Wie steckt man sich mit hpv an

Humane Papillomviren (HPV) treten in über 200 Variationen auf. Die meisten sexuell aktiven Männer und Frauen stecken sich mindestens einmal im Leben damit an. Häufig bleibt die Infektion unentdeckt und heilt von alleine aus. Manchmal führt sie zur Bildung von Warzen, manchmal zu gefährlichen Tumoren, vor allem Gebärmutterhalskrebs. Was Sie über die Infektion, die HPV-Impfung, die Früherkennung und Vorbeugung wissen sollten.

  • Dornwarzen und Hautwarzen (Papillome) im Gesicht, aber auch an Händen und Füßen. Die entsprechenden Viren besiedeln in der Regel nicht den Genitalbereich.
  • Genitalwarzen (Feigwarzen, Kondylome): Rund 40 HPV-Typen, vor allem Typ 6 und 11, verursachen Infektionen der genitalen sowie analen Haut- und Schleimhautzellen.
  • Zellveränderungen im Bereich des Afters und der Geschlechtsorgane. Diese reichen von Krebsvorstufen bis hin zu Krebs.

Infektionen mit HPV kommen sehr häufig vor – fast jeder sexuell aktive Mensch steckt sich im Laufe seines Lebens mehrmals mit einem oder mehreren HP-Viren an. Meist verursachen HPV-Infektionen dabei keine Beschwerden, sodass viele Menschen gar nicht merken, dass sie sich angesteckt haben. Und das ist normalerweise auch kein Problem, denn Infektionen mit HPV heilen oft von ganz alleine aus. Sie führen nicht automatisch zu Feigwarzen oder sogar zu Krebs! Und selbst wenn es zu Zellveränderungen kommt, so werden sie, gerade wenn man jung ist, meist vom eigenen Körper erkannt und zerstört. Deshalb ist eine HPV-Infektion kein Grund zur Panik – sie sollte aber durch eine Ärztin oder einen Arzt im Auge behalten werden.

Wenn eine HPV-Infektion mit Hochrisiko-Typen jedoch nicht von alleine ausheilt, können sich sogenannte Krebsvorstufen entwickeln. Bleiben diese unbemerkt, kann daraus über einen Zeitraum von vielen Jahren Krebs entstehen – vor allem am Gebärmutterhals und am Anus, seltener auch an den Schamlippen, am Penis und im Mund- oder Rachenbereich.

Heilt eine HPV-Infektion mit Niedrigrisiko-Typen hingegen nicht von alleine aus, entstehen häufig Feigwarzen, welche manchmal auch als Genitalwarzen bezeichnet werden. Nicht behandelte Feigwarzen können sich weiter ausbreiten und zu größeren Gebilden wachsen. Außerdem steigt mit einer HPV-Infektion das Risiko, sich bei ungeschütztem Sex mit HIV anzustecken.

Übertragung und Schutz vor einer Infektion mit HPV

HPV kann beim Sex sehr leicht übertragen werden, denn bereits kleine Mengen virushaltiger Körperflüssigkeiten oder winzige Hautschüppchen reichen für eine Weitergabe aus, wenn sie auf verletzte Haut oder auf Schleimhäute gelangen. Übertragungswege sind daher vor allem ungeschützter Vaginal-, Anal- und Oralsex sowie die gemeinsame Benutzung von Sexspielzeug ohne Kondom. Eine Ansteckung ist auch durch die Berührung von Feigwarzen möglich.

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Die Abkürzung HPV steht für den Humanen Papillomvirus. Der Erreger verursacht Geschlechtskrankheiten und kann sich durch Warzen auf der Haut und im Genitalbereich bemerkbar machen. Die meisten HPV-Infektionen heilen aber unbemerkt aus.Trotzdem kann es auch lange nach einer Infektion zu bösartigen Tumoren kommen. Mann und Frau können sich gleichermaßen mit HPV anstecken. Lesen Sie hier mehr über HPV.

  • Ansteckung: vor allem über direkten Haut- bzw. Schleimhautkontakt (Geschlechtsverkehr); ebenfalls möglich ist eine Virusübertragung über infizierte Gegenstände (Sexspielzeug, Handtücher etc.) sowie bei der Geburt (von der infizierten Mutter auf das Kind)
  • Mögliche Folgeerkrankungen: Je nach HPV-Typ v.a. Hautwarzen, Genitalwarzen (Feigwarzen), Gewebeveränderungen (potenzielle Krebsvorstufen) und Krebs (wie Gebärmutterhalskrebs, Mund-Rachen-Krebs, Analkrebs)
  • Häufige Symptome: abhängig vom Krankheitsbild; z.B. bei Feigwarzen rötliche, bräunliche oder weißliche Papeln in der Genital- und Analregion, evtl. mit Nässegefühl und Juckreiz; bei Gebärmutterhalskrebs vaginaler Ausfluss und ungeklärte Scheidenblutungen
  • Untersuchungen: Körperliche Untersuchung, Zellabstrich, Kolposkopie (bei Frauen), HPV-Test, Biopsie (Analyse einer Gewebeprobe)
  • Behandlung: Je nach Krankheitsbild Vereisung, Lasertherapie, Elektrokauter, Medikamente, operative Eingriffe

Die humanen Papillomviren (HPV) gehören zu den DNA-Viren. Ihre Erbinformationen sind wie das menschliche Erbgut auf einem DNA-Strang gespeichert. Zur Vermehrung benötigen HPV-Viren menschliche Zellen. Die Infektion funktioniert so:

HPV-Viren schleusen ihr Erbgut in eine menschliche Wirtszelle ein (Haut- oder Schleimhautzelle) und zwingen diese dazu, laufend neue Viren zu produzieren. Irgendwann platzt die Wirtszelle auf (und stirbt dabei ab), wodurch die vielen neuen Viren freigesetzt werden. Sie können dann ihrerseits neue menschliche Zellen befallen.

