Beim Onlinebanking können manchmal Fehlüberweisungen passieren. Show
© Quelle: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbi Jeden Tag werden weltweit etliche Überweisungen getätigt. Dabei kann es beim täglichen Zahlungsverkehr auch mal vorkommen, dass eine falsche Überweisung aufgegeben wurde. Worauf es beim Zurückfordern des Geldes ankommt, erklären wir hier. Simon Radonic 23.06.2021, 00:00 UhrHannover.Ein Zahlendreher, ein Fehler beim Empfängernamen oder der falsche Betrag – wenn beim Überweisen etwas schiefgeht, ist die Nervosität groß. Wie bekomme ich nun das Geld zurück? Und welche Gebühren fallen an? Wer schnell handelt, bewahrt sich die Chance, das Geld wiederzusehen. Eine Garantie gibt es jedoch nicht. Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige Prinzipiell sind fehlerhafte Überweisungen heutzutage eher eine Seltenheit. Viele Fehler wie eine falsch eingegebene IBAN werden schon während der Eingabe beim Onlinebanking oder beim Einlesen des Überweisungsformulars verhindert, da der Kontonummer womöglich kein Konto zugeordnet werden kann. Geht doch mal etwas schief, sollte schnellstens die Bank kontaktiert werden. Am direktesten geht das telefonisch oder persönlich in der Filiale. Prinzipiell ist die Kontaktaufnahme natürlich auch über E‑Mail oder – sofern angeboten – per Onlinechat möglich. Eine festgelegte Dauer für Rücküberweisungen gibt es nicht, das Zeitfenster ist aber in der Regel relativ klein. Laut Bürgerlichem Gesetzbuch (BGB § 675s) dürfen Überweisungen in Euro im Europäischen Wirtschaftsraum maximal einen Werktag dauern. Meist werden sie dem Empfängerkonto schon nach wenigen Stunden gutgeschrieben. Das bedeutet, dass man sich möglichst zeitnah um eine Rücküberweisung bemühen sollte. Bei einer belegten Überweisung am Schalter gibt es eine Frist von zwei Bankarbeitstagen, was ein etwas größeres Zeitfenster zur Rückholung der Überweisung bietet. Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige Viele Banken verlangen für den Service der Rückbuchung eine entsprechende Gebühr, meist liegt diese zwischen 10 und 20 Euro. Daher sollte man sich gerade bei kleineren Beträgen überlegen, ob eine Stornierung der Überweisung finanziell überhaupt sinnvoll ist. Wenn der Überweisungsbetrag noch nicht abgebucht wurde, ist eine Stornierung in der Regel kostenlos. Sollte die Fehlüberweisung jedoch schon auf dem Empfängerkonto eingegangen sein, hat die Bank keinen Zugriff mehr auf das Geld. In diesem Fall kann man bei der eigenen Bank eine Rücküberweisung anfragen. Die Bank kontaktiert daraufhin die Empfängerbank mit dem eingegangen Geldbetrag, welche wiederum den Empfänger um eine Rückbuchung bittet. Dieser Bitte muss aber nicht nachgegangen werden. Es gibt keine Garantie, dass der Wertbetrag von der Bank wieder zurück auf das Konto überwiesen oder erstattet wird. Rein Rechtlich gesehen muss der Empfänger den Betrag zurückzahlen, da er laut Bürgerlichem Gesetzbuch (BGB § 812) ohne Rechtsgrund bereichert wurde. Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige Bei einer Lastschrift ist das Geld anders als bei einer Fehlüberweisung einfacher zurückzuholen. Hier gibt es die Möglichkeit, das Geld innerhalb von acht Wochen zurückzubuchen. Wenn kein Mandat, also keine Erlaubnis für die Lastschrift vorlag, kann der Widerruf sogar in einem Zeitraum von 13 Monaten beantragt werden. Meist gibt es die Möglichkeit, Lastschriften über das Onlinebanking zurückzubuchen. Wer kein Onlinebanking hat oder temporär nicht darauf zugreifen kann, kann die Bank auch auf dem schriftlichen Weg kontaktieren. Hierbei sollten das Datum, der Betrag und der abbuchende Empfänger der Lastschrift angegeben werden. Grundsätzlich ist es möglich, Überweisungen an ausländische Empfänger zurückzuverlangen. Jedoch gilt auch hier nicht nur sprichwörtlich: „Zeit ist Geld.“ Zudem sind die Gebühren der Auslandsbanken oft höher. Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige Bei Auslandszahlungen sollte daher nach Möglichkeit lieber auf eine SEPA-Lastschrift zurückgegriffen werden, da auch hier die achtwöchige Stornierungsfrist gilt. Gibt es bei der Kontrolle von Kreditkartenabrechnungen Auffälligkeiten oder gar einen Betrugsverdacht, können Kunden die Beträge bei der kartenausgebenden Bank reklamieren. Die Reklamation lässt sich zum Beispiel über Onlineformulare beantragen, die von den Kartenanbietern und Banken meist kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Für den Reklamationsservice verlangen viele Finanzinstitute jedoch eine Gebühr.
