Wie viele Menschen sterben jährlich in Deutschland

Die offizielle Todesursachen-Statistik des Statistischen Bundesamtes geht dagegen von "nur" 16,7 Sepsis-Toten pro Tag aus. "Unsere Studie zeigt, dass die Bedeutung der Sepsis bisher völlig unterschätzt worden ist", so Dr. Frank Martin Brunkhorst, Studienkoordinator des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten SepNet. "Nach den neuen Daten ist die Sepsis die dritthäufigste Todesursache in Deutschland." Offensichtlich fordert die Sepsis fast ebenso viele Todesopfer wie der Herzinfarkt und deutlich mehr als Brustkrebs oder Darmkrebs.


Über die Hälfte der Patienten sterben
Für die Studie besuchten Fachärzte des SepNet zwischen Januar 2003 und Januar 2004 an zufällig festgesetzten Stichtagen insgesamt 454 Intensivstationen in deutschen Krankenhäusern (Menschen mit einer Sepsis werden fast immer auf der Intensivstation behandelt). Elf Prozent der 3.800 Patienten, die an den Stichtagen behandelt wurden, litten an einer Sepsis. Brunkhorst: "Hochgerechnet auf ganz Deutschland sind das mehr als 150.000 Betroffene pro Jahr." Die Studienergebnisse verdeutlichen auch, dass jede Sepsis lebensbedrohlich ist – mehr als die Hälfte der erfassten Patienten starb an der Krankheit. Darüber hinaus verursacht die Sepsis enorme Kosten: Allein für die Behandlung der Patienten auf der Intensivstation werden pro Jahr schätzungsweise 1,7 Milliarden Euro aufgewendet. Studienleiter und Sprecher des SepNet, Professor Konrad Reinhart: "Das entspricht etwa 32 Prozent der Kosten, die auf deutschen Intensivstationen insgesamt anfallen. Die Sepsis ist dort der wichtigste Kostenfaktor." Zusätzlich zu den direkten Behandlungskosten entstehen indirekte Kosten, zum Beispiel durch Arbeitsausfall oder vorzeitige Verrentung, in Höhe von etwa 6,3 Milliarden Euro. Die aktuelle Untersuchung des SepNet ist die erste Studie, die zuverlässige Aussagen darüber erlaubt, wie viele Menschen in Deutschland an einer Sepsis erkranken und wie viele der Betroffenen versterben. Das bisher verfügbare Zahlenmaterial beruhte hauptsächlich auf Meldungen der einzelnen Krankenhäuser zur Todesursache verstorbener Patienten. "Diese Angaben sind oft ungenau", erläutert Brunkhorst. "Da heißt es zum Beispiel, der Patient sei an einer Lungenentzündung gestorben. Tatsächlich war aber nicht die Lungenentzündung selber die Todesursache, sondern eine nicht beherrschbare Sepsis, die sich aus der Lungenentzündung entwickelt hat."

Ansprechpartner:
Dr. Frank Martin BrunkhorstKlinik für Anästhesiologie undIntensivtherapieKlinikum derFriedrich-Schiller-Universität JenaErlanger Allee 10107740 JenaTel.: 0 36 41 / 9-32 33 84Fax: 0 36 41 / 9-3 47 95

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Wie kommt es zu einer Sepsis?
Man spricht von einer Sepsis, wenn die Erreger oder von ihnen produzierte Gifte bei einer Infektionskrankheit den ursprünglichen Entzündungsherd verlassen und sich über das Blut im Organismus ausbreiten. Dadurch entwickelt sich im gesamten Körper eine heftige Reaktion, die außer Kontrolle gerät. Folge kann ein septischer Schock sein, bei dem das Kreislaufsystem, die Blutgerinnung und die Organe versagen. Am häufigsten lösen Bakterien eine Sepsis aus, seltener auch Pilze oder Parasiten. Eine Sepsis muss sofort auf der Intensivstation behandelt werden. In der aktuellen Studie des Kompetenznetzes Sepsis (SepNet) trat eine Sepsis am häufigsten als Folge einer Lungenentzündung auf, gefolgt von Erkrankungen im Bauchraum, zum Beispiel Blinddarmentzündungen. Auch durch Infektionen der Harnwege und der Haut entsteht eine Sepsis relativ oft.

