Wo ist der unterschied zwischen grohe und hansgrohe

Da ich hauptberuflich bei einem großen Badshop arbeite, habe ich täglich mit Armaturen zu tun. Basierend auf diesen Erfahrungen habe ich eine Liste von Armaturenherstellern erstellt, bei denen es sich lohnt, einmal näher hinzuschauen. Bei der Reihenfolge halte ich mich mehr oder weniger an die Verkaufszahlen und an die Häufigkeit, wie häufig sie nachgefragt werden. Das heißt nicht, dass die einen oder anderen Badarmaturen besser oder schlechter sind.

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Wo ist der unterschied zwischen grohe und hansgrohe

1. Grohe

Wenn es um Armaturen geht, kommt keiner an Grohe vorbei. Und das nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt. Der große Vorteil: Der Hersteller hat Badarmaturen für jedes Budget in seinem Sortiment. Das Unternehmen wurde 1936 in Hemer von Friedrich Grohe gegründet. Er war Sohn des Schwarzwälder Armaturenherstellers Hans Grohe, auf dessen Firma ich gleich zu sprechen komme.

Grohe ist längst kein Familienunternehmen mehr, sondern wurde 1998 an eine Investorengruppe verkauft. Das Unternehmen war zu diesem Zeitpunkt Weltmarktführer. Heute ist Grohe in japanischer Hand. Der Firmensitz ist jedoch nach wie vor in Deutschland. Die Verwaltung sitzt in Düsseldorf. Außerdem gibt es drei deutsche Produktionsstandorte in Hemer, Lahr und Porta Westfalica.

Grohe Waschtischarmaturen fangen bei einem Preis von rund 40 Euro an, die teuersten kosten 700 Euro und mehr. Zum Sortiment gehören nicht nur Armaturen für den Waschtisch, sondern auch welche für Dusche, Badewanne oder Bidet. Beliebte Serien sind Eurocube, Eurosmart, Allure oder Essence.

2. Hansgrohe

Wie Grohe ist auch Hansgrohe ein weltweit operierender Armaturenhersteller. Er wurde 1901 von Hans Grohe in Schiltach im Schwarzwald gegründet. Von 1960 bis 1975 war Friedrich Grohe – der Sohn des Firmengründers und Chef von Grohe – gleichzeitig auch Geschäftsführer von Hansgrohe. Danach trennten sich die Wege. Die Wortbildmarke „Hansgrohe“ wurde 1977 eingeführt.

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Wie Grohe besitzt auch Hansgrohe ein breites Portfolio an Armaturen für jeden Geldbeutel. Einige Serien werden auch im Baumarkt angeboten. Mit der Marke Axor ist Hansgrohe zudem im Luxussegment erfolgreich vertreten. Bekannte Designer wie Antonio Citterio, Philippe Starck oder Jean-Marie Massaud waren und sind für das Unternehmen tätig.

Zu den erfolgreichsten Armaturenserien von Hansgrohe zählen Metris, Focus oder PuraVida. Die Waschtischarmaturen des Herstellers kosten zwischen rund 50 Euro und bis zu 1400 Euro. Außerdem sind Armaturen für Dusche, Wanne und Bidet erhältlich.

3. Hansa

Auch wenn der Name einen norddeutschen Ursprung vermuten ließ, wurde Hansa dennoch im Schwabenländle gegründet. In Zuffenhausen bei Stuttgart genau genommen – und zwar im Jahr 1911. In Stuttgart ist der heutige Firmensitz. Den Namen „Hansa“ trägt die Firma allerdings erst seit 1917. Seit 2008 wechselte der Besitzer mehrfach, derzeit gehört das Unternehmen zur finnischen Oras Group.

Das Sortiment von Hansa reicht vom schlichten Klassiker bis zur preisgekrönten Designerarmatur. Die Armaturen werden in 60 Ländern auf der ganzen Welt verkauft. In Deutschland und in Österreich gehört das Unternehmen zu den Top3-Armaturenherstellern. Produktionsstandorte gibt es in Burglengenfeld in Deutschland sowie im tschechischen Kralovice und dem polnischen Olesno.

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Zu den Top-Sellern des Herstellers zählen die Serien Stela, Mix oder Ligna. Beliebt sind zudem die Duschen der Serien Viva und Living. Die Waschtischarmaturen von Hansa kosten ab etwa 60 Euro bis knapp unter 1.000 Euro.

