In wie vielen tagen ist der erste advent

Vier Kerzen: Sie gehören für viele zur Adventszeit. (Quelle: imago images)

Wie lang ist die Adventszeit? Diese Frage wurde im Mittelalter intensiv diskutiert. Bis im damaligen Kloster Limburg eine weitreichende Entscheidung getroffen wurde.

In den Adventswochen stimmen sich die Menschen auf das Weihnachtsfest ein. Es ist die Zeit der Weihnachtsmärkte, mit Lichterketten geschmückte Einkaufsstraßen locken zum Kauf von Geschenken. Ursprünglich hatte der Advent aber den Charakter einer Buß- und Fastenzeit.

Wann ist der 1., 2., 3. und 4. Advent 2021?

Die Adventszeit ist unterschiedlich lang und kann zwischen 22 und 28 Tagen variieren, da der Beginn der Adventszeit nicht in jedem Jahr auf das gleiche Datum fällt. Das hängt damit zusammen, dass Weihnachten nicht immer am gleichen Wochentag ist.

Adventskranz: zehn kreative Anregungen für den Adventskranz

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Adventskranz mit grünen Kerzen: Der klassische Adventskranz weicht immer öfter modernen Varianten ohne Tanne und in neuen Farben. Auch grün, blau, rosa oder gelb spielen neuerdings eine Rolle bei der Weihnachtsdekoration. (Quelle: egal/Getty Images)

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Adventskranz mit Kerzen in der Mitte: Auch klassische Adventskränze sind noch beliebt, werden aber häufig individuell angepasst. (Quelle: Stockphoto24/Getty Images)

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Vier weihnachtliche Teelichter: Ein Kranz muss nicht immer sein – Sie können auch Kerzen nebeneinander aufstellen. Eine einfache und trotzdem schicke Methode ist, die Adventskerzen selbst zu dekorieren. Doch Vorsicht: Wird die Dekoration direkt an den Kerzen befestigt, droht sie in Flammen aufzugehen, sobald die Kerzen etwas abgebrannt sind. Daher sollten die Kerzen nie unbeaufsichtigt angezündet werden. Noch besser sind natürlich Teelichter. (Quelle: Ondrooo/Getty Images)

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Adventskerzen in weihnachtlicher Dekoration: Mittlerweile gibt es unzählige Gestaltungsmöglichkeiten für Adventskerzen, die nicht kranzförmig aufgestellt werden. Das Gute: Die Dekoration um die Kerzen herum können Sie austauschen und so aus einem "Adventskranz" ganz leicht Frühlingsdeko machen. (Quelle: Santje09/Getty Images)

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Goldfarbener Adventskranz ohne Kerzen: Es wird auch immer moderner, Adventskränze in ausgefallenen Farben und Formen an die Wand oder an Eingangstüren zu hängen und gar keine Kerzen mehr zu zünden. (Quelle: saiva/Getty Images)

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Adventskranz aus Nüssen: Wer es lieber natürlich mag, greift zu verschiedenen Nüssen und Tannenzapfen zur Dekoration. Die silbernen und roten Perlen verleihen dem rustikalen Look einen edlen Touch. (Quelle: OlegShishkunov/Getty Images)

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Reindeer against wooden background (Quelle: Santje09/Getty Images)

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Adventskranz mit Kugeln und einer Kerze: Warum vier Kerzen nehmen, wenn es auch eine schöne große tut? Dekoriert mit Weihnachtskugeln und Schneespray verbreitet dieser All-White-Look ein warmes, weihnachtliches Flair in Ihrem Zuhause. (Quelle: Panthermedia/imago images)

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Adventskerzen in nummerierten Kerzenständern: Moderne Adventskränze sind minimalistisch. Simpel, aber schick ist diese Kombination aus Holzkerzenständern und roten Kerzen. Ein wenig Schneespray dazu – und fertig ist der moderne Adventsschmuck, der in jede Wohnungseinrichtung passt. (Quelle: Grafner/Getty Images)

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Goldener Teller mit Kerzen und Tannenzweigen: Für diejenigen, die es glänzend mögen, kommt die Kombination aus Gold und Tanne in Frage. Minimalistisch und schick zugleich ist ein weihnachtlicher Deko-Teller perfekt für die Inszenierung von Adventskerzen. (Quelle: LianeM/Getty Images)

So berechnet sich der Termin: Die Adventszeit hat vier Sonntage und beginnt immer am vierten Sonntag vor dem 25. Dezember, den die Kirche schon im vierten Jahrhundert als Datum der Geburt Jesu Christi festgesetzt hat. Fällt Heiligabend aber auf einen Sonntag, ist er damit gleichzeitig der vierte Advent. In diesem Jahr beginnt die Adventszeit beispielsweise am 28. November. Alle weiteren Termine der nächsten Jahre können Sie der Tabelle entnehmen.


202120222023
1. Advent28. November27. November3. Dezember
2. Advent5. Dezember4. Dezember10. Dezember
3. Advent12. Dezember11. Dezember17. Dezember
4. Advent19. Dezember18. Dezember24. Dezember

Am Sonntag, den 26. November 1038, machte Kaiser Konrad II. auf dem Weg von Burgund nach Goslar Halt in Straßburg. Er besuchte dort den Bischof, seinen Onkel Wilhelm. Der hatte eigentlich geplant, mit der Ankunft des Kaisers auch die Ankunft des Herrn und den 1. Advent zu feiern. Doch es kam anders. "Der Kaiser und seine Umgebung waren damit nicht einverstanden", schreibt der Historiker Herwig Wolfram in seinem Buch "Konrad II.". Noch heute bestimmt dieses Ereignis, wann der Advent beginnt.