In Deutschland sind laut Robert Koch-Institut inzwischen mehr als 110.000 Menschen nach einer Corona-Infektion gestorben. Ob die Menschen „an“ oder „mit“ dem Coronavirus sterben, wird dabei nicht erfasst. Fakt ist: Beides findet statt.

Einige Menschen sind bereits sterbenskrank, das Immunsystem ist geschwächt und sie wären mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch ohne eine Infektion mit dem Coronavirus verstorben. Wichtig zu wissen ist aber, wie groß deren Anteil ist.

Das Coronavirus in Deutschland – täglich aktualisiert

Der größte Teil stirbt „an“ Covid-19

Die Deutsche Gesellschaft für Pathologie hat im Jahr 2020 Untersuchungen an 154 Verstorbenen durchgeführt, die zuvor an Covid-19 erkrankt waren. Das Ergebnis:

  • 86 Prozent dieser Todesfälle waren wesentlich oder alleinig auf die direkten Folgen der Infektion zurückzuführen
  • Häufigste Ursache waren Schäden am Lungengewebe (37 Prozent), auch mit zusätzlichen Folgen für die Bronchien (15 Prozent)
  • Wichtige Organbefunde waren Mikrothromben (20 Prozent) und Thrombosen (19 Prozent)
  • Häufigste Vorerkrankungen waren kardiovaskuläre Probleme (43 Prozent) und Lungenerkrankungen (16 Prozent)

Die Schäden durch Covid-19 führen demnach zu Beschwerden, die tödlich sind. So sterben die Infizierten dann etwa an Infarkten, die durch die Infektion ausgelöst wurden – und zum Großteil nicht durch die Vorerkrankung. Das bestätigen auch vergleichbare Untersuchungen aus anderen Ländern.

Zuvor hieß es oftmals, die Covid-Toten seien Menschen, die „sowieso“ bald verstorben wären. Dem widerspricht diese Analyse der pathologischen Gesellschaft klar. Die Pathologen sprechen im Schnitt von einer verlorenen Lebenszeit von zehn Jahren.

Auswertung der Totenscheine

Die Todesursachenstatistik des Bundesamtes für Statistik bestätigt diesen Befund: Bei den Corona-Todesfällen für das Jahr 2020 wurde bei 83 Prozent der Fälle Corona als hauptsächliche Ursache angegeben. Bei den restlichen 17 Prozent habe Corona demnach als „Begleiterkrankung zum Tod beigetragen“.

Für diese amtliche Statistik werden die Totenscheine ausgewertet, die von den leichenschauenden Ärzten ausgestellt wurden.

Die meisten Corona-Infektionen verlaufen mild und harmlos. Etwa zehn Prozent aller Infizierten mussten in Deutschland bisher im Krankenhaus behandelt werden – und davon wiederum 14 Prozent auf der Intensivstation. Ein Teil der Patienten muss später künstlich beatmet werden. Erstmal an eine Herzlungenmaschine angeschlossen, überlebt nur die Hälfte der Intensivpatienten. 

Unterschiedliche Faktoren haben einen Einfluss darauf, ob die Krankheit mit höherer Wahrscheinlichkeit schwer verläuft oder sogar tödlich endet.

1. Alter

Das Risiko, an Covid-19 zu sterben, steigt mit dem Alter stark an. Das zeigt sich etwa in den Todeszahlen aller Personen in einer Altersgruppe, die positiv auf das Virus getestet wurden (CFR: Case Fatality Ratio).

Genauer ist der Wert, der die Sterblichkeit unter allen Infizierten angibt: die Infektionssterblichkeit, die Infection Fatality Rate (IFR). Da aber ja nicht alle Infizierten auch getestet werden, lässt sich die Dunkelziffer nur über repräsentative Antikörper-Studien erahnen. Die internationalen Berechnungen, die diese Sterblichkeit pro Altersgruppe errechnet haben, kommen auf ähnliche Größenordnungen wie die der Fallsterblichkeit.

Es zeigt sich: Alle 20 Lebensjahre verzehnfacht sich das Risiko, an einer Covid-Infektion zu sterben. Ein 60-Jähriger hat damit ein 100-fach höheres Risiko als ein 20-Jähriger.