4. Steinberg

Steinberg ist ein noch recht junger Armaturenhersteller. Das Unternehmen wurde 2002 gegründet und hat seinen Sitz in Düsseldorf. Eine Manufaktur kam 2016 dazu. Die Marke vertreibt seine Armaturen über den dreistufigen Vertriebsweg. Sie erhalten Sie daher in der Regel von Ihrem Handwerker. Einige Onlineshops führen Steinberg-Armaturen allerdings.

Der Fokus lag bei dem Hersteller von Anfang an auf hochwertigem Design. Das beweisen zahlreiche Designpreise. Und auch technisch spielt Steinberg ganz vorne mit wie die Serie iFlow beweist. Dabei handelt es sich um vollelektronische Armaturen mit Digitalanzeige.

Viele Armaturen des Herstellers werden vom hauseigenen Designteam entworfen. Steinberg holt sich aber immer wieder auf renommierte Produktdesigner wie Jochen Schmiddem und Michael Schneider ins Haus.

5. Ideal Standard

Ideal Standard ist ein international tätiger Komplettbad-Anbieter mit Sitz in Brüssel. Das Unternehmen zählt sicherlich zu den bekanntesten Marken für das Badezimmer. In Wittlich besitzt Ideal Standard ein Armaturenwerk, der deutsche Firmensitz ist in Bonn. Und das bereits seit über 100 Jahren.

Der Hersteller hat eine riesige Auswahl an Badarmaturen in seinem Sortiment. Zu den Klassikern für den Waschtisch gehören die Serien Melange, Ceraplan oder Tonic II.  Zu den Top-Sellern zählt außerdem das Idealrain Duschsystem.

Was das Design angeht, gehören die Armaturen von Ideal Standard nicht unbedingt zu meinen Lieblingen. Anderen scheint es jedoch zu gefallen, dafür sprechen die Verkaufszahlen und die Häufigkeit, nach der der Armaturenhersteller nachgefragt wird.

6. Dornbracht

Wenn es etwas mehr Luxus sein soll, ist Dornbracht genau der richtige Armaturenhersteller für Sie. Das Unternehmen war bis 2020 fest in Familienhand. Aufsichtsratsvorsitzender ist auch heute noch ein „Dornbracht“.

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Im Premium-Segment ist Dornbracht das führende Unternehmen auf der Welt. Lange Zeit hat sich das Unternehmen gesträubt, dass seine Armaturen über das Internet vertrieben werden. Mittlerweile hat es der Hersteller wohl eingesehen, dass er nichts dagegen unternehmen kann.

Besonders beliebt sind die Waschtischarmaturen aus den Serien Tara., CL. 1 oder Imo. Der Preis fängt für solch eine Armatur fängt im dreistelligen Bereich an, vielen kosten jedoch auch vierstellig. Als Belohnung gibt es ein Design, das seinesgleichen sucht. Und auch technisch spielt der Armaturenhersteller Champions League. Übrigens gibt es in Zusammenarbeit mit Villeroy & Boch eine ebenfalls sehenswerte Armaturenkollektion – Villeroy & Boch by Dornbracht.

7. Keuco

Keuco hat wie Grohe seinen Ursprung in Hemer. Das Unternehmen wurde 1953 gegründet und befindet sich noch immer in Familienbesitz. Hier unterscheidet es sich ganz entscheidend vom berühmten Nachbarn.

Auch wenn Keuco in Sachen Bekanntheit sicherlich nicht zu den absoluten Top-Adressen zählt, muss das Unternehmen sich nicht verstecken. In Sachen Spiegelschränke und Badaccessoires schon zweimal nicht. Aber auch in Sachen Armaturen ist der Hersteller schwer im Kommen.

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Die Armaturen aus der Edition 11 oder Edition 400 sowie aus der Serie Elegance gehören zu den Top-Sellern unter den Waschtischarmaturen. Und das, obwohl sie nicht gerade günstig sind. Sie tummeln sich alle in einem gehobenen Preisniveau – ganz günstige Armaturen gibt es keine im Sortiment.

