Eine kleine Küche zu planen ist mitunter anspruchsvoller, als eine große Küche, in der das Raumangebot nur eine untergeordnete Rolle spielt. Jeder Zentimeter muss durchdacht, jedes Detail exakt ausgemessen werden. Kurzum: Je beengter die Verhältnisse, desto wichtiger die perfekte Planung, um das Optimale aus dem vorhandenen Raum heraus zu holen. Ein Blick in die Küchenwelt der Tiny Houses zeigt, dass es wahre Spezialisten gibt, wenn es um reduzierten Platzbedarf geht. Show
Tipp 1: Sorgfältige Planung spart Zeit und GeldJeder, der am liebsten sofort zu Säge und Hammer greifen möchte, sollte sich zügeln. Ist wenig Platz vorhanden, ist die Vorbereitung umso wichtiger. Es ist unbedingt empfehlenswert, einen Küchenplaner in Anspruch zu nehmen, der millimetergenau arbeitet, so wie es bei Plana der Fall ist. Ist eine Küche optimal geplant, spart das nicht nur beim Einbau Zeit und Geld, sondern auch bei der späteren Nutzung im Alltag. Deshalb sollten bei der Planung die Küchenzonen Berücksichtigung finden und sinnvoll miteinander kombiniert werden. Die 5 Küchenzonen sind:
Bei der Planung gibt es einige feststehende Fakten zu berücksichtigen. Diese sind Tür- und Fensteröffnungen sowie Strom- und Wasseranschlüsse. Außerdem spielt das eigene Budget eine entscheidende Rolle. Das sollte von Beginn an realistisch eingeplant werden. Die gute Nachricht ist, dass die Kosten im Verhältnis zur Größe einer Küche sinken, allerdings werden kleine Küchen oft in die Höhe gebaut, so dass es unterm Strich nicht alleine um die Fläche, sondern um das Volumen geht, das die Küche einnimmt. So ist zum Beispiel eine Standard-Küchenzeile von 4 Metern Breite günstiger zu haben, als eine 3-Meter-Zeile mit verwinkelt angeordneten Schränken und Stauraum bis unter die Decke. Hinzu kommt die technische Ausstattung. Die verteuert eine Küche um einen erheblichen Teil. Wer mit der Planung alleine nicht zurechtkommt, sollte sich einen Profi dazu nehmen, dem die Besonderheiten einer Küchenplanung vertraut sind. Denn geschehen Fehler in der Planung, lassen sich diese später beim Einbau oft nicht mehr revidieren. Die Probleme sind dann vorhanden und sorgen langfristig für Ärger oder zumindest für umständliches Arbeiten. Beispiele:
Tipp 2: Bis unter die Decke ausnutzenWie eingangs erwähnt: Ist die Grundfläche klein, spielt die Raumhöhe eine große Rolle. In kleinen Küchen sollte das Platzangebot bis unter die Decke ausgenutzt werden.
Tipp 3: Küchenzeile vor Zwischenwand stellenLässt es das Platzangebot zu, kann die Küchenzeile vor eine extra Zwischenwand in Trockenbauweise gestellt werden. Diese Zwischenwand erzeugt einen schmalen Raum, ähnlich wie ein begehbarer Kleiderschrank. Selbst, wenn die Zwischenwand nur 50 – 70 cm von der Hauptwand entfernt steht, ergibt das eine Abstellkammer für Müll, Getränke, Putzmittel und Staubsauger. Tipp 4: Ergonomisch planenIn kleinen Küchen ergonomisch zu planen reduziert den Raum, den Nutzer in der Küche zum Agieren benötigen. Ein Backofen oder eine Spülmaschine in rückenschonender Höhe eingebaut macht das Bücken überflüssig und es kann im Stehen eingeräumt werden. Das reduziert den Aktionsradius. Oberschränke mit Faltlift-Türen nehmen im geöffneten Zustand deutlich weniger Platz ein. Tipp 5: Multifunktionale Möbel nutzenEin höhenverstellbarer Tisch, eine rollbare Theke oder Stühle, die eine Trittleiter beinhalten – multifunktionale Möbel sparen Platz und bieten bei Bedarf wertvollen Zusatznutzen.
