Galaxy s9 und s10 vergleich

Die neue Galaxy S-Generation umfasst 2019 gleich drei Modelle. Neben dem "normalen" Galaxy S10 gibt es noch die günstigere und abgespeckte Variante Galaxy S10e sowieso das größere, aber technisch nahezu identische Galaxy S10+. Das Galaxy S10 beginnt bei knapp 900 Euro, das Galaxy S9 gibt es bereits für rund 480 Euro im PC-WELT-Preisvergleich . Deshalb die Frage: Lohnt sich das Upgrade?

Im Vergleich zu den Vorjahresmodellen vergrößert Samsung die Displays, die Akkus, die Speicher und verbaut einen stärkeren Prozessor und mehr Kameras. In fast jedem Detail sind die neuen S10-Modelle besser geworden! Auch wenn das Design mit dem "Loch" im Display für die meisten Nutzer gewöhnungsbedürftig ist. Wer die neueste Smartphone-Generation unbedingt haben muss, kann getrost zuschlagen - die S10-Geräte sind aktuell nämlich das Maß aller Dinge des Mobilmarkts.

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Wer auf die Detailverbesserungen aber verzichten kann, der ist mit einem Galaxy S9 oder S9+ auch noch bestens beraten, weil die Geräte - auch im Vergleich - einen richtig guten Job machen. Und vor allem deutlich weniger Kosten.

Das Galaxy S10e ist die kleine abgespeckte Variante, die im Test zwar mit hoher Performance, guter Fotoqualität und starker Ausstattung überzeugt. Stark kritisieren müssen wir allerdings die Position des Fingerabdruck-Sensors, die nicht praktikabel ist. Statt des S10e würden wir Ihnen eher das Galaxy S9/S9+ empfehlen, das technisch kaum hinterherhinkt, aber preislich attraktiver ist.

Display: Die OLED-Displays der S10-Modelle sind größer geworden. So wächst der Bildschirm beim "normalen" S10 von 5,8 auf 6,1 Zoll an und beim S10+ von 6,2 auf 6,4 Zoll. Auch die Auflösung steigt gegenüber dem jeweiligen Vorgänger von 2960 x 1440 Pixel auf 3040 x 1440 Pixel an. Die Punktedichte der beiden S9-Displays ist minimal höher - in der Praxis macht ein Unterschied von rund 20ppi bei so hohen Werten, wie sie die beiden S10-Modelle haben, so gut wie nichts aus: 550ppi beim S10 und 538ppi beim S10+.

Obwohl die Displays größer geworden sind, haben sich die Gehäusemaße kaum verändert. Das Galaxy S10 ist nur rund zwei Millimeter länger und einen Millimeter breiter als das S9. Und das Gehäuse des S10+ ist quasi identisch mit dem des S9+. So liegen die S10-Modelle trotz größeren Displays genauso gut in der Hand. Um das zu erreichen, mussten die Display-Ränder weg. Während es bei S9 und S9+ noch einen schmalen Rand gibt, besteht die Front bei den S10-Modellen fast komplett aus Bildschirm. Nur oben rechts im Screen gibt es ein "Loch" für die Frontkamera, wobei das Loch vielmehr eine kleine Aussparung ist. Ähnlich einer Notch - nur direkt im Display. Und da stört die Selfie-Cam unserer Meinung auch deutlich weniger. Samsung nennt sein neues Design Infinity-O-Display.

Galaxy s9 und s10 vergleich
Loch im Display für Selfie-Cam

Galaxy S10e: Das S10e übernimmt mit 5,8 Zoll die Display-Größe des S9. Weil der Bildschirmrahmen aber wegfällt, ist das Gerät etwas kürzer. Die Auflösung ist mit 2280 x 1080 Pixel geringer als bei den größeren S10-Modellen und auch geringer als beim S9. Der Screen ist dennoch ausreichend scharf! Das S10e hat außerdem ein flaches Display, während S10 und S10+ ein Dual-Edge-Display wie die beiden Vorgänger besitzen.

