Die WM 2010 wurde in Südafrika ausgetragen. Das Team von Trainer Bert van Marwijk spielte offensiven, konzentrierten Fußball und gewann überzeugend jedes Spiel auf dem Weg ins Finale. Nach 32 Jahren war Holland erneut einer der Finalisten der WM, dieses Mal sollte es gegen Spanien gehen. In der Verlängerung erzielte Spanien das einzige Tor des Spiels und schickte Holland zum dritten Mal mit leeren Händen nach Hause. Show
Bei der Rückkehr nach Hause wurde die holländische Nationalmannschaft wie die Sieger des Finales begrüßt. Mehr als 700.000 Holland-Fans standen entlang der Kanäle und versammelten sich am zentral gelegenen Museumplein in Amsterdam, um der erfolgreichen Nationalmannschaft für ihre fantastische Leistung Tribut zu zollen.
von Hardy Grüne Nach Brasilien ist Deutschland das Land mit den meisten WM-Teilnahmen. Das Turnier in Südafrika war das 17. für die DFB-Equipe, und lediglich zweimal fehlte Deutschland bei einem Weltturnier: 1930 und 1950. Während der DFB-Tross 1930 freiwillig zuhause blieb, weil man in Uruguay auch Profifußballer spielen ließ, was vom Amateurverband DFB nicht gutgeheißen wurde, fehlte Deutschland 1950 in Brasilien aus politischen Gründen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war der DFB aus der FIFA ausgeschlossen worden, und über die Wiederaufnahme des inzwischen auf die Bundesrepublik Deutschland reduzierten Verbandes wurde erst im Sommer 1950 entschieden. Nicht nur wegen Deutschlands Fehlen nimmt die WM 1950 eine Sonderstellung in der WM-Historie ein. Das Turnier gilt als das chaotischste in der WM-Historie. Nur an Brasilien vergeben, weil Südamerika als Ausrichter an der Reihe war und die Folgen des Zweiten Weltkriegs eine Ausrichtung in Europa ohnehin unmöglich machten, litt das Turnier unter enormen Organisationsproblemen und zahlreichen Unsicherheiten. So reiste die indische Auswahl nicht an, weil die FIFA den hinduistischen Spielern verbot, statt mit Schuhen mit Fußbandagen aufzulaufen, so entfiel die Qualifikation in Südamerika, weil sich Argentinien, Ecuador und Peru aus politischen und diplomatischen Gründen zurückzogen. Und als das Turnier am 24. Juni 1950 begann, waren einige der sechs Stadien noch im Bau, während die Gruppeneinteilung nach insgesamt drei Rückzügen (neben Indien auch Schottland und Türkei) absurd ausfiel. Statt die 13 verblieben Teams gleichmäßig zu verteilen, wurden nämlich zwei Gruppen à vier Teams, eine mit drei und eine mit zwei Mannschaften gebildet. Das Turnier 1950 ist zudem die einzige WM, bei der kein Finale ausgespielt wurde. Nach der Vorrunde gab es eine Finalrunde, für die sich die Gruppensieger Brasilien, Uruguay, Schweden und Spanien qualifizierten, und in der jeder gegen jeden spielte. Dass die letzte Partie zwischen Brasilien und Uruguay die entscheidende um den Gruppensieg war und damit auch 1950 sein "Finale" hat, war Zufall (oder das Ergebnis weitsichtiger Planung). Das "Endspiel" zwischen dem Gastgeber und dem Weltmeister von 1930 ging in die Annalen ein. 200.000 Fans sorgten im noch immer nicht fertiggestellten Maracana-Stadion von Rio de Janeiro für eine wohl immerwährende WM-Rekordkulisse und chaotische Verhältnisse. Es kam fast einem Wunder gleich, dass in dem allgemeinen Tohuwabohu niemand zu Schaden kam. Das Spiel wurde zur Legende. Brasilien schwelgte nach