Wie lange kann man Alkohol im Blut nachweisen Wikipedia?

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Medizin. - Der Karneval ist vorbei und für so manchen Jecken beginnt jetzt die Zeit der Ausnüchterung und des typischen Katergefühls. Während er jedoch bislang mit Unschuldsmiene zum Arzt gehen und über seinen Alkoholverzicht berichten konnte, stehen seit kurzem viel genauere Tests zur Verfügung, die sogar noch nach Monaten ein Glas Bier anzeigen.

Von Sabine Goldhahn | 02.03.2004

Bisher bleiben heimliche Trinker fast immer unentdeckt. Eine Flasche Bier oder ein Gläschen Sekt – spätestens nach ein paar Stunden ist der Alkoholtest unauffällig und niemand merkt etwas. Denn die direkten Abbauprodukte des Alkohols im Körper konnte man bisher nicht nachweisen. Zwar gibt es noch andere Laborwerte, die indirekt für einen Alkoholkonsum sprechen, aber sie weisen oftmals nur Organschäden nach, die durch den Alkohol entstanden sind Am bekanntesten dürfte wohl die sogenannte Gamma-GT sein, ein Enzym der Leber.

Das ist zwar ein sehr preiswerter Test, aber er kann nicht unterscheiden, ob der Konsum von Alkohol stattgefunden hat oder ob jemand zum Beispiel eine Hepatitis C hat, oder ob er Medikamente hat, die ebenfalls die Leber beinträchtigen können.

Deshalb suchte Friedrich Wurst von der Uniklinik Basel gemeinsam mit anderen Kollegen nach Verfahren, die die Abbauprodukte des Alkohols direkt nachweisen. Dabei wurde er nicht nur im Blut fündig, sondern auch im Urin und sogar in Haut und Haar. Mit drei neuen Alkohol-Tests kann er die Trinkgewohnheiten eines Menschen mittlerweile über mehrere Monate hinweg lückenlos nachvollziehen

Das eine ist das Ethylglucuronid, das deckt im Urin einen Zeitrahmen von etwa fünf Tagen ab. Das Phosphatidylethanol wird positiv bei einem längerfristigen Konsum von mehr als 60 Gramm Alkohol pro Tag, das entspricht einem Liter Bier oder 0,6 Liter Wein. Wenn man das länger als zwei Wochen trinkt, dann wird das Phosphatidylethanol positiv und bleibt positiv für zwei bis vier Wochen. Das wäre der zweite Marker und der dritte direkte Ethanolmetabolit, das wären die Fettsäureethylester in Haaren, ...

... berichtet der Psychiater. Am empfindlichsten ist offensichtlich das Ethylglucuronid. Das lässt sich nämlich bei einer abstinenten Versuchsperson schon nach hundert Milliliter Sekt im Urin nachweisen. Besonders interessant ist jedoch der Test auf Fettsäureethylester. Wenn jemand längerfristig mehr als 1,5 Liter Bier pro Tag trinkt, kann man diese Fettsäureethylester nachweisen. Die lagern sich nämlich in den Haaren ein.

Ein Haar wächst etwa einen Zentimeter pro Monat, das heißt, wenn jemand zwölf Zentimeter Haare hat, kann man ein Jahr zurückschauen, bei dreißig Zentimetern entsprechend dann noch sehr viel länger.

In den Haaren kann man also nicht nur Kokain nachweisen, sondern auch wann und in welchem Monat jemand wie viel getrunken hat und wann er abstinent war... wie in einem Kalender oder Tagebuch. Die Gefahr dabei – es gibt auch noch andere Faktoren, die eine Haaranalyse beeinflussen können: die Haarfarbe, Pflegemittel oder die Häufigkeit der Haarwäsche. Dennoch gibt es die Tests bereits in den USA, und auch in Deutschland werden sie vereinzelt angeboten. Die Zahl der möglichen Anwendungen ist nämlich riesig. So können Ärzte überprüfen, ob jemand trinkt oder nicht. Oder ob die Entziehungskur bei alkoholkranken Patienten etwas nützt.

Die Patienten sind ja tatsächlich um Abstinenz bemüht, scheitern aber immer wieder daran, und es entstehen Scham und Schuldgefühle. Und es fällt ihnen oftmals recht schwer, darüber zu sprechen.