8. Kludi

Mit Grohe, Dornbracht und Keuco hat auch der Armaturenhersteller Kludi seine Heimat im Sauerland. Das Unternehmen wurde 1926 in Menden gegründet und ist heute weltweit aktiv. Es besitzt mehrere Produktionsstätten in Deutschland und Europa. Im Kern ist es nach wie vor ein Familienunternehmen.

Was das Preisniveau angeht, bewegt sich Kludi in einem mittleren Bereich. Es sind Waschtischarmaturen in verschiedenen Onlineshops für unter 100 Euro erhältlich, aber auch welche, die mehrere 100 Euro kosten.

Zu den beliebtesten Armaturen des Herstellers zählen die Serien Balance, Bozz oder O-Cean. Neben modernen Designs hat der Hersteller auch Badarmaturen für klassisch orientierte Bäder in seinem Sortiment. Wie zum Beispiel die Serie Adlon, die durchaus im Premium-Bereich zuhause ist.

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9. Herzbach

Das Familienunternehmen Herzbach ist im hohen Norden beheimatet, der Firmensitz ist in Henstedt-Ulzburg. In den 1960er-Jahren von Wilhelm Herzbach gegründet, stellte das Unternehmen in den 1990er Jahren erste eigene Kreationen vor. Heute leiten die Enkel Olivier und Sebastian die Firma. Mittlerweile ist sogar bereits die vierte Generation Herzbach mit am Start.

Herzbach machte sich recht schnell einen Namen als Hersteller von hochwertigen Armaturen. Dabei überzeugen die inneren Werte genauso wie die Optik. Insbesondere die Duschbrausen der Marke sind äußerst beliebt. Serien wie Living Spa gehören zum Besten, was der Markt zu bieten hat.

Bei den Waschtischarmaturen liegt zum Beispiel die Serie Deep Black in der Gunst der Kunden ganz weit oben – genauso die Serien Deep iX und Design iX. Sie folgen alle einem recht minimalistischen Design, der Hersteller bietet aber auch Armaturen mit traditionellen Kreuzgriffen an, zum Beispiel die Serie Stilo.

10. Mariner

Ganz frisch auf dem deutschen Markt ist der italienische Hersteller Mariner Rubinetterie vertreten – ganz getreu dem: made in italy – loved worldwide. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1982 von Ottavio Zennario und seinem Sohn Marino. Mittlerweile ist bereits die dritte Generation in die Firma eingetreten.

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Von Anfang an war das Ziel von Mariner, Armaturen zu erschaffen, die Tradition und Handwerkskunst mit Technik und Forschung in sich vereinen. Und das ist dem Hersteller sehr gut gelungen. Die Bad- und Küchenarmaturen sind echte Hingucker, die zudem der typisch italienischen Designtradition folgen.

Beliebte Serien sind zum Beispiel Quadra oder Logica. Ganz neu auf dem Markt und mit einem Red Dot Design Award 2021 ausgezeichnet, ist die Serie Kobra. Obwohl die Armaturen des Herstellers im High-End-Bereich angesiedelt sind, so zeichnen sie sich doch durch einen vergleichsweise günstigen Preis aus.

11. Damixa

Vom Süden Europas switchen wir ganz in den Norden: In Dänemark ist die Marke Damixa beheimatet. Das Unternehmen wurde 1932 in Odense gegründet und bietet heute ein umfangreiches Sortiment an Bad- und Küchenarmaturen, das in über 60 Länder weltweit verkauft wird.

Wie auch Italien hat Skandinavien und hier insbesondere Dänemark eine lange Designtradition. Das sehen Sie den Armaturen von Damixa an. Dafür arbeitet das Unternehmen mit renommierten Designern aus Dänemark oder dem Ausland zusammen. Zu nennen sind Halskov & Dalsgaard Design, Jakob Jensen oder Claus Rantzau.

Beliebte Serien sind Silhouet, das Duschsystem Pine oder Tradition, wer eher auf Retro-Design steht. Nachhaltigkeit ist ein großes Thema bei Damixa, weshalb viele Armaturen mit Funktionen wie Kaltstart, Eco Save oder Eco Click erhältlich sind.

