Wo kann man scheine in münzen wechseln

Seit 2002 gibt es Euro-Bargeld in der Europäischen Union. Derzeit dient der Euro in 19 EU-Ländern als offizielle Währung. Doch woher kommen die Euro-Münzen und -Scheine? Welche Merkmale gibt es und wie erkennt man Falschgeld? Hier finden Eltern und LehrerInnen Infos und Lerntipps, um Kindern unsere Währung näherzubringen.

In Österreich bezahlen wir mit Euro-Banknoten und -Münzen. Doch woher kommt unser Bargeld?

Derzeit führen 19 EU-Länder den Euro: Österreich, Frankreich, Italien, Deutschland, Belgien, Niederlande, Luxemburg, Finnland, Spanien, Portugal, Irland, Griechenland, Slowenien, Zypern, Malta, Slowakei, Estland, Lettland und Litauen. Diese Länder bezeichnet man als „Währungsunion“ oder „Euro-Länder“.

Zudem nutzen 6 weitere Länder den Euro. Doch es gibt auch 8 Länder in Europa, die bisher auf einen Beitritt zur Währungsunion verzichtet haben: Dänemark, Schweden, Tschechien, Ungarn, Bulgarien, Kroatien, Rumänien und Polen.

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Lerntipp: Lassen Sie Ihr Kind auf einer Europakarte die Euro-Länder bunt ausmalen. So erfassen sie die Größe der Währungsunion.

Jedes Land hat eine Zentralbank, die Banknoten druckt. In Österreich ist das die Oesterreichische Nationalbank in Wien. Dies geschieht mit Genehmigung der Europäischen Zentralbank EZB in Frankfurt/Main in Deutschland. Die EZB ist die Zentralbank der Euro-Länder. Ihre Aufgabe ist es, die Preise im Euro-Raum stabil zu halten und die Kaufkraft unserer Währung zu sichern.

Jedes Land hat eine Prägeanstalt, in der Euro-Münzen hergestellt werden. In Österreich ist das die „Münze Österreich AG“ in Wien. Alle Euro-Münzen, die dort geprägt werden, gelten natürlich in der gesamten Währungsunion als Zahlungsmittel.

Die Vorderseiten der Euro-Münzen sehen alle gleich aus. Die Rückseiten werden von vielen Ländern unterschiedlich gestaltet. Die in Österreich geprägten Euro-Münzen zeigen folgende Motive auf den Rückseiten:

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Lerntipp: Welche Münzen haben die Kinder in ihren Taschen? Überlegen Sie gemeinsam anhand der nationalen Rückseiten, aus welchen Ländern sie wohl stammen.

Beschädigte oder stark abgenutzte Scheine werden von den Banken an ihre Nationalbank geschickt, wo sie vernichtet werden. Die durchschnittliche Lebensdauer einer Banknote beträgt 1 bis 4 Jahre, bei Scheinen mit höherem Wert bis zu 10 Jahre. Auch Münzen werden entsorgt. Sie bleiben oft Jahrzehnte in Umlauf, bevor sie an die nationale Prägestelle zurückgeschickt werden.

Euro-Banknoten druckt die Oesterreichische Nationalbank. Euro-Münzen werden von der „Münze Österreich AG” geprägt. Alles andere wäre Falschgeld. Und so kann man Falschgeld erkennen:

Die „Blüten“ von Fälschern sind oft von guter Qualität. Nur wer die Sicherheitsmerkmale unserer Banknoten kennt, kann sich gegen Falschgeld schützen. Einen falschen Schein muss man sofort bei einer Polizeistation abgeben – ersetzt wird das Geld aber nicht. Deswegen muss man Banknoten immer auf Echtheit prüfen. Erklären Sie den Kindern, wie sie sich gegen Falschgeld schützen.

