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Es gibt jede Menge Bücher, Studien und Ratgeber über die Wirkung von Farben auf Menschen und deren Wirkung auf Räume. Psychologen befassen sich ebenso mit diesem Thema wie Hand- und Heimwerker, Stadtplaner, Architekten, Inneneinrichter, Designer und Marketingexperten. Selbst Goethe forschte über Farbwirkung und Farbwahrnehmung und hielt sein Buch „Zur Farbenlehre“ sogar für das wichtigste seiner Werke. Farbenwahl © djama, fotolia.comTrotzdem ist das Gestalten mit Farbe überhaupt nicht kompliziert. Farben kaufen, Farben mischen, Wände anstreichen und wirken lassen: Das ist kein Hexenwerk, und wenn das Ergebnis nicht überzeugt, lässt es sich mit wenig Aufwand beliebig abändern. Natürlich können Tipps zur Farbwahl beim Renovieren und Sanieren helfen, etwa bei der Ideenfindung, Orientierung und Planung. Letztlich müssen, wenn es um Farbe geht, jedoch immer der gesamte Raum (Größe, Höhe, Schnitt, Baustil, Helligkeit, Lichteinfallswinkel), die Nutzungsart(en) und – ganz wichtig – Alter und Wesen der Bewohner bzw. Nutzer berücksichtigt werden. Farbe selber mischen oder mischen lassen?Das Mischen von Farben ist eine Wissenschaft, bei der genau gezählt, gerechnet und abgewogen wird. Welche Farben in welchen Mengen und welchem Verhältnis einen bestimmten Farbton ergeben, ist für Laien höchstens annähernd nachvollziehbar. Darum sind die Ergebnisse beim Selbermischen nach Ansehen und Vorstellung meist Kompromisse. Dazu kommt, dass die getrocknete Farbe anders aussieht als die frische – wie genau, erfährt der Selbstmischer allerdings erst, wenn die Wand trocken ist. Hinweis: Mischfehler können dazu führen, dass die Farbe schmutzig, trüb, fade, grell, giftig oder billig wirkt, statt wie erhofft edel zu schimmern, klar zu leuchten oder sonnig zu strahlen. Vermeiden Sie Enttäuschungen, indem Sie sich die Farben Ihrer Wahl herstellen lassen – sauber, stressfrei, in genau der gewünschten Menge und mit der Option, später exakt denselben Farbton nachzubestellen. Eine gute Option: Lassen Sie die Farbe vom Profi mischenDie Profis in Gewerk, Fachhandel oder Baumarkt können tausende von Farbtönen maschinell anmischen. Nutzen Sie diese Möglichkeit und natürlich auch die zahlreichen Farb- bzw. Musterkarten, um genau die Farbe zu bekommen, die Sie sich vorstellen. Und wenn Sie unbedingt selbst mischen möchten, zeigen Sie einem Fachmann die Farbe Ihrer Wahl und lassen Sie sich genau erklären, was und wie viel davon Sie dafür zusammenmischen müssen. Wahrscheinlich werden Sie dann überrascht sein und sagen: „Das hätte ich aber anders gemacht“ – und genau darum sind die Profis beim Farbenmischen einfach unschlagbar. Falsche oder verbotene Farben gibt es nichtJeder Mensch, der Farben sieht, kann auch deren Wirkung empfinden und beurteilen. Treffen Sie Farbentscheidungen also nicht aufgrund von Theorien, wissenschaftlichen Erkenntnissen oder gängigen Empfehlungen, sondern hören Sie auf Ihre innere Stimme, vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl und streichen Sie einfach nach Lust und Laune los. Wenn Sie den Raum nicht selbst oder nicht allein nutzen, fragen Sie nach und fordern Sie zum Mitmachen auf – und lassen Sie dabei viel Raum für Phantasie, Assoziationen, Spieltrieb, Neugier und Kreativität. Grundsätzlich passt jede Farbe zu jedem Raum. Denn es gibt unzählige Farb- und Mischtöne, Abstufungen, Verdünnungs- und Aufhellungsgrade, außerdem zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten (oberer/unterer Wandteil, vertikaler/horizontaler Verlauf, gegenüberliegende Wände, ganze Wand, Bordüre, Teilfläche, Ornamentik, …) für ein individuelles Gesamtbild. Auch die Struktur des Untergrunds (z. B. glatter Gips, Rauputz, Tapete, Holz) verändert die Farbwirkung. Hinweis: Um die Wirkung von Farbe(n) im Raum besser einschätzen zu können, bestrahlen Sie die Fläche(n) vor dem Anstreichen mit farbigem Licht oder hängen Sie sie mit bunten Tüchern ab. So entstehen aussagekräftige „Farbsimulationen“, die Sie dann bei Tag oder Nacht, an einem Sonnen- oder Regentag, im Kerzenschein oder mit Arbeitsbeleuchtung wirken lassen können. Grundsätzliches über Farbwahrnehmung und FarbwirkungRot ist die Liebe, grün die Hoffnung, blau der Himmel und gelb die Sonne: Was bestimmte Farben symbolisieren, womit wir sie verbinden, wie sie wirken und für welche Räume sie häufig empfohlen werden, ist im Folgenden aufgelistet. Farbeigenschaften an die man auch denken sollteRotZimmer mit roter Wand © archideaphoto, fotolia.com
RosaZimmer mit rosa Wand © abraca_da, fotolia.com
Hinweis: Rosa ist nicht automatisch gut für Mädchenzimmer und ungeeignet für Jungenzimmer. Die Vorstellung von „männlichen“ und „weiblichen“ Farben ist ohnehin nicht mehr zeitgemäß. Allerdings reagieren Babys und Kleinkinder generell sensibler auf Farben: Wie beim Essen sind sie auch beim Sehen (noch) nicht an starke Gewürze gewöhnt, und der Geschmack muss sich in Ruhe entwickeln dürfen. Daher sind zarte Pastelltöne, Farbakzente und Verläufe für Babyzimmer am besten geeignet, während Jugendliche sich häufig sehr wohl mit Knall- und Popfarben fühlen. Violett/PurpurZimmer mit violetter Wand © wachirawutlek, fotolia.com
BlauBlaue Einrichtung © Photographee.eu, fotolia.com Altbau renoviert und frisch gestrichen © hanohiki, fotolia.com
GrünWintergarten mit grüner Wand © Roland Spiegler, fotolia.com
Hinweis: Grün ist die perfekte Wohlfühl- und Wellnessfarbe. Denn ein grüner Raum vermittelt das Gefühl, von Pflanzen umgeben zu sein, etwa Bäumen oder einer Hecke. So bildet das Grün einen schützenden Rahmen und bewirkt gleichzeitig, dass man sich „im Freien“ fühlt. Gelb und OrangeWohnzimmer © Ujac, fotolia.com
Hinweis: Orange ist appetitanregend. Wer abnehmen will, sollte den Essbereich daher lieber in einem kühleren Farbton streichen. Braun, Beige und ErdtöneZimmer mit Wand in Erdton © reichdernatur, fotolia.com
Schwarz, Weiß und GrauZimmer mit weißen Wänden © Wilm Ihlenfeld, fotolia.com
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