Wie lange nach der corona impfung kein sport

Aktualisiert: 14.03.2022, 18:52 | Lesedauer: 5 Minuten

Wie lange nach der corona impfung kein sport

Omikron-Subtyp BA.2 legt laut RKI weiter zu

Omikron-Subtyp BA.2 legt laut RKI weiter zu

Ein Omikron-Subtyp verunsichert viele: Ist BA.2 neuer Treibstoff für die Pandemie? Das RKI nimmt die Entwicklung in den Blick – und mahnt zum Schutz gefährdeter Gruppen angesichts geplanter Öffnungsschritte.

Wie verhält man sich nach dem Corona-Booster richtig? Darf man Alkohol trinken? Oder Sport machen? Die wichtigsten Regeln im Überblick.

Berlin. 

  • Nach einer Booster-Impfung sollten Sie auf bestimmte Dinge verzichten
  • Der Körper braucht Ruhe, um den Impfschutz gegen das Coronavirus aufzubauen
  • Wie steht es um Sport oder Alkohol rund um den Booster-Termin?

Inzwischen sind in Deutschland viele Menschen vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Doch einigen steht ihre dritte Corona-Impfung bevor. Rund um den Termin fragen sich viele, was man vor und nach der Impfung beachten muss – was gilt speziell beim Booster? Wie wirkt sich die Einnahme von Medikamenten oder Alkohol auf die Immunisierung aus? Dieser Überblick beantwortet die wichtigsten Fragen.

Was gilt es vor der Corona-Impfung zu beachten?

Bevor man sich impfen lässt, sollte man dem Arzt vor allem mitteilen, ob in der Vergangenheit bei anderen Impfungen bereits Unregelmäßigkeiten aufgetreten sind. Einige Menschen werden zum Beispiel beim Anblick oder dem Einstechen einer Spritze ohnmächtig, bei anderen treten sofort allergische Reaktionen auf. Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt außerdem einen Abstand von zwei Wochen zu anderen Impfungen. Grippe-Impfungen mit Totimpfstoffen sind davon ausgenommen.

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Darf ich mich mit Erkältung oder grippalem Infekt gegen Corona impfen lassen?

Wie bei anderen Impfungen – beispielsweise der Grippeschutzimpfung – sollte man die Corona-Immunisierung nicht bei akuter Krankheit durchführen. Die meisten Ärzte raten auch von einer Impfung ab, wenn der Patient eine leicht erhöhte Temperatur hat. Das hat einen einfachen Grund: Das Immunsystem des Körpers ist mit dem Bekämpfen einer anderen Krankheit beschäftigt – dadurch könnte es sein, dass der Impfstoff nicht seine volle Wirkung entfaltet.

  • Das RKI sieht allerdings eine Erkältung oder eine leicht erhöhte Temperatur nicht als Hürde für die Corona-Impfung an.
  • Nur bei Fieber über 38,5 Grad Celsius sollte der Termin verschoben werden.

Alkohol nach Corona-Impfung ein Problem?

Nach Ansicht der Frankfurter Virologin Sandra Ciesek hat Alkohol keinen großen Einfluss auf den Immunschutz. Allerdings sei es nicht ratsam, rund um einen Impftermin viel Alkohol zu trinken.

Ähnlich schreibt es auch die Krankenkasse Barmer auf ihrer Website. Dort heißt es, dass generell gegen ein Glas Wein oder Sekt nichts einzuwenden sei. "Alkohol hat keinen Einfluss auf eine erfolgreiche Impfung und den Impfschutz, solange er wirklich Genuss bedeutet. In großen Mengen schwächt das Zellgift den Körper – und wirkt sich auch auf das Immunsystem aus", schreiben die Gesundheitsexperten der Krankenkasse. Wer an Nebenwirkungen leidet sollte sowieso nicht allzu viel Lust auf Bier, Wein und Co. verspüren.

  • Kurz: Alkohol ist eine zusätzliche Belastung für den Körper, auf die man nach der Corona-Impfung erst einmal verzichten sollte.
  • Beim Zeitraum sind sich Experten allerdings uneins. Einige raten zu einem Verzicht über ein bis zwei Tage, andere sprechen von Wochen.

Kann ich nach der Corona-Impfung Medikamente oder Schmerzmittel nehmen?

Da die Corona-Impfstoffe sehr schnell zugelassen wurden, liegen zu dieser Frage bisher nur wenige Daten aus den wissenschaftlichen Studien vor. Daher kann das RKI nicht abschließend beurteilen, ob Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen Einfluss auf die Wirksamkeit der Corona-Schutzimpfung haben. Dasselbe gilt für die Einnahme von fiebersenkenden Mitteln nach der Impfung.

  • Grundsätzlich empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation, Schmerzmittel nicht in den Stunden nach der Impfung einzunehmen.
  • Vor allem sollte man aber vor der Impfung auf Medikamente verzichten – das rät unter anderem die amerikanische Gesundheitsbehörde, Centers for Disease Control and Prevention (CDC), da dies die Bildung von Antikörpern hemmen könnte.
  • Experten raten daher davon ab, beispielsweise präventiv eine Aspirin-Tablette vor der Spritze zu nehmen.

