Wo halten sich ringelnattern auf

05.08.2015, 16:44 Uhr | ip (hp)

Wenn Sie eine Schlange in Ihrem Teich entdecken, handelt es sich dabei in der Regel um ungefährliche Ringelnattern und der Schrecken ist größer als die Gefahr. Welche weiteren Arten sich im Garten heimisch fühlen und wie Sie sich am besten verhalten, wenn Sie eine Schlange in Ihrem Gartenteich entdecken, erklären wir Ihnen im Folgenden.

Heimische Schlangen: Diese Schlangenarten gibt es in Deutschland

Wo halten sich ringelnattern auf

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Wo halten sich ringelnattern auf

Ein Teich ist ein Magnet für zahlreiche Lebewesen

Schlangen im Gartenteich sind ein gutes Zeichen, denn ihre Anwesenheit zeigt, dass der Garten ökologisch intakt ist. In der Regel handelt es sich bei den Gästen um Ringelnattern. Diese gehören zu den harmlosen Schlangenarten und lieben feuchte und ruhige Quartiere. Sie fressen mit Vorliebe Amphibien, wie Frösche, Kröten und Molche.

Auch Schlingnattern lassen sich immer wieder in Gärten nieder. Allerdings sind die Nattern keine Wasserschlangen, vielmehr bevorzugen sie trockene und warme Flächen. Zu ihrer Nahrung zählen Mäuse und andere Kleinsäuger, größere Insekten und Regenwürmer. Beide Schlangenarten dienen dem ökologischen Gleichgewicht, da sie vor allem junge, alte und kranke Tiere erbeuten.  

Mehr über die sechs in Deutschland heimischen Schlangenarten erfahren Sie in diesem Artikel: Giftig oder nicht: Schlangen in Deutschland im Überblick

So erkennen Sie Ringelnatter und Schlingnatter

Ringelnattern, sind leicht von anderen heimischen Schlangen zu unterscheiden. Ihre Haut ist grau, grün oder braun gefärbt und zeigt schwarze Flecken. Der Kopf ist an der Oberseite ebenfalls schwarz und die Pupillen sind rund. Eindeutiges Merkmal sind zwei orangegelb gefärbte Flecken am Hinterkopf in der Form eines Halbmondes. Die Tiere können eine Länge von ungefähr 150 Zentimetern erreichen.

Beim sogenannten Züngeln nimmt die Ringelnatter Geruchspartikel in der Luft durch Herausstrecken ihrer Zunge auf. So kann sie sich orientieren und Beute aufspüren. Ringelnattern sind ausgezeichnete Schwimmer und Taucher. Beim Schwimmen heben sie den Kopf aus dem Wasser.

Die ungiftige Schlingnatter wird häufig mit der giftigen Kreuzotter verwechselt. Wie die bekannte Giftschlange weist die Rückenzeichnung der kleinen Schlange ein Zickzackband auf. Allerdings hat die Natter einen charakteristischen herzförmigen Nackenfleck und runde Pupillen. Die Pupillen ihrer giftigen Verwandten sind hingegen schlitzförmig.

Gefährdete Arten: Schlangen dürfen nicht gefangen werden

Schlangen stehen unter Naturschutz. Sie dürfen sie nicht anlocken, fangen, verletzen oder gar töten! Da die Tiere ungefährlich sind, gibt es keine Grund, sie aus dem Garten zu verjagen. Schlangen sind sehr scheu und wittern einen Angreifer lange, bevor dieser sie entdeckt.

Gelingt einer Ringelnatter nicht mehr die Flucht und fühlt sie sich bedroht, zischt sie und versucht, den Feind mit Aufbäumen und Kopfbewegungen zu verscheuchen. Außerdem führt sie mit geschlossenem Maul Scheinbisse aus und verspritzt ein stinkendes Sekret, welches aber nicht giftig ist. Zwar besitzt die Natter Drüsen, die über den Speichel ein für Beutetiere lähmendes Gift abgeben, dieses ist für den Menschen und Haustiere jedoch völlig ungefährlich.

Wenn sich Schlingnattern bedroht fühlen, versuchen sie ebenfalls durch Drohgebärden und Scheinbisse ihre Angreifer in die Flucht zu schlagen. Ebenso wie die Ringelnatter kann diese Natterart ein scharf riechendes Sekret absondern. Wenn die Kriechtiere sich sehr bedroht fühlen, beispielsweise wenn Sie aufgehoben werden, beißen sie in sehr seltenen Fällen zu, was aufgrund der kleinen Zähne leichte Kratzer hinterlässt aber nicht weiter gefährlich ist.

Schlangen im Teich: Was tun bei einer Begegnung?

