Harry Potter Stein der Weisen Unterschiede Buch Film

1. Harry Potter geht zur Schule

2. Harry Potter und der Stein der Weisen
2.1 Die Autorin
2.2. Der Inhalt

3. Harry Potter der Film
3.1 Die Verfilmung von „Harry Potter und der Stein der Weisen“
3.2 Die Filmanalyse
3.3 Der Film im Deutschunterricht
3.2.1 Ein Unterrichtsentwurf für die Schule
3.2.1.1 Unterrichtssequenzen
3.2.1.2 Übersicht über die Unterrichtssequenzen
3.2.2 Vergleich der zwei „Extremen“

4. Fazit

5. Literaturverzeichnis

6. Abbildverzeichnis

1. Harry Potter geht zur Schule

In vielen Deutschunterrichten ist heute die Harry Potter Romanreihe ein fester Bestandteil. Die Bücher von J. K. Rowling erreichen in aller Welt Schüler und Lehrer und werden zum „Gegenstand“ der Unterrichtsstunde. Einerseits halten viele Lehrkräfte Harry Potter als hilfreich für didaktische Anregungen. Andererseits ist es für leistungsschwächere Schüler eine Möglichkeit, sich mit einem Buch zu beschäftigen, das eventuell „in“ ist, ihnen somit nicht verschlossen bleiben würde und sie motiviert. Hier wird allerdings bewusst von „didaktischen“ und nicht von „literaturdidaktischen“ Annäherungen gesprochen. Die mehr und mehr in den Lehrplänen verankerte Auseinandersetzung Multimedia kann sich auf das Thema „ Harry Potter “ konzentrieren. Mit Harry Potter in der Schule soll nicht allein eine Bestandsaufnahme des aktuellen didaktischen Diskussionsstandes verursacht werden, sondern auch vor allem dazu motivieren, selbst das didaktische, lesefördernde, filmische Potential von Harry Potter zu nutzen.1

Vermutlich hat sich bereits J. K Rowling das Ziel gesetzt, Harry Potter den Kindern als Geschenk anzubieten und ihnen zu ermöglichen, von ihm zu lernen.

„He’ll be famous. a legend- […] there will be books written about Harry – every child in our world will know his name.“2

Doch nicht nur der Roman, auch die Filme spielen in der Schule eine große Rolle. So soll die Analyse und die Interpretation eines Filmes in vielen Jahrgangsstufen vertreten sein.

Literatur ist ein bestimmter Prozeß kommunikativen Handelns, bei dem Produzent und Rezipient in Verbindung miteinander treten. So werden bei der Romanlektüre bzw. bei der Filmrezeption durch das jeweilige Werk bestimmte ästhetische Erfahrungen vermittelt oder konstituiert.3

Hierzu ist es erforderlich, dass die Lehrer und auch die Schüler sich mit Filmtexten auseinandersetzen. Damit die Schüler lernen, filmanalytisch vorzugehen, gilt es, sie in die besondere Ästhetik des Filmes einzuführen. Dazu müssen die Grundlagen, wie die Filmsprache, die audiovisuelle Filmgestaltung, sowie die wichtigsten Montageprinzipien gelemt und umgesetzt werden.4 Harry Potter bietet eine sehr gute Grundlage fUr eine Filminterpretation bzw. einer Filmanalyse zum Vergleich des Buches. Es gibt deutliche Unterschiede zwischen den zwei Werken. AuBerdem liisst der ,Hype" urn das Buch auch Schuler mitarbeiten, die weniger begeistert von Buchlektiiren und Film sind.

2. Harry Potter und der Stein der Weisen

2.1 Die Autorin

Die Autorin Joanne K. Rowling ist eine der erfolgreichsten Schriftstellerinnen der letzten Jahrzehnte. Um die Geschichte der Entstehung des Buches Harry Potter und der Stein der Weisen ranken sich inzwischen Legenden. Im Jahre 1990 erfand Rowling während einer Zugfahrt die Welt der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei. Die Figuren und die Story standen ihr sofort »ausgeformt« vorm inneren Auge. Als alleinerziehende Mutter arbeitete sie Jahre an dem Skript. 1995 schloss sie es ab und schickte es an verschiedene Verlage. Doch erst der Literaturagent Christopher Little fand den Verlag Bloomsbury, der Harry Potter and the Philosopher‘s Stone 1997 veröffentlichte. Seitdem sind die Bücher von Joanne K. Rowling in 77 Sprachen übersetzt worden. Sie wurden in einer Gesamtauflage von 450 Millionen Exemplaren gedruckt.5