2. Unterbringung

Ein Großteil der Todesfälle geht in Deutschland und den meisten anderen Ländern auf Menschen in Altersheimen zurück. Dort haben Ausbrüche zu überdurchschnittlich vielen Todesfällen geführt. In Deutschland sind in den ersten beiden Wellen mehr als ein Drittel der Todesfälle auf Personen aus Altersheimen zurückzuführen.

Wie viele Menschen in Altersheimen an Corona gestorben sind, erfährst du hier.

3. Vorerkrankungen

Gewisse Vorerkrankungen erhöhen das Risiko, einen schweren Verlauf zu erleiden und im Krankenhaus behandelt werden zu müssen. Diabetes und Übergewicht können das Risiko einer Hospitalisierung etwa verdoppeln, bei einer Herzschwäche ist es 2,5-fach erhöht.

Das Sterberisiko steigt bei den meisten Vorerkrankungen um bis zu 87 Prozent. Bei  Demenz und Organtransplantationen ist das Sterberisiko noch deutlich höher: Bei Demenz doppelt so hoch, bei Organtransplantationen vierfach erhöht.

4. Geschlecht

Männer haben statistisch ein höheres Risiko, an Covid-19 zu sterben –  im Vergleich zu Frauen auch schon in jüngeren Altersgruppen. Dafür gibt es mehrere (potentielle) Gründe: Männer sind etwa häufiger berufstätig und arbeiten häufiger in Berufen mit Präsenzpflicht, wo eine Ansteckung wahrscheinlicher ist. Auch gelten Männer meist als risikobereiter, sie halten sich demnach womöglich weniger als Hygienemaßnahmen und seltener an Kontaktbeschränkungen.

Doch es gibt auch medizinische oder immunologische Gründe, die für mehr schwere und tödliche Krankheitsverläufe bei Männern sprechen.

  • Männer haben womöglich mehr von den speziellen Zellrezeptoren ACE-2, über die das Coronavirus in die menschlichen Zellen eindringt.
  • Schwer erkrankte Männer zeigen häufiger Antikörper gegen Interferone, also körpereigene Proteine, die eine antivirale Wirkung haben und so eigentlich bei der Bekämpfung des Coronavirus helfen könnten.
  • Auch der Hormonhaushalt könnte eine Rolle zu spielen. In einer bislang nicht begutachteten Studie hat man männlichen Krankenhauspatienten das weibliche Hormon Östrogen verabreicht. Die Patienten hatten anschließend einen besseren Krankheitsverlauf. Eine mögliche Erklärung liegt darin, dass das Östrogen Östradiol die Bildung bestimmter Immunzellen verringert, die bei Covid-19 zu einer Überreaktion der Immunabwehr führen.

5. Sozialer Status

Menschen mit geringem sozialem Status haben ein höheres Risiko, sich zu infizieren und sind nach bisherigen Analysen auch häufiger an Covid-19 gestorben. Im Dezember und Januar lag die Sterblichkeit für Menschen in sozial benachteiligten Gebieten um 50 bis 70 Prozent höher, schreibt das Robert Koch-Institut.

Die Gründe? Geringerer Verdienst, Berufe mit mehr Arbeitskontakt und Virusexposition und beengte Wohnverhältnisse oder größere Familien mit mehreren Generationen. Diese Korrelation kann aber auch mit einigen der anderen Risikofaktoren einhergehen, weil geringes Einkommen mit einer ungesünderen Lebensweise und Übergewicht korreliert. 

Seit Beginn der Pandemie gibt es in Deutschland mehr als 100.000 Corona-Tote, weltweit mehr als fünf Millionen. Aber sterben deshalb mehr Menschen als sonst? Aufschluss darüber könnte ein Blick auf die Gesamtsterblichkeit liegen – ist sie erhöht, wird von einer Übersterblichkeit gesprochen.

Die Übersterblichkeit (“excess mortality“) ist ein Indikator für die Schwere eines Infektionsgeschehens. Sie bezeichnet die Anzahl an Todesfällen, die über einem historischen Mittel liegen. Über mehrere vergangene Jahre hinweg werden die durchschnittlichen Todesfälle pro Tag errechnet.

Sterben beispielsweise durch eine heftige Grippesaison oder aber auch durch Katastrophen oder Kriege in diesem Zeitraum besonders viele Menschen, lässt sich das dort ablesen.

