Was bedeutet Auge um Auge - und die ganze Welt wird blind sein

Wenn ich mit Menschen über Fairness spreche und auch diese Warnung von Mahatma Gandhi zitiere, blicke ich oft in fragende Augen, oder bemerke teilnahmsloses Schulterzucken. Dies auch im Rahmen der kontroversen Diskussionen um flüchtende und „gestrandete“ Menschen, die auf unseren Schutz und unsere Hilfe angewiesen sind.

Vielleicht kommen auch deswegen meine entsprechende Erinnerung an diese Tugend und mein Aufruf für entsprechendes Verhalten zur richtigen Zeit, auch um eine zunehmende Spaltung unserer Gesellschaft und gewalttätige Lösung von Konflikten zu verhindern.

FAIR gegenüber anderen zu sein hat nämlich viel mit elementaren Werten unseres Zusammenlebens zu tun, und kann deswegen auch wie folgt „buchstabiert“ werden:

• F = Friedlich und Füreinander (und nicht mit Gewalt und gegeneinander)

Natürlich haben wir alle ein Recht auf eine eigene Meinung, auf ein Menschenwürdiges Leben und auf erarbeiteten Wohlstand. Aber diese Rechte können und dürfen nicht mit Gewalt erstritten und verteidigt werden, weil es dann am Schluss nur Verlierer geben kann. Und wenn man auf Menschen mit „offenen Armen“ zugeht, wird man von diesen eben anders behandelt, als bei geballten Fäusten

• A = Achtung von Menschen und Ressourcen

„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Zu dieser Achtung gehören das Respektieren von anderen Kulturen, Religionen und der jeweiligen Herkunft, sowie das Akzeptieren von anderen Anschauungen.

Und für den sorgsamen Umgang mit der Umwelt empfehlich ich eine weitere Mahnung von Mahatma Gandhi: „Die Welt hat zwar genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier."

• I = Im Rahmen von Gesetzen, Regeln und Vereinbarungen

Nicht Manipulieren, Täuschen, oder seinen eigenen Vorteil zu Lasten anderer suchen. Sondern sich an das jeweilige Regelwerk und an getroffene Vereinbarungen halten, auch wenn es einem sogar zum Nachteil gereichen sollte. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber die Hemmschwelle zur Nichtbeachtung wird immer niedriger, der Weg vom „Schwarzfahren zu gefälschten Doktor-Arbeiten immer kürzer.

• R ücksichtnahme

Menschen sind nun mal nicht alle gleich, jeder hat andere Talente, Stärken und Schwächen. Und nicht alle kommen mit den gleichen Voraussetzungen (z.B. Elternhaus, Geburtsort) zur Welt. Damit ergeben sich automatisch auch unterschiedliche Möglichkeiten, Ziele, Wünsche und Erwartungen. Auf dem Weg zum individuellen Ziel bedingt Fairness aber den Verzicht auf den eigenen Vorteil, wenn dieser nur mit körperlichen oder seelischen Verletzungen erreicht werden kann. Und echte Rücksichtnahme heisst eben auch, die besondere Situation von Schwachen oder Benachteiligten zu berücksichtigen, diesen zu helfen und sie nicht alleine zurückzulassen.

Möglicherweise sind meine Erwartungen bezüglich FAIR PLAY und der entsprechenden Verhaltensweisen zu idealistisch und weltfremd. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass faires Miteinander (und nicht aggressives Gegeneinander) der „Kitt unserer Gesellschaft“ und die Basis für vernünftiges Zusammenleben ist, wenn nicht sogar für unser gesamtes Überleben.

Oder, um die Überschrift nochmals in Erinnerung zu rufen: „Auge um Auge und die ganze Welt wird blind sein!“

Was bedeutet Auge um Auge - und die ganze Welt wird blind sein

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Veröffentlicht am 28.08.2011

Der Volksmund sagt: Rache ist süß. In der Bibel steht: "Die Rache ist mein, ich will vergelten, spricht der Herr." Im Alten Testament steht auch: "Auge um Auge, Zahn um Zahn". Mahatma Gandhi antwortet: "Auge um Auge - und die ganze Welt wird blind sein." Im Strafrecht gilt Rache als niederes Motiv. Totschlag wird dadurch zum Mord. Das schrieb schon Friedrich Schiller: "Rache ist unstreitig ein unedler und selbst niedriger Affekt."