Lebenszyklus der HP-Viren

Wie steckt man sich mit hpv an

HP-Viren vermehren sich in menschlichen Zellen, indem sie diese zwingen, ihr Erbgut zu vervielfältigen

Zugleich kann bei einer HPV-Infektion das menschliche Erbgut so verändert werden, dass unkontrollierte Wucherungen der Haut beziehungsweise Schleimhäute (Tumoren) entstehen. Sie können zu bösartigem Krebs werden. Wie groß das Krebsrisiko ist, hängt vom HPV-Typ ab.

Wie steckt man sich mit hpv an

Dr. med. Hans-Ulrich Voigt,
Facharzt Dermatologie, Phlebologie, Allergologie

  • Wie steckt man sich mit hpv an

    Dr. med. Hans-Ulrich Voigt

    Nicht alle HP-Viren sind gefährlich. Aber die, die es sind, nämlich vor allem die sogenannten high-risk HP-Virenstämme, sind besonders aggressiv und können bösartige Veränderungen wie Gebärmutterhalskrebs, Penis- und Analkarzinom sowie HNO-Tumoren hervorrufen. Insofern ist es sinnvoll, wo möglich, sich davor zu schützen.

  • Wie steckt man sich mit hpv an

    Dr. med. Hans-Ulrich Voigt

    Da HP-Viren in erster Linie über sexuelle Kontakte übertragen werden, sollte man sich bei neuen Partnerschaften mittels Kondomen schützen. Diese bringen zwar keinen 100-prozentigen, aber einen weitgehenden Schutz vor Ansteckung. Darüber hinaus helfen PAP-Abstriche vom Gebärmutterhals und ein HPV-Test die eigene Risikolage im Blick zu behalten. Im Vorfeld, vor den ersten sexuellen Kontakten, schützt eine Impfung.

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    Dr. med. Hans-Ulrich Voigt

    Die HPV-Impfung für junge Mädchen in der Pubertät und seit neuestem auch für Jungs ist sinnvoll, da sie vor neun HPV-Typen schützen, die als highrisk eingestuft werden. Entsprechend geimpfte Kinder haben also einen hohen Schutz vor bösartigen Veränderungen, die durch aggressive HP-Viren ausgelöst werden können.

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    Dr. med. Hans-Ulrich Voigt,
    Facharzt Dermatologie, Phlebologie, Allergologie

  • Risikofaktoren

    Der wohl bedeutendste Risikofaktor einer genitalen Infektion ergibt sich aus dem Mechanismus der HPV-Übertragung: häufiger und vor allem ungeschützter Geschlechtsverkehr. Weitere Risikofaktoren für eine HPV-Infektion sind:

    • erste sexuelle Kontakte vor dem 16. Lebensjahr: Dieser Risikofaktor gilt besonders für Mädchen.
    • Rauchen: Zigaretten & Co. erhöhen nicht nur das Risiko einer HPV-Infektion, sondern auch das Risiko, dass die Zellen entarten und sich zu Krebszellen entwickeln.
    • Geburten in jungem Alter und mehrere Kinder: Bei einer Schwangerschaft verändert sich die Schleimhaut am Gebärmutterhals und wird anfälliger für Infektionen. Die Gewebsveränderungen können auch nach der Schwangerschaft für einige Jahre bestehen bleiben.
    • inkonsequente Verwendung von Kondomen: Kondome können eine HPV-Infektion zwar nicht zu 100 Prozent verhindern. Wenn man sie allerdings konsequent bei sexuellen Kontakten verwendet, verringert sich das Risiko einer Ansteckung.
    • unterdrücktes Immunsystem: Wenn das Immunsystem aufgrund einer Erkrankung (wie HIV) oder durch Medikamente (Immunsuppressiva) in seiner Funktion beeinträchtigt ist, steigt das Risiko einer HPV-Ansteckung.
    • andere genitale Infektionen wie Chlamydien oder Genital-Herpes: Sie scheinen ebenfalls eine HPV-Übertragung zu begünstigen.

    Darüber hinaus erhöhen einige Faktoren das Risiko, dass HPV-infizierte Zellen zu Krebszellen werden. Dazu zählen unter anderem Rauchen, vielen Schwangerschaften, HIV-Infektion sowie die Einnahme der Verhütungspille für fünf Jahre oder länger.

    Welche Folgeerkrankungen eine HPV-Infektion nach sich ziehen kann, hängt vom Virustyp ab. Bisher sind über 200 verschiedene HPV-Typen bekannt. Die meisten rufen gar keine Symptome hervor oder verursachen nur harmlose Hautwarzen. Etwa 40 HPV-Typen infizieren speziell die Genitalschleimhaut. Sie werden in Gruppen unterteilt, je nachdem, wie wahrscheinlich sie Krebs auslösen können:

    Niedrigrisiko-Typen (low-risk-HPV) lösen bei einer Infektion kaum gefährliche Genitalwarzen (Feigwarzen) aus. Zwar gibt es auch hier ein Krebsrisiko, dies ist aber sehr gering (low risk). Die häufigsten Niedrigrisiko-Typen sind HPV 6 und 11. Weitere bislang bekannte Vertreter dieser Gruppe sind HPV 40, 42, 43, 44, 54, 61, 62, 70, 71, 72, 74, 81 und 83.