Wer sehr empfindlich auf die Impfung reagiert, kann laut RKI auf leichte Schmerzmittel zurückgreifen, wenn die Impfreaktion derart schwer wiegt. Alles Weitere sollte man am besten mit dem eigenen Hausarzt besprechen. Auch interessant: Corona-Impfung: Lösen mRNA-Impfstoffe Zyklusstörungen aus?

Darf ich direkt nach meiner Impfung wieder ganz normal Sport machen?

Aus medizinischer Sicht spricht nichts gegen eine leichte körperliche Betätigung nach einer Impfung. Allerdings sollte man wirklich darauf achten, sich nicht zu sehr zu beanspruchen.

  • Anstrengender Ausdauersport oder Krafttraining sollten nach der Impfung besser vermieden werden.
  • Ist die körperliche Belastung zu groß, kann das Immunsystem nicht nur geschwächt werden, sondern auch leichte Impfreaktionen wie Schmerzen an der Einstichstelle verstärkt werden.

Das RKI gibt in seinem Aufklärungsblatt zur Corona-Impfung zwar an, dass man sich nach der Impfung nicht besonders schonen müsse. Generell seien nach dem Verabreichen von Impfstoffen aber "besondere Belastungen nicht unbedingt zu empfehlen".

Alkohol und Sport: Was gilt beim Booster im Speziellen?

Generell gilt beim Booster, dass sich frisch Geimpfte schonen und auch auf übermäßigen Alkoholkonsum verzichten sollten. Die Experten machen da zwischen Erst- , Zweit oder Drittimpfung keinen Unterschied. Denn auch bei der Auffrischung hat Alkohol einen Einfluss auf unser Immunsystem hat und starke körperliche Belastung kann die Impfreaktion verstärken.

(bml/bef/dpa)

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Sportliche Aktivitäten nach Impfungen stellen generell kein Problem dar, besondere Belastungen unmittelbar nach der Impfung sind jedoch nicht unbedingt zu empfehlen.

Die Impfkampagne läuft in Deutschland weiter. Klar ist, dass die Gefahren einer Corona-Infektion wesentlich höher zu bewerten sind als die Gefahren einer Corona-Impfung. Um sich auch besser vor der neuen Omikron-Variante zu schützen, bekommen viele Menschen bereits ihren dritten Piks – die Booster-Impfung.

Doch mit dem Impftermin gehen auch einige Unsicherheiten einher. Es treten Fragen auf, wie: Wie verhalte ich mich nach einer Corona-Impfung? Was ist erlaubt? Und worauf sollte ich besser verzichten?

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Generell gilt, den Körper nach der Impfung zu schonen. Übermäßige körperliche Anstrengung und Stress sollten vermieden werden. Das gilt sowohl für die Zeit nach der Erst- und Zweitimpfung als auch für den Booster. Nach der Spritze braucht der Körper Zeit, den Impfstoff zu verarbeiten.

Daher ist es ratsam, den Körper so wenig wie möglich mit zusätzlichen Anstrengungen zu belasten. Dazu zählen beispielsweise auch der Konsum von Alkohol und sportliche Aktivitäten. Doch es sollte differenziert werden. Wie haben die Antworten auf die wichtigsten Fragen nach einer Corona-Impfung:

Corona-Impfung und Alkohol: Darf ich nach der Impfung Alkohol trinken?

Grundsätzlich hat Alkohol keinen großen Einfluss auf den Immunschutz, erklärt die Virologin Sandra Ciesek. Sie rät allerdings dazu, rund um einen Impftermin auf übermäßigen Alkoholkonsum zu verzichten. „Große Mengen Alkohol sind schließlich Gift für den Körper. Und wenn der Körper nach einer Impfung mit der Immunabwehr beschäftigt ist, sollte man ihn nicht auch noch mit Giftstoffen belasten“, so Ciesek im NDR-Podcast „Das Coronavirus-Update“.

Rund um die Impfung bedeutet in dem Fall zumindest am Tag der Impfung selbst. Es gibt Hinweise darauf, dass vor allem starker Alkoholkonsum die Fähigkeit des Körpers, eine Immunität aufzubauen, beeinträchtigen kann.

Ähnlich sieht das die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Sie betont: „Besonders starker Alkoholkonsum kann die Immunantwort bei Infektionen einschränken und bei Impfungen möglicherweise auch die Verträglichkeit und Wirksamkeit der Impfung beeinflussen.“ Gegen ein Glas Bier oder Wein ist dagegen nichts zu sagen.

Zusammenfassend lässt sich sagen:

  • Gegen geringe Mengen Alkohol um den Impftermin herum ist nichts einzuwenden.
  • Um das Immunsystem zu schützen, ist es ratsam, am Tag der Corona-Impfung auf Alkohol zu verzichten.
  • Größere Mengen Alkohol sollten nach der Impfung nicht getrunken werden.

Corona-Impfung und Rauchen: Darf ich nach der Impfung rauchen?

Genauso wie Alkohol zählt Nikotin als Giftstoff, der den Körper belastet. Experten raten daher, unmittelbar nach der Impfung auf das Rauchen zu verzichten. Allerdings konnte bisher kein negativer Effekt auf die Wirkung der Impfung nachgewiesen werden.

