Wo gibt es impfstoff gegen gürtelrose

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Neben der Corona-Impfstoff-Forschung haben Pfizer und Biontech offenbar noch Kapazitäten. Das Mainzer Pharmaunternehmen und sein US-Partner wollen einen neuen Impfstoff auf mRNA-Basis gegen Gürtelrose entwickeln. Die klinischen Studien sollen in der zweiten Hälfte dieses Jahres beginnen. 

Gürtelrose oder Herpes Zoster wird durch das Varizella-zoster-Virus verursacht. Meist kommt es im Kindesalter zunächst zu Windpocken. Nach dem Abklingen bleibt das Virus aber lebenslang in den Nervenzellen und kann zu einem späteren Zeitpunkt eine Gürtelrose verursachen. Typisch dafür ist ein brennender Schmerz und eine zumeist halbseitige, bandartige Ausbreitung von Bläschen auf der Haut. Nach dem Abheilen des Ausschlags kann ein Nervenschmerz in seltenen Fällen noch lange danach anhalten.

Wo gibt es impfstoff gegen gürtelrose

Wo gibt es impfstoff gegen gürtelrose

Wo gibt es impfstoff gegen gürtelrose

In Deutschland erkranken nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) jährlich rund 300.000 Menschen an einer Gürtelrose, rund 5 Prozent davon schwer. Es gibt seit Dezember 2018 in Deutschland eine Standardimpfung mit einem inaktivierten Impfstoff (Shingrix®) in zwei Dosen gegen Herpes Zoster. Das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer wollen, wie beide Unternehmen am gestrigen Mittwoch mitteilten, jetzt gemeinsam einen weiteren Impfstoff gegen Gürtelrose entwickeln. Es soll die erste derartige Vakzine auf Basis von mRNA-Technologie werden, die auch bereits bei dem Corona-Impfstoff angewendet wurde. Die klinischen Studien sollen in der zweiten Hälfte dieses Jahres beginnen. 

Wie beim im Dezember 2021 zugelassenen Corona-Impfstoff von Novavax, handelt es sich bei Shingrix® bislang um einen Subunit-Impfstoff auf Proteinbasis. Und genauso wie dort ist ein Adjuvans auf Saponinbasis enthalten. 

Im Gegensatz zum früher alleinig verfügbaren Herpes-zoster-Lebendimpfstoff Zostavax® handelt es sich bei Shingrix® nicht um einen attenuierten Lebendimpfstoff, sondern um einen sogenannten Subunit-Impfstoff. Die Immunreaktion wird in diesem Fall durch ein rekombinantes Oberflächenantigen des Varizella-Zoster-Virus hervorgerufen, das Glykoprotein E. Zur Verstärkung der Immunantwort ist zudem das Adjuvans AS01B enthalten. Dieses besteht aus Monophosphoryl-lipid A und QS-21 (Quillaja saponaria Molina), einem oberflächenaktiven Stoff aus dem südamerikanischen Seifenrindenbaum, der die CD4 T-Zell- und die humorale Immunantwort auf die Impfung verstärkt. (jb)

Bei der neuen Vakzine von Pfizer und Biontech sollen nach Unternehmensangaben eine von Pfizer entwickelte Antigen-Technologie und das mRNA-Verfahren von Biontech genutzt werden. Die Entwicklungskosten wollen sich die beiden Unternehmen ebenso teilen wie die Bruttogewinne aus künftigen Produktverkäufen.

„Mit dieser Zusammenarbeit möchten beide Unternehmen ihr Know-how und ihre Ressourcen nutzen, um einen neuen mRNA-basierten Impfstoff gegen Gürtelrose zu entwickeln“, sagte Biontech-Vorstandschef und Mitgründer Ugur Sahin. Ziel sei es, einen mRNA-Impfstoff „mit einem vorteilhaften Risikoprofil und hoher Wirksamkeit“ zu entwickeln. Ähnlich wie bei dem Corona-Impfstoff erhält Pfizer das Recht, den potenziellen Impfstoff weltweit zu vermarkten, mit Ausnahme von Deutschland und der Türkei, wo Biontech ebenso wie in einigen noch nicht näher genannten Entwicklungsländern die Vermarktungsrechte besitzen wird.

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Die Gürtelrose-Impfung kann sowohl vor dem Hautausschlag als auch vor den begleitenden Nervenschmerzen schützen. Für wen eine Impfung gegen Gürtelrose sinnvoll ist und welche Nebenwirkungen sie haben kann, lesen Sie hier!