    Hochrisiko-Typen (high-risk-HPV) lösen Gewebsveränderungen (Dysplasien, Neoplasien) aus, aus denen sich über Jahre ein bösartiger Tumor entwickeln kann, besonders Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom). Eine HPV-Infektion kann aber auch das Risiko für andere Krebserkrankungen wie Peniskrebs oder Kehlkopfkrebs erhöhen. Die beiden wichtigsten Hochrisiko-HPV-Typen sind HPV 16 und 18. Außerdem zählen dazu die HPV-Viren 31, 33, 35, 39, 45, 51, 52, 56, 58, 59 (und möglicherweise noch weitere).

    Manche Papillomviren wie HPV 26, 53 und 66 werden eher in Krebsvorstufen entdeckt. Manche Autoren sprechen hier von intermediate HPV. Das Krebsrisiko liegt bei diesen HPV-Typen zwischen dem der low- und high-risk-Typen. Als intermediate HPV werden beispielsweise auch die HPV-Viren 5 und 8 eingestuft. Sie sind eigentlich nur bei Abwehrschwäche sowie bei Epidermodysplasia verruciformis wirklich gefährlich. Bei letzterer handelt es sich um eine seltene erbliche Hauterkrankung.

    Bei Feigwarzen (spitzen Kondylomen) handelt es sich um gutartige Gewebswucherungen im Genitalbereich und am After. Sie werden durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen und meist von den Niedrigrisiko-Typen HPV 6 und 11 ausgelöst, manchmal aber auch von anderen Vertretern von HPV. Männer und Frauen können daran erkranken.

    Von der Ansteckung mit dem HPV-Virus bis zum erscheinen der Feigwarzen (Inkubationszeit) können bis zu acht Monate vergehen. Kondylome sind die häufigsten gutartigen Tumoren des äußeren Genital- und Analbereichs. Sie können spontan abheilen, aber auch über Monate oder Jahre bestehen bleiben.

    Condylomata plana

    Die Condylomata plana sind flache Warzenvarianten der Feigwarzen am äußeren und inneren Genitale. Als Verursacher gelten vor allem die HPV-Viren 16, 18, 31 und 33. Sie können zu Zellveränderungen führen, die als intraepitheliale Neoplasien bezeichnet werden. Diese Zellveränderungen gelten als potenzielle Vorstufen von Krebs und werden nach dem Ort ihres Auftretens eingeteilt:

    • Zervikale intraepitheliale Neoplasie (CIN): am Gebärmutterhals (Zervix = Cervix)
    • Vulväre intraepitheliale Neoplasie (VIN): an der Vulva (= Schamlippen, Klitoris und Venushügel)
    • Vaginale intraepitheliale Neoplasie (VAIN): in der Scheide (Vagina)
    • Penile intraepitheliale Neoplasie (PIN): am Penis
    • Perianale intraepitheliale Neoplasie (PAIN): in der Anusregion
    • Anale intraepitheliale Neoplasie (AIN): im Anus

    Wenn Sie mehr über die Entstehung und Behandlung von Kondylomen wissen möchten, lesen Sie den Beitrag Feigwarzen.

    Wenn Schleimhautzellen am Gebärmutterhals (Zervix) chronisch mit Hochrisiko-HPV-Typen infiziert sind, können sie mit der Zeit entarten und einen bösartigen Tumor bilden. Das passiert aber nicht bei jeder Infektion, sondern relativ selten: Laut Statistik erkrankt weniger als eine von 100 Frauen, die mit einem Hochrisiko-HPV-Typ infiziert sind, an Gebärmutterhalskrebs - und zwar im Schnitt 15 Jahre nach der HPV-Infektion.

    Es dauert also recht lange, bis sich der bösartige Tumor entwickelt. Frauen sollten deshalb regelmäßig einmal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung zum Frauenarzt gehen: Der sogenannte Pap-Abstrich vom Gebärmutterhals kann verdächtige Zellveränderungen frühzeitig aufdecken.

    Mehr über Entstehung, Symptome, Behandlung und Prognose des Zervixkarzinoms lesen Sie im Text Gebärmutterhalskrebs.

    Andere Krebserkrankungen

    Beim Gebärmutterhalskrebs ist der Zusammenhang mit dem HPV-Virus klar bewiesen. Doch auch an anderer Stelle untersucht man die Krebsentstehung durch HPV. Oralverkehr beispielsweise kann das Risiko von bösartigen Wucherungen im Hals-Rachen-Bereich steigern (wie Kehlkopfkrebs). Auch Krebswucherungen im Genital- und Analbereich wie Scheidenkrebs, Vulvakarzinom, Penis- und Analkrebs können durch eine Infektion mit Hoch-Risiko-HPV-Typen begünstigt werden. Diese Krebsformen sind allesamt aber viel seltener als Gebärmutterhalskrebs.

    Hautwarzen

    Einige HPV-Viren verursachen gewöhnliche Hautwarzen, Verrucae vulgares genannt. Sie sind die häufigste Warzenart. Es gibt verschiedenen Sonderformen davon wie etwa die Fleischerwarze. Sie tritt bei Arbeit in feuchter und kalter Umgebung mit rohem Fleisch auf (also vor allem bei Metzgern) und wird mit dem HPV-Virus-Typ 7 in Verbindung gebracht.

