Wie lange muss man vor einer OP nüchtern sein?

Nehmen Sie sich bitte den ganzen Tag frei. Wichtig ist auch, dass Sie pünktlich zur Operation kommen. Eine Verspätung kann Ihren Operationstermin gefährden. Folgende Punkte sollten Sie für den OP-Tag beachten:

Normale Körperpflege (Duschen, Zähneputzen) vor der Operation ist erlaubt, verzichten Sie aber bitte auf fetthaltige Gesichts- und Körpercremes. Ziehen Sie sich bequeme Kleidung, z. B. einen Trainingsanzug an.

Nüchtern bleiben

Am Morgen des Operationstages müssen Sie unbedingt nüchtern bleiben, d. h. das letzte Essen ist 6 Stunden vor der Operation erlaubt. Bis 2 Stunden vor Ihrer Fahrt in die Klinik dürfen Sie noch klare Flüssigkeit trinken (Tee, Kaffee ohne Milch, Wasser oder klare Säfte). Am OP-Morgen darf nicht geraucht werden. Falls es Ihnen nicht möglich war, die Nüchternheit einzuhalten, sagen Sie dies bitte unbedingt Ihrem Anästhesisten.

Ringe, Schmuck, Piercings und Wertsachen bleiben zu Hause bleiben, auch auf Make-up oder Nagellack wird verzichtet. Kontaktlinsen, herausnehmbaren Zahnersatz oder künstliche Haarteile müssen Sie vor der Operation ablegen. Sie können sie entweder zu Hause lassen oder Sie bringen Sie ein Behältnis dafür mit.

Direkt nach der Operation werden Sie in den Aufwachraum gebracht, wo Sie von unserem erfahrenen Assistenzpersonal überwacht werden, bis Sie wieder vollständig wach und orientiert sind. Die heutigen Narkoseverfahren und Medikamente sorgen dafür, dass Sie schon kurze Zeit nach dem Ende der OP wieder erwachen.

Während wir den „Papierkram“ erledigen, können Sie nach ca. 2 Stunden – je nach Räumlichkeiten des Operationszentrums – in einem Ruheraum die erste Tasse Kaffee oder Tee trinken. Nach einer abschließenden Beurteilung begleitet man Sie auf die Station bzw. Sie erhalten alle Unterlagen für Ihren behandelnden Arzt und können nach Hause gefahren werden.

Die ersten 24 Stunden nach der Narkose – zu Hause:

  • Auch wenn Sie ein Taxi nach Hause fährt, sollten Sie in Ihrer häuslichen Umgebung für Betreuung durch eine erwachsene Person sorgen und telefonische Erreichbarkeit sollte gegeben sein.
  • Auch für Ihre Kinder sollte eine Betreuung organisiert sein, damit Sie sich nicht um sie kümmern müssen.
  • Nehmen Sie nicht aktiv am Straßenverkehr teil – auch nicht als Fußgänger. Bedienen Sie keine laufenden Maschinen und treiben Sie keinen Sport.
  • Essen und trinken können Sie nach Appetit. Meiden Sie für mindestens 24 Stunden Alkohol.
  • Ein Rat von uns: Treffen Sie in dieser Zeit keine wichtigen privaten oder geschäftlichen Entscheidungen.
  • Kurz nach der Operation können ein Kratzen im Hals oder eine rauhe Stimme auftreten, die vom Beatmungsschlauch verursacht wird. Dies klingt nach kurzer Zeit wieder ab.
  • Bei Schmerzen nehmen Sie zu Hause die verordneten Medikamente in der vorgeschriebenen Dosierung ein.

Wie lange muss man vor einer OP nüchtern sein?

Wie lange muss man vor einer OP nüchtern sein?

Wie lange muss man vor einer OP nüchtern sein?

Wie lange muss man vor einer OP nüchtern sein?

Wie lange muss man vor einer OP nüchtern sein?

Wie lange muss man vor einer OP nüchtern sein?

©DOC RABE Media - Fotolia.com

Beispielsweise dürfen Sie sechs Stunden vor der Operation (OP) bzw. vor dem Eingriff nichts mehr essen, keine trüben Flüssigkeiten (z.B. Säfte mit Fruchtfleisch) und keinen Alkohol zu sich nehmen. Zwei Stunden vor der Anästhesie dürfen Sie auch kein Wasser mehr trinken – die einzige Ausnahme ist ein kleiner Schluck, um eventuell verordnete Vorbereitungs-Tabletten einzunehmen. Rauchen ist am Tag des Eingriffs sowieso tabu.