Artikelübersicht

Gürtelrose-Impfung

Die Experten der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts empfehlen die Gürtelrose-Impfung allen älteren Menschen. Sie kann vor einer Gürtelrose (Herpes zoster) an der Haut schützen. Außerdem kann die Gürtelrose-Impfung der begleitenden Nervenentzündung vorbeugen. Diese äußert sich durch starke Schmerzen im betroffenen Hautareal. Die Schmerzen können auch noch Wochen und Monate nach Abklingen der Hautveränderungen anhalten (Postzoster-Neuralgie). Im Körper schlummernde Windpocken-Viren lösen den schmerzhaften Hautausschlag einer Gürtelrose hervor.

Der Gürtelrose-Impfstoff

Für die Gürtelrose-Impfung (Herpes-zoster-Impfung) empfiehlt die STIKO einen Totimpfstoff. Er enthält einen bestimmten Bestandteil des Gürtelrose-Erregers (= Windpocken-Erreger, Varizella-zoster-Viren), der das Immunsystem zur Bildung spezifischer Antikörper anregt.

Prinzipiell ist auch ein Lebendimpfstoff gegen Gürtelrose aus ganzen, noch vermehrungsfähigen, aber abgeschwächten Erregern verfügbar. Dieser wirkt aber weniger gut und weniger lange als der Totimpfstoff. Außerdem eignet er sich nicht für Menschen mit geschwächtem Immunsystem, die eine der Zielgruppen der Gürtelrose-Impfung sind - im Gegensatz zum Totimpfstoff.

Die Gürtelrose-Impfung ist nicht zum Schutz vor einer Windpocken-Erstinfektion zugelassen. Dagegen gibt es eine eigene Windpocken-Impfung.

Wo gibt es impfstoff gegen gürtelrose

Ein streifenförmiger Hautausschlag an Rücken und/oder Brust ist typisch für Gürtelrose. Doch nicht genug: Mit den lästigen Bläschen gehen starke Schmerzen einher. Verursacht wird die Erkrankung durch das Varizella-Zoster-Virus aus der Familie der Herpesviren. Lesen Sie hier, wer gefährdet ist, wie Sie Gürtelrose erkennen und was Sie dagegen tun können.

  • Wo gibt es impfstoff gegen gürtelrose

    Beim ersten Kontakt mit dem Varizella-Zoster-Virus bekommt man nicht gleich Gürtelrose, sondern Windpocken. Das Problem: Nach Abklingen der Windpocken, sind die Punkte verschwunden das Virus aber nicht. Es bleibt lebenslang im Körper. Meist merkt man davon nichts, denn das Immunsystem hält den Erreger in Schach. Ruhig schlummert er in den Nervenknoten des Rückenmarks. Doch wenn die Abwehrkräfte schwächeln, ergreift das Virus seine Chance und breitet sich aus.

  • Wo gibt es impfstoff gegen gürtelrose

    95 Prozent der erwachsenen Österreicher hatte schon einmal Windpocken (Feuchtblattern) und tragen das Varizella-Zoster-Virus in sich. Bei etwa 30 Prozent bricht das Virus ein zweites Mal in Form von Gürtelrose aus – meist jedoch erst nach dem 50. Lebensjahr. Neben zunehmenden Alter gibt es weitere Faktoren, die Gürtelrose begünstigen – alles, was das Immunsystem schwächt. Neben AIDS, Krebs und Medikamenten können dies auch ein grippaler Infekt oder psychische Überlastung sein.

  • Wo gibt es impfstoff gegen gürtelrose

    Ja, wie Windpocken ist auch Gürtelrose ansteckend, jedoch nicht so stark. Bei Windpocken reicht ein Nieser, um die Viren zu übertragen. Bei Gürtelrose ist das anders: Hier werden die Viren nicht via Tröpfcheninfektion übertragen, sondern über den Inhalt der Bläschen. Wer erkrankt ist, sollte sich daher stets gut die Hände waschen. Gürtelrose selbst wird durch den Kontakt mit den Erregern nicht ausgelöst, sondern Windpocken – und das auch nur bei Erstkontakt.

  • Wo gibt es impfstoff gegen gürtelrose

    Es gibt eine Impfung gegen Gürtelrose. Sinnvoll ist sie für ältere und immungeschwächte Menschen, weil sie deutlich häufiger daran erkranken. Österreichs Nationales Impfgremium empfiehlt die Impfung daher allen Menschen ab 50 Jahren. Bei Menschen mit einer Immunschwäche oder einer Grunderkrankung kann die Impfung auf Empfehlung eines Arztes auch früher erfolgen. Die Gürtelrose-Impfung ist jedoch nicht zum Schutz vor einer Windpocken-Erstinfektion zugelassen. Dafür gibt es eine eigene Windpocken-Impfung.