Durch den bargeldlosen Zahlungsverkehr ist es immer einfacher geworden, Zahlungen zu tätigen und zu beauftragen. Diese Einfachheit schafft allerdings auch Raum für Fehler und manchmal sogar für Betrüger. Doch der bargeldlose Zahlungsverkehr bietet hier auch Vorteile, denn bei Überweisungen, Lastschriften und Kreditkartenumsätzen besteht die Möglichkeit, Zahlungen zurückzufordern. Wir zeigen Ihnen, in welchen Fällen das geht und wie Sie dabei vorgehen. Wie kann man nach einer Überweisung Geld zurückbuchen?Definitiv zurückholen können Sie das Geld leider nicht. Denn Ihre Überweisung wird nach der Freigabe direkt ausgeführt und kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Das gilt auch, wenn das Geld noch nicht beim Empfänger angekommen ist. Für den Fall einer fehlerhaften Eingabe der Überweisungsdaten ist vorgesehen, dass Sie sich an Ihre Bank wenden und eine Rücküberweisung anfragen. Dies ist allerdings eine reine Anfrage, die über die Bank des Überweisungsempfängers an diesen übermittelt wird. Nur wenn der Empfänger zustimmt, kann eine Rückbuchung erfolgen.
Gut zu wissen: Eine Rücküberweisung kann nur erfolgen, wenn der Empfänger zustimmt. Stimmt der Empfänger nicht zu, erfolgt keine Rücküberweisung. Sie können dann allerdings rechtliche Schritte einleiten. Die Bank des Empfängers ist verpflichtet, die Kontaktdaten des Empfängers preiszugeben, damit Sie rechtliche Schritte einleiten können. Bei comdirect beauftragen Sie eine Rücküberweisung ausschließlich telefonisch bei einem Kundenbetreuer. Die Höhe des dafür fälligen Entgelts können Sie dem aktuellen Preis- und Leistungsverzeichnis entnehmen. Beachten Sie bitte, dass Anfragen für eine Rücküberweisung nur angenommen werden, wenn es sich um eine fehlerhafte Überweisung handelt. Geschäftliche oder persönliche Differenzen mit dem Empfänger sind kein legitimer Grund. Wie lange kann man eine Überweisung zurückholen?Es gibt keine festgelegte Frist, innerhalb derer Sie die Anfrage für eine Rücküberweisung stellen müssen. Allerdings sind Ihre Erfolgschancen höher, wenn Sie sich möglichst schnell bei Ihrem Finanzinstitut melden. Am besten kontaktieren Sie umgehend Ihre Bank, wenn Ihnen eine fehlerhafte Überweisung unterlaufen ist und Sie diese zurückholen wollen. Wie kann man eine Überweisung ins Ausland zurückbuchen?Ob die fehlerhafte Überweisung im In- oder Ausland getätigt wurde, spielt für die Anfrage einer Rücküberweisung keine Rolle. Ihre Bank übermittelt die Anfrage an die Bank des Empfängers und diese konsultiert den Empfänger persönlich. Es liegt dann in dessen individuellem Ermessen, ob eine Rücküberweisung stattfindet. Wie kann man eine abgebuchte Lastschrift zurückholen?Sie haben bei comdirect nach der Abbuchung einer Lastschrift von Ihrem Konto bis zu 8 Wochen Zeit, der Lastschrift zu widersprechen und die Erstattung zu verlangen. Hierzu lassen Sie sich die Details der entsprechenden Buchung anzeigen und klicken auf „Lastschrift zurückgeben”. Die Rückgabe der Lastschrift wird von comdirect am ersten Bankarbeitstag nach der Buchung kostenlos ausgeführt.