Diesen Affekt gibt es allerdings schon, seit es Menschen gibt. Kränkung, vermeintliches Unrecht, verletztes Ehrgefühl sind nur einige Motive, die zur Rache führen. Helmut Kohl beteuert zwar, dass sein vernichtendes Urteil über Angela Merkel, mit dem er in diesen Tagen an die Öffentlichkeit gegangen ist, keine Abrechnung gewesen sei. Dass zwischen den beiden allerdings alte Rechnungen zu begleichen sind, ist kein Geheimnis.

Zur Erinnerung: Zum Höhepunkt der kohlschen Spendenaffäre distanzierte sie sich mit einem öffentlichen Zeitungsartikel von ihrem damaligen Vorsitzenden und beschleunigte damit seinen politischen Untergang. Kränkungen, Verletzungen, das Gefühl mangelnder Solidarität innerhalb einer Gruppe führen zu starken Emotionen. Rechnungen müssen beglichen werden, glauben die Verletzten. Wenn sie klug sind, warten sie auf einen Moment der Schwäche beim Gegner. Die stärkstmögliche Gegenverletzung ist das Ziel des Rächenden. So erhofft man sich Satisfaktion. In archaischen Gesellschaften wird diese mit offenem Visier gesucht. In modernen Kulturen versucht der Rächende seine Hände in Unschuld zu waschen. Nicht Rache, sondern Wiederherstellung von Gerechtigkeit oder andere Beweggründe werden vorgeschoben. Kohls Kritik steht deshalb unter der Überschrift: Ich will Europa retten! Trotzdem: Zivilisierte Kulturen ächten zu Recht das Motiv Rache. Es ist zerstörerisch, sinnlos, bösartig und führt bestenfalls zu nichts. Schlimmstenfalls zu neuen Racheakten.

  • VIM 04.06.2007, 17:48 Uhr

    Dieser Spruch "Auge um Auge, Zahn um Zahn" besagt: Füge ihm das selbe zu wie er dir, aber nicht mehr. Vorher war die Blutrache Gesetz, die ganze Sippen dezimierte. Es dient der Deeskalation.

    Ist es nu aber von King oder Gandhi?

  • ... 07.11.2007, 17:56 Uhr

    Das Zitat besagt, dass man Gleiches nicht mit Gleichem bekämpfen kann.

  • Ingrid Z 07.11.2007, 18:06 Uhr

    Können schon, aber nicht soll. Auge um Auge, Zahn um Zahn: Die Welt wird blind und zahnlos sein.

  • mKa 27.02.2008, 23:22 Uhr

    das sprüh ich heut abend an meine alte schule

  • Stani 28.02.2008, 19:02 Uhr

    geile begründung ma schauen was meine ethik lehrerin dazu sagt

  • Ursula 01.03.2008, 20:58 Uhr

    Wie du mir, so ich dir? - nein danke, dass bringt uns nicht weiter.... bzw. näher zusammen.

  • karin 22.06.2008, 10:58 Uhr

    grosser mensch kenne den spruch sehr gut. wenn du meinst die ganze welt isz schlecht, dann denke daran, das leute wie du darin leben!!"

    grüsse karin

  • Ace 30.06.2008, 10:33 Uhr

    Man rächt sich so lange bei jemanden, bis man den Blick für das eigentliche Problem verloren

    hat.

  • Ramona 06.09.2008, 17:49 Uhr

    Wie geht folgender Zitat weiter und von wem stamt er? "Warum bleiben wir eigentlich nicht immer hier?(...)brave..." wer kennt es?

    Lieben Dank.

  • HIG5HLeader 14.10.2008, 04:07 Uhr

    Naya, dieses Zitat kann man auf viele verschiedene weisen interpretieren...
    HIG5HLeader

  • Bla 06.01.2010, 03:56 Uhr

    "Auge um Auge - und die ganze Welt wird blind sein.", beinhaltet wohl eindeutig: Gewalt ist keine Lösung! Natürlich kann man noch tiefer in die Materie eindringen und vielerlei Sachen herauslesen, aber ich denke der Sinn liegt darin, dass man sich fragen soll, ob es sich lohnt zu kämpfen, wenn der Preis etwas so wichtiges ist und man am Ende nur verliert? Außerdem sollte man berücksichtigen, dass die Menschheit bereits blind ist ;)

    "Auge um Auge, Zahn um Zahn.", kann auf verschiedene Weisen betrachtet werden. Meiner Meinung nach bedeutet es, dass Gleiches mit Gleichem vergeltet wird bzw. ein fairer Kampf mit gleichen Mitteln verübt wird.