  • Wo gibt es impfstoff gegen gürtelrose

    Der Name Gürtelrose spielt auf den oft streifenförmigen Hautauschlag ab. Diese Form entsteht, wenn die Viren vom Rückenmark entlang der Nervenfasern wandern und dort Entzündungen hervorrufen. Am häufigsten tritt der Ausschlag an Rücken und Brust auf. Er kann aber auch andere Körperstellen befallen. Es bilden sich flüssigkeitsgefüllten Bläschen, die sich nach einiger Zeit verbinden, platzen und langsam innerhalb von zwei bis drei Wochen wieder abheilen.

  • Wo gibt es impfstoff gegen gürtelrose

    Neben dem typischen Hautausschlag verursachen die entzündeten Nerven starke Schmerzen. Zu Beginn der Erkrankung ist oft nur ein Kribbeln zu spüren, welches nach einigen Tagen in starke Schmerzen übergeht. Die Schmerzen äußern sich durch ein Brennen oder Stechen, sind manchmal auch dumpf und treten anfallsartig auf.

  • Wo gibt es impfstoff gegen gürtelrose

    Die Schmerzen bei Gürtelrose sind meist so stark, dass entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen nicht helfen. Daher sind schwache Opioide wie Tramadol Mittel der Wahl. Ergänzend werden sogenannte Co-Analgetika verordnet, die die Linderung neuropathischer Schmerzen unterstützen. Im Kampf gegen die Viren selbst helfen sogenannte Virostatika: Sie verhindern die Vermehrung der Viren. Dadurch verkürzt sich der Krankheitsverlauf und Komplikationen treten seltener auf.

  • Wo gibt es impfstoff gegen gürtelrose

    Bei gesunden Personen heilt Gürtelrose meist binnen einiger Wochen wieder aus. Im Gegensatz dazu kann der Verlauf bei Menschen mit einem schwachen Abwehrsystem, kompliziert und sogar tödlich sein – beispielsweise bei Krebspatienten. Darüber hinaus kann die Krankheit bei älteren Patienten auch langfristige Folgen haben: 70 Prozent haben nach Abheilen der Symptome erneut mit Nervenschmerzen zu kämpfen, die ohne frühzeitige Behandlung chronisch werden können.

  • Wo gibt es impfstoff gegen gürtelrose

    Wenn sich die Gürtelrose am Kopf breit macht, ist besondere Vorsicht angeraten. Befallen die Viren das Auge kann es zu einer Binde- oder Hornhautentzündung kommen. Ferner können Erkrankungen wie Grüner Star oder eine Schädigung des Sehnervs damit einhergehen. Und auch das Ohr, beziehungsweise seine Nervenstrukturen, können von Gürtelrose betroffen sein. Hörsturz, Gleichgewichtsstörung oder Gesichtslähmungen zählen zu den möglichen Folgen.

  • Wo gibt es impfstoff gegen gürtelrose

    Bricht bei Schwangeren Gürtelrose aus, ist das für das ungeborene Kind zunächst ungefährlich – im Mutterleib ist es vor Ansteckung geschützt. Bei der Geburt besteht allerdings das Risiko einer Ansteckung und nachfolgenden schweren Erkrankung. Kritisch ist auch eine Windpockeninfektion der Mutter im ersten Drittel der Schwangerschaft. Da die Mutter noch keine Antikörper gebildet hat, infiziert sich auch das Kind. Missbildungen und Fehlgeburten können die Folge sein.

  • Wo gibt es impfstoff gegen gürtelrose

  • Damit die Gürtelrose-Impfung mit dem Totimpfstoff ihre volle Wirkung entfalten kann, sind zwei Impfdosen nötig. Der Arzt spritzt sie in der Regel in den Oberarmmuskel. Der Impfabstand zwischen der ersten und der zweiten Impfspritze beträgt mindestens zwei und maximal sechs Monate.

    Leiden Sie unter einem geschwächten Abwehrsystem, dann besprechen Sie am besten mit Ihrem behandelnden Arzt, wann der richtige Zeitpunkt für die zwei Gürtelrose-Impfungen ist. Das gilt besonders dann, wenn Ihre Immunschwäche durch eine medizinische Behandlung (wie Chemo- oder Kortisontherapie) bedingt ist.

