Wo befindet sich die sahelzone

Früher im 16. bis 18. Jahrhundert galt die Sahelzone als fruchtbares Gebiet. Heute sieht das leider anders aus: Das Klima im Sahel lässt sich durch langanhaltende Dürren und schwankende Niederschlagsmengen beschreiben. Die Dürreperioden sorgen dabei für Hungersnöte und Wasserknappheit. Aber auch Überschwemmungen machen den Menschen das Leben schwer, wie es zum Beispiel im Jahr 2007 der Fall war. Hier verloren Millionen von Menschen ihre Häuser. 

Das Klima der Sahelzone kannst du insgesamt als semiarid einstufen. Darunter verstehst du eine Region, in der vorwiegend lange, ausgeprägte Trockenzeiten herrschen. Diese werden nur kurzzeitig — etwa drei bis fünf Monate — von feuchten Phasen unterbrochen. Dann können sich trockengelegene Flüsse oder Seen kurzfristig wieder mit Wasser füllen. 

Mit einem Klimadiagramm kannst du klimatische Verhältnisse gut veranschaulichen. Am Beispiel von Niamey, der Hauptstadt von Niger, sieht das Klima folgendermaßen aus:

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Klimadiagramm Sahelzone (Niamey/ Niger)

In der Sahelzone gibt es also keine Jahreszeiten wie in Deutschland, sondern Regen– und Trockenzeiten. Der Höhepunkt der Regenzeit liegt im August — das schwankt aber je nach Lage. Für die heftigen Regenfälle ist der Südwestmonsun verantwortlich. Er kommt durch die Wanderung der erdumspannenden Tiefdruckrinne — der sogenannten Innertropischen Konvergenzzone (ITC) — zustande. 

Wie der Südwestmonsun genau entsteht, erfährst du in unserem extra Video dazu. Schau vorbei!

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Zum Video: Monsun

Die Vegetation in der Sahelzone passt sich dem Klima an: Sie ist nämlich äußerst spärlich — es bilden sich sogenannte Halbwüsten (nördlicher Teil) und Dornstrauchsavannen (südlicher Abschnitt der Sahel). Hier findest du vor allem karge Graslandschaften, auf denen gelegentlich Akazien und Dornsträucher wachsen. 

Im Sahel herrschen ganzjährig hohe Temperaturen — in keinem Monat liegt die durchschnittliche Monatstemperatur unter 20°C. Die jährliche Niederschlagsmenge liegt zwischen 100-500 mm. Zum Vergleich für dich: In Deutschland haben wir eine jährliche Niederschlagsmenge von ungefähr 800 mm pro Jahr.

Beachte: Dabei handelt es sich um langjährige Durchschnittswerte. Die Niederschlagsmengen können nämlich je nach Region stark schwanken. Oft fällt auch fast der gesamte Jahresniederschlag auf einmal. Solche Starkregenereignisse werden sich in der Sahelzone aufgrund des Klimawandels wahrscheinlich noch weiter verschärfen.

Im Buschpiloten-Spiel gelangst du in den Sahel. Von oben erkennst du die typische Landschaft des Sahel mit seinen  trockenen, braun-gelben Böden. Wasser ist knapp und es kommt immer wieder zu Streit zwischen Nomaden und Bauern um die wenigen Wasserquellen.

          

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Der Sahel ist eine etwa 400 bis 600 km breite, trockene Übergangszone zwischen Wüste und Savanne. Er erstreckt sich quer durch den Kontinent, vom Atlantik im Westen bis an den Nil im Osten. Stellenweise reicht der Sahel bis ans Rote Meer. Etwa 30 Millionen Menschen leben in dieser Region. Hier gibt es keine Wälder, du siehst nur Dornstrauchsavannen, Gestrüpp und vereinzelte Akazienbäume. Das Überleben der Menschen hängt vom Regen ab.

Auf der Karte rechts siehst du die Sahelzone eingezeichnet als hellbraunes Band.

Das Leben in den Trockensavannen

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Die meiste Zeit im Jahr herrscht Trockenheit im Sahel. Nur der Südwestmonsun bringt im August Regen in den Sahel. Im Norden regnet es nur ein oder zwei Monate. Im Süden dauert die Regenzeit etwas länger, nämlich von Juni bis September. Meist sind es dann nur wenige, heftige Regengüsse. Während der kurzen Regenzeit kommt es häufig zu Überschwemmungen. Warum? Der Boden im Sahel ist so hart, dass das Regenwasser nicht versickert, sondern schnell verdunstet. Der trockene Harmattan, ein Passatwind, trägt dann das wenige verdunstende Wasser in den feuchten Süden.

Der Sahel ist ein Paradies für reisende Händler

Der Sahel ist eine Kontaktzone zwischen Viehzüchtern, Bauern und Händlern. In einer Gegend, die vom Mangel an Nahrung geprägt ist, sind Obst, Gemüse und Datteln aus den fruchtbaren Oasen heiß begehrt. Ebenso das Salz, das aus den Salzseen aus der Wüste stammt.