der phantastischen Vorstellung der Selecao im bisherigen Turnierverlauf im kollektiven Fußballrausch und verschwendete keinerlei Gedanken an eine mögliche Niederlage gegen Uruguay. Angefeuert von dem zeitgleich tosenden Wahlkampf um die brasilianische Präsidentschaft wurde das Land von einer gewaltigen Welle des Patriotismus erfasst. Die rivalisierenden politischen Parteien hatten die Fans üppig mit allerlei Fahnen und Feuerwerk versorgt, um das "Finale" zu einem Höhepunkt in der brasilianischen Geschichte werden zu lassen. Zweifel am Sieg Brasiliens gab es keine. Die T-Shirts mit dem Aufdruck "Brasil Campos do Monde" waren schon gedruckt, die Zeitungs-Schlagzeilen "Der Weltfußball hat einen neuen Meister: Brasilien ist der Name des neuen Stars", längst gesetzt, als der 24-Jährige uruguayische Rechtsaußen Alcide Edgardo Ghiggia am 16. Juli 1950 elf Minuten vor dem Schlusspfiff im Maracana-Stadion für das Unvorstellbare sorgte und Uruguay zum 2:1 zum Sieg schoss. Es löste damit das laut Schriftsteller Eduardo Galleano "tosendste Schweigen in der Geschichte des Fußballs" aus. 200.000 Menschen waren schlagartig mucksmäuschenstill, als der Ball im brasilianischen Tor einschlug. Eine unglaubliche Atmosphäre, an die sich selbst der Torschütze später nur mit Gänsehaut erinnerte: "Nur drei Menschen haben es geschafft, dass Maracana mit einer einzigen Aktion ruhig zu stellen: Frank Sinatra, Papst Johannes Paul II und ich". Nicht Brasilien, sondern Uruguay war vierter Weltmeister der Geschichte. Für Brasilien eine traumatische Erfahrung mit Konsequenzen. Mindestens zwei Fans begingen Selbstmord, während die eben noch gefeierte Selecao vor den wütenden Fans in Sicherheit gebracht werden musste. Die Spätfolgen waren weniger dramatisch. Im Gegenteil. So wurde die weiße Spielkleidung, in der Brasilien bis dato stets aufgelaufen war, durch jene gelb-grün-blaue Kollektion ersetzt, die bis heute Brasiliens Visitenkarte ist. Und anstelle der so tragisch versagenden Mannschaft entstand ein neues Team um die Ausnahmefußballer Didí, Vavá und Pelé, das 1958 bei der WM in Schweden seinen ersten Höhepunkt erreichte.
Die 21. Fußball-Weltmeisterschaft findet vom 14. Juni bis zum 15. Juli 2018 zum ersten Mal in Russland statt. Seit der ersten WM 1930 in Uruguay haben sich viele WM-Rekorde bei den Weltmeisterschaften gesammelt. Übersicht verschiedener WM-RekordeSpieler:
Mannschaft:
Trainer:
Die schönsten WM-TorjubelBrasilien ist derzeit der Rekordmeister mit fünf WM-Titeln. Den letzten konnte sich die Selecao 2002 im Finale gegen Deutschland sichern. Deutschland gewann seinen letztenWM-Titel 2014 in Rio, Brasilien, mit 1:0 gegen Argentinien. Das entscheidende Tor erzielte Mario Götze in der Verlängerung. Der amtierende Weltmeister 2018 ist die Nationalmannschaft Frankreichs, die im Finale in Moskau die Mannschaft aus Kroatien bezwangen. Die Rangliste der Fußball-Weltmeister
Hier mehr zum WM-Pokal erfahren >> Der deutsche Rekordnationalspieler Lothar Matthäus ist der Spieler mit den meisten WM-Teilnahmen und hat mit 25 Spielen für Deutschland bei einem WM-Turnier auch die meisten WM-Spiele. Die Spieler mit den meisten WM-Teilnahmen
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(Quelle: https://www.taschenhirn.de/alles-uber-fussball, Stand:07.02.18) This website uses cookies. |