Wie lange hält die Pille wenn man sie absetzt?

Über die Hälfte der Frauen in Deutschland, die sich im gebärfähigen Alter befinden, nehmen die Pille. Aufgrund eines Kinderwunsches oder wegen anderen gesundheitlichen Faktoren überlegen viele von ihnen jedoch, mit der hormonellen Empfängnisverhütung aufzuhören.

Grundsätzlich kann die Pille, inklusive der Minipille, zu jeder Zeit abgesetzt werden.

Allerdings sollte beachtet werden, dass es vorübergehend zu Nebenwirkungen wie Hautunreinheiten kommen kann, da sich der Hormonspiegel erst wieder anpassen muss.

Damit der Zyklus leichter kontrolliert werden kann, sollte eine Frau auf jeden Fall den Blisterstreifen noch zu Ende nehmen. Nach der Pillenpause wird einfach nicht mehr mit dem nächsten Streifen begonnen.

Auch sollte die Pille nicht zu häufig abgesetzt und wieder eingenommen werden, da das Thromboserisiko mit jedem Neubeginn ansteigen kann.

  • Kinderwunsch: Wenn Frauen das Absetzen der Pille in Erwägung ziehen, ist der Hauptgrund meistens eine geplante Schwangerschaft. Damit sich der Zyklus wieder regulieren kann, passiert dies oft schon ein paar Monate, bevor aktiv am Kinderwunsch gearbeitet wird.

  • Nebenwirkungen: Bei der Einnahme der Antibabypille kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen wie einem dauerhaften, schmerzhaften Ziehen in den Brüsten, depressiven Verstimmungen oder Hautproblemen kommen. Manche dieser Erscheinungen regulieren sich von selbst nach einer gewissen Einnahmedauer. Die Verträglichkeit der hormonellen Verhütung sollte auf jeden Fall drei Monate lang getestet werden, um dann noch einmal Rücksprache mit dem behandelnden Gynäkologen zu halten. Haben sich die Nebenwirkungen nicht gelegt, wird in der Regel ein Pillenwechsel empfohlen.

  • Medikamente: Müssen zusätzlich Medikamente eingenommen werden, kann es auch zu Wechselwirkungen kommen. So können Antibiotika die Pillenwirkung beeinträchtigen. Dann ist zusätzlich ein anderes Verhütungsmittel wie ein Kondom empfehlenswert.

  • Handelt es sich jedoch um eine Dauermedikation mit bestimmten Präparaten gegen eine chronische Krankheit wie Epilepsie, ist es notwendig, die Pille abzusetzen und auf eine andere Verhütungsmethode auszuweichen.

Bei Fragen zum Absetzen der Antibabypille oder bei möglichen Bedenken oder Beschwerden können Sie unsere Fachärzte konsultieren - per Telefon oder Video. Sie erhalten Rat zu ihrer ganz persönlichen Gesundheitsgeschichte und Situation.

Zur gynäkologischen Sprechstunde

Nach dem Absetzen der Pille ist es theoretisch sofort möglich, schwanger zu werden. Allerdings benötigt der Monatszyklus der Frau wegen des veränderten Hormonspiegels in der Regel ein paar Monate, um sich wieder zu normalisieren. Das beinhaltet unter Umständen auch die ein oder andere Zwischenblutung.

Da der Eisprung während dieser Phase oft noch sehr unregelmäßig ist, sind die fruchtbaren Tage nicht genau kalkulierbar. Besteht kein Kinderwunsch, muss sofort an ein alternatives Verhütungsmittel gedacht werden.

Eine der wesentlichsten Veränderungen beim Absetzen der Pille ist der Wegfall der Empfängnisverhütung. Das liegt daran, dass der Körper wieder in seinen natürlichen Zustand zurückkehrt, wieder mit der Produktion von Hormonen beginnt und der Eisprung stattfinden kann.

Orale Kontrazeptiva regulieren den Monatszyklus und machen das Sexualleben einer Frau planbar. Mit dem Absetzen der Antibabypille verändert sich auch der Menstruationszyklus. Nach dem Einnahmestopp kann es zu unregelmäßigen Zyklen kommen. Unterleibskrämpfe, Zwischenblutungen oder auch stärkere Blutungen können weitere Beschwerden sein.

Das durch hormonelle Schwankungen verursachte PMS (Prämenstruelles Syndrom) kann nach dem Absetzen wieder stärker werden. Viele Frauen empfinden das Wegfallen dieser Symptome wie Durchfall, Erbrechen, Brustziehen und Stimmungsschwankungen als positive Nebenwirkung der Pille.