Wenn Sie einer Schlange am Gartenteich begegnen, bleiben Sie ruhig. Wichtig ist, dass Sie dem Tier einen Fluchtweg frei halten. Am besten halten Sie Abstand und warten, bis es verschwunden ist. Durch starkes Auftreten und Klopfen auf den Boden lässt sich die Schlange verscheuchen.

Besteht hinsichtlich des Verhaltens gegenüber Schlangen am Gartenteich Unsicherheit, geben die Forstämter und die Naturschutzorganisation NABU gerne Rat. Wenn Sie heimischen Schlangenarten helfen wollen, können Sie Ihre Gärten naturnah anlegen und den Tieren zum Überwintern Haufen aus Laub bereit stellen.

Wo halten sich ringelnattern auf

Ringelnattern haben gelbe Stellen hinten am Kopf, daran kann man sie gut erkennen.

Eine Ringelnatter ist eine Schlangen-Art, die meist in der Nähe von Gewässern lebt. Ringelnattern fressen nämlich hauptsächlich Amphibien. Dazu gehören vor allem Frösche, Kröten und ähnliche Tiere. Für Menschen ist die Ringelnatter ungefährlich. Sie hat keine Giftzähne.

Ringelnattern leben in ganz Europa außer in den nördlichsten Gebieten. Auch in einem Teil von Asien gibt es Ringelnattern. Die Männchen sind meistens um 75 Zentimeter lang, die Weibchen erreichen etwa einen Meter. Am Hinterkopf der Schlangen kann man zwei halbmondförmige Flecken sehen, die gelb bis orange sind.

Wie leben Ringelnattern?

Wo halten sich ringelnattern auf

Eine Ringelnatter auf einem bemoosten, morschen Holzstück

Ringelnattern erwachen etwa im April aus dem Winterschlaf. Sie liegen dann zuerst mal lange an der Sonne, denn sie können ihren Körper nicht selber aufwärmen. Während dieser Zeit häuten sie sich, sie streifen also ihre Haut ab. Am Tag jagen sie: Nebst Amphibien mögen sie auch Fische, Vögel, Eidechsen und kleine Säugetiere.

Im Frühling wollen sich die Ringelnattern vermehren. Manchmal streiten sich viele Männchen um ein Weibchen. Nach der Paarung legt das Weibchen seine 10 bis 30 Eier ab. Es sucht sich dazu einen warmen Ort, beispielsweise einen Mist-, Kompost- oder Schilfhaufen. Die Mutter überlässt die Eier sich selber. Je nach Wärme schlüpfen die Jungtiere nach vier bis zehn Wochen. Sie sind dann auf sich selber angewiesen.

Ringelnattern sind sehr scheu und versuchen zu fliehen, wenn sie sich gestört fühlen. Sie können sich auch aufrichten und sich aufblähen, um Eindruck zu machen. Dabei zischen sie mit dem Mund oder stoßen ruckartig mit dem Kopf zu. Sie beißen aber sehr selten, und die Bisse sind ungefährlich. Sie können auch eine Flüssigkeit ausstoßen, die sehr übel riecht. Wenn man sie festhält, versuchen sie sich herauszuwinden. Wenn alles nichts nützt, stellen sie sich tot.

Etwa im September oder Oktober suchen sie sich ein Quartier für den Winterschlaf. Das kann der Bau eines kleinen Säugetiers sein, eine Felsspalte oder ein Komposthaufen. Der Ort sollte möglichst trocken und nicht allzu kalt sein, damit die Ringelnatter den Winter übersteht.

Sind Ringelnattern gefährdet?

Wo halten sich ringelnattern auf

Auch im Gras fühlt sich die Ringelnatter wohl.

Ringelnattern haben natürliche Feinde: Wildkatzen, Ratten, Dachse, Füchse, Marder und Igel, Störche, Reiher und Greifvögel oder Fische wie Hechte oder Barsche fressen gerne Ringelnattern, vor allem die Jungtiere. Diese Feinde sind aber nicht die große Gefahr, denn dadurch halten sich die verschiedenen Tierarten im Gleichgewicht.

Schlimmer ist das Verschwinden der natürlichen Lebensräume der Ringelnattern: Sie finden immer weniger Orte, an denen sie leben können. Menschen legen Sümpfe trocken oder verbauen Bäche so, dass die Ringelnattern oder ihre Futtertiere nicht mehr leben können. Außerdem töten manchmal Menschen eine Ringelnatter aus Angst.

Deshalb sind die Ringelnattern in unseren Ländern durch verschiedene Gesetze geschützt: Man darf sie weder belästigen noch fangen oder töten. Nur nützt das wenig, wenn Lebensräume vernichtet werden. In vielen Gebieten sind sie deshalb ausgestorben oder vom Aussterben bedroht.

Zu „Ringelnatter“ gibt es auch einen Artikel für Lese-Anfänger auf MiniKlexikon.de und weitere Such-Ergebnisse von Blinde Kuh und Frag Finn.

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