    Wenn eine Infektion mit HPV Warzen an der Fußsohle hervorruft, handelt es sich meist um Dornwarzen (Verrucae plantares). Auslöser ist in der Regel HPV 1. Treten Dornwarzen in größerer Zahl in Form von Warzenfeldern auf, sprechen Hautärzte von Mosaikwarzen.

    Die oft bei Kindern auftretenden flachen Warzen werden durch HPV 3 oder 10 ausgelöst. Ihre Fachbezeichnung lautet Verrucae planae juveniles.

    Warzen im Mund

    Manchmal bilden sich einzelne Warzen im Mund. Sie werden orale Papillome genannt. Bei manchen von ihnen lässt sich ein Zusammenhang mit einer HPV-Infektion nachweisen.

    Wenn im Mund Warzen beziehungsweise warzenähnliche Gebilde auftreten, kann es sich auch um die Heck-Krankheit handeln (Morbus Heck oder fokale epitheliale Hyperplasie). Diese gutartigen Hautwucherungen treten immer gehäuft und nicht einzeln auf. Ihre Entstehung steht im Zusammenhang mit HPV 13 oder 32. Morbus Heck ist unter der europäischen Bevölkerung selten, kommt aber gehäuft in anderen Populationen vor, beispielsweise bei den indigenen Völkern von Mittel- und Südamerika.

    Epidermodysplasia verruciformis

    Bei dieser seltenen Krankheit handelt es sich um eine chronische HPV-Infektion der Haut. Nach ihren Entdeckern ist sie auch als Lewandowsky-Lutz-Syndrom bekannt. Sie tritt familiär gehäuft auf und zählt zu den vererbbaren Hauterkrankungen. Durch einen Gendefekt können sich die HPV-Viren bei den Betroffenen leichter ausbreiten. Bei der Entstehung der Epidermodysplasia verruciformis spielen verschiedene HPV-Typen eine Rolle, darunter HPV 3, 5, 8 und 10.

    Wie steckt man sich mit hpv an

    Das menschliche Immunsystem kann HPV-Viren in vielen Fällen recht gut bekämpfen, sodass keine oder kaum HPV-Symptome auftreten. Bei einer latenten HPV-Infektion lassen sich die Humanen Papillomviren nur im Labor nachweisen. Bei einer subklinischen HPV-Infektion kann man die virusbedingten Haut-/Schleimhautveränderungen nur durch spezielle Techniken sichtbar machen.

    Wenn dagegen mit bloßem Auge sichtbare HPV-Symptome auftreten, sprechen Mediziner von einer klinischen HPV-Infektion. Welche Anzeichen HPV-Viren auslösen, hängt vom Virustyp und der jeweiligen Erkrankung ab.

    Wie steckt man sich mit hpv an

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    Symptome bei Feigwarzen (Condylomata acuminata)

    Feigwarzen oder spitze Kondylome können sich drei bis acht Wochen (Inkubationszeit) nach einer Infektion mit bestimmten HPV-Viren ausbilden. Es handelt sich um rötliche, grau-bräunliche oder weißliche Papeln der Haut beziehungsweise Schleimhaut der Genital- und Analregion. Ihre Größe variiert zwischen stecknadelkopfgroß und mehreren Zentimetern. Oft liegen die einzelnen Kondylome dicht beieinander und bilden sogenannte Papillombeete.

    Bei der Frau finden sich solche HPV-Anzeichen vor allem im Bereich der Schamlippen, an der hinteren Verbindungsstelle der beiden großen Schamlippen (hintere Kommissur) und in der Analregion. Die Genitalwarzen können sich aber auch in der Scheide und am Gebärmutterhals entwickeln. Beim Mann betreffen diese Anzeichen einer Infektion mit HPV Penis und Analregion.

    Feigwarzen lösen kaum Beschwerden aus. Manchmal sind aber Nässegefühl und Juckreiz, Brennen und Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr mögliche Symptome der HPV-verursachten Genitalwarzen. Schmerzen werden dagegen nur gelegentlich angegeben.

    In seltenen Fällen entwickeln sich jahrelang bestehende Feigwarzen zu sogenannten Buschke-Löwenstein Riesenkondylomen (Condylomata gigantea). Diese blumenkohlartigen Wucherungen verdrängen und zerstören das umliegende Gewebe. Die Zellen können entarten und zu Krebszellen werden (verruköses Karzinom).

    Symptome bei Condylomata plana

    Die Betroffenen entwickeln unscheinbare, flach erhabene Verdickungen (Warzen) an den äußeren Genitalien, im Analkanal sowie (bei Frauen) in der Vagina und am Gebärmutterhals. Die Warzen treten meist in größerer Zahl auf und sind grauweiß bis rötlich gefärbt (wie die Schleimhaut).

