Was feiert man am keltischen fest beltane

Das HANDFASTING galt, bei unseren Vorfahren, wie ein Vertrag oder Versprechen eine Beziehung einzugehen, zusammen zu wohnen und Arbeiten, für einander zu sorgen und, nach belieben, auch Kinder zu zeugen.

Damals wurde so ein Versprechen auch öffentlich ausgetragen, so dass alle wissen wer sich bindet. Die Handfastings wurden, üblicherweise, an den Tagen der keltischen Festen, an Versammlungen, ausgetragen. Mehrere Paare haben sich da festlich Versprochen. Daraus sind, wahrscheinlich, auch heutige Hochzeitsfeier entstanden.

Ein gravierender Unterschied zu heute war, dass der Knoten (das Versprechen) nur für ein Jahr und einen Tag gebunden wird und nicht bis der Tod uns scheidet, wie heute. Eine gute Partnerschaft war damals sehr wichtig und heilig. Diese musste auch auf Freiwilligkeit beiden Partner basieren, ansonsten wäre es eine Quälerei. Unsere Vorfahren haben einen großen Wert auf Freiheit sich zu binden, aber auch sich zu trennen gelegt. Die Zeit von einem Jahr und einem Tag musste aber eingehalten werden. Danach konnte man sich neu entscheiden, den Knoten nochmals zu binden oder diesen zu zerschneiden. Daraus ist wahrscheinlich auch die heutige "Trennungsjahr" entstanden. Ein Jahr kann schon sehr lange sein, wenn es einem schlecht geht. Vermutlich ist so ein Brauch eingeführt worden um die voreiligen und leichtsinnigen Bindungen zu verhindern.

Die Vorbereitungen für das Fest dauern schon ein paar Tage. Es wird ein festliches Band, per Hand, genäht und bestickt. Am Tag vor dem Handfasting, wird dann der Kissen (hängt am Band) mit Kräuter, Steinchen und anderen kraftvollen Sachen gefüllt und gemeinsam zugenäht (jeder Partner ein Stich). Wir haben das Festbrot gebacken, Kräuterbutter geschlagen und das restliche Essen für das Fest vorbereitet. Vesna hat die komplette Kleidung von uns beiden genäht und bestickt. Das hat ca. 1 Jahr gedauert, denn genau ein Jahr und einen Tag davor, haben wir unsere Verlobung (auch Handfasting) zu zweit gefeiert und den Knoten gebunden.

Am Tag vor dem Handfasting hat das Brautpaar aber schon seine Arbeit geleistet. Das Fest und sein Ablauf liegt dann in anderen Händen. Die Sippe (die Hochzeitsgesellschaft) plant das Fest für das Brautpaar, ohne dass beide überhaupt wissen was auf sie zukommt. Das Brautpaar soll einfach anwesend sein, die Anweisungen folgen und verliebt lächeln ;-).

Wie läuft die Zeremonie dann ab? Einfach gesagt, sehr unterschiedlich. Je nach dem wo das Brautpaar herkommt, welche Vorlieben es hat, wie ist die Sippe drauf usw. usw. Hauptsächlich ist nur das Band allen solchen Bindungen gemeinsam. Nach altem Brauch hat man noch zwei Ton-Krüge (für jeden Partner eins) mit Getreide oder verschiedenen Samen gefüllt und mit dem Wachs versiegelt. Das war, so zu sagen ein Grundstock, falls sich beide entscheiden sollten von dem Stamm zu gehen und eigene Sippe zu gründen. Genau wie der Knoten, welcher bei der Trennung zerschnitten wird, so werden auch die Krüge zerbrochen, wenn man nicht mehr die Gelübden erneuern will. Falls man die Krüge schon geöffnet (entsiegelt) hat, um das Saatgut zu entnehmen und auszusäen, so hat man diese im nächsten Jahr, mit der neuen Ernte, wieder gefüllt und erneut versiegelt. Dabei hat man, wenn man zusammen bleiben wollte, auch den Knoten erneut gebunden. Ein Band für Handfasting soll lang sein, denn man kann immer wieder den Knoten erneut binden. Besonderes wichtig war, den Knoten erneut zu binden, wenn man gemeinsam schwere Zeiten erlebt und überlebt hat und die Bindung dadurch stärker geworden ist. Dann wollte man sich, festlich, nochmals das Versprechen geben und die Gelübden erneuern. Ein Band begleitet das Paar bis zum Tod oder der Trennung.