Design: Die Rückseite besteht beim S10+ zum ersten Mal in der Galaxy-Historie aus Keramik, das widerstandsfähiger sein soll als Glas. Zur Auswahl stehen hier Schwarz und Weiß. Die Rückseite des S10 und S10e ist wie zuvor bei S9 und S9+ aus Glas gefertigt. Hier gibt es neben Schwarz und Weiß, das eher bläulich schimmert, noch Grün und Blau zur Auswahl. Beim S10e gibt es zusätzlich noch eine gelbe Version.

Fingerabdruck: Bei den Galaxy S9-Modellen finden Sie den Fingerabdruck-Sensor auf der Gehäuserückseite, weil durch die großen Infinity-Displays kein Platz mehr auf der Vorderseite für diesen war. Beim Galaxy S10 und S10+ kommt er zurück nach vorne, befindet sich jetzt aber direkt im Display. Anders als in den meisten Handys, die bereits auf diese Technik setzen, ist der Scanner nicht optisch, sondern funktioniert mit Ultraschall. Das Geniale daran ist, dass das Gerät dadurch schneller entsperrt und auch dann, wenn man leicht feuchte oder etwas dreckige Finger hat.

Galaxy s9 und s10 vergleich
Loch im Display für Selfie-Cam

Beim Galaxy S10e ist der Sensor an der rechten Gehäuseseite angebracht. Allerdings so weit oben, dass man ihn nur durch umständliches Umgreifen erreicht. Und das ist ja nicht Sinn und Zweck, wenn man damit das Handy entsperren will. Noch unsinniger wird es dann mit Fingersensorgesten. Wenn Samsung den Scanner beim S10e schon nicht ins Display integrieren möchte, dann hätte man ihn wie bei den S9-Geräten auf der Rückseite lassen sollen. Denn da wäre er besser zu erreichen.

CPU: In allen drei Galaxy S10-Geräten arbeitet mit der Octa-Core-CPU Exynos 9820 der Nachfolger des 9810, der im Galaxy S9 sitzt. Der neue Prozessor taktet jetzt mit maximal 2,7 statt wie zuvor 2,9 GHz und die Kerne sind anders aufgebaut: 2x Custom CPU, 2x Cortex-A75, 4x Cortex-A55. Im Antutu Benchmark erreichen die Galaxy S10-Modelle satte 335.000 Punkte, während das Galaxy S9 und S9+ gerade mal auf 245.000 Punkte kommen. In den Benchmarks ist der Leistungssprung enorm, in der Praxis sind aber beide Generationen bei den meisten Alltags-Szenarien gleichauf.

LTE & WLAN: Die S10-Modelle bieten mit dem neuen Chip LTE Cat.20 statt LTE Cat.18 sowie WLAN-ax, während die S9-Modelle maximal WLAN-ac nutzen können. Im Alltag macht das aber keinen großen Unterschied, da die entsprechenden Bandbreiten der Mobilfunkanbieter hierzulande fehlen und viele Router den neuen Standard noch nicht unterstützen beziehungsweise sehr teuer sind.

Speicher: Mit den Galaxy S10-Geräten bekommen Sie gegenüber der S9-Reihe mehr RAM und mehr Flash-Speicher. Das Galaxy S9 hat nämlich "nur" 4 GB RAM und 64 GB internen Speicher, beim Galaxy S9+ haben Sie die Wahl zwischen 64 und 256 GB Speicher - 6 GB Arbeitsspeicher sind fest. Das Galaxy S10 bietet 8 GB RAM und die Wahl zwischen 128 und 512 GB. Das Galaxy S10 kommt mit 8 GB RAM und 512 GB Speicher oder 12 GB RAM und satten 1 TB Speicher. Das Galaxy S10e hat 6 GB RAM und 128 GB Speicher.

