Foto: Maurizio Gambarinit/dpa Glück in der Liebe hat der Norddeutsche nicht unbedingt. Ist der Partner aber gefunden, gibt's Heirat und Kinder.
von Ankea Janßen Hamburg | Um herauszufinden, wie Deutschland beim Thema Liebe aufgestellt ist, hat die Online-Partnervermittlung Parship eine große Umfrage durchgeführt. Gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Innofact AG wurden deutschlandweit bis zu 11.000 Personen zwischen 18 und 65 Jahren befragt und einige regionale Unterschiede aufgedeckt: Norddeutschland ist Single-Hochburg In Deutschland leben derzeit 16,8 Millionen Singles im Alter von 18 bis 65 Jahren. Im Norden ist der Single-Anteil in der Bevölkerung mit 34 Prozent am größten. Die singlereichste Stadt ist mit 36 Prozent Berlin. Die Bundesländer mit den wenigsten Alleinstehenden befinden sich vor allem im Osten: Nirgendwo gibt es so wenige Singles wie in Brandenburg (26 Prozent). Platz zwei teilen sich Sachsen und das Saarland mit jeweils 27 Prozent Single-Anteil, dicht gefolgt von Thüringen (28 Prozent). Betrachtet man alle Regionen im Vergleich, wird deutlich, dass im Osten mit Abstand die wenigsten Singles leben (30 Prozent; Region West: 32 Prozent; Region Süd: 33 Prozent; Region Nord: 34 Prozent). Mehr lesen Die Süddeutschen sind am längsten allein Kein Glück in der Liebe scheinen der Umfrage zufolge die Süddeutschen zu haben: Zehn Prozent der Befragten gaben an, noch nie eine Beziehung geführt zu haben. Auch die Liebes-Durststrecke zwischen zwei Beziehungen dauert im Süden der Republik mit 6,2 Jahren am längsten. Haben sie dann allerdings einen Partner gefunden, sind sie äußerst treu: Im Süden der Republik ist nur jeder Fünfte bereits fremdgegangen. Im Osten geht jeder Dritte fremd In Ostdeutschland hat bereits rund jeder dritte liierte Bewohner (29 Prozent) schon einmal seinen derzeitigen oder vergangenen Partner betrogen. 18 Prozent hatten wiederholt Sex außerhalb der Partnerschaft. Ist die Beziehung erstmal in die Brüche gegangen, dauert es im Durchschnitt 5,5 Jahre, bis das neue Glück gefunden ist. Jeder Zweite lebt klassisches Familienmodell Mutter, Vater, Kind: Das klassische Familienmodell ist nach wie vor am weitesten verbreitet. Jeder Zweite (50 Prozent) mit Kindern unter 18 Jahren lebt das klassische Familienmodell mit Trauschein und gemeinsamem Nachwuchs. Im Norden bestehen knapp zwei Drittel (61 Prozent) der Familien aus einem verheiratetem Ehepaar und mindestens einem Kind unter 18 Jahren. Die östlichen Bundesländer zeigen sich in der Familienkonstellation am unkonventionellsten: Hier fällt der Anteil der traditionellen Kernfamilie mit 41 Prozent deutlich geringer aus. Jeder vierte Ostdeutsche (25 Prozent) lebt stattdessen im Patchwork-Glück. Ost und West ist besonders glücklich Egal ob klassisch oder unkonventionell: Dreiviertel der Deutschen (75 Prozent) sind rundum glücklich mit ihrer aktuellen Familiensituation. Besonders glücklich sind dabei die Menschen im Osten (79 Prozent) und dem westlichen Teil Deutschlands (77 Prozent). Im Norden und Süden des Landes sind dagegen mehr als ein Viertel der Befragten (Nord: 27 Prozent; Süd: 29 Prozent) nicht zufrieden bis unglücklich mit ihrer aktuellen Familiensituation. Viele suchen online nach der Liebe Im Alltag laufen uns immer seltener zufällig potentielle Partner über den Weg. 43 Prozent der Deutschen Singles empfinden es als schwierig in der eigenen Stadt einen neuen Partner zu finden. In Süddeutschland halten es sogar 47 Prozent der Alleinstehenden für eher unwahrscheinlich in der Heimat der neuen Liebe zu begegnen. Um hier nachzuhelfen, suchen neun von zehn Deutschen (90 Prozent) online nach einem neuen Partner. Vor allem in den westlichen Bundesländern wird das Internet gerne als Verkuppler bei der Partnersuche eingebunden: 92 Prozent suchen hier im Web nach der neuen Liebe. Der Anteil Singlehaushalte in Deutschland nimmt seit Jahren zu. Bundesweit sind 41,8 Prozent der deutschen Haushalte nur von einer Person bewohnt. In manchen Städten leben aber noch viel mehr Menschen allein.
Regensburg in Bayern ist die Stadt mit den meisten Single-Haushalten in Deutschland. Das hat eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) mit Sitz in Nürnberg ergeben. Bundesweit liegt der Anteil der Singlehaushalte demnach bei 41,8 Prozent. Der Anteil an Einpersonenhaushalten in Deutschland nimmt seit Jahren zu. Hinter Regensburg folgen auf den Plätzen zwei bis fünf Erlangen, Würzburg, Flensburg und die Hauptstadt Berlin. Schon in den vergangenen Jahren hatte die 150.000-Einwohner-Stadt Regensburg den Spitzenrang belegt. 2020 lebte dort in 57,3 Prozent der Haushalte nur eine Person. Die wenigsten Einpersonenhaushalte deutschlandweit gab es im vergangenen Jahr mit 30,2 Prozent im Landkreis Straubing-Bogen in Niederbayern. Die GfK wertete auch aus, wo in Deutschland die meisten Familien leben. Mit einem Anteil von 40,2 Prozent führt hier der oberbayerische Landkreis Eichstätt, gefolgt von den Landkreisen Cloppenburg in Niedersachsen (39,5 Prozent) und Straubing-Bogen (38,6 Prozent). Die wenigsten Familien leben mit 18,1 Prozent in Würzburg in Unterfranken. Die meisten Mehrpersonenhaushalte ohne Kinder finden sich laut GfK im Landkreis Saalekreis in Sachsen-Anhalt, die wenigsten in Berlin (23,5 Prozent).
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