  • iam0wner 17.01.2010, 17:50 Uhr

    >>ich interpretiere das zitat so dass wut blind macht.<<

    so wie von euch schon geschrieben wurden ist das früher das gesetzt auge um auge zahn um zahn gegolten hat soll der spruch „Auge um Auge - und die ganze Welt wird blind sein.“ damit verdeutlichen das dies keine lösung des problemes ist da man so unendlichlang weitermachen kann, bis die ganze welt blind ist.

  • ESPecially 10.02.2010, 08:32 Uhr

    Ein sehr weiser Mensch!
    Er hat die Welt geprägt

  • Dixis 26.03.2010, 16:16 Uhr

    es bedeutet, dass die Welt vor Rache blind wird, dass man nichts anderes mehr sieht als Rache und sich dabei nur selber schaden zufügt

  • AW 11.05.2010, 16:18 Uhr

    Es bedeutet, dass wenn man dem anderen das selbe zutut wie er einem, ist es vielleicht gerecht, aber würde dies jeder tun, gäbe es so lange schlechtes auf der Welt bis einer sich daraus löst und eben NICHT das tut was der andere Tat um es gleichberechtigt zu machen. Und gäbe es keine Leute auf der Welt die sich daraus lösen, würden wir auf kurz oder lang ,im übertragenen Sinne, alle blind werden. Und Gandhi war jemand der sich von soetwas (wie Hass) lösen konnte.

  • maddi 04.07.2010, 13:53 Uhr

    das soll heisen das 2xunrecht nicht gleich recht ist! der kluge mensch vermeidet konflikte.

  • Danielps1 06.11.2011, 08:54 Uhr

    Ich denke das Zitat besagt das im Eifer der Rache und so weiter nicht mehr weiter gedacht wird und nicht mehr Frieden geschlossen wird, dies verstärkt Ghandi mit dem Wortspiel von Blind sein und Auge um Auge. Es ist eine Art Abwandlung des anderen Auge um Auge, Zahn um Zahn

  • Neumann 08.11.2011, 20:19 Uhr

    Also rein physiologisch ist das eh recht unwahrscheinlich, weil der, der als erster beide Augen verliert, dann den Verursacher, der ja mindestens noch ein Auge übrig hat, selbst nicht mehr sehen kann. Es bleiben also Blinde und ein paar auserwählte Einäugige übrig.

  • Ingrid Z 08.11.2011, 23:53 Uhr

    @Neumann, das sehe ich so: physiologisch gesehen verliert erst einer sein eines Auge, dann kommt der andere zum Zug und es gibt Einauge mehr. Wenn diese Einäugigen dann wieder mit anderen 'Auge um Auge' spielen, dann könnte es die ersten Blinden geben.

    Und wenn die ganze Welt blind sein wird? Das dürfte dann die Hoch-Zeit der akkustischen Medien sein, um die blinde Menschheit zu informieren, ob es auch wieder Sehende gibt.

  • Sammy 22.01.2012, 21:53 Uhr

    Also das Zitat>Aug um Aug die ganze Welt ist blind< bedeutet das man gleiches nicht mit gleichen bekämpfen soll Gandhi's Weltanschauhung. Das andere Zitat >Aug um Aug Zahn um Zahn<bedeutet bis zu Ende kämpfen.(King)

    Es sind also zwei verschiedene Zitate Personen und Meinungen.

  • Casanova 11.07.2012, 19:45 Uhr

    Wenn jeder Mensch Vergeltung für einen Angehörigen seines Freundes-/ oder Familienkreises fordert, dann wird die Welt an der Rachsucht der Menschen erblinden, weil rein theoretisch jeder letztenendes in diesem ewigen Teufelskreis gefangen sein wird, sobald der Erste ' einen Stein wirft ' - das ist meine Sichtweise.

  • Anton S. 08.09.2013, 19:33 Uhr

    Die Bibelstelle "Auge um Auge, Zahn um Zahn" bezieht sich auf die Rechtssprechung im Alten Israel. Gott gab den Israeliten ein Straf- und Zivilrecht. Nur ein Richter durfte ein Urteil nach dem Grundsatz "Auge um Auge, Zahn um Zahn" fällen. Diese Bibelstelle hat nichts mit privater Rache zu tun. Die Rache war bereits im Alten Testament ausschließlich Gott vorbehalten.

  • Anton S. 29.12.2013, 18:09 Uhr

    Private Rache ist nicht alttestamentlich, sondern heidnisch-barbarisch!

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