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    Symptome bei intraepithelialen Neoplasien

    Bei vielen Betroffenen verursachen intraepitheliale Neoplasien keine Symptome. Das gilt zum Beispiel für die zervikale intraepitheliale Neoplasie (CIN). In anderen Fällen können mehr oder weniger deutliche Beschwerden auf. So kann etwa eine intraepitheliale Neoplasie im Bereich der Vulva (VIN) mit Juckreiz, Brennen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie) einhergehen, aber auch symptomlos verlaufen. Eine anale oder perianalae intraepitheliale Neoplasie (AIN und PAIN) löst ein Jucken im Afterbereich sowie diskrete Blutungen aus dem After und Schmerzen beim Stuhlgang aus. Zellveränderungen am Penis (PIN) können eine samtartige, unregelmäßige, glänzende Rötung im Bereich der Eichel oder der Vorhaut verursachen.

    Symptome bei HPV-assoziiertem Krebs

    Die häufigste Krebserkrankung, an derem Entstehen HPV-Viren beteiligt sind, ist Gebärmutterhalskrebs. Die meisten betroffenen Frauen zeigen in frühen Krankheitsstadien keinerlei Symptome. Bei anderen Frauen deuten vaginaler Ausfluss sowie Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr, zwischen den Menstruationsblutungen oder nach den Wechseljahren auf eine mögliche Tumorerkrankung hin. Diese Symptome können allerdings auch andere Ursachen haben.

    In fortgeschrittenen Stadien von Gebärmutterhalskrebs berichten Frauen oft über Schmerzen im Kreuz- oder Beckenbereich, beim Wasserlassen oder Stuhlgang. Auch ein Lymphstau in den Beinen kann auftreten.

    Manchmal stehen auch andere Krebserkrankungen in Verbindung mit HPV. Symptome hängen vom Ort des Tumors und dem Krankheitsstadium ab. Bei Peniskrebs können zum Beispiel Hautveränderungen wie Schwellungen oder Verhärtungen an Eichel oder Vorhaut, leicht blutende Hautstellen am Penis sowie teils übel riechender Ausfluss auftreten. Scheidenkrebs macht sich erst im fortgeschrittenen Stadium bemerkbar mit Symptomen wie blutiger Ausfluss oder Scheidenblutungen (etwa nach dem Sex).

    Symptome bei Hautwarzen

    Hautwarzen lassen sich meist problemlos erkennen. Sie machen in der Regel keine Beschwerden, abgesehen von gelegentlich auftretendem Juckreiz, Druck- oder Spannungsgefühl. Warzen an der Fußsohle können zudem Schmerzen bereiten. Manchmal weisen Warzen (wie Dornwarzen) kleine schwarze Pünktchen auf. Es handelt sich dabei um geronnenes Blut aus winzigen Hautkapillaren.

    Gewöhnliche Verrucae sind stecknadelkopf- bis erbsengroß und haben eine raue, schuppige Oberfläche. Sie bilden sich bevorzugt am Handrücken, an den Fingern und Nagelrändern sowie an den Füßen.

    Dornwarzen an den Fußsohlen werden durch das Körpergewicht beim Gehen oder Stehen wie Nägel nach innen gedrückt. Das kann solche Schmerzen verursache, dass die Betroffenen kaum noch gehen können.

    Mosaikwarzen sind etwa stecknadelkopfgroß und weiß. Sie wachsen besonders an den Fußballen oder unter den Zehen. Bei manchen Patienten bedecken sie auch die gesamte Unterseite des Fußes. Weil sie flacher als Dornwarzen sind, bereiten sie beim Gehen oder Stehen meist keine Schmerzen.

    Die vor allem bei Kindern auftretenden Verrucae planae juveniles sind flache, hautfarbene Warzen. Sie bilden sich besonders im Gesicht und an den Handrücken. Wenn Kinder daran kratzen, verteilen sie die HPV-Viren strichförmig, sodass auch die Warzen oft strichförmig angeordnet sind.

    Symptome bei Warzen im Mund

    Orale Papillome sind einzeln auftretende, blumenkohlartige Warzengebilde im Mund. Man findet sie bevorzugt am harten oder weichen Gaumen oder am Gaumenzäpfchen.

    Bei Morbus Heck entstehen mehrere runde oder ovale Papeln an der Mundschleimhaut. Betroffen sind vor allem Kinder und Jugendliche.

    Symptome der Epidermodysplasia verruciformis

    Bei dieser Erkrankung bilden sich generalisiert, das heißt am ganzen Körper, abnorm viele Hautläsionen, die an flache, unregelmäßige Warzen erinnern (Verrukose). Die leicht schuppenden Papeln oder Plaques sind rötlich bis bräunlich gefärbt. Betroffen sind vor allem Jugendliche, seltener ältere Erwachsene. Vor allem an offenen, der Sonne ausgesetzten Hautregionen ist das Risiko, Hautkrebs zu entwickeln, deutlich gesteigert.

    In den meisten Fällen lassen sich bei einer Infektion keine HPV-Symptome finden. Größtenteils bleibt eine Ansteckung dadurch unbemerkt. Lösen die HPV-Viren jedoch Krankheitsanzeichen aus, handelt es sich dabei meist um typische Veränderungen der Haut beziehungsweise Schleimhaut. Manche Erscheinungsformen sind aber so unauffällig, dass sie nur durch spezielle Verfahren sichtbar gemacht werden können. Die notwendigen Untersuchungen führen in der Regel Fachärzte durch, das heißt je nach Krankheitsbild entweder Hautärzte, Frauenärzte, Urologen oder Hals-Nasen-Ohren-Ärzte.

    Krankengeschichte (Anamnese)

    Zunächst fragt der Arzt den Patienten nach auftretenden Beschwerden, die zu einer HPV-Infektion passen könnten, zum Beispiel:

    • Wo genau sind die Beschwerden oder Hautveränderungen?
    • Besteht genitaler Juckreiz oder Brennen?
    • Ist es zu nicht erklärbaren Blutungen gekommen?