Bei der Feierlichkeit sind keine Grenzen gesetzt. Es kann ganz schlicht, im engen Kreis, gefeiert werden (oder nur zu zweit) oder es kommt die ganze Verwandschaft und Freundeskreis dazu. Je nach Geschmack des Brautpaars. Die Zeremonie wird von einer/m Geistige/n durchgeführt (Heiler, Schamane, Druide), wobei eine Segnung durchgeführt, die Wünsche und Ratschläge dem Brautpaar zugetragen werden. Das restliche Programm soll, für alle anwesenden, Spaß machen. Ob es Gesellschaftsspiele, Schnitzeljagd, Brautentführung, Rätsel und Aufgaben lösen ist oder einfach nur zusammen sitzen, lecker essen und reden sein soll, ist jedem selbst überlassen.

Diese Zeremonie führen wir bei uns auf dem Hof auch durch. Nicht nur als Hochzeit, sonder auch als Verlobung, Gelübdeerneuerung, Familiäre Verbindungen, Freundschaften und alle andere Danksagungen an Mitmenschen. Falls jemand bei uns Handfasting feiern will, meldet euch vertrauensvoll an uns und wir werden euch beraten. Dafür ist es unwichtig wer das Brautpaar ist oder in welchen Zusammenhang das Fest gefeiert wird. Hier spielt nur die Liebe und Entschluss sich zu binden eine Rolle.

Es handelt sich hier um ein uraltes Fest, das vor allem mit Feuer und Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht wird. Beltane ist das „Fest der strahlenden Sonne“, denn der keltische Sonnengott trägt den Namen Belenus, und an seiner Seite herrschte Belena, die Feuerstrahlende.

In der Nacht von 30. April zum 1. Mai feierten die Menschen den Beginn des Sommers, indem sie große Feuer entzündeten, die das Licht und die Sonne repräsentierten. Sie wurden auch dazu genutzt, um Unheil und Krankheit von Mensch und Tier abzuwenden. Dazu trieben Bauern ihre Viehherden zwischen den Feuern her und Menschen sprangen zum Teil über die Feuer.

Beltane gilt außerdem als das Fest der großen Vermählung oder auch der Heiligen Hochzeit, als Vereinigung von männlichen und weiblichen Anteilen.

In dieser Nacht wurden viele Vereinigungen geschlossen: Um die Fruchtbarkeit dieser Zeit zu ehren, liebten sich die Menschen in freier Natur, ein Stück abseits der Feuer. Dieser Liebesakt galt als Hochzeit zwischen Himmel (Mann) und Erde (Frau). Auch heute ist der Mai noch ein typischer Hochzeitsmonat. Und auch das Aufstellen von Maibäumen ist ein altes Symbol für sexuelle Vereinigung und Fruchtbarkeit.

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Dabei ritten die sogenannten Hexen zu Beltane nicht wirklich auf Besen durch die Lüfte. Der Ursprung des Mythos vom „Ritt auf dem Besen“ sind Zusammenkünfte, wie die auf dem Blocksberg. Dort haben sich Priesterinnen und Druiden getroffen und sich mithilfe sogenannter „Flugsalbe“ mit Halluzinogenen mit der Göttin verbunden und in andere Sphären geschaut. Sie sind quasi durch die Dimensionen gereist – daraus wurde dann von der Kirche der Mythos der Hexe auf dem Besen, die Sex mit dem Teufel hat.

