Drei Haselnüsse für Aschenbrödel, Schneewittchen, Dornröschen, Frau Holle und vieles mehr: Viele beliebte Märchenfilme kommen aus der DDR. Die Deutsche Film AG (Defa) hat viele Märchen der Brüder Grimm (und auch andere) verfilmt – bis heute werden sie vor allem in der Weihnachtszeit im Fernsehen gezeigt. Eines dieser Filme kommt aus dem Jahr 1977: Wer reißt denn gleich vor’m Teufel aus. Show
Der Film „Wer reißt denn gleich vor’m Teufel aus“ aus 1977 läuft zur Weihnachtszeit zwei mal im TV. Das sind die Sendetermine:
Der Film „Wer reißt denn gleich vor’m Teufel aus“ aus dem Jahr 1977 wurde in der DDR gedreht. Das Studio der Defa in Potsdam-Babelsberg war dafür der Hauptstandort. Außerdem wurden einige Standorte im Landkreis Potsdam-Mittelmark für den Film verwendet, zum Beispiel das Schloss Wiesenburg. Im Jahr 2013 wurde das Märchen, auf dem „Wer reißt denn gleich vor’m Teufel aus“ basiert, neuverfilmt. 2013 entstand die Produktion von SWR und HR unter dem Namen „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“. Die Neuverfilmung wurde in Baden-Württemberg gedreht. Die Defa-Version des Märchenfilms wurde von Egon Schlegel Regie geführt und geschrieben. Die Darsteller sind:
Der Film „Wer reißt denn gleich vor’m Teufel aus“ basiert auf dem Märchen der Brüder Grimm mit dem Titel „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“. Die Erzählung geht so: Eine arme Frau bringt einen Sohn mit Glückshaut zur Welt. Diese soll in seinem weiteren Leben dafür sorgen, dass alles, was er anfängt, sich zum Guten wenden wird. Des Weiteren wird ihm geweissagt, er werde im Alter von 14 Jahren die Königstochter heiraten. Der König aber hat ein hartes Herz. Er kauft den armen Leuten ihr Kind ab, legt es in eine Schachtel und wirft diese ins Wasser. Sie geht jedoch nicht unter, sondern treibt zu einer Mühle, wo das Kind von den Müllersleuten aufgenommen und in Liebe aufgezogen wird. Als der König vierzehn Jahre später in die Mühle kommt und die Geschichte hört, schickt er den Jüngling mit einem Brief zur Königin mit dem Befehl, man solle ihn sofort töten. Auf dem Weg zur Königin übernachtet der junge Mann im Wald bei Räubern. Diese lesen den Brief, vertauschen aus Mitleid den Brief, so dass er mit der Königstochter vermählt wird. Doch der König fordert von ihm die drei goldenen Haare des Teufels. Unterwegs zur Hölle fragen ihn zwei Torwächter, warum ein Brunnen austrocknet, der sonst Wein gab, und warum ein Baum verdorrt, der sonst Goldäpfel trug, und ein Fährmann fragt, warum ihn keiner ablöst. In der Hölle versteckt ihn des Teufels Ellermutter (niederdeutsch für Großmutter) als Ameise in ihren Rockfalten. Sie reißt dem schlafenden Teufel dreimal ein Haar aus und sagt, sie habe von dem Brunnen, dem Baum und dem Fährmann geträumt. So erhält das Glückskind die Haare, gibt dem Fährmann des Teufels Rat weiter, dem nächsten die Ruderstange zu geben, und lässt die Kröte im Brunnen und die Maus in der Baumwurzel töten, wofür er je zwei Esel mit Gold bekommt. Dem gierigen König sagt er, das Gold liege wie Sand am anderen Ufer. Dort gibt ihm der Fährmann die Stange, auf dass er fahren muss. Rund um Weihnachten werden die beliebten Defa-Märchenfilme gerne gezeigt. Folgende Märchen kommen noch dieses Jahr im TV:
Schlagwörter DDR DEFA Landkreis Potsdam-Mittelmark Wiesenburg
So 19.12. 2021 12:10Uhr 88:09 min
MDR FERNSEHEN So, 19.12.2021 12:10 13:40
Komödiantisch angereicherte Version des Grimmschen Märchens, in dem der naive und nette junge Jakob dem Teufel drei goldene Haare abluchst und damit die schöne Prinzessin und ein Königreich gewinnt.