    Da die sexuelle Aktivität bei HPV eine entscheidende Rolle spielt, wird der Arzt auch hierzu konkrete Fragen formulieren: Wurde häufig der Sexualpartner gewechselt? Sind Ihnen veränderte Schleimhautstellen aufgefallen, womöglich deutliche Warzen?

    Allgemeine Risikofaktoren wie Rauchen oder Medikamente werden ebenfalls notiert. Außerdem fragt der Arzt nach bekannten Vorerkrankungen. Diese schwächen möglicherweise das Abwehrsystem und begünstigen dadurch eine HPV-Infektion.

    Körperliche Untersuchung

    Der Arzt untersucht in der Regel den ganzen Körper. Die meisten HPV-Symptome, nämlich Warzen auf der Haut, kann man leicht erkennen. Weitere Untersuchungen sind dann meist nicht notwendig. Erscheint eine Hautwarze verdächtig, entfernt sie der Arzt und schickt sie zur weiteren Untersuchung in ein Labor.

    Veränderungen im weiblichen Intimbereich werden üblicherweise bei Vorsorgeuntersuchungen entdeckt. Dabei wird die Vagina abgetastet und anschließend mit einem Spekulum („Spiegel“) untersucht. Die Austastung ist wichtig, denn manchmal überdecken Spekula tief sitzende Wucherungen, wie sie von HPV-Viren ausgelöst werden können.

    HPV-verdächtige Erscheinungsbilder im männlichen Genitalbereich sind meist mit dem bloßen Auge erkennbar und eindeutig. Der Facharzt für diese Körperregion, der Urologe, untersucht vor allem Peniseichel, den Harnröhrenausgang (Meatus urethrae externus) und deren dort befindliche Erweiterung (Fossa navicularis). Unter Umständen spreizt er diese Stelle auf, um so die letzten zwei Zentimeter der Harnröhre begutachten zu können.

    HPV kann auch im Analbereich zu finden sein. Da durch HPV ausgelöste Geschwulste bis in den Analkanal hineinreichen können, führen manche Ärzte eine Spiegelung des Analkanals durch (Proktoskopie).

    Zellabstrich

    Bei Frauen ab 20 Jahren machen Frauenärzte zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs regelmäßig einen Abstrich vom Gebärmutterhals. Durch kreisende Bewegungen wird dabei mit einer Art Bürste zunächst die Oberfläche des Muttermunds abgestrichen. Den zweiten Abstrich entnimmt der Arzt aus dem Gebärmutterhalskanal. Anschließend werden die Abstriche auf einer Glasplatte mit Hilfe einer hochprozentigen Alkohollösung gefestigt, dann gefärbt und begutachtet. Es handelt sich hier nicht um einen speziellen HPV-Abstrich zum Nachweis der Viren, sondern um eine Untersuchung auf verdächtige Zellveränderungen, die sich durch eine HPV-Infektion (oder aus anderen Gründen) ergeben können.

    Zur Beurteilung der möglichen Zellveränderungen dient eine Skala, die vom griechischen Arzt Georges Papanicolaou entwickelt wurde. Deshalb wird diese Untersuchung auch Pap-Test genannt.

    Kolposkopie

    Die Kolposkopie ist als erweiterte Spiegelung der Vagina zu verstehen. Bei dieser Untersuchung verwendet der Frauenarzt zusätzlich ein sogenanntes Kolposkop (Kolpo = Scheide; skopie = Betrachtung), also eine Art Mikroskop. Mit bis zu 40-facher Vergrößerung kann der Arzt damit kleinste Veränderungen oder Blutungen am Gebärmutterhals, Muttermund, an den Scheidenwänden und der Vulva erkennen. Bei der erweiterten Kolposkopie tupft der Arzt zwei- bis dreiprozentige Essigsäure auf die Schleimhaut. Veränderte obere Deckschichten quellen dadurch auf und heben sich weißlich von der übrigen Schleimhaut ab.

    Ein weiterer Schritt ist die sogenannte Schiller-Jodprobe. Die Scheidenschleimhaut wird dabei mit einer Jodlösung (vierprozentige Lugol-Jodlösung) betupft. Daraufhin färbt sich die gesunde Schleimhaut durch darin enthaltene Stärke (Glykogen) braunrot. Dagegen bleiben Zellschichten, die beispielsweise durch HPV verändert sind, ungefärbt.

    Entdeckt der Arzt beim Abstrich oder der Kolposkopie Auffälligkeiten, kann er gezielt Gewebe aus dem weiblichen Genitalbereich entnehmen und untersuchen (Biopsie). Je nach Ort der krankhaften Schleimhaut schabt man die Gewebeprobe mit einem scharfen Löffel aus (Kürettage) oder schneidet einen Kegel (Konus) aus dem Scheidengewebe (Konisation).

    Dieser Test dient dazu, eine HPV-Infektion nachzuweisen und den Virustyp zu identifizieren. Am besten geprüft ist seine Verwendung am Gebärmutterhals: Das Testergebnis hilft, den bösartigen Tumor beziehungsweise seine Vorstufen zu diagnostizieren. Viel weniger geeignet ist der Test zum Nachweis einer HPV-Infektion an anderen Körperstellen.

