Warum tut der arm nach impfung weh

Schmerzen treten oft nach der Impfung auf - das hilft gegen den "Covid-Arm"

Freitag, 21.01.2022 | 09:44

Nach der Impfung klagen viele Menschen über Schmerzen in der Einstichstelle. Bei der kleinsten Bewegung schlägt der dumpfe Schmerz zu. In den Impfzentren hat sich mittlerweile der Begriff "Covid-Arm" durchgesetzt. Wir sagen, wie er entsteht und was Sie dagegen tun können.

Wer einen mRNA-Impfstoff von Moderna oder Biontech entweder als Erst-, Zweit- oder Drittimpfung erhält, klagt möglicherweise über Schmerzen im Oberarm. Auch Rötungen, Schwellungen und Juckreiz können an der Einstichstelle auftreten. Es häufen sich im Netz Berichte über den sogenannten "Covid-Arm".

Die Bezeichnung kommt ursprünglich von der US-Gesundheitsbehörde CDC und wird nun auch hierzulande von Gesundheitsbehörden und Impfzentren übernommen. Der Arm fühlt sich dabei an der Einstichstelle schwerer an und ein dumpfer Schmerz macht sich nach jeder Bewegung bemerkbar. In einigen wenigen Fällen haben Betroffene Schwierigkeiten, den Arm anzuheben. Der "Covid-Arm" ist mit einem klassischen Muskelkater vergleichbar, etwa wenn Betroffene exzessives Hanteltraining betreiben.

Besorgniserregend sind der Schmerz und der "Covid-Arm" insgesamt allerdings nicht. Er zählt zu einer klassischen Impfreaktion des Körpers. Mit einfachen Tricks können Betroffene einem "Covid-Arm" vorbeugen und daraus resultierende Schmerzen lindern.

Warum tut der arm nach impfung weh

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Warum entsteht der "Covid-Arm"?

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) überwacht in Deutschland die Sicherheit der Impfstoffe. Die Behörde schrieb erstmals im Sicherheitsbericht vom vergangenen März über den auftretenden "Covid-Arm". Dazu heißt es: „Der genaue Mechanismus dieser Reaktionen ist nicht bekannt.“ Das Institut glaubt allerdings, dass es sich dabei um eine verzögerte „kutane Überempfindlichkeitsreaktion“ handelt, die möglicherweise im Zusammenhang mit dem Aufbau des körpereigenen Immunsystems stehe.

Mit anderen Worten: Ein "Covid-Arm" ist überhaupt nicht schlimm und kann auch zeigen, dass der Impfstoff funktioniert.

Wann tritt der "Covid-Arm" ein?

Sofern es überhaupt zu dieser Reaktion kommt, tritt der "Covid-Arm" in der Regel innerhalb der ersten acht Tage nach der Impfung auf und klingt in dieser Zeit auch wieder ab. Das Paul-Ehrlich-Institut schreibt dazu, dass die Reaktion innerhalb von „einigen Tagen“ von allein verschwindet. Laut Wissenschaftlern des Massachusetts General Hospital in Boston halten die Schmerzen zwischen zwei und elf Tage an, verschwinden aber im Schnitt nach vier bis sechs Tagen von alleine wieder.

Schmerzen im Oberarm nach Impfung: Muss ich mir jetzt Sorgen machen?

Die Impfreaktion ist weder lebensbedrohlich noch besorgniserregend. Betroffene müssen sich auch nicht dafür in Behandlung begeben. Es handelt sich um eine Reaktion des Körpers, die überraschend auftritt und von allein wieder abklingt.

Laut Paul-Ehrlich-Institut gibt es „keinen Grund, bei den betroffenen Personen die zweite Impfdosis auszusetzen oder zu verzögern“.

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Was kann ich gegen den "Covid-Arm" tun?

Nach der Impfung sollten Betroffene mindestens 15 Minuten in der Arztpraxis oder im Impfzentrum warten. In dieser Zeit hilft es, die Einstichstelle und den Oberarm leicht zu massieren. Das kann tatsächlich einem "Covid-Arm" vorbeugen. Kälte lindert grundsätzlich Schmerzen, die durch Entzündungen oder Schwellungen eintreten. Daher helfen kalte Kompressen oder Auflagen.

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Nehmen Sie am Abend nach der Impfung eine Dusche und halten Sie den Oberarm für wenige Sekunden unter kaltes Wasser. Massieren Sie im Anschluss den Oberarm. Sollten Sie nachts nicht schlafen können, weil der Oberarm schmerzt, helfen kalte Auflagen.

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Schmerzlindernde Medikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol können ebenfalls helfen. Sie sollten aber vorher Ihren Arzt kontaktieren und die Einnahme vorab klären. Fiebersenkende und schmerzlindernde Mittel werden in der Regel zur Linderung von etwaigen Nebenwirkungen durch Impfungen eingesetzt.

Halten Sie den Oberarm nach der Impfung ruhig und vermeiden Sie anstrengende Aktivitäten wie schweres Schleppen oder exzessiven Sport.

Corona-Schutzimpfung: Zu den üblichen Impfreaktionen zählen Rötungen oder Schwellungen an der Impfstelle. (Quelle: Jochen Eckel/imago images)

Zu den typischen Beschwerden nach einer Impfung gegen Covid-19 gehören Schmerzen im Arm. Aber wie entstehen sie überhaupt und was kann man dagegen tun? Sind Medikamente eine gute Idee?

Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf eine Impfung. Bei manchen bleiben Impfreaktionen völlig aus, andere klagen nach kurzer Zeit über Fieber, Abgeschlagenheit oder einen "dicken Arm". Insbesondere bei den mRNA-Impfstoffen von Biontech/Pfizer oder Moderna treten Schmerzen im Oberarm und Schwellungen an der Einstichstelle häufig als Folgen auf. Mediziner sprechen hierbei vom sogenannten "Covid-Arm".

Warum tut der Arm nach dem Impfen weh?

Betroffene berichten über einen dumpfen Schmerz im Arm, der Muskelkater ähnelt und sich schon bei den kleinsten Bewegungen bemerkbar macht. Gelegentlich ist auch die Injektionsstelle gerötet und warm.

Corona: Auf diese Impfreaktionen sollten Sie sich einstellen

Warum tut der arm nach impfung weh

Wie bei jeder anderen Impfung auch kann es nach der Verabreichung der Corona-Impfstoffe zu Impfreaktionen und anderen Nebenwirkungen kommen. Von diesen Beschwerden berichten Betroffene am häufigsten. (Quelle: insta_photos/Getty Images)

Warum tut der arm nach impfung weh

Die häufigste Impfreaktion sind Schmerzen und Rötungen an der Einstichstelle – auch als "Covid-Arm" bekannt. (Quelle: romrodinka/Getty Images)

Warum tut der arm nach impfung weh

Glieder- und Muskelschmerzen können ebenfalls nach der Covid-19-Impfung auftreten. (Quelle: PixelsEffect/Getty Images)

Warum tut der arm nach impfung weh

Auch Müdigkeit und Kopfschmerzen zählen zu den typischen Reaktionen des Körpers auf eine Immunisierung. (Quelle: VioletaStoimenova/Getty Images)

Warum tut der arm nach impfung weh

Gelegentlich kommt es bei Geimpften zu Übelkeit und Erbrechen. (Quelle: Tom Merton/Getty Images)

Warum tut der arm nach impfung weh

Eine weitere Impfreaktion ist Fieber, das meist einige Stunden bis wenige Tage nach der Impfung auftritt. (Quelle: demaerre/Getty Images)

Besorgniserregend sind diese Schmerzen allerdings nicht. Nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), das die Sicherheit von Impfstoffen überwacht, zählt der Covid-Arm zu den klassischen Impfreaktionen des Körpers. Sie signalisieren, dass das Immunsystem aktiv ist und Antikörper gegen die Erreger, gegen die geimpft wurde, bildet. Diese Vorgänge finden bereits dort statt, wo der Einstich der Spritze erfolgt.

Impfreaktionen wie Rötungen, Schwellungen und Druckgefühl sind also nicht unüblich. Sie fallen bei jedem Menschen unterschiedlich stark aus. Personen mit einem gut funktionierenden Immunsystem reagieren in der Regel schneller und stärker auf solche Lokalreaktionen. Ältere spüren meist weniger Impfnebenwirkungen als Jüngere.

Was hilft gegen die Schmerzen im Arm?

Die Schmerzen im Arm treten meist in den ersten acht Tagen nach der Impfung auf. Das Paul-Ehrlich-Institut schreibt dazu, dass die Reaktion innerhalb von "einigen Tagen" von allein verschwindet. Aus medizinischer Sicht muss sie demnach nicht behandelt werden.

Wichtig: Wenn die Schmerzen übermäßig stark sind oder länger als ein paar Tage anhalten, sollten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt halten.

Um die Armschmerzen zu lindern, können folgende Tipps helfen:

  • Während der Impfung empfiehlt es sich, den Arm locker hängen zu lassen und nicht anzuspannen.
  • Halten Sie den Oberarm nach der Impfung ruhig und belasten Sie ihn nicht. Auch auf sportliche Aktivitäten sollten Sie verzichten.
  • Besonders wenn Schmerzen in Kombination mit einer Schwellung und Rötung rund um die Einstichstelle einhergehen, ist es ratsam die Stelle zu kühlen. Nutzen Sie dafür kalte Kompressen oder halten Sie den Arm für wenige Sekunden unter kaltes Wasser.

Was bringen Schmerzmittel bei Impfreaktionen?

Medikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol können ebenfalls helfen, da diese entzündungshemmend wirken und Schmerzen lindern. Sie sollten aber nur in Absprache mit dem Hausarzt eingenommen werden.

Denn laut Robert Koch-Institut (RKI) gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch keine verlässlichen Aussagen darüber, ob Schmerzmittel einen Einfluss auf die Wirksamkeit der Corona-Schutzimpfungen haben. Experten raten deshalb dazu, mindestens sechs Stunden zu warten und solche Medikamente nur dann anzuwenden, wenn tatsächlich starke Beschwerden wie Fieber oder Kopfschmerzen auftreten. Vorbeugend sollten Schmerzmittel nicht eingenommen werden.

Wichtiger Hinweis: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte von t-online können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.

Verwendete Quellen:

  • Robert Koch-Institut (RKI)
  • Paul-Ehrlich-Institut (PEI)
  • Ärzteblatt
  • BR: "Corona-Impfung: Was bringen Schmerzmittel bei Impfreaktionen?", 25.05.2021
  • Eigene Recherche