Corona-Impfung und Sport: Darf ich nach der Impfung Sport machen?

Ähnlich wie beim Konsum von Alkohol und Nikotin gilt: Der Körper sollte durch übermäßige sportliche Aktivität nicht zusätzlich belastet werden. Doch auch hier muss differenziert werden. Laut Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) ist es nicht unbedingt vonnöten, körperliche Aktivitäten nach den Corona-Impfungen auszusetzen. Im Aufklärungsmerkblatt zur Corona-Schutzimpfung heißt es: „Nach der Impfung müssen Sie sich nicht besonders schonen.“ Das bedeutet, alltägliche Aufgaben können weiterhin erledigt werden.

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Allerdings ergänzt das RKI: „Besondere Belastungen unmittelbar nach der Impfung sind jedoch nicht unbedingt zu empfehlen“. Hier ist es ratsam, auf den Körper zu hören. Sollten Impfreaktionen auftreten wie Erkältungssymptome, Fieber oder Kopf-und Gliederschmerzen, sollte in dieser Zeit auf Sport verzichtet werden. Diese Symptome können vor allem bei der Zweit- und Drittimpfung auftreten und sind ein Zeichen für die Beanspruchung des Immunsystems. Sport stellt eine zusätzliche Belastung für das Immunsystem dar. Sobald die Symptome abgeklungen sind, kann die sportliche Aktivität wieder aufgenommen werden.

So argumentiert auch die Internistin Beate Sauter. Sie empfiehlt, am Tag der Impfung keinen Leistungssport zu betreiben. „An den Tagen darauf macht man es davon abhängig, wie man sich fühlt. Wenn mir der Arm wehtut, muss ich nicht unbedingt Tennis spielen. Und wenn ich mich schlapp fühle, sollte ich vielleicht nicht unbedingt joggen gehen. Da muss man einfach in seinen Körper hineinhorchen“, erklärt sie gegenüber dem „Bayrischen Rundfunk“.

Corona-Impfung und Arbeit: Darf ich nach der Impfung arbeiten?

Solange es sich nicht um eine stark körperliche Arbeit handelt, ist Arbeiten kein Problem. Auch hier sollte man auf seinen Körper hören. Bei Schlappheit, Müdigkeit oder Schmerzen sollte man sich besser ausruhen. In diesem Fall ist es möglich, sich krankschreiben zu lassen.

Beim Gesundheitsministerium heißt es dazu: „Sollte eine Arbeitnehmerin oder ein Arbeitnehmer aufgrund einer Impfreaktion kurzzeitig arbeitsunfähig sein, trägt die Arbeitgeberin oder der Arbeitgeber die entstehenden Kosten. In diesem Fall gelten die arbeitsrechtlichen Bedingungen einer regulären Krankschreibung.“

Es gilt also:

  • Nach der Impfung kann der normale Alltag weiterhin bestritten werden.
  • Größere körperliche Belastung gilt es am Tag der Impfung zu vermeiden.
  • Sollten Impfreaktionen wie grippeähnliche Symptome auftreten, sollte in der Zeit auf sportliche Aktivität verzichtet werden.

Nach der Corona-Impfung ist guter Schlaf umso wichtiger. Schlafmediziner Dr. Hans-Günter Weeß sagt im Interview mit „t-online“, jeder sollte in der Nacht nach seiner Impfung sehr darauf achten, dass er ausreichend schläft. So werde die Impfwirkung gefördert, erklärt der Experte.

Corona-Impfung und Schmerzmittel: Darf ich nach der Impfung Schmerzmittel nehmen?

Nach der Corona-Impfung kann es zu Impfreaktionen wie Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber kommen. Der Griff zu Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Paracetamol liegt da nahe. Laut Aufklärungsmerkblatt zur Corona-Schutzimpfung können bei diesen Symptomen schmerzlindernde/fiebersenkende Medikamente eingenommen werden. Hierzu wird eine ärztliche Beratung empfohlen.

Das RKI rät allerdings zur Vorsicht, da die Datenlage nicht ausreiche, um sicher sagen zu können, wie sich Schmerzmittel mit den Vakzinen von Biontech, Moderna oder AstraZeneca vertragen. Eine prophylaktische, also eine Schmerzmittel-Einnahme vor der Impfung sei jedenfalls „nicht empfehlenswert“.

Corona-Impfung und Sauna: Darf ich nach der Impfung in die Sauna oder das Solarium gehen?

Genauso wie Sport stellt auch der Saunagang eine körperliche Belastung dar. Das Deutsche Grüne Kreuz empfiehlt deswegen, mit der Hitze eher zurückhaltend sein, solange man noch etwas von der Impfung merkt.

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Auch ein Besuch des Solariums könne anstrengend sein. „Die Strahlenzusammensetzung unterscheidet sich von der des natürlichen Sonnenlichts und die Intensität ist vergleichsweise hoch. Auch dabei sollte man in den ersten Tagen nach einer Impfung nicht übertreiben“, heißt es auf dem Informationsportal für Gesundheit.