    Der HPV-Test ist in verschiedenen Varianten verfügbar. Zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs wird er derzeit nur bei Frauen ab 30 Jahren zusammen mit dem Pap-Test empfohlen. Wenn ein auffälliger Pap-Test schon in jüngeren Jahren vorliegt, kann ein Test auf Humane Papillomviren ebenfalls sinnvoll sein. Außerdem kann er helfen, den Therapieerfolg nach einer Behandlung von Krebsvorstufen am Gebärmutterhals zu kontrollieren.

    Wenn Sie mehr über Ablauf, Aussagekraft und Kosten dieser Untersuchung wissen möchten, lesen Sie bitte den Beitrag HPV-Test.

    Meist heilen HPV-Infektionen spontan aus, da die Immunzellen die HPV-Viren abtöten. Manchmal schwächen aber bestehende Erkrankungen das Abwehrsystem und damit den Kampf gegen HPV. Daher müssen diese behandelt werden.

    Allgemein richtet sich die Wahl der HPV-Therapie nach der Art und Ausdehnung der HPV-Symptome. Dabei können Krankheitserscheinungen wie Kondylome oder Hautwarzen auf unterschiedliche Weise behandelt werden. Die HPV-Viren selbst werden nur selten vollständig beseitigt. Daher kommt es häufig zu Rückfällen.

    Vereisung (Kryotherapie)

    Diese Möglichkeit der HPV-Behandlung wird für oberflächliche Kondylome und Hautwarzen eingesetzt. Dabei trägt der Arzt flüssigen Stickstoff mit Hilfe eines Sprays oder mit einem Stäbchen (Watte, Metall) auf die betroffene Hautstelle auf, wodurch das Gewebe abstirbt. Manchmal bildet sich auch eine kleine Blase. Die Anwendung wird in der Regel alle ein bis zwei Wochen wiederholt. Allerdings überlebt der HPV-Virus diese Prozedur. In vielen Fällen bilden sich daher in der Folge neue Warzen.

    Elektrokauter

    Auch diese Behandlung wird von einem Arzt durchgeführt. Die Elektrokauterisation kann wie die Vereisung bei Kondylomen und Warzen der Haut eingesetzt werden. Das durch HPV veränderte Gewebe wird dabei durch elektrischen Strom zerstört. Allerdings verbleibt auch hier das HPV-Virus im Körper und kann jederzeit erneute Hautveränderungen auslösen.

    Der Elektrokauter wird auch nach einer operativen Warzenentfernung verwendet: Die direkt angrenzenden Hautschichten und deren Gefäße werden verschmort. Dies senkt zwar das Rückfallrisiko, allerdings bildet sich mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Narbe.

    Operative Verfahren

    Jedes HPV-Symptom kann auch chirurgisch angegangen werden. Dabei können verschiedene Instrumente zum Einsatz kommen. Zunächst wird die betroffene Körperregion örtlich betäubt. Dann können die Wucherungen mit einem scharfen Löffel (Kürettage), einer Elektroschlinge (Loop electrosurgical excisional procedure, LEEP) oder einer chirurgischen Schere (Scherenschlag) herausgeschnitten werden (Exzision).

    Bei verdächtigen Neubildungen (intraepitheliale Neoplasien, insbesondere zervikale) der Genitalschleimhaut wird oft ein ganzer Kegel herausgeschnitten (Konisation). Zuvor führt man allerdings in der Regel mehrere Verlaufskontrollen durch: Dabei kontrolliert der Arzt alle sechs Monate, wie sich das Krankheitsbild verändert. Vergrößert sich die auffällige Stelle und wurden zudem Hochrisiko-HPV nachgewiesen, ist die Entfernung des Gewebes notwendig. Ist der Tumor bereits als bösartig erkannt worden, wird schnellstmöglich operiert. Ist die Patientin jedoch schwanger, versucht man die Operation bis nach der Geburt hinauszuzögern. Je nach Krebsstadium wird der Chirurg den Eingriff dementsprechend ausdehnen. Beispielsweise wird bei einem fortgeschrittenen Gebärmutterhalskarzinom die komplette Gebärmutter entfernt (radikale Hysterektomie).

    Bei manchen Krebspatientinnen wird alternativ oder ergänzend zur Operation eine Strahlentherapie und/oder Chemotherapie durchgeführt.

    Lasertherapie

    Auch diese Möglichkeit, HPV-Krankheiten zu behandeln, zählt zu den operativen Verfahren. Der Laser (zum Beispiel CO2- oder Nd:YAG-Laser) kommt bei HPV-Warzen jeder Art zum Einsatz. Unter örtlicher Betäubung werden die Wucherungen herausgeschnitten und verdampft. Allerdings ist Vorsicht geboten: Durch die Rauchentwicklung können sich die HPV-Viren leicht verbreiten. Daher ist ein ausreichender Schutz durch Absauger und Filter besonders wichtig.