Beide Generationen bieten außerdem einen Platz für eine Speicherkarte. Zwar bieten die 2019-Geräte insgesamt mehr Speicherplatz, durch eine Micro-SD-Karte stocken Sie aber auch den Speicher der S9-Modelle soweit auf, dass der Platz ausreichen sollte. Und falls nicht, gibt es immer noch die Cloud.

Galaxy s9 und s10 vergleich
OneUI auf dem Galaxy S10: Icons sehen zu kindlich aus

System: Die Galaxy S10-Generation kommt ab Werk mit Android 9 und der eigenen Nutzeroberfläche OneUI. Das Software-Update haben die S9-Modelle auch schon bekommen. Die Bedienung ist also weitestgehend identisch. Die S10-Geräte werden aber mindestens ein großes Software-Update mehr kriegen.

Samsung erhöht bei den neuen Galaxy-Geräten die Akkukapazitäten. Mit den 3000 und 3500 mAh-Akkus enttäuschten Galaxy S9 und S9+ im Akkutest. Vor allem im Vergleich zum direkten Konkurrenzen Huawei P20 Pro mit 4000 mAh sahen die beiden schwach aus. Das kleine Galaxy S10e hat jetzt 3100 mAh. Dank neuer CPU, geringerer Display-Auflösung und smartem Energiemanagement hält der Akku im Test rund eine Stunde länger durch als der des Galaxy S9. Im Alltag holen Sie immerhin paar Stunden mehr raus. Das Galaxy S10 hat 3400 mAh und hält genauso lange durch wie das S10e. Nur das Galaxy S10+ mit seinem 4100-mAh-Akku schafft noch einmal eine Stunde mehr Laufzeit. In der Praxis sind die Huawei-Geräte trotzdem deutlich vorne.

Sowohl Galaxy S9 als auch Galaxy S10 unterstützen schnelles Laden sowie drahtloses Laden. Als Besonderheit kommt bei den S10-Modellen Reverse Charging hinzu. Mit der Funktion Wireless Powershare können Sie Qi-fähige Geräte mit ihrem Galaxy S10 drahtlos aufladen.

Wer die Rückseiten der beiden Generationen vergleicht, erkennt sofort, dass Samsung bei den S10-Modellen auf mehr Kameras setzt. Während Sie beim Galaxy S9 nur eine und beim S9+ zwei Kameras finden, haben Galaxy S10 und Galaxy S10+ gleich drei Linsen. Beim Galaxy S10e sind es zwei.

Galaxy s9 und s10 vergleich
Loch im Display für Selfie-Cam

Bei allen drei S10-Modellen ist der Hauptsensor mit 12 Megapixeln, Weitwinkel und variabler Blende gleich. S9+, S10 und S10+ haben zusätzlich noch ein 12 Megapixel-Telekamera für 2fach optischen Zoom. Das S10e muss auf Tele verzichten und erhält als zweite Kamera ein Ultra-Weitwinkel mit 16 Megapixeln. Die ist beim S10 und S10+ noch als dritte Kamera zu finden.

Mit den S10-Modellen haben Sie beim Fotografieren etwas mehr Möglichkeiten. Die Fotoqualität ist Samsung-typisch hoch. Vor allem Tageslicht-Aufnahmen sehen sehr gut aus! Nur bei Low Light rauschen die Bilder wie beim S9 teils stark. Schärfe, Farbtreue und Kontrast der S9-Fotos können insgesamt gut mithalten, da die Qualität bereits 2018 besonders hoch war.

Die Frontkamera knipst jetzt Selfies mit 10 statt 8 Megapixeln, die Blende ist mit f/1.9 gegenüber f/1.7 etwas kleiner geworden. Beim S10+ kommt eine zweite Linse mit 8 Megapixeln für einen besseren Bokeh dazu. Ja, die Selfies der S10-Modelle überzeugen mit hoher Schärfe und guten Farben, aber das haben die der S9-Geräte auch.