Seit Beginn der Pandemie ist die Zahl der Todesfälle in vielen Ländern gleichzeitig angestiegen, das zeigen etwa Zahlen der europäischen Datenbank Euromomo, des Statistischen Bundesamts und der Human Mortality Database. Aus den Daten lässt sich ablesen, dass die Übersterblichkeit in den besonders vom Coronavirus betroffenen Ländern die Peaks aus starken Grippewellen deutlich überschritten hat – etwa in England, Frankreich, Belgien, Spanien und Italien, aber auch in Schweden und der Schweiz.

Mehrere Forscher und auch das Bundesamt für Statistik kommen zu dem Ergebnis, dass es auch in Deutschland eine Übersterblichkeit durch die Corona-Pandemie gibt. Diese erhöhte Sterblichkeit steht in einem klaren zeitlichen Zusammenhang mit den Infektionswellen – in dieser Grafik gut zu erkennen.

Zeitweise auch Untersterblichkeit

Schon während der ersten zwei Infektionswellen sind in Deutschland überdurchschnittlich viele Menschen gestorben. Viele davon lassen sich auf Todesfälle in Altersheimen zurückführen.

Aber: Es gab auch gegensätzliche Effekte. In Berlin, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein gab es zu Beginn der Pandemie sogar weniger Tote als sonst. Experten vermuten, dass durch Einschränkungen des öffentlichen Lebens weniger Menschen durch Verkehrsunfälle, Morde und Gewaltverbrechen ums Leben gekommen sind.

Im Februar und März 2021 sind ebenfalls weniger Menschen gestorben als in den Vorjahren. Das kann zum einen daran liegen, dass die Infektionszahlen nach und nach gesunken sind und dass immer mehr Menschen aus den Risikogruppen geimpft sind. Ein weiterer Grund sind die ausgebliebenen Grippewellen, die normalerweise in dieser Jahreszeit für viele Tote sorgen. Wegen der Hygienemaßnamen und Kontaktbeschränkungen blieben sie weitestgehend aus.

Demografie und Hitzewelle

Insgesamt liegt die Sterblichkeit 2021 aber deutlich über dem Durchschnitt der Vorjahre, vor allem im April während der dritten Welle. Laut statistischem Bundesamt sei die Übersterblichkeit, die fast das gesamte Jahr über zu beobachten war, aber nur teilweise auf Corona zurückzuführen – ein Grund seien beispielsweise auch Hitzewellen.

Ein weiterer Grund ist die zunehmende Alterung der Gesellschaft. Die Codag-Arbeitsgruppe an der Ludwig-Maximilians-Universität in München rechnet deshalb mit einer Steigerung der Gesamtsterblichkeit von ungefähr zwei Prozent in Deutschland – unabhängig von Corona.

Wie der Klimawandel unsere Gesundheit gefährdet, erfährst du hier.

Starke Unterschiede in den Bundesländern

Innerhalb Deutschlands gibt es große Unterschiede. Bundesländer mit hohen Fallzahlen hatten zeitweise eine deutliche Übersterblichkeit zu verzeichnen.

In der ersten Welle im Frühjahr 2020 etwa sind besonders viele Menschen in Bayern und Baden-Württemberg gestorben. In der zweiten Welle im Winter 20/21 hat es vor allem in Hessen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen eine stark ausgeprägte Übersterblichkeit gegeben.

Im November 2021 zeigen sich in Sachsen, Thüringen und Bayern bereits die Auswirkungen der vierten Welle. Die Zahl der Toten steigt in diesen Bundesländern deutlich, ist aber niedriger als im Vorjahr während der zweiten Welle.

Bei der Analyse der Übersterblichkeit ergibt sich folgendes Problem: Der allgemeine Anstieg der Todesfälle in vielen Ländern ist nicht allein mit den laborbestätigten Corona-Fällen zu erklären. In vielen Ländern steigen auch die Sterbefälle, die nicht in Verbindung mit SARS-CoV-2 stehen und andere Ursachen haben.