                 

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Am Südrand der Sahara führen die Karawanenwege der Tuareg entlang. Noch heute transportieren sie die Salzbarren auf ihren Kamelen von der Wüste zu den großen Märkten im Sahel. Für die Händler der Sahara, die Tuareg, war die Wüste nie eine unüberwindliche Barriere.

Die Märkte im Sahel

In vielen Städten, die an den Karawanenrouten liegen, gibt es keine Geschäfte wie wir sie kennen. Statt dessen gibt es einladende Wochenmärkte, auf denen die Bauern der Umgebung und die durchreisenden Händler ihre Waren anbieten.  Der Markt Kejetia in Kumasi ist der größte Markt in Ghana und vermutlich der größte in ganz Westafrika.

                

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Auf diesen bunten Märkten kann  man fast alles kaufen, Obst, Tiere, Stoffe, Werkzeuge, Schmuck und Töpferwaren wie hier auf dem Montagsmarkt von Djénné.

Landwirtschaft im Sahel ist mühsam

Können sie sich die Bewohner von dem ernähren, was die trockenen Böden hergeben? 80 Prozent der Bewohner sind Selbstversorger und leben von den eigenen Erzeugnissen. Besonders der Feldanbau ist mühsam, er wird zumeist in Hackbau betrieben und ist wenig ergiebig. Deshalb trifft der ausbleibende Regen sie besonders hart. Häufig kommt es zu Dürren, so dass ganze Ernten ausbleiben und Menschen und Tiere hungern. Die Farmer haben über viele Generationen gelernt, sich an die Trockenheit anpassen, um sich und ihre Familien zu ernähren. Sie bauen hauptsächlich Hirse und Sorghum an, denn diese Getreide benötigen nur wenig Wasser. In den Ländern Sudan, Äthiopien und Eritrea ist die Sahelzone durch Überweidung zur Wüste geworden. Außerdem bezieht der Großteil der Menschen die Energie aus Feuerholz. Auch dadurch begann der Boden zu versanden.

               

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Einige Farmer pflanzen wieder ganz bestimmte Akazienarten auf ihren Feldern an. Denn wo sie wachsen, gedeihen Hirse und Gerste besser. Auch gegen die Ausbreitung der Wüste unternehmen die Menschen heute mehr. Sie haben begonnen, eine "grüne Mauer" aus Bäumen, Hecken und Sträuchern zwischen Wüste und Sahel zu bauen.

Die Völker im Sahel befinden sich in einem Wandel

Die meisten Familien leben in dörflichen Gemeinschaften, das Leben ist noch bäuerlich-traditionell und wird zumeist von den Männern bestimmt. Früher zogen die Viehzüchter mit ihren Herden mit dem Regen mit. Das hat sich geändert. Die meisten haben das Nomadenleben aufgegeben und ihre Herden vergrößert, um die Familie zu ernähren. Auf dem Foto unten siehst du Fulanihirten bei ihrem traditionellen Tiertanz.

             

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Heute lebt über die Hälfte der Bevölkerung im Sahel unterhalb der Armutsgrenze. Alternativen zu Ackerbau, Viehzucht und Holzschlag gibt es kaum. Jüngere Männer ziehen deshalb vermehrt in die Städte, um dort bessere Verdienstmöglichkeiten zu finden. Doch die Mädchen und Frauen haben es schwerer, sich aus den traditionellen Lebensverhältnissen zu befreien. Sie haben nur beschränkten Zugang zu Bildung und damit zu besseren Verdienstmöglichkeiten. Langsam beginnt sich die Einstellung zu wandeln. Die Menschen erkennen, dass Bildung ein Schlüssel ist, um der Armut zu entkommen. Bessere Bildung schafft Mädchen eine größere Unabhängigkeit von der traditionellen Familie und eröffnet Berufsmöglichkeiten außerhalb der wenig einträglichen Feldarbeit.

 

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Mehr über die Sahelzone

Pflanzen und Tiere im Sahel

Wenn du mit dem Buschflieger über den Sahel fliegst, entdeckst du Akazien, Dornensträucher und Gräser, sie sind die vorherrschenden Pflanzen im Sahel. Daneben wachsen auch Eukalyptus- und Baobabbäume, Neem- und Jujubebäume, Mahagoni- und Tamarindenbäume. Die Baobabbäume mit ihren dicken, hohen Stämmen können in große Mengen Wasser speichern. Sie sorgen dafür, dass in diesen trockenen Regionen Menschen und Tiere überleben können. Je verschiedenartiger die Bäume, desto besser für die Tiere. Du kannst die typischen Bewohner der Trockensavannen entdecken, wie zum Beispiel Geier und Webervögel in den Baumkronen der Akazien, Antilopen, Gazellen, Hyänen, Wildhunde, seltene Wüstenelefanten und Geparde an den wenigen Wasserstellen und Flüssen.           