    Zweite Gürtelrose-Impfung zu früh verabreicht?

    Manchmal wird die zweite Gürtelrose-Impfung versehentlich schon weniger als zwei Monate nach der ersten Impfdosis verabreicht. Dann ist kein Immunschutz gegeben. Um den gewünschten Impfschutz aufzubauen, wird nun die verfrühte zweite Gürtelrose-Impfung als erste Impfdosis gewertet. Frühestens zwei und spätestens sechs Monate danach folgt dann die nächste Impfung gegen Gürtelrose.

    Wo gibt es impfstoff gegen gürtelrose

    Zweite Gürtelrose-Impfung zu spät verabreicht?

    In manchen Fällen wird der zweite Impftermin versäumt und es verstreichen mehr als sechs Monate seit der ersten Impfung. Sollte Ihnen das passieren, müssen Sie die Impfserie nicht neu beginnen! Holen Sie stattdessen die zweite Gürtelrose-Impfung so schnell wie möglich nach. Bedenken Sie aber, dass Sie dann aufgrund des ungeplant großen Abstandes zwischen den beiden Impfdosen möglicherweise weniger gut und weniger lange vor Gürtelrose geschützt sind.

    Gürtelrose-Impfung: Auffrischung?

    Die Frage, ob und wann man die Gürtelrose-Impfung (Totimpfstoff) auffrischen sollte, lässt sich derzeit noch nicht eindeutig beantworten. Dafür sind noch weitere Langzeitbeobachtungen von Geimpften nötig. Einen Zeitpunkt für eine Gürtelrose-Auffrischimpfung gibt es also nicht.

    Bisherige Untersuchungen zeigen, dass die Schutzwirkung der Gürtelrose-Impfung (Totimpfung) nach vier Jahren nur leicht abgenommen hat. Weitere Studien deuten darauf hin, dass Geimpfte auch noch deutlich länger vor Gürtelrose geschützt sind.

    Wo gibt es impfstoff gegen gürtelrose

    Wo gibt es impfstoff gegen gürtelrose

    Sowohl einer Gürtelrose-Erkrankung als auch anhaltenden Nervenschmerzen (postherpetische Neuralgie, Postzosterschmerz) kann der empfohlene Gürtelrose-Totimpfstoff gut vorbeugen. Er ist für Menschen ab 50 Jahren zugelassen und kann in dieser Altersgruppe zu 92 Prozent vor Gürtelrose und zu 82 Prozent vor einer postherpetischen Neuralgie schützen.

    Mit steigendem Alter nimmt der Impfschutz leicht ab: So sind etwa Menschen, die zum Zeitpunkt der Impfung 70 Jahre oder älter waren, zu etwa 90 Prozent vor Gürtelrose geschützt.

    Die Gürtelrose-Impfung mit dem Totimpfstoff gilt als sicher. Die Studien, die zur Zulassung (Genehmigung) des Impfstoffes durchgeführt werden mussten, erbrachten keine Hinweise auf schwere Nebenwirkungen oder das Auftreten von Autoimmunerkrankungen infolge der Impfung.

    Etwa jeder zehnte Geimpfte entwickelt lokale Reaktionen an der Einstichstelle (Schmerzen, Rötung, Schwellung) und/oder allgemeine Beschwerden wie Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Fieber oder Müdigkeit. Manchmal schwellen auch die Lymphknoten an. Auch Gelenkschmerzen können auftreten.

    Diese Nebenwirkungen der Gürtelrose-Impfung zeigen, dass der Körper auf den Totimpfstoff reagiert. Sie klingen meist schon nach ein bis drei Tagen wieder ab.

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    Die Zielgruppen der Gürtelrose-Impfung und der Influenza-Impfung (Grippeimpfung) überschneiden sich teilweise: Für Senioren sind in der Regel beide Impfungen ratsam. Diese können auch gleichzeitig verabreicht werden - vorausgesetzt, für die Grippe-Impfung wird ein Totimpfstoff (inaktivierter Impfstoff) ohne sogenannte Wirkverstärker (Adjuvantien) verwendet.

    Ob - abgesehen von der Grippe-Impfung ohne Wirkverstärker - auch andere Impfungen zugleich mit der Impfung gegen Gürtelrose gespritzt werden können, weiß man bislang nicht.