Erscheinen Sie zudem am OP-Tag ungeschminkt, ohne Nagellack und ohne Schmuck in der Praxis bzw. Klinik. Auch das Tragen von Kontaktlinsen, losen Zahnprothesen und Haarteilen ist im OP-Raum nicht erwünscht. Bei ambulanten Eingriffen führen Sie am besten keine Wertsachen (Brieftasche, Smartphone etc.) mit sich bzw. erkundigen Sie sich im Vorfeld, ob und wo Sie für die Zeit des Eingriffs Ihre privaten Sachen sicher deponieren können.

Über alle diese Punkte, was Sie vor einer Anästhesie/Narkose beachten müssen, klärt Sie Ihr Anästhesist im Vorgespräch auf. Notieren Sie sich für dieses Gespräch bitte mögliche Fragen und wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, besprechen Sie bitte im Anästhesie-Vorgespräch, was Sie wann einnehmen dürfen.

Hier finden Sie zusammengefasst einige Hinweise für die richtige OP-Vorbereitung

äin-red
Juli/August 2019

Archiv

Ab wann dürfen Patienten vor einer Operation nichts mehr essen? Die Meinungen der Ärzte in Deutschland gehen hier neuerdings weit auseinander. Die meisten Anästhesisten und Chirurgen sagen: Sechs Stunden vor einer Operation ist Schluss - dann darf nichts mehr gegessen und getrunken werden. Aber es gibt auch Anästhesisten, die das ganz anders sehen, die diese starre Regel für überholt halten. Im Evangelischen Krankenhaus Hattingen dürften Patienten bis zwei Stunden vor der Operation noch Wasser, Saft und auch Kaffee trinken.

Von Stephanie Kowalewski | 09.03.2004

Patienten in Deutschland müssen nüchtern sein, wenn sie operiert werden. Sie dürfen sechs Stunden vor dem Eingriff nichts mehr essen und trinken. Um die Gefahr des Erbrechens - und damit eine Verätzung der Lunge - während der Narkose zu minimieren.

Also das war so, am Vorabend bis 18 Uhr durftest du essen und trinken und ab da halt nichts mehr zu dir nehmen. Essen, das geht, darauf kann man verzichten sag ich mal, aber das nicht Trinken, das fand ich auf jeden Fall sehr … unangenehm.

16-mal musste diese junge Düsseldorferin schon unter Vollnarkose operiert werden. Und jedes Mal hat sie dann im Durchschnitt zwischen 12 und 15 Stunden weder Speisen noch Getränke zu sich genommen.

Das so etwas vor einer belastenden Situation nicht gut sein kann, kann sich jeder vorstellen.

Sagt Dr. Ulrich Kampa, leitender Oberarzt und Anästhesist am Ev. Krankenhaus Hattingen. Lange Zeiten ohne Essen und Trinken schaden nicht nur dem allgemeinen Wohlbefinden des Kranken, sie schwächen auch den Darm. Ein funktionierender Darm ist jedoch wegen seiner zentralen Bedeutung im Immunsystem entscheidend für den Heilungsprozess.

Und wenn man dem Darm etwas zu tun gibt, …nämlich Nährstoffe gibt, dann wird er ernährt, erhält seine Funktion und bleibt im Prinzip damit als wichtiges Organ im Rahmen der Immunabwehr ganz wichtig.

Der Narkosearzt setzt daher gemeinsam mit den Chirurgen des Hauses auf eine andere Strategie: Für feste Nahrung und Milch gilt weiterhin die Karenzzeit von sechs Stunden, aber seit April vergangenen Jahres können die Hattinger Patienten bis zwei Stunden vor der Operation noch klare Flüssigkeiten trinken. Klare Flüssigkeiten, das sind Wasser, Kaffee, Tee, Fruchtsäfte ohne Fruchtfleisch und Limonaden. Für Deutschland ist das ein absolutes Novum. In anderen Ländern ist es längst gängige Praxis, sagt Ulrich Kampa.

In Skandinavien wird seit Anfang der 90er Jahre, in England seit 1994 und in Amerika seit 1999 nach diesem Schema verfahren: zwei Stunden vorher ist völlig ausreichend.