2.2. Der Inhalt

Der Waisenjunge Harry Potter wächst bei seinen Verwandten, den Dursleys, auf. Während sein Cousin Dudley über alle Maßen verwöhnt wird, fristet Harry ein trauriges Dasein. Er ist ein ungeliebtes Anhängsel der Familie und wird ständig gepiesackt. Sein Leben verbringt er unter der Treppe im Haus. Harrys Leben verändert sich allerdings schlagartig als er an seinem elften Geburtstag Hagrid den Wildhüter von Hogwarts kennenlernt. Dieser überreicht ihm die Aufnahmebestätigung für das Hogwarts-Internat für Hexerei und Zauberei. Er erfährt, dass er der Sohn von einem berühmten Zaubererehepaar ist. Diese wurden von Lord Voldemort, dem Inbegriff des Bösen, getötet. Da der damals einjährige Harry den Angriff Voldemorts überlebte und lediglich eine blitzförmige Narbe auf der Stirn zurückbehalten hat, erlangt er in der Zauberwelt Berühmtheit und wird zum Hoffnungsträger im Kampf gegen das Böse. In seinem ersten Schuljahr in Hogwarts erhält Harry in verschiedenen Bereichen der Zauberkunst Unterricht, lernt den beliebten Zaubersport Quidditch kennen und begegnet den merkwürdigsten Lebewesen. Harry findet schnell zuverlässige Freunde, mit denen er ungewöhnliche Abenteuer besteht. Ron Weasly und Hermine Granger helfen ihm in jeder noch so misslichen Lage. Besonders gefährlich wird es, als sich Voldemort, der nur noch existieren kann, indem er sich emes fremden Korpers bemachtigt, mit emem der Lehrer verbiindet. Gemeinsam hindern die Freunde Voldemort daran, Harry zu toten und den in der Schule versteckten ,Stein der Weisen" an sich zu bringen, durch den Voldemort Unsterblichkeit erlangen will. 6

3. Harry Potter der Film

3.1 Die Verfilmung von „Harry Potter und der Stein der Weisen“

Die Dreharbeiten für den Film „Harry Potter und der Stein der Weisen“ begannen im Oktober 2000 und endeten im März 2001. In enger Zusammenarbeit mit J. K. Rowling erarbeiteten Regisseur Chris Columbus, Drehbuchautor Steve Kloves und Produzent David Heymann einen außergewöhnlich beliebten Film. Die Weltpremiere fand am 4. November 2001 statt. Der Film hat eine Länge von 152 Minuten und hatte bereits im Februar 2002 knapp 1 Mrd. Dollar eigespielt. „Harry Potter und der Stein der Weisen“ erhielt drei Oscar-Nominierungen in den Kategorien „Beste Ausstattung“, „Beste Kostüme“ und „Beste Filmmusik“.7

3.2 Die Filmanalyse

Damit die Schüler überhaupt etwas mit einer Analyse anfangen können, sollte man vorerst auf die Grundmerkmale einer Filmanalyse eingehen. So wird in einer visuellen Ebene, in einer Auditiven Ebene und einer Narrativen Ebene unterschieden.8

Bei der Visuellen Ebene lernen die Schüler den Unterschied des Bildformates (1:1,33; 1:2,35), der Kameraperspektive (Normalsicht, Untersicht, Aufsicht), den Einstellungsgrößen (Weit-Einstellung, die Totale, Die Halbtotale, …), der Kamerabewegung (Stand, Zu- oder Ranfahrt, …) und der Beleuchtung (Führungslicht, Fülllicht, …) kennen.9

Wird die Auditive Ebene betrachtet, so sollen die Schüler erkennen können, wann es sich um einen On- und einen Off-Ton handelt. Auch der Unterschied der Sprache soll bekannt sein (Figurensprache, unsichtbarer Erzähler). Des Weiteren zählen die Filmmusik und auch das Sound Design zur Auditiven Ebene.10

Bei der Narrativen Ebene wird den Schülern vermittelt, dass sich viele Parallelen zum schriftliterarischen Erzählen aufweisen lässt. Sie sollen den Unterschied zwischen Story (was erzählt wird) und einem Plot (wie es erzählt wird) kennen und analysieren lernen. Ebenso sind die Figuren und die Figurenkonstellation von wichtiger Bedeutung.11

[...]

1 Vgl. Knobloch, Jörg: „Harry Potter“ in der Schule. Didaktische Annäherungen an ein Phänomen, Mühlheim an der Ruhr 2001, S. 7-13.

2 Knobloch, Jörg: „Harry Potter“ in der Schule. Didaktische Annäherungen an ein Phänomen, Mühlheim an der Ruhr 2001, S. 13.