Tipp 6: Design-Tricks für sich arbeiten lassenGlänzende Fronten sind nicht nur in modernen Küchen angesagt, sie haben für kleine Küchen einen ganz besonderen Vorteil: Kleine Küchen in Hochglanz lackiert wirken größer, dafür sorgt der spiegelnde Effekt. Auch Oberschränke mit mattierten oder klaren Glaseinsätzen lassen eine Küche größer wirken, weil das Auge ein Stückchen weiter blicken kann. Spiegelelemente und Edelstahlstreifen tragen ebenfalls zu diesem Ergebnis bei. Bei der Farb- und Materialwahl sorgen ein heller Wandanstrich und helle Holzoberflächen für optische Vergrößerung. In schmalen Räumen hat sich die Gestaltung von Boden und Wänden in der gleichen Farbe bewährt, um sie größer wirken zu lassen. Tipp 7: Küchenmöbel als Sitzbank nutzenVerbraucher, die gerne eine Wohnküche hätten, aber aus Mangel an Platz glauben, darauf verzichten zu müssen, können sich zumindest über eine bequeme Küchenbank freuen: Küchenschränke lassen sich nämlich durchaus auch als Sitzbank planen und so für mehr Funktionalität sorgen. Bewohner sitzen auf ihr und können gleichzeitig Utensilien darin verstauen. Tipp 8: Grifflose Küchen wirken weniger massivVerfügen Küchen über ebene Oberflächen, ragt also weder Knöpfe noch Griffe hervor, dann macht die Küchenzeile einen aufgeräumten Eindruck. Der Block erscheint wie aus einem Guss und ordnet sich räumlich unter. Kleine Küchen eignen sich dazu, farbintensive Oberflächen zu verwenden. Das sieht witzig aus und sorgt für eine positive Stimmung. Wer ein möglichst großzügiges Raumgefühl erreichen will, der setzt auf helle, dezente Farben. Tipp 9: Geplante Nutzung und typisches Nutzerverhalten berücksichtigenWird viel gekocht, braucht es Platz für die Zubereitung der Speisen. Das Mindestmaß für die Arbeitsfläche sollte 60 cm nicht unterschreiten. Ist dafür kein Platz, dann sollte zumindest der Esstisch genügend Fläche bieten. Eine Frage, die bei der Planung kleiner Küchen besonders wichtig ist, ist das Verhalten in der Küche. Beispielsweise stellt sich die Frage, ob benutztes Geschirr sofort weggespült oder erst in der Spüle gesammelt wird. Je nach typischem Nutzerverhalten ist eine Spülmaschine eine sinnvolle Investition, denn sie erleichtert nicht nur die Küchenarbeit, sondern sorgt schnell für einen aufgeräumten Eindruck in der kleinen Küche. Wer auf eine Spülmaschine verzichtet, sollte das Spülbecken und die Ablageflächen etwas großzügiger bemessen. Ansonsten wird sich langfristig keine Freude an der individuell geplanten Küche einstellen, sondern der Ärger überwiegen. Tipp 10: Technik-CheckBei der Küchenplanung sollten die zu nutzenden Küchengeräte mit einbezogen werden. Welche Küchengeräte sind unverzichtbar?
Je mehr Technik in der Küche untergebracht werden muss, desto größer ist der Platzbedarf. Bei der Küchenplanung sollte deshalb der individuelle Anspruch unbedingt Berücksichtigung finden – im Zweifel bleibt nichts anderes übrig, als einzelne Geräte auszurangieren. Die Alternative ist die Anschaffung multifunktionaler Geräte, die mehrere Küchengeräte in einem vereinen und im Vergleich zu den Einzelgeräten weniger Raum beanspruchen. Tipp 11: Kleine weiße Ware nutzenWeiße Ware, damit sind große Elektrogeräte wie Spülmaschine, Waschmaschine, Trockner und Kühlschrank gemeint, gibt es in den Standardmaßen und im Mini-Format. Die namhaften Hersteller haben sich auf dieses wachsende Geschäftsfeld eingeschossen und bieten inzwischen auch kleine Geräte mit hohem Komfort an. Sie sparen Platz und bieten gute Leistungsdaten. Ein relevantes Kaufkriterium für Neuware sollte außerdem der Energieverbrauch sein, ablesbar am EU-Energielabel auf dem Gerät. Das altbekannte Label soll allerdings einem neuen Energie-Label Platz machen. Bis es soweit ist, müssen noch einige Hürden genommen werden. Mit der Neueinführung ist voraussichtlich im Jahr 2019 zu rechnen. Tipp 12: Backofen und Herd trennenDas Kochfeld getrennt vom Backofen zu platzieren, ist ein Trick von Bewohnern mit besonders kleinen Küchen. Die Vorteile dieser smarten Lösung sind diese:
Ein weiterer Vorteil der Trennung von Kochfeld und Backofen ist, dass die Küchenplanung generell flexibler wird. Jedes Detail gut durchdenken: Planung ist allesKleine Küchen lassen sich komfortabel ausstatten, bieten mit ein paar Tricks ausreichend Arbeitsfläche und viel Stauraum, vorausgesetzt, sie werden detailliert und akribisch geplant. Jeder Zentimeter zählt. Das beste Ergebnis lässt sich erzielen, wenn ein exaktes Aufmaß erstellt und die Planung in einem Küchenplaner vorgenommen wird. Das zeitliche Engagement im Vorfeld lohnt sich. Nutzer profitieren am Ende von einer perfekten kleinen Küche, die alles bietet, was der Nutzer braucht. Bildnachweis:©Shutterstock-Titelbild: Yury Stroykin -#01: solepsizm #02: Anna Baburkina #03: Simone van den Berg #04: _Richmann21 |