Die Folge: Selbst ein erfahrener Therapeut schätzt seine Patienten oftmals falsch ein. Da können nachweisbare Ergebnisse mehr Klarheit schaffen.

Und schließlich geht es auch um Hang-over, also um den Kater nach Alkoholkonsum. Zum Beispiel, man kann sich vorstellen, jemand in einem 'safety-sensity-job' wie ein Pilot oder ein Arzt hat zwar keinen Alkohol mehr im Blut, aber ist verkatert, von der neuropsychologischen Leistungsfähigkeit nicht so gut wie sonst, macht einen Fehler ...

... und dann kann man zumindest im Nachhinein den Alkoholkonsum beweisen. Um jedoch die medizinische Diagnose Alkoholiker zu stellen, reichen auch die neuen Tests nicht alleine aus. Denn dazu gehören noch andere Faktoren wie beispielsweise zwanghaftes Trinken oder Entzugserscheinungen.

Details Zuletzt aktualisiert: 07. September 2020

  • Der akute Alkoholkonsum kann direkt im Blut oder indirekt über Vermischung mit der Atemluft im Alkoholatemtest nachgewiesen werden
  • Als "klassische" biologische Marker eines chronischen Alkoholkonsums gelten
    • γ-GT, GOT (ASAT), GPT (ALAT) und MCV
    • sowie bei Leberschädigung Bilirubin, Gerinnungswerte (Quick, INR) und Albumin
  • Mitte der 70`er Jahre wurde das CDT (Carbohydrat defizientes Transferrin) als alkoholspezifischer Marker mit einer hohen Spezifität und Sensitivität für chronischen Alkoholkonsum entdeckt; die Bedeutung von CDT als Alkoholismusmarker nimmt aufgrund des breiteren Einsatzes von Phosphatidylethanol (PEth) zunehmend ab
  • Der Marker mit der höchsten Sensitivität und einer alkoholtypischen Spezifität von 100% ist Ethylglucuronid (EtG), ein Stoffwechselprodukt des Ethanols; es bildet sich ausschliesslich nach Alkoholkonsum und kann in Blut, Urin und Haaren nachgewiesen werden. Die Bestimmung von Ethylglucuronid im Haar ist ein mittlerweile fest etabliertes Verfahren in der Rechtsmedizin zur Überprüfung der Abstinenz und Beurteilung des Alkoholkonsumverhaltens, vgl. dazu „Strassenverkehr: Alkohol“. Die Kosten für die Ethylglucuronid-Bestimmung im Haar betragen ca. 250.00 CHF und werden nicht von Krankenkassen übernommen. Im therapeutischen Prozess ist es grundsätzlich ungünstig mit diesem Wert zu arbeiten. Er spielt jedoch eine grosse Rolle bei der Erfolgskontrolle auferlegter Massnahmen durch rechtsmedizinische Institute.
  • In der allgemeinmedizinischen Praxis können auffällige alkoholspezifische Parameter, insbesondere die Kombinationen von CDT, γ-GT, GOT, GPT und MCV, als Einstieg in ein Gespräch über einen problematischen Alkoholkonsum dienen
  • Phosphatidylethanol (PEth) umfasst eine Gruppe von Phospholipiden, die zwei variable Fettsäureketten tragen, die mit einem gemeinsamen unpolaren Phosphoethanolkopf verbunden sind. Sie werden in Zellmembranen aus Phosphatidylcholin nur in Gegenwart von Alkohol gebildet. Daher wird PEth als direkter Biomarker für das Screening des jüngsten Alkoholkonsums verwendet und ist 30 Minuten nach Trinkbeginn nachweisbar. PEth ist noch 2- 3 Wochen nach Beendigung des Trinkens im Blut messbar. Ein einziges Alkoholkonsumereignis führt nicht zu nachweisbaren Mengen an PEth. Die Sensitivität und die Spezifität von PEth sind grösser als bei anderen Alkoholmarkern, wie z.B. GGT und CDT und wird daher zunehmend häufiger eingesetzt; zudem lassen sich Korrelationen von PEth und der Konsummenge ableiten. In der Westschweiz hat die Bestimmung von PEth den Alkoholismusmarker CDT bereits weitgehend abgelöst. Die Bestimmung erfolgt in kapillärem Blut oder Vollblut sowie in getrocknetem Blut. Die Kosten werden von Krankenkassen übernommen (110.- CHF), bei rein klinischen Indikationen (z.B. vor Lebertransplantationen, als Screening-Parameter), nicht aber bei rechtsmedizinischen Indikationen bzw. Fragestellungen.

