Wo ist das schambein bei der frau

Abbildung Schmerzen im Schambein: Ursachen (A - D)

Schmerzen Schambein

  1. Darmbein - Os ilium
  2. Wurmfortsatz -
    Appendix vermiformis
  3. Sitzbein - Os ischii
  4. Schambein - Os pubis (1.+ 3.+ 4. = Hüftbein -

    Os coxae)

  5. Schambeinfuge -
    Symphysis pubica
  6. Großer Lendenmuskel -
    Musculus psoas major
  7. Kreuzbein - Os sacrum
  8. Langer Anzieher -
    Musculus adductor longus
  9. Kurzer Anzieher -
    Musculus adductor brevis
  10. Kammmuskel -
    Musculus pectineus
    Ursachen für Schmerzen im Schambein:
    A - Entzündung der Prostata
    beim Mann (Prostatitis)
    B - Erkrankungen der inneren
    Geschlechtsorgane (
    bei der Frau)
    C - Schwangerschaft - Dehnung, Lockerung der Schambeinfuge

    D - Schambeinentzündung -


    bei Sportlern (Fußball, Sprint)

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Eine Schambeinentzündung (Osteitis pubis) ist eine schmerzhafte nicht-infektbedingte Entzündung der Schambeinfuge (Symphyse), der Schambeinknochen und der unmittelbar umgebenden Strukturen. Ursache sind meist wiederholte Mikrotraumata, die durch Fehl- oder Überbelastung entstehen. Betroffen sind vor allem Sportler, besonders Fußballer. Erfahren Sie hier mehr über die Schambeinentzündung.

Artikelübersicht

Schambeinentzündung

  • Ursachen und Risikofaktoren

  • Untersuchungen und Diagnose

  • Krankheitsverlauf und Prognose

Die Schambeinentzündung ist eine nicht-infektbedingte Entzündung von Schambeinfuge (Symphyse), Schambeinknochen und den unmittelbar umgebenden Strukturen. Sie wird in der Fachsprache als Osteitis pubis, Symphysenosteitis oder Pubalgie (Pubalgia) bezeichnet.

Die Schambeinentzündung trifft besonders Sportler. Pro Jahr erkranken etwa 0,5 bis 7 Prozent der Sportler an einer Schambeinentzündung – vor allem Fußballer, aber auch andere Sportler wie Basketballer und Tennisspieler. Betroffen sind vor allem Männer im Durchschnittsalter von 30 Jahren. Frauen, die eine Schambeinentzündung entwickeln, sind im Durchschnitt etwa 35 Jahre alt. Für die Patienten kann die Erkrankung bedeuten, dass sie auf jegliche sportliche Betätigung längerfristig verzichten müssen.

Schambeinentzündung: Therapie mit konservativen Methoden

Wird die Schambeinentzündung zum ersten Mal diagnostiziert, greift man zunächst auf konservative Behandlungsmethoden (einschließlich Physiotherapie) zurück. Gegen die Schmerzen helfen vorübergehend nicht-steroidale Entzündungshemmer (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac. In einigen Fällen muss eine Schambeinentzündung mit Kortison behandelt werden. Des Weiteren können Ultraschallbehandlung, Kryo- und Elektrotherapie unterstützend sein.

Wichtig ist es, anfänglich eine Sportpause einzuhalten, um dann langsam wieder Schritt für Schritt ins Training einzusteigen. Insbesondere sollte jegliche Anstrengung vermieden werden, die zu einer starken Belastung des Beckengürtels und der Adduktoren führt. Wird zu schnell wieder mit Sport begonnen, kann der Schmerz chronisch werden. Das verschlechtert die Prognose.

Die Physiotherapie bei einer Schambeinentzündung sollte sich vor allem auf Übungen konzentrieren, die die Rumpf- und die Beckenbodenmuskulatur kräftigen und die Adduktorenmuskulatur dehnen.