In Peru können laut einer Analyse im Fachmagazin Nature beispielsweise 74 Prozent der überschüssigen Todesfälle nicht durch gemeldete Covid-19-Todesfälle erklärt werden, in den USA sind es 25 Prozent, in Spanien 35 Prozent – eine große Lücke, für die es eine Erklärung braucht. Folgende Thesen gibt es:

  • Angst: Die Maßnahmen haben dazu geführt, dass immer weniger gesundheitlich angeschlagene Personen zur Ärztin oder zum Arzt oder ins Krankenhaus gehen. Sie sterben zu Hause etwa an Herzinfarkten, weil sie medizinisch nicht mehr ausreichend versorgt werden.
  • Isolation: Die Maßnahmen führen dazu, dass sich der gesundheitliche Zustand der Menschen derart verschlechtert, dass sie früher sterben.
  • Überlastung: Vor allem während der ersten Infektionswelle waren die Gesundheitssysteme vieler Länder überlastet, die Testkapazitäten nicht ausreichend. Infolgedessen sind vermutlich viele Menschen auch außerhalb der Krankenhäuser gestorben und wurden auch nie auf das Coronavirus getestet.

Diese Punkte können auch für Deutschland zutreffen. Das RKI geht davon aus, dass es noch weit mehr Covid-Tote gibt, die allerdings nicht als solche erkannt werden. Die Codag-Arbeitsgruppe an der Ludwig-Maximilians-Universität in München geht ebenfalls davon aus und rechnet immer dann mit vielen nicht erfassten Corona-Toten, wenn viele Fälle auftreten.

In jeder neuen Welle steigen die Todeszahlen immer erst verzögert an. Die Verzögerung nennt man Latenz. So ist es immer: Erst steigen die Inzidenzen, mit etwas Abstand steigt die Zahl der Intensivpatienten – und noch etwas später dann auch die Todesfälle.

Kritiker argumentierten zu Beginn einer Infektionswelle oft, ohne Übersterblichkeit und mit wenigen Patienten auf den Intensivstationen gäbe es doch noch keinen Grund für Kontaktbeschränkungen. Was sie nicht berücksichtigten: Patienten mit einem schweren Verlauf sterben im Schnitt erst etwa drei Wochen nach Beginn der Symptome, wie verschiedene Studien belegen konnten. Daher steigen erst nach einigen Wochen die Todeszahlen.

Andersherum steigt die Zahl der Intensivpatienten und der Toten aber auch weiter, wenn die Infektionszahlen durch Interventionen schon wieder sinken. Daher ist es wichtig, früh gegenzusteuern, bevor Intensivpatienten und Todeszahlen stark steigen.

Wie die Situation auf den Intensivstationen ist, erfährst du hier.

Meldeverzug

In den täglichen Meldungen des RKI wird die Zahl der Corona-Toten nach Meldedatum erfasst, also erst dann, wenn der Tod einer Person gemeldet worden ist. Das geschieht manchmal erst einige Tage nach dem Tod – also dem Sterbedatum.

Das Resultat: Wie bei positiven Tests ist auch bei den Todesfällen ein Meldeverzug erkennbar.

Autoren: Mathias Tertilt, Christopher Ophoven

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  • Bastard, Paul et al.: Autoantibodies against type I IFNs in patients with life-threatening COVID-19 (Science, 2020)
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  • Soziale Unterschiede in der COVID-19-Sterblichkeit während der zweiten Infektionswelle in Deutschland (Robert Koch-Institut, 2021)
  • COVID-19 bei Mehrzahl der Betroffenen auch die Todesursache (Ärzteblatt.de, 2020)
  • Klinische Obduktion bei COVID-19-Erkrankung:  Erkenntnisse für Therapie und zur Todesursache durch eine unverzichtbare Methode und Ergebnisse einer bundesweiten Umfrage (Deutsche Gesellschaft für Pathologie e.V., 2020)
  • Dushoff, Jonathan et al., Mortality due to Influenza in the United States–An Annualized Regression Approach Using Multiple-Cause Mortality Data (American Journal of Epidemiology, 2006)
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  • Istat during the COVID-19 emergency (Istituto Nazionale di Statistica, 2020)
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  • Täglicher Lagebericht des RKI zur Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19, 26.04.2020) (Robert-Koch-Institut, 2020)
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  • Corona-Pandemie führt zu Übersterblichkeit in Deutschland (Destatis, 2021)
  • CODAG Bericht Nr. 24 (Ludwig-Maximilians-Universität München, 2021)
  • COVID-19: Sterbefälle, Todesursachen und Krankenhausbehandlungen in Zeiten der Pandemie (Destatis, 2021)
  • Monatsberichte der Todesursachenstatistik mit Fokus auf COVID-19-Sterbefälle (DESTATIS, 2021)

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