3 Faulstich, Werner: Die Filminterpretation. Göttingen 1988, S. 10-11.

4 Vgl. Kammerer, Ingo & Jost, Roland: Filmanalyse im Deutschunterricht: Spielfilmklassiker, Mililchen 2012, S. 120-122.

5 Vgl. Duensing, Johanne & Manz Katrin: Harry Potter und der Stein der Weisen. http://www.carlsen- harrypotter.de/sites/default/files/produkt/lehrmaterial/UM_9783551354013-HarryPotter-1.pdf, zuletzt aufgerufen am 11. Juli 2016.

6 Vgl. Comfere, Karin: Interpretation zu Band 1 des Jugendbuchs von Joanne K. Rowling. Madelle fur den Literaturunterricht 5-l 0, Mllnchen 2002, S. 8

7 Vgl. Comfere, Interpretation zu Band 1 des Jugendbuchs von Joanne K. Rowling, S. 41.

8 Vgl. Staiger, Michael: Filmanalyse – ein Kompendium, in: Der Deutschunterricht 60 (2008), S. 8.

9 Ebd., S. 8-11.

10 Ebd., S. 11-12.

11 Ebd., S. 12-15.

Stein der Weisen ist noch eines der eher original getreu umgesetzten Harry Potter Bücher, daher sind die Unterschiede eher winzig, wobei sie sich dadurch natürlich auch durch alle Filme ziehen.

Die eher auffälligeren Merkmale wurden bereits genannt. Radcliff hat die Kontaktlinsen nicht vertragen und deshalb hat Harry blaue Augen. Das war jedoch nicht wichtig, denn hauptsache Lily hätte dieselben Augen. Da die dann aber die dunkelsten braunen Augen im Universum des Filmes hatte kann man die Augen Harrys definitiv als Fehler anerkennen.

Emma Watson passt im ersten Buch sogar recht gut als Hermione. Die Haare sind buschig, wie sie sein sollten. Natürlich fehlen die Zähne, aber da die später sowieso weg sein sollten ist es schwer sojemanden zu casten. Man hätte ihr Prothesen geben müssen und ein Kind wird dadruch nur schwer reden können ganz zu schweigen von schauspielern.

Was mich eher gestört hat bei der Darstellung von Hermione war ihre "fehlende" Intelligenz. Ja, es wurde immer wieder gesagt sie sei die schlauste Hexe ihres Jahrganges und sie hat ein paar Momente, doch die alleine reichen eigentlich nicht aus. Sie kommt nicht von selbst darauf, wie man die Teufelsschlinge besiegt. Ron ist es, der sie darauf aufmerksam macht. In relativ ruhigem Ton, da sie völlig panisch ist. Deshalb ist er geteilter Verdienst und demnach sind die Punkte im Film auch eher ungerechtfertig. Eigentlich würde sie die Punkte für das Lösen von Snapes Rätsel bekommen, das im Film gar nicht vorhanden war.

Dort hat sie im Kopf das Rätsel gelöst welcher Trank in welcher Phiole ist, nachdem sie beide Ron haben "liegen lassen". Für uns erscheint das als ein recht einfaches Rätsel, denn im Grunde ist das ein Logikrätsel und mit denen hat man sich bereits als Kind beschäftigt - auf die ein oder adnere Weise. Doch man geht davon aus, dass Zauberer mit solchen Rätseln nie in Verbindung gekommen sind Sie wissen ja noch nicht mal, was ein Cappuccino ist. ZAuberer müssen selten denken, denn beinahe alles lässt sich für sie magisch lösen.

Jetzt hat man hier aber ein reines Denkrätsel, wo Zauberei einen nicht weiter bringt. Daher wäre es beinahe unmöglich für den normalsterblichn Zauberer dahinter zu kommen, wie man dieses Rätsel löst, wobei ein Muggel es leichter hat. Hermione war mit dem Mechanismus vertraut, weil sie eine Muggelgeborene ist. Quirrel wird kaum das Logikrätsel gelöst haben, es war Voldemort, der ihn da durch gelots hat. Dafür wird Hermione geehrt, für ihre Intelligenz in dieser Situation. Das erste Buch etabliert hier eindrucksvoll zu was sie fähig ist und das entwickelt sich später natürlich.

UND ihr Wandel zum "bösen Mädchen" geschieht zu schnell. Kurz vor Weihnachten schickt sie die Jungs wortwörtlich in die Verbotene Abteilung. Im Buch tut sie das nicht, denn Regel brechen ist böse. Sie sagt, sie sollen sich mehr anstrengen und nochmal suchen. HARRY kommt darauf, in die Verbotene Abtelung zu gehen. Später etwas Ähnliches. Hermione petrified Neville ohne mit der Wimper zu zucken und Ron ist geschockt. Nun, Hermione tut das, aber Ron ist eigentlich völlig einverstanden damit. Das Verständnis für gut und Böse wechselt im Film immer mal gerne hin und her, wobei das im Buch klar definiert ist.