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12. Jörger

Jörger ist ein traditionsreiches Familienunternehmen aus Mannheim. Seit über 100 Jahren – genauer seit 1909 – bringt der Hersteller einen Hauch von Luxus ins Badezimmer. In der hauseigenen Manufaktur gefertigt, gilt für die Armaturen das Herstellers auf jeden Fall „Made in Germany“

Dabei setzt das Unternehmen hausinterne Designs. Gerhard E. Jörger entwarf die klassische Design-Linie mit Serien wie Aphrodite, Florale oder Moonlight. Von Oliver Jörger stammen die Armaturen im modernen, geradlinigen Stil wie Plateau, Turn oder Cronos. Sie sehen – bei Jörger ist alles fest in Familienhand.

Anders als bei Grohe oder Hansgrohe geht es bei Jörger nicht um die Masse – handwerkliche Kunst aus Deutschland steht auf dem Programm. Die Armaturen der Marke sind daher eher im hochpreisigen Segment anzutreffen. Dafür sind sie aber auch eine Anschaffung fürs Leben.

13. Vola

Gehen wir noch einmal nach Dänemark. Neben Damixa ist Vola eine weitere bekannte Armaturenmarke aus Skandinavien. Allerdings befinden wir uns hier eher im High-End-Bereich, was Design, Technik und auch Preis anbelangt.

Weitere Infos auf bauredakteur.de

Freistehende Badewanne: Vor- und Nachteile

Wer es absolut puristisch und minimalistisch mag, liegt bei den Vola Armaturen genau richtig. Hier ist kein Schnörkel zu viel, alles ist auf die reine Funktion reduziert. Das Design aller Armaturen baut auf ein Urdesign von Arne Jacobsen auf. Dieser gilt nicht umsonst als einer der Urväter des typisch skandinavischen Designs.

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Er war es, der 1968 die ersten Armaturen für Vola entwarf. Es sollte etwas ganz Neuartiges werden. Und wurde es auch. Die Entwürfe aus dieser Zeit sind nach wie vor äußerst modern und werden gerne auch von anderen Armaturenherstellern kopiert. Das Unternehmen nimmt hiermit so eine Art Vorreiterstellung im Bereich modernes Badezimmer ein.

Daran erkennen Sie die Qualität von Armaturen

Sie kennen nun die Namen einiger renommierter Armaturenhersteller – doch woran lässt sich ganz allgemein eine gute Armatur erkennen? Das ist nicht so einfach, denn häufig sehen Billig- und Qualitätsarmatur auf den ersten Blick ganz ähnlich aus. Hier einige Punkte, die eine hochwertige Armatur ausmachen:

  • Langlebig – durch Einsatz erstklassiger Materialien und perfekte Verarbeitung besitzen sehr gute Armaturen eine lange Lebensdauer.
  • Ventile – sie bestehen bei einer hochwertigen Armatur aus Keramik. Das macht sie leichtgängig und wartungsfrei.
  • Pflegeleicht – an einer guten Armatur perlt das Wasser quasi ab. Dadurch verringert sich der Pflegeaufwand.
  • Ersatzteile – ist bei einer hochwertigen Armatur etwas kaputt, gibt es die passenden Ersatzteile dafür. Im Garantiefall werden sie oft sogar vor Ort repariert.
  • Leise – bei einer hochwertigen Armatur pfeift und rauscht nichts. Selbst wenn Sie nichts hören, sieht das bei den Nachbarn vielleicht schon anders aus.
  • Materialien – eine erstklassige Armatur hat eine hochwertige Oberfläche aus Chrom oder Edelstahl. Und auch sonst kommen nur perfekte Materialien zum Einsatz. Nichts rostet.
  • Kratzfest – Markenarmaturen mit dicker Verchromung zerkratzen nicht so leicht. Leider lässt sich die Dicke der Chromschicht nicht auf den ersten Blick erkennen.

Das sind einige Gründe, warum hochwertige Markenarmaturen meist um einiges teurer als die Billigprodukte aus dem Baumarkt oder vom Discounter sind. Außerdem steckt in ihnen sehr viel Entwicklungsarbeit, die sich die Billiganbieter sparen, weil sie nur kopieren.

Badarmaturen online kaufen

Die meisten der hier vorgestellten Badarmaturen sollten Sie über Ihren Sanitärhandwerker bestellen können. Wollen Sie alle Armaturenhersteller auf einen Blick sehen, Preise und Designs vergleichen, dann empfehle ich einen Blick in den Onlineshops meines Arbeitgebers Reuter. Dort finden sie sicherlich mit die umfangreichste Auswahl an Armaturen im deutschsprachigen Raum.

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