Wann öffnen die kitas in nrw wieder

10. Februar 2021 um 21:51 Uhr

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer. Foto: dpa/Marcel Kusch

Düsseldorf Seit Mitte Dezember sind die Schüler in NRW im Distanzunterricht. Jetzt sollen in NRW die ersten Schüler ab dem 22. Februar zurückkehren. Zuletzt waren die Rufe nach einer möglichst raschen Öffnung der Schulen lauter geworden.

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In Nordrhein-Westfalen ist die schrittweise Wiedereröffnung der Schulen ab dem 22. Februar geplant. Das sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Mittwoch nach den Bund-Länder-Beratungen zur Corona-Krise. NRW werde sich mit Hessen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz abstimmen. „Unser Versprechen ‚Schulen und Kita zuerst’ konnte heute eingelöst werden“, sagte Laschet weiter. Bei einer 7-Tage-Inzidenz unter 50 werde NRW dann zum Präsenzunterricht übergehen.

Bei ihren Beratungen über die Corona-Maßnahmen hatten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Länderregierungsschefs in einer Videokonferenz vereinbart, dass es für die Öffnung der Schulen nach der weitgehenden Schließung im Corona-Lockdown keine einheitliche Regelung geben soll. Vielmehr sollen die Länder darüber im Rahmen ihrer Kultushoheit selbst entscheiden.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hätte sich nach eigener Aussage eine Öffnung von Schulen und Kitas um den 1. März herum gewünscht. Sie habe bestimmte eigene Vorstellungen gehabt, sagte Merkel, aber im Föderalismus gebe es tief verankerte Länderzuständigkeiten und dazu gehörten Schulen und Kitas. „Und da ist es ganz einfach nicht möglich, dass ich als Bundeskanzlerin mich so durchsetzen kann, als hätte ich da ein Vetorecht“, sagte Merkel nach den Beratungen. Deshalb habe man gesagt, die Kultushoheit zähle und die Länder würden das in eigener Verantwortung entscheiden.

In Nordrhein-Westfalen wird seit Mitte Dezember in allen Schulen zur Eindämmung der Corona-Infektionen Distanzunterricht erteilt. Bundesweit sind die meisten Kitas und Schulen seitdem geschlossen oder in stark eingeschränktem Betrieb. Für Abschlussklassen gibt es Ausnahmen, und für Kita-Kinder und Grundschüler Betreuungsangebote, wenn Eltern keine anderen Möglichkeiten haben. Die Länder handhaben das unterschiedlich streng. So findet in Niedersachsen seit Januar an Grundschulen auch bereits in eingeschränkter Form Unterricht statt. Sachsen hatte bereits am Dienstag beschlossen, in der kommenden Woche den Grundschul- und Kita-Betrieb wieder aufzunehmen.

(mba/dpa)

16. Februar 2021 um 15:24 Uhr

Düsseldorf: Joachim Stamp (FDP), stellvertretender Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen und Minister für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration, spricht bei einer Pressekonferenz in der Staatskanzlei. Foto: dpa/Marcel Kusch

Düsseldorf Schon ab Montag dürfen wieder alle Kinder in NRW in die Kitas kommen - doch es gibt weiter eine Art Notbetrieb. Und eine klare Ansage zum Thema Schnupfen.

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Ab dem 22. Februar können alle Kinder in Nordrhein-Westfalen wieder in die Kitas und die Tagespflege kommen. Das kündigte NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) am Dienstag in Düsseldorf an. Allerdings bleibt es zunächst bei einem landesweit pauschal um zehn Wochenstunden gekürzten Betreuungsangebot und bei festen Gruppen.

Corona in NRW: Noch kein Kita-Regelbetrieb - ab 8. März aber möglich

Einen Regelbetrieb könne es noch nicht geben, sagte Stamp.Wenn die Neuinfektionszahlen weiter sinken, dürften Kita-Leitungen und Träger voraussichtlich ab dem 8. März selbst entscheiden, ob sie die Kinder wieder im vollen Umfang betreuen. Wo das für den Infektionsschutz vor Ort weiter nötig sei, dürften Einrichtungen den Betreuungsumfang dann weiterhin um maximal zehn Wochenstunden kürzen.

Kitas in NRW: Wann könnte der Normalbetrieb kommen?

Diese Regelung soll zunächst bis Ostern gelten. Normalen Regelbetrieb könne es erst wieder geben, wenn ausreichend Corona-Selbsttests für jedermann zur Verfügung stünden, die Beschäftigten geimpft und die Neuinfektionszahlen ganz niedrig seien, erklärte Stamp.In den vergangenen Wochen waren zwar die Kitas in NRW geöffnet. Der Minister hatte aber einen Appell an die Eltern gerichtet, ihre Kinder möglichst zu Hause betreuen. Diese Regelung gilt noch bis zum Sonntag.«Sollte es wider Erwarten zu einem sprunghaften Anstieg kommen, werden wir Kitas auch regional oder landesweit komplett schließen», schreibt Stamp in einem Brief an die Kita-Beschäftigten. «In einem solchen Notfall würde es dann tatsächlich auch nur eine ganz eng begrenzte Notbetreuung geben.»

Corona in NRW: Mit Schnupfen nicht in die Kita

Nordrhein-Westfalens Familienminister Joachim Stamp (FDP) hat eindringlich an die Eltern appelliert, kranke Kinder nicht in die Kitas zu schicken. „Kranke Kinder dürfen nicht in die Tagesbetreuung gebracht werden“, mahnte Stamp am Dienstag in Düsseldorf. Die meisten Eltern hielten sich daran. Es gebe allerdings auch immer wieder Diskussionen mit Kita-Leitungen. „Das muss aufhören“, sagte er. „Wenn die Leitung sagt, das Kind kann in dem Zustand nicht in die Kita, dann muss es dabei bleiben“, unterstrich er. „Wer einen Erkältungsschnupfen hat, gehört in diesen Tagen nicht in die Kita.“

Mehr als 500 Corona-Infektionen bei Kita-Personal in NRW

Bei Beschäftigten in den nordrhein-westfälischen Kindertageseinrichtungen wurden seit Anfang des Jahres knapp 590 Corona-Infektionen festgestellt. Im Januar seien es 402 Infektionen gewesen, und im Februar seien bislang 187 Infektionen diagnostiziert worden. Insgesamt gibt es in den Kitas und in der Tagespflege laut Familienministerium rund 168 000 Beschäftigte. Durch eine falsche Interpretation von Krankenkassenzahlen sei der Eindruck entstanden, das Infektionsrisiko sei in Kitas besonders hoch, schrieb Stamp in einem Brief an Eltern. Das stimme aber so nicht. Bei den Zahlen der Krankenkassen sei es nicht allein um Covid-Fälle gegangen, sondern es seien alle Krankmeldungen etwa wegen Husten, Schnupfen oder Fieber eingeflossen, bei denen sich das Kita-Personal «in vorbildlicher Weise aus Vorsicht» beim Arzt gemeldet habe.