgurke) nennt man das. Wenn Kinder sie entdecken, winkt ein weiteres Geschenk. Amerikaner meinen, der Brauch stamme ursprünglich aus Deutschland - obwohl dort die Weihnachtsgurke weitgehend unbekannt ist. Auch beliebt sind Popcorn-Girlanden.
  • Was wäre in Mexiko ein Fest ohne Piñata? Die Figuren aus buntem Pappmaché werden mit Süßigkeiten gefüllt und dann zerschlagen. Sie spielen auch an Weihnachten eine Rolle in dem lateinamerikanischen Land. In Form eines Sterns sind die großen Piñatas als Dekoration in Fenstern, an Bäumen und an Straßenlaternen zu sehen. Etwas kleiner gibt es sie auch für den Christbaum. Der mittlere Teil des Sterns ist meist mit glitzerndem Papier umwickelt. An jedem Zacken sind bunte Papierstreifen angebracht, die wie Strahlen abstehen. Im Gegensatz zu ihren großen Brüdern überleben die kleinen Stern-Piñatas aber Weihnachten - denn sie haben keine Füllung aus Süßigkeiten.

  • In Kenia sind viele der Weihnachtstraditionen von den Kolonialmächten importiert und geprägt worden, wie in vielen Ländern Afrikas. So sehen in Kenia, ehemals eine britische Kolonie, die Weihnachtsbäume ähnlich aus wie in Europa. Sie sind beispielsweise mit bunten Kugeln und Lichterketten dekoriert. Allerdings sind Tannen in den meisten Ländern Afrikas eher schwer zu finden - meist werden Alternativen wie Zypressen oder auch zunehmend Plastikbäume genommen.
  • In Äthiopien, das bereits seit vielen Jahrhunderten vorwiegend christlich ist, aber nie kolonialisiert wurde, gehören Christbäume traditionell nicht zum Weihnachtsfest. Erst in jüngeren Jahren hat sich der Trend dort verbreitet. Allerdings gilt in großen Teilen Afrikas: Millionen von Menschen haben dort überhaupt keinen Weihnachtsbaum, viele afrikanische Länder sind muslimisch geprägt.
  • In Thailand, wo fast die gesamte Bevölkerung an Buddha glaubt, spielt Weihnachten und Weihnachtsschmuck keine große Rolle. Mit einer Ausnahme: In den großen Einkaufszentren gehören Weihnachtsbäume aus kommerziellen Gründen unbedingt dazu. Dabei sind der gestalterischen Freiheit kaum Grenzen gesetzt. In Bangkok zum Beispiel steht ein stilisierter Baum, der - warum auch immer - nicht nur mit Kugeln, sondern zudem mit Fußbällen und Basketbällen geschmückt ist. Bei Temperaturen von 35 Grad aufwärts sind die Bäume aber nur selten echt. Mancherorts finden sich auf dem Bürgersteig ziemlich dürre Attrappen aus Metall, klassisch verziert mit Kugeln und Sternen.

Quelle: DPA/ RTL.de