Schambeinentzündung: Invasive, nicht-operative Therapie

Bestehen die Beschwerden trotz Schmerzmitteln und Physiotherapie weiterhin, kann eine Injektions- oder Infusionstherapie versucht werden.

Injektionstherapie: Kortison und/oder ein lokales Betäubungsmittel werden in den Gelenkspalt gespritzt. Etwa 80 Prozent der Patienten geben in der Folge eine Besserung der Beschwerden an.

Infusionstherapie: Eine weitere Therapieoption bei Schambeinentzündung besteht in der Infusionstherapie mit Bisphosphonaten wie Pamidronat. Sie hemmen den Knochenabbau. Diese Therapieform scheint erfolgversprechend, bedarf jedoch weiterer wissenschaftlichen Studien. Bislang ist sie nicht zur Behandlung der Schambeinentzündung offiziell zugelassen (sondern nur zur Therapie der Osteoporose), das heißt, Bisphosphonate werden bei Osteitis pubis nur im „off-label-use“ angewendet.

Schambeinentzündung: Operative Therapie

Bei chronisch schmerzhafter Schambeinentzündung, bei der nach monatelanger konservativer Behandlung keine Besserung eintritt, kann eine Operation als letzte Therapiemaßnahme erwogen werden. Vorher sollte unbedingt jede mögliche Begleiterkrankung ausgeschlossen werden.

Eine Operation bei Schambeinentzündung wird immer in Vollnarkose durchgeführt. Vor allem bei Leistungssportlern hat sich gezeigt, dass eine sogenannte Kurettage (Ausschabung) zu guten Ergebnissen führt. Dabei wird etwas Gewebe an der Schambeinfuge abgeschabt. In seltenen Fällen wird eine Gelenksversteifung (Arthodese) der Symphyse durchgeführt. Dabei wird ein körpereigener Knochenspan eingesetzt, welcher mit einer Platte fixiert wird.

In einigen Fällen heilt eine Schambeinentzündung spontan aus, manchmal sogar nach länger bestehenden Beschwerden über Wochen bis Monate. In anderen Fällen nimmt eine Osteitis pubis einen langandauernden, äußerst schmerzhaften Verlauf mit längerfristiger Sportunterbrechung. Das erfordert vom betroffenen Sportler, aber auch vom Trainer, Physiotherapeuten und behandelnden Arzt viel Ausdauer. Eine konservative Therapie ist aber in den meisten Fällen ausreichend.

Nach der Behandlung, wenn eine volle Schmerzfreiheit erreicht wurde, kann wieder Sport in der ursprünglichen Art und Weise ausgeübt werden. Als Ausnahme kann ein leichtes Lauftraining je nach Beschwerdesymptomatik schon früher begonnen werden.

Schambeinentzündung: Vorbeugen

Bestimmte Maßnahmen können einer Schambeinentzündung vorbeugen. Dazu gehört, den ganzen Körper vor dem Sport aufzuwärmen, die Adduktoren zu dehnen und gezielt die Bauch- und Rumpfmuskulatur zu trainieren, um diese aufzubauen und zu stabilisieren. Eine Fehlstatik des Fußgewölbes kann durch geeignete Einlagen angepasst werden. Muskuläre Ungleichgewichte zwischen Agonisten und Antagonisten (muskulären Gegenspielern) sollten, wenn möglich, ausgeglichen werden. Mobilitätsstörungen des Iliosakralgelenks, also der gelenkigen Verbindung zwischen Kreuzbein und Darmbein, können durch manualmedizinische Methoden wieder hergestellt werden. Alles zusammen kann helfen, einer Schambeinentzündung vorzubeugen.

Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen.

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  • Schmitt, H.: Sportorthopädie und –traumatologie im Kindes- und Jugendalter, Deutscher Ärzteverlag, 1. Auflage, 2013
  • Seidenspinner, D.: Training in der Physiotherapie, Springer-Verlag,1. Auflage, 2009
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