chronischer Alkoholkonsum

akuter 
Alkoholkonsum

akuter und chroni-scher Alkohol-konsum

Parameter

CDT

HPLC2

γ-GT

MCV

GOT

GPT

EtG

EtG

Ethanol

PEth

Material

Serum

Serum

EDTA

Serum

Haar

Urin

Ethanol3
Blut, Aus-atemluft,Speichel,

Urin

Kapilläres Blut, Vollblut, getrock-netes Blut

Ansprech-
zeit 
und ggf. abweichen-de Ansprech-

menge

≥ 1-2 Wo.

≥ 4 Wo.

≥ 1-4 Mt.

≥ ca. 1 Wo.

ca. 2 Wo.
je nach Haar-länge

innerhalb 2 Tage, ab ca. 8g Ethanol-konsum

sofort 
minimale Menge

30 Min.

Nachweis-
dauer

2-3 
Wo.

4-6 
Wo.

3-4 
Mt.

~ 1 Mt.

je nach Haar-länge

bis ca. 3 Tage, abhängig von Trinkmenge

abhängig von Trink-
menge

2-3 Wo.

Sensitivität 
(%)

60-801

30-502

20-40

15-25

hoch4

100%

~ 94

zusammen: 80-90%3

         

Spezifität

~ 95

~ 75

80-90

~ 50

~ 100

 

 ~ 100

CDT = Carbohydrate Deficient TransferrinEtG = Ethylglucuronid (Ethanol-Metabolit), 7-30 pg/mg im Haar entspricht einem „moderaten Konsum“, als seriös gelten max. Haarlängen von 6 cm (= 6 Monate) für die Beurteilung des Alkoholkonsumsγ-GT = Gamma-Glutamyl-Transferase (Gamma-Glutamyl-Transpeptidase)GOT = Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (Aspartat-Aminotransferase, ASAT)GPT = Glutamat-Pyruvat-Transaminase (Alanin-Aminotransferase, ALAT)MCV = mittleres Zellvolumen der Erythrozyten

PEth = Phosphatidylethanol (PEth)

Fragestellung

Parameter der
ersten Wahl

ergänzende
Parameter

Einschränkungen

Screening auf chronischen Alkoholabusus

PEth oder CDT, γ-GT und MCV

in Kombination

(GOT, GPT)

Falsch positive Befunde selten, aber möglich. Diese können mittels Ethylglucuronid im Haar weiter beurteilt werden.

Therapieerfolgskontrolle beim kontrollierten Alkoholkonsum
(< riskante Menge)

PEth oder CDT

γ-GT, MCV

Parameter sprechen erst bei erheblichem Konsum über eine gewisse Zeitspanne an.

Kontrolle bzw. Nachweis einer Alkohol-Abstinenz

EtG
im Haar

-

Mindesthaarlänge: 3cm

Maximale Länge 5-6cm

Haarprobe muss unbehandelt sein.4

Anmerkung: Für ein Screening auf chronischen Alkoholabusus sind 2 bis 3 Abnahmezeitpunkte in 2 Monaten sinnvoll. Bei Bestimmung von Ethylglucuronid im Haar kann bei ausreichender Haarlänge und unbehandelter Haarprobe eine einzige Abnahme ausreichen (Haarwachstum ca. 1 cm pro Monat).

1Sensitivität geschlechtsspezifisch: bei Männern 80%, bei Frauen 60%
2Sensitivität geschlechtsspezifisch: bei Männern 30%, bei Frauen 50%
3Sensitivität bei Verwendung der Formel 0,8 ln (γ-GT) + 1,3 ln (CDT): bei Männern 90%, bei Frauen 80%
4Haarbehandlungen (Färbung, Bleichung, Straightening) können die Erfassung der geprüften Substanz erschweren oder verhindern, so dass falsch-tiefe bzw. falsch-negative Ergebnisse resultieren können.

