Wie lange kann ein alter mensch ohne essen überleben

Wie lange ein Mensch ohne Essen überleben kann, hängt vermutlich von vielen verschiedenen Faktoren ab. Wissenschaftliche Studien dazu bestehen nicht. Fakt ist aber: Wird der Körper nicht mit Nährstoffen versorgt, ist er nicht leistungsfähig und schaltet irgendwann ganz ab.

Während der Mensch bis zu vier Tage ohne Trinken auskommen kann, ist es beim Essen erheblich länger. Bis zu 60 Tage können Menschen ohne Nahrung überleben. Dies leitet sich allerdings nicht von wissenschaftlichen Studien ab, da Wissenschaftler diese aufgrund von ethischen Gründen nicht durchführen können. Stattdessen leitet man diesen Wert von verschiedenen historischen Beispielen ab:

  • Es gibt bekannte Beispiele von Hungerstreiks wie Mahatma Gandhi, der 17 Mal hungerte und das bis zu 21 Tage lang. Er und andere blieben dabei ohne Folgeschäden.
  • Wenn wir hungern, schaltet der Körper in eine Art Winterschlaf, das heißt, die weniger lebensnotwendigen Systeme heruntergefahren.
  • Herzfrequenz, Blutdruck und Körpertemperatur werden herabgesenkt, um weniger Energie zu verbrauchen.
  • Der Körper geht zuerst an das Eiweiß in den Muskeln und baut dann eingelagertes Fett ab. Anschließend baut der Körper die Organe ab, um das Gehirn mit Nährstoffen zu versorgen.
  • Die Organe können bis zur Hälfte schrumpfen. Letztlich kommt es auf die Situation an und in Extremsituationen haben Menschen immer wieder unfassbare Leistungen vollbracht.
  • Eher ungewöhnlich war ein übergewichtiger Schotte, der 382 Tage lang fastete und dabei 124 von 206 Kilogramm verlor. Von solchen Radikalkuren raten Mediziner aber dringend ab.
  • Wenn Sie sich für gesundes Fasten interessieren, bieten Ratgeber zum Thema Heilfasten eine gute Anlaufstelle, um sich ausgiebig zu informieren.

Ob Fasten gesund ist erklären wir Ihnen in einem weiteren Praxistipp.


Antworten zu medizinischen Fragen und Tipps zu wichtigen Aspekten der Pflege:

  • Wie lange dauert das Sterbefasten? (4)


Das FAQ-Dokument Sterbefasten erstellten Christian Walther und Peter Kaufmann exklusiv für die Stiftung palliacura. Die Autoren danken der Juristin Ilona Bethlen und der Ärztin Dr. Marion Schafroth für die fachliche Beratung.

©-right: Stiftung palliacura, Zürich, 2020

Essen ist im Allgemeinen ein Vergnügen. Gleichzeitig ist es auch überlebensnotwendig. Unabhängig von unserer mangelnden Willenskraft – oder unserer Gier – die uns manchmal etwas zu oft zum Kühlschrank treibt, wird im Folgenden die Frage geklärt: Wie lange kann unser Körper wirklich ohne Nahrung auskommen?

Wie lange kann ein alter mensch ohne essen überleben
Zu Fuß gehen, sprechen, arbeiten oder spielen: Um zu leben, braucht unser Körper einfach Energie. Diese Energie kann aus Eiweißen, Kohlenhydraten und Fetten, die in unserer Nahrung enthalten sind, gewonnen werden. Man geht davon aus, dass es eine so genannte Dreierregel gibt, die besagt, dass man 30 Tage lang ohne Essen auskommen kann, während man nicht länger als drei Tage ohne Trinken auskommt. Und nicht einmal mehr als drei Minuten ohne zu atmen!

In einer von Ärzten zwischen 2003 und 2004 durchgeführten Studie über Hungerstreikende wurde herausgefunden, dass ein durchschnittlicher Erwachsener bis zu 80 Tage ohne Essen auskommen kann. Vorausgesetzt, dass genügend Wasser zur Verfügung steht. Bei übergewichtigen Menschen könnte die Dauer des Fastens sogar bis zu 100 Tage verlängert werden, da diese Menschen über größere Reserven verfügen.

Auswirkungen von Essensverzicht auf den Körper

Wenn wir aufhören zu essen, greift unser Körper auf seine Reserven zurück. Nur wenige Stunden nach der letzten Mahlzeit macht sich der Mangel an Kohlenhydraten – und Wasser sowie Salz – bemerkbar. Unser Körper greift dann für etwa 72 Stunden auf seine Zuckerreserven zurück. Daraus resultiert ein recht schneller Gewichtsverlust.