    Medikamente gegen HPV-Warzen

    Es gibt einige Medikamente zur Behandlung von HPV-Warzen im Genital- oder Analbereich. Manche werden vom Arzt verabreicht, andere können Patienten eigenständig zu Hause gegen die HPV-Symptome einsetzen. Die sorgfältige und regelmäßige Anwendung der Medikamente ist entscheidend für den Erfolg der Therapie. Beispiele:

    Medikament

    Anwender

    Anmerkungen

    Podophyllotoxin-0,15%-Creme

    Patient

    • 2x täglich über 3 Tage auftragen, dann 4 Tage Pause; dieser Zyklus kann maximal viermal wiederholt werden
    • für maximal 10 Feigwarzen mit einer Größe von 1 bis 10 mm und einer Gesamtfläche von maximal 1,5 cm2
    • besonders bei noch nicht behandelten Genitalwarzen (Feigwarzen) zu empfehlen
    • Entzündungsreaktionen, oberflächliche Wunden, Rötungen und Brennen möglich
    • nicht in der Schwangerschaft anwenden
    • nicht auf Schleimhäuten anwenden (also nicht bei Warzen im Analkanal oder in der Scheide)

    Imiquimod-5%-Creme

    Patient

    • 3x pro Woche nachts auftragen über maximal 16 Wochen
    • die behandelte Stelle sechs bis zehn Stunden nach dem Eincremen mit Wasser abwaschen
    • soll Abwehrsystem an der betroffenen Stelle stärken
    • bei noch nicht behandelten Genitalwarzen (Feigwarzen) empfohlen
    • Entzündungsreaktionen, oberflächliche Wunden, Hautreizungen und Schwellungen möglich
    • nicht in der Schwangerschaft anwenden
    • nicht auf Schleimhäuten anwenden (also nicht bei Warzen im Analkanal oder in der Scheide)

    Trichloressigsäure

    Arzt

    • wöchentlich mit dem Wattetupfer oder Holzstäbchen aufgetragen
    • sehr gut geeignet bei kleinen, weichen Kondylomen im Schleimhautbereich
    • gute Heilung ohne Narbenbildung
    • Brennen und Schmerzen beim Auftragen
    • Einsatz während der Schwangerschaft möglich

    Prinzipiell herrscht bei HPV-Infektionen ein hohes Risiko für Rückfälle (Rezidive). Daher sollte man die behandelten Stellen aufmerksam kontrollieren und in regelmäßigen Abständen den Arzt aufsuchen.

    Den klassischen Krankheitsverlauf einer HPV-Infektion gibt es nicht. Oft bleibt sie unbemerkt und heilt ohne Folgen aus. Wenn HPV-Symptome auftreten, ist ebenfalls eine spontane Abheilung möglich. Generell gilt: Die meisten HPV-Infektionen heilen innerhalb von einigen Monaten ab. Nach zwei Jahren sind sogar ungefähr 90 Prozent aller HPV-Infektionen auskuriert.

    Nur bei wenigen Patienten halten sich bestimmte HPV-Viren länger und führen sogar zu Krebs. Das kann noch Jahre oder Jahrzehnte nach der HPV-Ansteckung passieren.

    Eine ausgeheilte HPV-Infektion bietet keinen Schutz vor einer erneuten Ansteckung mit den Erregern.

    Es wird vielfach diskutiert, wie man sich vor einer HPV-Infektion schützen kann. Eine Vorbeugung ist nicht leicht, weil HPV-Viren weit verbreitet sind und das Ansteckungsrisiko deshalb sehr groß ist.

    Generell ist es sinnvoll, auf eine gründliche Hygiene zu achten und das Abwehrsystem zu stärken. Um das Risiko einer Ansteckung mit normalen Hautwarzen zu verringern, sollte man zudem in Schwimmbädern, Sauna-Anlagen, öffentlichen Umkleidekabinen und Hotelzimmern nicht barfuß herumlaufen. Wenn im Umfeld jemand Warzen hat, sollte man sich mit diesem Menschen beispielsweise nicht das Handtuch, den Waschlappen oder die Socken (bei Warzen an den Füßen) teilen.

    Zur Vorbeugung von HPV-Infektionen im Genital- und Analbereich sollte man vor allem bei häufig wechselnden Geschlechtspartnern immer ein Kondom verwenden. Einen sicheren Schutz vor HPV bietet Safer Sex zwar nicht, weil das HPV-Virus schon durch Schmierinfektion übertragen werden kann. Allerdings können Kondome das Ansteckungsrisiko reduzieren.

    Es gilt als gesichert, dass das Risiko für HPV bei Männern, die beschnitten sind, niedriger ist als bei nicht-beschnittenen.

    Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts empfiehlt, alle Mädchen und Jungen zwischen zwischen neun und vierzehn Jahren gegen HPV zu empfehlen (am besten vor dem ersten Geschlechtsverkehr). Wer mit 15 Jahren noch ungeimpft ist, sollte die Impfung bis spätestens zum 18. Geburtstag nachholen.

    Die HPV-Impfung dient in erster Linie dazu, das Risiko von Gebärmutterhalskrebs zu senken. Außerdem kann sie das Risiko für einige weitere Krebserkrankungen verringern (Scheidenkrebs, Peniskrebs etc.) und bei beiden Geschlechtern der Entstehung von Genitalwarzen (Feigwarzen) vorbeugen.

    Wie lange der Impfschutz anhält, ist bislang noch nicht genau bekannt. Studienergebnisse deuten darauf hin, dass geimpften Mädchen/Frauen auch 12 Jahre nach der Impfung noch wirksam vor einer HPV-Infektion geschützt sind. Noch lässt sich abschließend aber nicht sagen, ob der Impfschutz nicht doch irgendwann aufgefrischt werden sollte.

    Mehr über die Durchführung, Wirksamkeit und Kosten dieser Impfung gegen HPV lesen Sie im Beitrag HPV-Impfung.

    Wissenschaftliche Standards:

    Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

    ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen.

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