Kosten

Die Kosten für die Ethylglucuronid-Bestimmung im Haar betragen ca. 250.00 CHF und werden nicht von Krankenkassen übernommen. Im therapeutischen Prozess ist es grundsätzlich ungünstig mit diesem Wert zu arbeiten. Er spielt jedoch eine grosse Rolle bei der Erfolgskontrolle auferlegter Massnahmen durch rechtsmedizinische Institute.

Impressum


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Details Zuletzt aktualisiert: 07. September 2020

  • Der akute Alkoholkonsum kann direkt im Blut oder indirekt über Vermischung mit der Atemluft im Alkoholatemtest nachgewiesen werden
  • Als "klassische" biologische Marker eines chronischen Alkoholkonsums gelten
    • γ-GT, GOT (ASAT), GPT (ALAT) und MCV
    • sowie bei Leberschädigung Bilirubin, Gerinnungswerte (Quick, INR) und Albumin
  • Mitte der 70`er Jahre wurde das CDT (Carbohydrat defizientes Transferrin) als alkoholspezifischer Marker mit einer hohen Spezifität und Sensitivität für chronischen Alkoholkonsum entdeckt; die Bedeutung von CDT als Alkoholismusmarker nimmt aufgrund des breiteren Einsatzes von Phosphatidylethanol (PEth) zunehmend ab
  • Der Marker mit der höchsten Sensitivität und einer alkoholtypischen Spezifität von 100% ist Ethylglucuronid (EtG), ein Stoffwechselprodukt des Ethanols; es bildet sich ausschliesslich nach Alkoholkonsum und kann in Blut, Urin und Haaren nachgewiesen werden. Die Bestimmung von Ethylglucuronid im Haar ist ein mittlerweile fest etabliertes Verfahren in der Rechtsmedizin zur Überprüfung der Abstinenz und Beurteilung des Alkoholkonsumverhaltens, vgl. dazu „Strassenverkehr: Alkohol“. Die Kosten für die Ethylglucuronid-Bestimmung im Haar betragen ca. 250.00 CHF und werden nicht von Krankenkassen übernommen. Im therapeutischen Prozess ist es grundsätzlich ungünstig mit diesem Wert zu arbeiten. Er spielt jedoch eine grosse Rolle bei der Erfolgskontrolle auferlegter Massnahmen durch rechtsmedizinische Institute.
  • In der allgemeinmedizinischen Praxis können auffällige alkoholspezifische Parameter, insbesondere die Kombinationen von CDT, γ-GT, GOT, GPT und MCV, als Einstieg in ein Gespräch über einen problematischen Alkoholkonsum dienen
  • Phosphatidylethanol (PEth) umfasst eine Gruppe von Phospholipiden, die zwei variable Fettsäureketten tragen, die mit einem gemeinsamen unpolaren Phosphoethanolkopf verbunden sind. Sie werden in Zellmembranen aus Phosphatidylcholin nur in Gegenwart von Alkohol gebildet. Daher wird PEth als direkter Biomarker für das Screening des jüngsten Alkoholkonsums verwendet und ist 30 Minuten nach Trinkbeginn nachweisbar. PEth ist noch 2- 3 Wochen nach Beendigung des Trinkens im Blut messbar. Ein einziges Alkoholkonsumereignis führt nicht zu nachweisbaren Mengen an PEth. Die Sensitivität und die Spezifität von PEth sind grösser als bei anderen Alkoholmarkern, wie z.B. GGT und CDT und wird daher zunehmend häufiger eingesetzt; zudem lassen sich Korrelationen von PEth und der Konsummenge ableiten. In der Westschweiz hat die Bestimmung von PEth den Alkoholismusmarker CDT bereits weitgehend abgelöst. Die Bestimmung erfolgt in kapillärem Blut oder Vollblut sowie in getrocknetem Blut. Die Kosten werden von Krankenkassen übernommen (110.- CHF), bei rein klinischen Indikationen (z.B. vor Lebertransplantationen, als Screening-Parameter), nicht aber bei rechtsmedizinischen Indikationen bzw. Fragestellungen.

chronischer Alkoholkonsum

akuter 
Alkoholkonsum

akuter und chroni-scher Alkohol-konsum

Parameter

CDT

HPLC2

γ-GT

MCV

GOT

GPT

EtG

EtG

Ethanol

PEth

Material

Serum

Serum

EDTA

Serum

Haar

Urin

Ethanol3
Blut, Aus-atemluft,Speichel,

Urin

Kapilläres Blut, Vollblut, getrock-netes Blut

Ansprech-
zeit 
und ggf. abweichen-de Ansprech-

menge

≥ 1-2 Wo.