Hätten Konrad und Wilhelm den 1. Advent bereits am 26. November gefeiert, hätte es insgesamt fünf Adventssonntage gegeben – einen mehr als von Papst Gregor dem Großen gut 400 Jahre zuvor vorgegeben. Bis zum kaiserlichen Besuch bei Bischof Wilhelm stand nur die Zahl der Adventssonntage fest, zum Datum war nichts gesagt. Das sorgte für Diskussionen über die Länge der Adventszeit, in der sich die Christen auf das Fest der Geburt Jesu vorbereiten.

Eine Woche nach seiner Ankunft zog Kaiser Konrad II. einen Schlussstrich unter den sogenannten Adventsstreit. Am 3. Dezember feierte er zusammen mit seiner Frau Gisela und mehreren Bischöfen im Kloster Limburg bei Bad Dürkheim in der heutigen Pfalz den ersten Advent. Zugleich ließ Konrad die Datumsspanne regeln. Es wurde festgelegt, dass der erste der vier Adventssonntage immer zwischen dem 27. November und dem 3. Dezember liegen muss.

Diese Regelung unterstützte später auch das Konzil von Trient (1545-1563) und schrieb eine vierwöchige Adventszeit vor, beginnend mit dem vierten Sonntag vor dem ersten Weihnachtstag.

Advent: Bedeutung im Kirchenjahr

Advent – vom lateinischen "adventus" für Ankunft – ist für Christen das Warten auf die Ankunft Jesu. Mit dem 1. Advent beginnt das Kirchenjahr. Jeder der vier Sonntage vor Weihnachten hat seine eigene Bedeutung:

  • 1. Advent: Er steht für das Kommen des Herrn. In der evangelischen Kirche erinnert er insbesondere an den Einzug Jesu in Jerusalem.
  • 2. Advent: Er dient der Vorbereitung auf die Wiederkunft Christi.
  • 3. Advent: Er erinnert an Johannes den Täufer.
  • 4. Advent: Hier steht insbesondere in der katholischen Kirche Maria, die Mutter Gottes, im Mittelpunkt.

Bräuche in der Adventszeit

Adventskranz

Der Adventskranz geht auf eine Erfindung des evangelischen Pfarrers Johann Hinrich Wichern aus dem Jahr 1839 zurück. Da die Waisenkinder, um die er sich kümmerte, immer fragten, wann denn endlich Weihnachten sei, baute er aus einem alten Wagen einen Holzkranz mit 20 kleinen roten und 4 großen weißen Kerzen als Kalender.

An jedem Tag in der Adventszeit wurde eine weitere Kerze angezündet, an den Sonntagen eine der großen Kerzen, sodass die Kinder die Tage bis Weihnachten abzählen konnten. Die großen Kränze erwiesen sich für den täglichen Gebrauch im privaten Bereich jedoch als zu unhandlich. Besser setzte sich die Idee durch, mit vier Kerzen die Adventssonntage zu symbolisieren. Seit etwa 1860 wird der Adventskranz aus Tannengrün gefertigt.

Adventskalender

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Befüllt mit Schokolade oder anderen Kleinigkeiten: Der Adventskalender ist in der Weihnachtszeit nicht mehr wegzudenken. (Quelle: Westend61/imago images)

Info: Dieser nur dreieinhalb Wochen umfassende Kalender trat von Deutschland aus nach dem Zweiten Weltkrieg seinen Siegeszug um die Welt an. Er wurde in seinen vielfachen Ausführungen zu einem umsatzstarken Handelsartikel. Meist verbirgt sich dahinter Schokolade.

Die zahlreichen Leckereien im Advent sind aber vergleichsweise neu. In sehr frühen Zeiten fasteten die Gläubigen im Advent sogar: Eine kirchliche Verfügung aus dem fünften Jahrhundert sah nach dem Vorbild der österlichen Enthaltsamkeit vor Weihnachten eine Fastenzeit vor, die schon am Martinstag am 11. November beginnen sollte. Sie setzte sich in der Bevölkerung jedoch nicht durch.

Räuchermännchen als Dekoration

Zunächst waren Räuchermännchen schlicht Abdeckungen für Räucherkerzen und -kegel und dienten dem komfortablen Abbrennen des Weihrauchs. Sie wurden 1830 erstmals erwähnt. Ursprünglich hatte man beliebte Figuren des Lebens dargestellt, zum Beispiel verschiedene Berufe des Volkes. Dann entwickelten die Handwerker auch Figuren für Weihnachten.

Schwibbogen

Der Schwibbogen kommt aus dem Erzgebirge. Er zeigt den Alltag der Familien sowie die Sehnsucht der Bergleute nach Licht. Einige Varianten stellten auch christliche Motive aus der Weihnachtsgeschichte dar. Auf den ältesten erhaltenen Schwibbogen aus dem 18. Jahrhundert findet sich die Darstellung des Sündenfalls und die Vertreibung Adams und Evas aus dem Garten Eden. Seit Mitte des letzten Jahrhunderts werden Schwibbogen zur Advents- und Weihnachtszeit in die Fenster gestellt.

Verwendete Quellen:

  • Eigene Recherche 
  • Nachrichtenagentur dpa