Solch kleinen Änderungen ist auch Ron verfallen. Das beste Beispiel für mich ist die oben erwähnte Szene mit der Teifelsschlinge. Im Film wird er als schreiender Angsthase dargestellt. Eigentlich zeigt diese Szene aber seine natürliche und angeborene Begabung Magie zu "nutzen". Was sowohl Harry als auch Hermione fehlt ist der natürliche Umgang mit Zauberei. Hermione und Harry versuchen zunächst alles wie Muggel zu lösen (was später beim Rätsel wiederum zum Vorteil kommt), denn Hermione ist verzweifelt auf der Suche nach Streichhölzer, die sie nicht dabei hat. Ron weist sie daraufhin, dass sie ja wohl eine Hexe ist und ganz leicht Feuer zaubern kann. In der ersten Zeit ist Ron ein Mentor für Hermione und vor allem Harry und zeigt ihm das alltägliche Leben eines Zauberers. Diese Darstellung wird in den späteren Filmen besser. Am Anfang ist er jedoch nur der verfressene Freund, der ihn in seiner Familie aufnimmt. Dadurch geht auch sein strategisches Geschick ein wenig unter und es wirkt eher Zufall, dass er das Schachspiel gelöst hat, denn enasonsten geht alles schief, was er anfasst.

Seine Darstellung als Freund zu beiden Harry und Hermione, wird in den nächsten Filmen immer wieder verzerrt. (Film drei ist es Hermione, die sich schützend vor Harry stellt und nicht Ron. Gleicher Film bezeichnet Ron Hermione indirekt als Know-it-all, wenn er eigentlich eine schnippische Bemerkung zu ihrer Verteidigung machen sollte.)

Harry wird am meisten verzerrt. Im Buch is er weitaus cleverer und aufsässiger. Die Dinge, die er sich als denkt oder die er sagt sind hart an der Grenze zum Frech sein. Wenn er keinen Respekt hat, dann zeigt er das auch. Genauso merkt er im Buch, wie bescheuert es wäre den Mann man Gleis nach 9 3/4 zu fragen. Was macht Harry im Film? Er geht hin und macht sich lächerlich. Im Film ist er die ganze Zeit etwas verschüchtert, so hat man das Gefühl. In Wahrheit lebt er dort erst richtig auf und würde sich sogar mit Malfoy mitten in der Nacht duellieren.

Nebencharaktere bleiben auch nicht verschont. Hagrid wird arg in seinem Verhältnis zu Harry gestrichen. Das Film hat nunmal nur begrenzt Zeit, dadurch geht vieles verloren. Kleinigkeiten, wie die Holzflöte, die er Harry schenkt oder die Art und Weise, wie er beinahe zusammenbricht bei dem Gedanken ihn bei den Dursleys zu lassen zeigen, wie sehr Hagrid für Harry empfindet.

Mrs. Figg wird völlig gestrichen. Ich vermute mal, sie hat sich "extra" das Bein gebrochen, damit Harry mit in den Zoo darf. Denn die häte eigentlich auf ihn aufpassen sollen. Da sie jedoch invalide ist, darf Harry mit.

Die Dursleys werden im Film ebenfalls verzerrt dargestellt. Das Buch erzählt, dass im Zoo alle Schokolade bekommen, während er nur ein Zitronenbonbon bekommnt (netter Hinweis zu Dumbledore). Trotzdem "kümmern" sie sich um ihn, da sie ihn vom Zug abholen etc. Sie schicken ihm sogar ein Geburtstagsgeschenk, wobei das alte Socken sind. Aber hey, immerhin. 

Apropos Socken. Dumbledore (egal wie man zu ihm später steht) ist im ersten Film the ray of sunshine. Er singt das Hogwartslied, er ist immer gut drauf und er macht Scherze, wie er Socken im Spiegel sieht. Obwohl die Darstellung von Dumbleore noch mit die beste im ersten Film ist, fehlt das spielerische an ihm. Er ist der warmherzige Opa, aber nicht das "Kind".

Neville wird auch seines Ruhmes beraubt. Er ist eigentlich bei fast allem dabei, was sie im ersten Jahr machen. Fast. Er ist in der Detention im Wald mit Harry und Hermione. Sein Charakter asl Freund zu den Dreien wird wunderbar aufgebaut. Das macht die Szene auch so bedeutend, wenn er sich ihnen in den Weg stellt. Ron sagt ihm immer wieder, er soll für die Dinge einstehen, die im wichtig sind. Und das macht er schließlich. Seine Entwicklung ist von Anfang an verzerrt, wobei es dann natürlich zum selben Ergebnis kommt.