≥ 4 Wo.

≥ 1-4 Mt.

≥ ca. 1 Wo.

ca. 2 Wo.
je nach Haar-länge

innerhalb 2 Tage, ab ca. 8g Ethanol-konsum

sofort 
minimale Menge

30 Min.

Nachweis-
dauer

2-3 
Wo.

4-6 
Wo.

3-4 
Mt.

~ 1 Mt.

je nach Haar-länge

bis ca. 3 Tage, abhängig von Trinkmenge

abhängig von Trink-
menge

2-3 Wo.

Sensitivität 
(%)

60-801

30-502

20-40

15-25

hoch4

100%

~ 94

zusammen: 80-90%3

         

Spezifität

~ 95

~ 75

80-90

~ 50

~ 100

 

 ~ 100

CDT = Carbohydrate Deficient TransferrinEtG = Ethylglucuronid (Ethanol-Metabolit), 7-30 pg/mg im Haar entspricht einem „moderaten Konsum“, als seriös gelten max. Haarlängen von 6 cm (= 6 Monate) für die Beurteilung des Alkoholkonsumsγ-GT = Gamma-Glutamyl-Transferase (Gamma-Glutamyl-Transpeptidase)GOT = Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (Aspartat-Aminotransferase, ASAT)GPT = Glutamat-Pyruvat-Transaminase (Alanin-Aminotransferase, ALAT)MCV = mittleres Zellvolumen der Erythrozyten

PEth = Phosphatidylethanol (PEth)

Fragestellung

Parameter der
ersten Wahl

ergänzende
Parameter

Einschränkungen

Screening auf chronischen Alkoholabusus

PEth oder CDT, γ-GT und MCV

in Kombination

(GOT, GPT)

Falsch positive Befunde selten, aber möglich. Diese können mittels Ethylglucuronid im Haar weiter beurteilt werden.

Therapieerfolgskontrolle beim kontrollierten Alkoholkonsum
(< riskante Menge)

PEth oder CDT

γ-GT, MCV

Parameter sprechen erst bei erheblichem Konsum über eine gewisse Zeitspanne an.

Kontrolle bzw. Nachweis einer Alkohol-Abstinenz

EtG
im Haar

-

Mindesthaarlänge: 3cm

Maximale Länge 5-6cm

Haarprobe muss unbehandelt sein.4

Anmerkung: Für ein Screening auf chronischen Alkoholabusus sind 2 bis 3 Abnahmezeitpunkte in 2 Monaten sinnvoll. Bei Bestimmung von Ethylglucuronid im Haar kann bei ausreichender Haarlänge und unbehandelter Haarprobe eine einzige Abnahme ausreichen (Haarwachstum ca. 1 cm pro Monat).

1Sensitivität geschlechtsspezifisch: bei Männern 80%, bei Frauen 60%
2Sensitivität geschlechtsspezifisch: bei Männern 30%, bei Frauen 50%
3Sensitivität bei Verwendung der Formel 0,8 ln (γ-GT) + 1,3 ln (CDT): bei Männern 90%, bei Frauen 80%
4Haarbehandlungen (Färbung, Bleichung, Straightening) können die Erfassung der geprüften Substanz erschweren oder verhindern, so dass falsch-tiefe bzw. falsch-negative Ergebnisse resultieren können.

Kosten

Die Kosten für die Ethylglucuronid-Bestimmung im Haar betragen ca. 250.00 CHF und werden nicht von Krankenkassen übernommen. Im therapeutischen Prozess ist es grundsätzlich ungünstig mit diesem Wert zu arbeiten. Er spielt jedoch eine grosse Rolle bei der Erfolgskontrolle auferlegter Massnahmen durch rechtsmedizinische Institute.

Impressum