Denn Studien belegen, dass klare Flüssigkeiten den Magen bereits nach 90 Minuten verlassen haben und so auch nicht mehr zum gefürchteten Erbrechen führen können. Während der Narkosearzt Ulrich Kampa nur Vorteile in der verkürzten Nüchternzeit sieht, stehen die meisten seiner Kollegen dem neuen Verfahren noch sehr skeptisch gegenüber. So auch Prof. Hennig Harke, Chefanästhesist am Klinikum Krefeld.

Es ist eine Risikoerhöhung und ich kann nach wie vor nicht einsehen, warum ich unseren Patienten eine Risikoerhöhung zumuten soll. Und ich glaube nicht, dass moderner Komfort für den Patienten mit einem Sicherheitsrisiko verbunden sein sollte. Wir wollen sicher starten und landen und dazu gehört meines Erachtens im Erwachsenenalter Flüssigkeitskarenz und auch Nahrungskarenz selbstverständlich von mindestens sechs Stunden.

Doch ein erhöhtes Risiko gibt es gar nicht, hält Ulrich Kampa dagegen.

Es gibt bei der Einleitung der Narkose nach diesen Untersuchungen aus Skandinavien kein erhöhtes Risiko. Wir überblicken mittlerweile etliche 1000 Patienten, denen wir es erlaubt haben, bei großen und kleinen Eingriffen, ohne dass wir ein Problem gesehen haben.

Im Gegenteil: Bei eher kleinen Eingriffen wie Blinddarmoperationen oder Kniespiegelungen erhöht die kurze Nüchternzeit den Komfort der Kranken. Und auch Patienten mit großen Operationen und langen Narkosezeiten profitieren. In Hattingen trinken solche Patienten zwei Stunden vor der Narkoseeinleitung eine zuckerhaltige Lösung, die bewirkt, dass der Stoffwechsel während der Operation stabiler bleibt und der Darm nach der Operation schneller wieder normal arbeiten kann. Helfried Waleczek, Chefarzt der Chirurgie im Ev. Krankenhaus Hattingen, ist überzeugt, dass diese Methode den Heilungsprozess positiv beeinflusst.

Wir nehmen wahr, dass unsere Patienten nach der Operation schneller wach sind, sich schneller konzentrieren können, sich besser bewegen können, wir nehmen wahr, dass sie sich einfach wohler fühlen…ihnen geht es einfach besser. …Wir machen unsere Patienten durch die Operation nicht mehr so krank, wie sie mit dem alten Konzept nach einer Operation waren.

Das neue Ernährungskonzept hat sogar Auswirkungen auf Operationstechniken. Bei Dickdarmoperationen verzichtet der Chirurg neuerdings auf die für Patienten sehr unangenehme Darmspülung.

Aber es steht das Dogma; der Darm, sozusagen die Kloake im Körper muss ganz blitzblank gespült sein, nur dann ist die Eröffnung der Leibeshülle, die Eröffnung des Darms für den Patienten so wenig gefährdet wie eben möglich. …Aber wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass durch diese gute Spülung auf der einen Seite auf der anderen Seite Nachteile in Kauf genommen werden, die die Wundheilungspotenz einer Darmnaht negativ beeinflussen kann.

Deshalb werden durch ein mildes Abführmittel lediglich größere Stuhlmengen aus dem Darm entfernt, erklärt der Chirurg Helfried Waleczek.

Aber wir nehmen bewusst einen Beschlag des Darms mit Restnährstoffen in Kauf, weil wir wissen, dass ist genau das, was der Darm braucht, um in einem guten Zustand zu sein.

Auch nach dem Eingriff sollen die Patienten möglichst schnell wieder normale Nahrung zu sich nehmen. Statt mit dem Stethoskop auf dem Bauch des Patienten nach Geräuschen für eine Darmtätigkeit zu suchen, gilt in Hattingen das Motto: Der Patient ist wach und kann etwas trinken. Nach einem Dickdarmeingriff gibt es am nächsten Morgen erstmals leichte Kost. Lucia Wanjewisch wurde vor einer Woche ein Tumor aus dem Dickdarm entfernt. Schon vier Tage nach der schweren Operation isst sie die ganz normale Krankenhauskost.

Ist nichts passiert. - Ich esse schon fast alles. …Trinke Kaffee…Jeden Tag besser. Schmerzen hab ich auch keine, von Anfang an, hab ich keine Schmerzen gehabt.