Bis zum Ende der ersten zwei Wochen greift unser Körper auf seine Fettreserven und auf die Muskeln zurück. Zu diesem Zeitpunkt treten erste Schwachstellen auf. Infolgedessen sinken Herzfrequenz und Blutdruck ab. Danach muss unser Körper auf seine Proteinreserven (Eiweißreserven) zurückgreifen. Mit anderen Worten: Wir beginnen, unser Gewebe abzubauen. Die Folge sind Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, Muskelschmerzen usw. Bei einem Eiweißverlust von mehr als 30-50% treten noch schwerwiegendere Komplikationen auf. Ab diesem Punkt ist das Überleben in Gefahr.

Urhebender Autor: Nathalie Mayer

Stand: 05.11.2018 15:25 Uhr  | Archiv

Wie lange kann ein alter mensch ohne essen überleben

Beim Sterben durch Nahrungsverzicht entscheiden Menschen selbstbestimmt über ihren Tod.

Wenn Menschen freiwillig auf Nahrung und Flüssigkeit verzichten, ist das für Angehörige, Ärzte und Pflegekräfte eine besondere Herausforderung - vor allem, wenn keine bald zum Tode führende Erkrankung vorliegt. Einige Menschen sehen darin einen Weg, selbstbestimmt über das eigene Lebensende zu entscheiden. Der langwierige Prozess stellt Betroffene und Angehörige auf eine harte Probe, bietet aber auch die Möglichkeit, den Sterbenden auf seinem letzten Weg zu begleiten.

Freiwilliger Verzicht auf Essen und Trinken

Mediziner und Palliativpflegekräfte unterscheiden den "freiwilligen Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit" vom Nahrungsverzicht bei alten und todkranken Menschen, die kurz vor ihrem Lebensende nichts mehr essen oder trinken. Sie sterben an ihrer Erkrankung, aber nicht an der fehlenden Nahrungsaufnahme.

Sterben durch Nahrungsverzicht

Viele Mediziner und Pfleger forden, dass dem selbstbestimmten Nahrungsverzicht eine klare Willensbekundung des Betroffenen im Rahmen eines Beratungsgespräches vorausgehen muss. In einer Vereinbarung soll festgelegt werden, wie die verbleibende Lebenszeit gestaltet wird. Nur dann kann ein Arzt den vollständigen Nahrungs- und Flüssigkeitsverzicht unterstützen.

Zeit des Leidens

Viele Menschen gehen davon aus, dass man ohne Nahrung und Flüssigkeit innerhalb weniger Tage müde werde und versterbe. Tatsächlich kann sich der Prozess über Wochen hinziehen. In dieser Zeit müssen Ärzte immer wieder überprüfen, ob der Wille des Betroffenen noch besteht. Denn nach der Euphorie der ersten Tage beginnt oft eine Zeit des Leidens.

Hört ein Mensch am Ende seines Lebens auf zu trinken, wird eine regelmäßige Mundpflege wichtig, um das quälende Durstgefühl zu lindern. Normalerweise fragen Pflegekräfte Sterbende nach ihren Lieblingsgetränken und führen die Mundpflege auch beispielsweise mit Saft oder Wein durch. Bei Menschen, die freiwillig nichts mehr trinken möchten, wird dagegen nur Wasser für die Mundpflege verwendet, um den Geschmackssinn nicht wieder anzuregen.

Weitere Informationen

Wie lange kann ein alter mensch ohne essen überleben

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Dr. Wolfgang Schwarz, Facharzt für AllgemeinmedizinCorina Klein, Dipl.-SozialpädagoginAntje Weiß, PalliativpflegeschwesterSt. Marianus Palliativzentrum ISchlöpkeweg 821357 Bardowick(04131) 92 51 50

www.marianus.de

Weitere Informationen

Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e. V.Aachener Straße 510713 Berlin(030) 30 10 10 00

www.dgpalliativmedizin.de

Literatur

Frauke LuckwaldtIch will selbstbestimmt sterbenDie mutige Entscheidung meines Vaters zum SterbefastenErnst Reinhardt VerlagMünchen 2018ISBN 978-3-497-02750-7

Preis: 14,90€

Dieses Thema im Programm:

Visite | 06.11.2018 | 20:15 Uhr