Es gibt 7 verschiedene Euro-Geldscheine. Jeder hat eine andere Farbe und zeigt ein Bauwerk einer bestimmten Epoche. Die Baustile stellen eine Zeitreise dar:

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Lerntipp: Kinder können sich anhand der Farbe den Wert eines Euro-Scheins merken. So lassen sich Werte und Farben kombinieren. 5 graue Häuser, 10 rote Luftballons, 20 blaue Autos etc.

Die Echtheit von Euro-Banknoten lässt sich mit Fühlen – Sehen – Kippen prüfen.

Auf den Banknoten kann man Reliefs fühlen, etwa die Linien links und rechts am Rand oder die Abbildung des Bauwerks.

Bestimmte Merkmale kann man nur sehen, wenn man die Banknote gegen das Licht hält:

  • das Wasserzeichen auf der weißen Fläche
  • den dunklen Sicherheitsfaden, der vertikal über die Banknote verläuft.

Schließlich kann man den Schein noch kippen, um zu prüfen,

  • ob sich das Hologramm verändert
  • ob die glänzende Zahl die Farbe wechselt.

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Lerntipp: Spielen Sie mit den Kindern „Einkaufen” und üben Sie das Bezahlen: Mit einem Geldschein zahlen, das Wechselgeld zählen, die Echtheit der Scheine mit „Fühlen – Sehen – Kippen” prüfen.

Münzen und Banknoten können beschädigt werden. Dann kann man sie umtauschen. Dabei sind Regeln zu beachten:

Ist ein Schein in 2 Teile zerrissen, muss der größere Teil noch vorhanden sein, um ihn umtauschen zu können. Das ist logisch, denn sonst könnte man 2 halbe Scheine gegen 2 neue Scheine eintauschen.

Ist weniger als die Hälfte eines Scheins vorhanden, muss man nachweisen, dass der Rest der Banknote vernichtet wurde. Das ist schwierig, denn man hat ja keinen Beweis, dass eine Banknote versehentlich in die Waschmaschine geraten und zerrissen ist. Auch Münzen können umgetauscht werden, sie dürfen aber nicht verändert sein, etwa durchlöchert.

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Lerntipp: Fertigen Sie Spielgeld an – kein echtes Geld verwenden! Schneiden Sie die Scheine in mehrere Stücke. Die Kinder sollen die Teile zusammensetzen und herausfinden, ob mehr als die Hälfte der Scheine vorhanden ist.

Eine beschädigte Banknote muss ein Händler nicht annehmen. Deshalb sollte man den Schein bei einer Bank oder Sparkasse umtauschen. Meist werden beschädigte Scheine problemlos umgetauscht, obwohl die Geldinstitute dazu nicht verpflichtet sind.

Sollte der Umtausch verweigert werden, kann man sich an die Nationalbank wenden.

Eine zerrissene Banknote kann man mit einem Klebestreifen reparieren. Trotzdem müssen Händler einen solchen Schein nicht annehmen. Bei mutwilliger Beschädigung kann eine Bank den Umtausch verweigern. Also keine Experimente mit Geldscheinen!

Bei Reisen in Nicht-Euro-Länder werden Kinder mit fremden Währungen konfrontiert. Wie sehen die Münzen und Banknoten aus? Und wie viel sind sie wert? 

Wenn man Euro gegen eine Fremdwährung tauscht, muss man den Wechselkurs beachten. Er legt den „Preis“ einer Währung fest: Welchen Euro-Betrag muss man für einen Betrag in einer anderen Währung „bezahlen“? Wechselkurse ändern sich laufend, die aktuellen Kurse findet man im Internet, oder man fragt in einer Bank.

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Lerntipp: Erklären Sie Kindern die Multiplikation des Euros mit einem Wechselkurs und lassen Sie Kinder „Geld wechseln“: Wie viele US-Dollar bekommt man für 50 Euro? Wie viele britische Pfund für 100 Euro? Die Kinder sollen lernen, worauf sie bei der fremden Währung achten müssen – dann sind sie fit für die Auslandsreise.