              

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Vor allem aber sind zahlreiche Kriechtiere und Insekten hier heimisch wie Skorpione, Käfer und Schlangen. An den Küsten und Flüssen haben sich wahre Vogelparadiese entwickelt. Die großen Flüsse wie der Niger sind der Lebensraum von Flusspferden, Krokodilen und exotischen Fischen. Wüstenheuschrecken sind eine große Plage, wenn sie in Schwärmen über die Felder herfallen.

             

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Nutztiere sind Kamele, Rinder, Schafe und Ziegen, mit denen die Viehzüchter durch die Ebenen wandern. Auf fast jedem Bauerngehöft siehst du mindestens einen Esel und zahlreiche kleine Nutztiere wie Hasen und Hühner. Die wohlhabenderen Bauern besitzen Ochsen für die Arbeit auf den Feldern. Die großen Viehmärkte im Sahel ziehen viele Touristen an.

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Mehr über die Tiere des Sahel

Der Niger ist die Lebensader im Sahel

Der Niger entspringt in den Bergen Guineas. Wenn du den Niger entlangfliegst Richtung Osten, dann wirst du viele kleine Dörfer und einige große Städte entdecken. Die Einheimischen nennen den Niger Joliba, den großen Fluss. Durch seinen eigenwilligen Verlauf kommt er durch Bergwelten, Savannen, Wüste und Regenwälder, bevor er in den Atlantik mündet.

            

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Durch seinen sonderbaren Verlauf bildet der Niger die wichtigste Verkehrsader zwischen den Handel treibenden Nomadenvölkern im Norden und den Völkern im Süden.

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Mehr über den Niger

Ein Wasserschloss in Westafrika

In Westafrika erheben sich drei große Gebirgszüge, dazu zählt das Fouta Djallon in Guinea. Das Bergland ist von tropischem Trockenwald bedeckt und noch sehr ursprünglich. Seltene Pflanzen und Tierarten konnten in der zerklüfteten Bergwelt ungestört überleben.

            

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Der höchste Berg ist der Mount Loura mit 1 515 Metern. Das Fouta Djallon gilt als das Wasserschloss Westafrikas. Denn hier entspringen die großen westafrikanischen Flüsse wie der Niger, der Gambia und der Senegal.

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Schon gewusst? Das größte Land in Westafrika ist Nigeria.

Die Völker Westafrikas

Im Sahel treffen arabisch-islamische Völker und die Völker Schwarzafrikas aufeinander. Die Wüstenvölker nennen das Gebiet Sahel, das ist arabisch und bedeutet das rettende „Ufer“. Denn am Saum der Sahara spenden tiefe Brunnen Wasser und hier wachsen auch die ersten Pflanzen.

               

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Die Nomaden wissen genau über die Trocken- und Regenzeiten Bescheid und  kennen die Entfernung zwischen den Brunnen. So können sie mit ihren Tierherden die weiten Strecken durch den Sahel bewältigen. Bedeutend für die Kultur der Sahelvölker sind die Griots, die Geschichten erzählen und Musik spielen. Sie sind wichtig, denn sie bewahren die Geschichte und die Kultur der Völker. 

 

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Mehr über die Griots

Die Sahelbewohner sind sehr gläubig. Der Islam ist die beherrschende Religion. Doch viele westafrikanische Völker haben auch ihren traditionellen afrikanischen Glauben bewahrt. Hast du schon mal vom Voodoo-Glauben gehört? Darin spielen die Ahnen eine große Rolle wie auch der Glaube, dass man mit Opferriten das Schicksal beeinflussen kann. Vor allem in den Küstengebieten gibt es zahlreiche Voodoo-Tempel und Märkte mit Heilmitteln aus tierischen Produkten und Fetischen.

             

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Zu den schwarzafrikanischen Völkern Westafrikas zählen die Dogon, die für ihre bunten Masken und Stelzentänze bekannt sind. Sie leben in den Felsgebieten im Norden von Mali.

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Mehr zu den Dogon

Wo liegen die größten Probleme im Sahel, welche die Bewohner selbst verändern können?

 - 90 Prozent der Energie stammt aus Feuerholz. Je mehr die Bevölkerung wuchs, desto mehr Bäume wurden abgeholzt. Ohne Bäume begann der Boden zu versanden und die Wüste konnte sich ausbreiten.

 - Ein anderes Problem ist die Viehzucht, von der viele Nomaden leben. Sie zogen früher mit ihren Herden mit dem Regen mit. Das hat sich geändert. Die Bewohner haben zum größten Teil das Nomadenleben aufgegeben. Aber ihre Herden sind gewachsen. Das hat dazu geführt, dass die Böden überweidet sind.

 - Schließlich kommt hinzu, dass sich das Bevölkerungswachstum enorm beschleunigt hat. Die Sahelzone hat das höchste Bevölkerungswachstum der Welt. Man rechnet damit, dass sich die Bevölkerung im Sahel bis 2030 verdoppeln wird.

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