Um dem „heidnischen“ Spuk ein Ende zu bereiten, griff die Kirche zu einem altbekannten Mittel: Sie schuf ein christliches Ersatzfest und widmete den Beltane-Tag der Walpurga, einer Äbtissin, die am 1. Mai heiliggesprochen wurde. Da der Name „Walpurga“ auch auf Walküren hinweist, heidnisch-germanische Priesterinnen, haben die Menschen sich daran nicht allzu groß gestört. Noch heute kommen überall in Deutschland Menschen in der Walpurgisnacht zusammen.

Egal ob Walpurgisnacht oder Beltane: Es ist eine Zeit der Feierlichkeiten voller Erotik, Feuer, Knistern und Fruchtbarkeit. Von dieser Energie kannst du dich durchs Wochenende tragen lassen und passend dazu deine feminine und maskuline Energie in einem Beltane-Zirkel vereinen.

So nutzt du die Energie von Beltane

Setze eine Intention

Was willst du in die Welt bringen? Was darf sich für dich im kommenden Sommer zeigen? Werde dir über die eine Sache klar, der du künftig Priorität beimessen willst. Willst du ein neues Projekt angehen? Möchtest du deine Berufung leben? Hast du Lust etwas ganz Neues in dein Leben zu holen? Wähle den Samen, aus dem etwas sprießen soll. Schreibe dir auf, was es ist und wie es sich zeigen darf.

Entfache das Feuer!

Das Feuer steht für Hitze und Sonne. Du kannst ein echtes Feuer entzünden oder ein inneres. Dein inneres Feuer kannst du entfachen, indem du die Schwestern Kreativität und Sexualität frei lässt. Plane für das Wochenende Dinge ein, die dir Lust bereiten oder bereite dir selber Lust – mit einem*r Partner*in, mehreren, oder alleine. Bist du alleine, arrangiere alles so, als ob du dich selbst verführen würdest. Mit dem Entfachen des Feuers setzt du die nötige Energie frei, die nötig sind, um Dinge in die Welt zu bringen.

Empfange

Nimm dir Zeit zu empfangen. Nutze den Moment, in dem die Hitze des Feuers langsam nachlässt und lausche der Stimme in dir. Meditiere, beobachte ein Feuer oder lausche deinem Herzschlag. Nimm dir Zeit und stell dir die Frage: Wie kann ich das Wachstum unterstützen? Wie kann ich meinen Wunsch ins Leben bringen? Und dann lausche. Egal welcher Gedanke kommt, schreib ihn auf und wisch ihn nicht weg. Vertraue deiner inneren Weisheit und Göttlichkeit.

Du kannst dieses Wochenende quasi als energetischen Kick-Off für deine Priorität im folgenden Jahr nehmen, ob in Sachen Business, Lifestyle oder Liebe. Dabei macht es durchaus einen Unterschied, ob du deinen Fokus auf mehrere oder eine Sache legst. Man kann halt auch nicht mehrfach schwanger sein. Und auch Mehrlinge ergeben sich aus einer Intention.

Was feiert man am keltischen fest beltane

Am Wochenende werde ich zwar nicht meinen Besen besteigen, aber mir Sonntag Abend die Zeit nehmen, meine Intention zu setzen, begleitet von viel Tee, guter Musik, vielen Post-Its und vor allem Ehrlichkeit mir selbst gegenüber. Zum Sonnenuntergang entfache ich das Feuer, lasse symbolisch die Nacht durch eine Kerze brennen und vereine meine feminine und maskuline Power.

Den Montag werde ich mit einer Freundin an der Themse verbringen, verbunden mit dem femininen Element nehme ich mir Zeit dafür, Ideen und Botschaften zu empfangen. Ich werde diese notieren, damit der Verstand gar nicht erst dazwischen funkt. Manchmal dauert jeder Schritt nur eine Stunde, manchmal auch länger, deswegen plane ich großzügig Zeit ein.

Ich wünsche dir eine tolle Woche, ein magisches Wochenende und viel Spaß mit dem im Beltane-Zirkel. Nicht umsonst gibt es den Satz:

Alles neu, macht der Mai.

Alles Liebe,
KAJA

Titelbild via Unsplash by Larm

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