Wechselstuben findet man auf Flughäfen oder in Touristenorten. Gegen eine Wechselgebühr kann man dort Geld in die Landeswährung tauschen. Oder man hebt im Ausland mit der Bankomatkarte Bargeld vom eigenen Konto ab. Auch vor der Reise kann man zuhause Euro-Bargeld in eine Fremdwährung tauschen – in den meisten Banken und Sparkassen. Aber Achtung: In manchen Ländern ist die Einfuhr von Geld limitiert oder verboten. Darüber sollte man sich vor der Reise informieren.

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Lerntipp: 
Reisen Sie in ein Land außerhalb des Euro-Raums? Dann nehmen Sie Ihre Kinder zum Geldwechseln mit.

Die am weitesten verbreitete Währung ist der US-Dollar, er wird auch als Leit- oder Weltwährung bezeichnet. Nicht nur in den USA kann man damit bezahlen, auch in vielen anderen Ländern wird er als Zahlungsmittel akzeptiert. Weitere wichtige Währungen sind das britische Pfund, der japanische Yen, der chinesische Renminbi, die indische Rupie und der russische Rubel.

Jeder weiß, dass man mit Geld Dinge kaufen kann. Doch wie ist Geld eigentlich entstanden?

Die einfachste und älteste Form des Geschäfts war der Tauschhandel. Die Steinzeitmenschen kauften noch nicht in Geschäften ein. Was sie brauchten, sammelten oder jagten sie. Was man selbst nicht hatte, tauschte man mit anderen. Zum Beispiel Getreide gegen Eier. Schon bald begannen die Menschen, mit unterschiedlichen wertvollen Gütern wie Kakaobohnen, Salz oder Tee zu bezahlen. Diese Naturalien wurden noch vor gar nicht allzu langer Zeit verwendet: In China konnte man sogar bis nach 1949 mit Teeziegeln bezahlen.

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Lerntipp: Lassen Sie Kinder mit kleinen Gegenständen Tauschhandel betreiben: ein Buch gegen 2 Hefte oder 3 Bleistifte gegen eine Schere. Jedes Ding hat einen Wert – will man etwas haben, muss man etwas dafür hergeben.

Die ersten Münzen gab es bereits im 7. Jahrhundert. Das waren zuerst einfache Metallstücke. In Kleinasien wurden dann vor etwa 2.700 Jahren die ersten Münzen in Gold, Silber und Bronze geprägt. Durch die verschiedenen Gewichte der Münzen erhielten sie einen festgelegten Wert. Doch es war mühsam, so viel Gewicht zu transportieren – so wurde vor etwa 1.000 Jahren in China das leichtere Papiergeld entwickelt. Der Wert der Banknoten war aufgedruckt. Der Vorteil: Man konnte ohne große Mühe viel Geld mit sich führen, was besonders für Händler wichtig war. In Europa ist Papiergeld erst seit circa 250 Jahren wirklich verbreitet. Anfangs wurde das Geld noch von verschiedenen Banken gedruckt. Heute dürfen nur noch die Zentralbanken Geldscheine drucken.

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Lerntipp: Zeigen Sie Kindern die Euro-Scheine und -Münzen. Erklären Sie ihnen die Unterschiede und die Sicherheitsmerkmale.

Heute kann man auch ohne Bargeld bezahlen. Geschäfte, Restaurants und Tankstellen haben elektronische Kassen für Debit- und Kreditkarten. Auch im Internet wird bargeldlos bezahlt, etwa bei Einkäufen in Webshops, oder wenn wir unsere Stromrechnung überweisen. Das Geld auf dem Konto nennt sich Giralgeld bzw. Buchgeld. Bereits im Mittelalter brachten arabische Kaufleute die Idee des Giralgelds nach Europa. Statt mit Bargeld zu handeln, schrieben sie Geldforderungen in ihre Bücher. Erst wenn wir Geld am Geldautomaten abheben, wechselt die Maschine Giralgeld in Papiergeld.