Gut zu wissen: Innerhalb von 8 Wochen können Sie eine Lastschrift erstatten lassen. Sie haben ebenfalls die Möglichkeit, den Auftrag für die Erstattung der Lastschrift schriftlich oder telefonisch zu übermitteln. Dabei wird allerdings eine Gebühr berechnet. Die aktuelle Höhe dieser Gebühr entnehmen Sie dem Preis- und Leistungsverzeichnis Wie lange kann man eine Lastschrift zurückbuchen?Grundsätzlich haben Sie bis zu 8 Wochen Zeit, um die Erstattung einer Lastschrift zu beantragen. Diese Frist verlängert sich auf 13 Monate, wenn der Lastschrifteinzug ohne ein von Ihnen oder einem anderen Berechtigten erteiltes SEPA-Lastschriftmandat erfolgt ist. Um ein bestehendes SEPA-Lastschriftmandat zu widerrufen wenden Sie sich bitte direkt an Ihren Vertragspartner. Kreditkarte: Wie kann man Abbuchungen stornieren?Ihre Kreditkarte wird mit Zahlungen belastet, die Sie nie beauftragt haben? Die Fluglinie für den anstehenden Urlaubsflug ist pleite? In solchen Fällen können Sie ein sogenanntes „Chargeback-Verfahren” einleiten, um die Zahlungen erstattet zu bekommen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass Sie bereits versucht haben, durch direkte Kontaktaufnahme mit dem Zahlungsempfänger eine Erstattung zu erreichen. Bei Visa und Mastercard werden Chargeback-Verfahren über die Bank eingeleitet, welche die Kreditkarte ausgegeben hat. Als comdirect Kunde ist das besonders einfach: Sie wählen einfach in der Zahlungsübersicht beim entsprechenden Kreditkartenumsatz “reklamieren” aus und gelangen direkt zum entsprechenden Formular.
Gut zu wissen: Bei comdirect reklamieren Sie Kreditkartenzahlungen ganz einfach online. Für ein erfolgreiches Chargeback-Verfahren sind umfassende Angaben erforderlich. Bedenken Sie, dass für jede Zahlung nur ein einziges Chargeback-Verfahren eingeleitet werden kann. Wird dieses abgelehnt, so können Sie diese Zahlung kein zweites Mal reklamieren. Sie sollten das Formular deshalb möglichst gründlich und gewissenhaft ausfüllen. Wie lange kann man Kreditkarten-Zahlungen stornieren?Die EU hat eine Mindestfrist von 8 Wochen nach der Zahlung festgelegt. Die Zahlungsdienstleister sind hier aber sogar noch großzügiger. Visa zum Beispiel setzt eine Frist von 120 Tagen für das Chargeback-Verfahren an. Sie haben also genügend Zeit, um zuerst mit dem Zahlungsempfänger direkt zu kommunizieren und können das Chargeback-Verfahren ohne Zeitdruck einleiten, wenn die Kommunikation zu keinem Ergebnis geführt hat. Kreditkarte: Kann man eine Zahlung im Ausland stornieren?Zahlungsdienstleister wie Visa sind international tätig. Es spielt insofern keine Rolle, ob eine Zahlung an eine aus- oder inländische Adresse geht. Sie können in jedem Fall ein Chargeback-Verfahren einleiten. Es ist allerdings immer erforderlich, dass Sie zunächst den direkten Kontakt mit dem Empfänger suchen. Davon ausgenommen sind lediglich offensichtliche Betrugsversuche, die Sie direkt melden sollten. Girokonto und Kreditkarte bei comdirectDas comdirect Girokonto ist kostenlos¹. Auf Wunsch erhalten Sie zu Ihrer Bannkarte (Visa-Debitkarte) eine kostenlose girocard (Debitkarte). Ebenso haben Sie die Möglichkeit eine die comdirect Kreditkarte (Visa-Kreditkarte) zu erhalten. Um comdirect Kunde zu werden, füllen Sie einfach online den Eröffnungsantrag aus und lassen Ihre Identität ebenfalls online oder von der Post bestätigen. Nach wenigen Tagen erhalten Sie Ihre Zugangsdaten und schon kann es losgehen. Sie haben weitere Fragen zu Sicherheitsthemen im Zahlungsverkehr? Hier finden Sie Informationen zu weiteren Themen wie “Mobile Payment”, “Cyberkriminalität” und “Geld abheben im Ausland”. Für Antworten auf Ihre individuellen Fragen kontaktieren Sie einfach unsere Kundenbetreuer. Sie stehen Ihnen per Telefon unter 04106 – 708 25 00 oder über unser Kontaktformular zur Verfügung. Erreichbar ist das Kundenbetreuer-Team rund um die Uhr.
¹ Hinweis: Ab Kontoeröffnung sind die ersten 6 Monate kostenlos. Anschließend bleibt das Girokonto kostenlos bei 700 Euro monatlichem Geldeingang oder 3 Zahlungen über Apple Pay oder Google Pay pro Monat – mit der Bankkarte (Visa-Debitkarte) oder Visa-Kreditkarte oder 1 Trade/1 Wertpapiersparplanausführung pro Monat. Sie zahlen ebenfalls keine Kontoführungsgebühr, wenn Sie unter 28 Jahre alt und Student, Schüler, Auszubildender oder Praktikant sind. Wenn nicht, fällt eine Kontoführungsgebühr von 4,90 Euro pro Monat an, soweit kein Verwahrentgelt anfällt. |