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Der arme Bursche Jakob ist vom Missgeschick verfolgt. Und nun hat es auch noch der König auf sein Leben abgesehen, gibt er ihm doch in einem versiegelten Schreiben das eigene Todesurteil mit auf den Weg. Glücklicherweise fällt Jakob freundlichen Räubern in die Hände und die verändern den Inhalt des Briefes. Am nächsten Tag sieht er sich als Bräutigam der Prinzessin. Doch die Freude ist von kurzer Dauer. Der genarrte König entsendet Jakob zum Teufel, um dessen drei goldene Haare zu holen. Damit hofft er, Jakob für immer los zu sein. Der marschiert los und verspricht unterwegs den vom König ausgebeuteten Untertanen, den Teufel nach einem Ausweg aus ihrer Not zu fragen. In der Hölle nutzt Jakob die Abwesenheit der Teufelin und tarnt sich mit deren Kleidern. Todesmutig entreißt er dem Teufel die drei goldenen Haare und erfährt auch die Lösung für die Bauern. Als Held kehrt er zurück und einer Hochzeit steht nun nichts mehr im Wege. Und weil der Teufel so jammert, bekommt er am Ende seine drei goldenen Haare zurück."Aktionsreiche, streckenweise sehr witzige Märchenunterhaltung für etwas ältere Kinder, die der Ironie der Geschichte gut zu folgen vermögen und mit ihrer drastischen Bildsymbolik umzugehen verstehen." (Lexikon des internationalen Films) Mitwirkende Musik: Günter HaukKamera: Wolfgang BraumannBuch: Egon Schlegel, Manfred Freitag, Joachim NestlerVorlage: Nach dem Märchen "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren" der Brüder Grimm Regie: Egon Schlegel Darsteller Teufel: Dieter FrankeJakob: Hans-Joachim FrankKönig: Rolf LudwigPrinzessin: Katrin MartinSteuereintreiber: Wolfgang GreeseHofmarschall: Hannjo HasseRäuberhauptmann: Hans-Peter Reinecke und andere
Unter dem Titel "DEFA 75" blickt das rbb Fernsehen vom 11. Mai bis 17. Mai 2021 mit insgesamt 23 Spielfilmklassikern, Dokumentationen und Kinder und Märchenfilmen auf die ostdeutsche Filmgeschichte zurück.
Sie ist der Gegenpol zum Paradies: die Hölle. Wie mag es dort wohl aussehen? Vielleicht so ähnlich wie in den Märchenfilmen vom „Teufel mit den drei goldenen Haaren“. Gedreht in bekannten Filmstudios, dunklen Schlossgemächern und echten Höhlen. Die Weissagung, der in einer „Glückshaut“ geborene Sohn einer armen Frau werde „im vierzehnten Jahr die Tochter des Königs zur Frau“ bekommen, ist das Motiv des Grimm’schen Märchens „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“. Die Prophezeiung löst eine abenteuerliche und zudem spannende Geschichte aus, die mehr als einmal tragisch zu enden droht. Denn: Der König – der ein „böses Herz“ hat – will verhindern, dass sich die Weissagung erfüllt und seine Tochter mit dem Jungen verheiratet wird. Er versucht alles, um die „Glückshaut“ loszuwerden. Vorerst vergeblich. Seine Tochter wird mit dem erwachsenen jungen Mann verheiratet. Doch der König gibt sich nicht geschlagen: Das Glückskind darf die Prinzessin nur behalten, wenn es „aus der Hölle drei goldene Haare von dem Haupte des Teufels“ holt. Eine auf den ersten Blick schier unlösbare und vor allem „übernatürliche“ (Freund 2005, S. 127) Aufgabe, die der Held aber souverän meistert … Da wundert es kaum, dass die 1819 in den „Kinder- und Hausmärchen“ veröffentlichte Geschichte mit ihren komplexen Handlung bereits mehrfach in Deutschland verfilmt ist – an ebenso märchenhaften Drehorten. Linderhof/Bayern: „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ (1955)Ist Schloss Neuschwanstein im Sommer 1955 einer der Drehorte für die BRD-Märchenfilme „Schneewittchen“ und „Schneeweißchen und Rosenrot“ (beide R: Erich Kobler), so wird im selben Jahr auch ein anderes Schloss des bayerischen Königs Ludwig II. zur Filmkulisse: Linderhof. Märchenhafte Drehorte: Wo Schneeweißchen und Rosenrot zu Hause sind Märchenhafte Drehorte: Wo Schneewittchen und die sieben Zwerge wohnen Das zwischen 1869 bis 1886 im Rokoko-Stil entstandene Kleinod ist eine der Kulissen für die westdeutsche Verfilmung von „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“. Regisseur Hans F. Wilhelm lässt in der weitläufigen Schloss- und Parkanlage einige Szenen mit der Kamera festhalten. In der Bearbeitung von Drehbuchautorin Hella Mora spielt Peter Schreiber das Glückskind Stephan, das sich gegen den König (Hans Cossy) zur Wehr setzen muss – und auf seinem Weg zum Teufel Schwarzbart (Alexander Golling) und dessen Großmutter (Käthe Graber) auch in eine Stadt gelangt. Dort ist ein Marktbrunnen ausgetrocknet. Gedreht werden diese Szenen in der fränkischen Stadt Rothenburg ob der Tauber mit ihren märchenhaften Fachwerkhäusern und pittoresken Brunnen. Mit einer List entlockt Stephan dem Höllenfürsten das Geheimnis, warum das Wasser versiegt. So haben in der Stadt bald Elend und Not ein Ende. Film: „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ (BRD, 1955, Regie: Hans F. Wilhelm). Noch nicht auf VHS/DVD erschienen. Drehorte:
Schloss Wiesenburg: „Wer reißt denn gleich vorm Teufel aus“ (1977)Als im Sommer 1977 auf Schloss Wiesenburg Szenen für den DDR-Märchenfilm entstehen, hat das alte Gemäuer bereits eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Im 12. Jahrhundert erstmals erwähnt, wandelt sich die frühere Burg- und Wehranlage im Laufe der Jahre zum repräsentativen Schlösschen mit Park. DDR reloaded: Der identitätsstiftende DEFA-Märchenfilm Einstellungen für die freie Adaption von „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ in der Regie von Egon Schlegel entstehen im Innenhof des Schlosses: Als Jakob (Hans-Joachim Frank) auf dem Weg zum Teufel (Dieter Franke) in eine Stadt kommt, die wie ausgestorben scheint, ist der Aufgang vom Männekentor zum Torhaus zu erkennen. Südlich der früheren Bezirksstadt Potsdam lässt sich Jakob zudem über den Kähnsdorfer See zum Teufel „ans Ende der Welt“ bringen, wie die Grimms mehr als 150 Jahre zuvor schreiben. Die Hölle als „Meisterwerk der Szenenbildkunst“ (Sylvester 1990, S. 97) entsteht allerdings in den DEFA-Studios von Potsdam-Babelsberg. Film: „Wer reißt denn gleich vorm Teufel aus“ (DDR, 1977, Regie: Egon Schlegel). Auf VHS/DVD erschienen. Drehorte:
Altensteiner Höhle: „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ (2009)Im Juni 2009 beginnen die Dreharbeiten für eine ZDF-Verfilmung in der Reihe „Märchenperlen“. Im Gegensatz zur 1977er-Adaption entscheidet sich Regisseur Hans-Günther Bücking für keinen im Studio nachgebauten Wohnsitz des Teufels. Er verlegt den Dreh für die zweifellos spannendsten Szenen in die Altensteiner Höhle nach Thüringen. Die 1799 entdeckte, heutige Schauhöhle ist mit 1785 Metern Ganglänge die längste Höhle Thüringens – soviel Platz braucht das Team bei den Dreharbeiten allerdings nicht. Im sogenannten Höhlen-Dom, der sich im ersten Drittel des Gangs befindet und in dem sonst Musikkonzerte stattfinden, wird das Wohnzimmer des Teufels (Fritz Karl) und seiner Großmutter (Rita Russek) eingerichtet. Sie hilft dem Glückskind Hans (Bela Baptiste) und reißt dem schlafenden Teufel nacheinander drei goldene Haare aus. Alle Szenen über der Erde entstehen dagegen im nahe gelegenen Altensteiner Park und im Oberschloss Kranichfeld, auf dem die schöne Prinzessin Isabella (Ina-Alice Kopp), aber auch der böse König (Leonard Lansink) residieren. Letzterer wird am Ende doch noch ausgetrickst. Film: „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ (BRD, 2009, Regie: Hans-Günther Bücking). Auf DVD erschienen. Drehorte:
Falkensteiner Höhle: „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ (2013)Auch der ARD-Märchenfilm, der vier Jahre später für die Reihe „Sechs auf einen Streich“ entsteht, dreht in einer echten Höhle. Naja, eigentlich nur davor. Es ist die Falkensteiner Höhle, eine noch aktive Wasserhöhle auf der Schwäbischen Alb. Hier haust die gutmütige Großmutter des Teufels (Christine Schorn) mit ihrem jähzornigen Enkel (André M. Hennicke). Der Teufel mit den drei goldenen Haaren (D 2013): Was ist Glück? Denn die Innenaufnahmen der Hölle werden in düsteren Räumen von Schloss Ehrenfels gedreht, einem ansonsten herrlich gelegenen Sommersitz, erbaut im Stil des Barock. Dorthin verschlägt es Felix (Jakub Gierszał), der dem Teufel die drei Haaren ausreißen will. Die Großmutter hilft auch hier dem sympathischen jungen Mann – und erledigt das für ihn. Das freut am Ende sowohl Felix als auch Prinzessin Isabell (Saskia Rosendahl). Film: „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ (BRD, 2013, R: Maria von Heland). Ist auf DVD erschienen. Drehorte:
Verwendete Literatur:
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