    Gürtelrose-Impfung nach Erkrankung

    Zwar erkranken die meisten Menschen nur einmal an Herpes zoster, einige aber auch mehrmals. Das bedeutet: Auch wenn Sie schon einmal die Gürtelrose hatten, kann die Impfung gegen Gürtelrose noch sinnvoll sein. Sie verringert dann das Risiko, dass Sie erneut die schmerzhafte Nervenentzündung (eventuell mit Komplikationen) entwickeln. Ärzte verabreichen die Impfung, sobald die Erkrankung vorüber ist und die akuten Symptome abgeklungen sind.

    Die Impfung eignet sich nicht zur Behandlung der Gürtelrose oder ihrer Spätfolgen (wie postherpetische Neuralgie)!

    Impfung ohne bekannte Windpocken-Erkrankung?

    Manche Menschen wissen nicht, ob sie schon einmal die Windpocken hatten und deshalb an Gürtelrose erkranken können. Allerdings sind Windpocken-Viren hoch ansteckend. Daher geht man davon aus, dass fast alle in Deutschland aufgewachsenen Menschen ab 50 Jahren irgendwann die Windpocken hatten und den Erreger somit schlummernd in sich tragen. Die Gürtelrose-Impfung macht also auch Sinn, wenn Sie sich bezüglich einer früheren Windpocken-Erkrankung unsicher sind.

    Nur in bestimmten Fällen stellen Mediziner vor der Impfung mittels eines Bluttests sicher, dass jemand die Windpocken schon hatte (erkennbar an spezifischen Antikörpern im Blut). Das gilt vor einer geplanten Therapie, die das Immunsystem unterdrückt (immunsuppressive Therapie) wie vor einer Organtransplantation. Ergibt der Bluttest, dass der Betreffende noch nicht die Windpocken hatte, ist hier statt der Gürtelrose-Impfung die Impfung gegen Windpocken ratsam.

    Totimpfung nach Lebendimpfung?

    Einige ältere Menschen haben schon einmal den Lebendimpfstoff gegen Gürtelrose - mit seiner eingeschränkten Wirksamkeit und Wirkdauer - erhalten. Diese können ohne weiteres noch den Gürtelrose-Totimpfstoff bekommen. Der Abstand zwischen der Lebend- und Totimpfung gegen Gürtelrose sollte aber mindestens zwei Monate betragen.

    Die Gürtelrose-Impfung ist eine Kassenleistung: Die Kosten für die Totimpfung werden von den gesetzlichen Krankenkassen bei jenen Menschen übernommen, denen die STIKO die Impfung empfiehlt - also bei allen Senioren ab 60 Jahren sowie bei Senioren ab 50 Jahren, wenn sie aufgrund einer Immunschwäche oder Grunderkrankung besonders gefährdet sind. Auch die meisten privaten Krankenversicherungen bezahlen die Gürtelrose-Impfung.

    Impfempfehlung und Kostenübernahme gelten nur für den Totimpfstoff, nicht aber für den Lebendimpfstoff gegen Gürtelrose!

    Manchmal werden Impfstoffe knapp. Das kann auch die Gürtelrose-Impfung betreffen, beispielsweise in Krisenzeiten: Der Impfstoff kann dann nicht mehr ausreichend hergestellt und geliefert werden. Was Ärzte tun, wenn diese Lieferengpässe bei der Gürtelrose-Impfung auftreten, lesen Sie in unserem Artikel Impfstoffknappheit.

    Wissenschaftliche Standards:

    Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

    ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen.

    • Bundesamt für Gesundheit (BAG) und Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF): Evaluation der Impfung gegen Herpes zoster gemäss den Analysekriterien für nationale Impfempfehlungen in der Schweiz, Dezember 2015
    • Bundesamt für Gesundheit (BAG): Windpocken & Gürtelrose, unter: www.bag.admin.ch (Abrufdatum: 18.08.2021)
    • Bundesministerium Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK): Impfplan Österreich 2021, unter: www.sozialministerium.at (Abrufdatum: 18.08.2021)
    • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): "Gürtelrose-Impfung bei Erwachsenen"; unter: www.impfen-info.de (Abruf: 07.05.2020)
    • Fachinformationen zu Gürtelrose-Impfstoffen, unter: www.fachinfo.de (Abrufdatum: 18.08.2021)
    • Robert Koch-Institut (RKI): "Gürtelrose (Herpes zoster): Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Erkrankung und Impfung"; unter: www.rki.de (Abruf: 07.05.2020)
    • Swissmedic, die Schweizerische Zulassungs- und Aufsichtsbehörde für Arzneimittel und Medizinprodukte: Zugelassene Impfstoffe und Blutprodukte, unter: www.swissmedic.ch (Abrufdatum: 18.08.2021)