Fällt die Einnahme der Pille weg, verändert sich auch das Hautbild. Es kann verstärkt zu Unreinheiten in Abhängigkeit zyklischer Schwankungen kommen. Trotzdem handelt es sich bei Hautunreinheiten nicht um ein aus der Pille alleine resultierendes Problem. Auch Stress, falsche Ernährung und Reisen können sich so äußern. Unreine Haut ist immer ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Manche Frauen klagen nach dem Absetzen der Pille über Haarausfall. Der veränderte Hormonspiegel (weniger Progesteron, ein höherer Östrogenspiegel etc.) durch die fehlende Einnahme der Pille tragen dazu bei. In der Regel normalisiert sich dies nach wenigen Monaten wieder.

So wie die Einnahme der Pille häufig zu einer verringerten Sexuallust führt, kann das Absetzen der Pille die Libido wieder verstärken.

Gerade in Internetforen verbreitet sich oft das Gerücht, ein Absetzen der Pille führe zu einer Gewichtszunahme. Diese Behauptung hat keinerlei medizinische Relevanz und konnte in wissenschaftlichen Studien nicht bestätigt werden. Bei der Einnahme der Pille kommt es häufig zu Wassereinlagerungen, welche zu einer Gewichtszunahme führen. Wird die Pille abgesetzt, werden diese abgebaut, daher folgt oftmals sogar ein Gewichtsverlust.

Die Entscheidung, die Antibabypille abzusetzen, sollte immer in Absprache mit einem Gynäkologen oder Gynäkologin erfolgen. Diese können beraten, mögliche Nebenwirkungen beobachten und eventuell behandelnd eingreifen. Zudem sollte eine Beratung über alternative Verhütungsmethoden erfolgen, vor allem, da die Pille im Vergleich zu vielen anderen Mitteln deutlich sicherer ist.

Inhaltsverzeichnis

Die wichtigsten Infos auf einen Blick

Verhütungsart hormonell, d.h. die in der Pille enthaltenen Hormone hemmen u.a. die Eizellreifung und den Einsprung. Darüber hinaus werden Spermien am Eindringen in die Gebärmutter gehindert
Arten Einphasenpille, Zweiphasenpille, Zwei- und Dreistufenpräparate, Mikropille, Minipille
Pearl Index 0,1 - 0,9
Kosten ca. 15 - 23 Euro monatlich
Verschreibungs­pflichtig? Ja, Rezept notwendig.
Einnahme Täglich, möglichst zur selben Uhrzeit.
Nebenwirkungen u.a. Libido-Verlust, Gewichtszunahme, Stimmungs­schwankungen, Zwischen­blutungen, erhöhtes Thrombose-Risiko.

 

In Zusammenarbeit mit:

Wie lange hält die Pille wenn man sie absetzt?
Dr. med. Elizabeta HempelFrauenärztin in Eichenau

Wenn Sie darüber nachdenken, die Pille abzusetzen, kann dies verschiedene Gründe haben. Häufig spielt ein neu aufgetretener Kinderwunsch eine Rolle oder Sie sorgen sich vor den Nebenwirkungen der Pille. In einigen Fällen kann das Absetzen auch aus medizinischer Sicht notwendig sein, etwa nach einem Herzinfarkt oder bei bestimmten Risikofaktoren.

Was beim Pille absetzen zu beachten ist und wie es danach weitergeht, haben wir auf dieser Seite für Sie zusammengefasst.

Welche Gründe gibt es für das Absetzen der Pille?

Auf einen Blick: Wie setze ich die Pille ab?

Schritt 1: Check-up beim Frauenarzt / bei der Frauenärztin.

Schritt 2: Alternative Verhütungsmethode wählen (bei Kinderwunsch wird keine benötigt).

Schritt 3: Pille absetzen (d.h. nicht mehr einnehmen).

Schritt 4: Dem Körper eine Verschnaufpause gönnen bis sich der Zyklus eingependelt hat.

Schritt 5: Zyklus und auffällige Symptome im Blick behalten (bspw. Ausbleiben d. Periode).

Viele Frauen setzen die Pille ab, weil sie schwanger werden möchten. Die Antibabypille birgt jedoch auch Nebenwirkungen und Gesundheitsrisiken, die das Absetzen in einigen Fällen notwendig machen können. So erhöht die Einnahme der Pille - besonders im ersten Jahr - zum Beispiel das Thromboserisiko und die Gefahr, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Auch bei bestimmten Lebererkrankungen, Bluthochdruck, Übergewicht oder einer Diabetes-Erkrankung kann der Frauenarzt zum Absetzen der Pille raten.

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn im Zusammenhang mit der Antibabypille ungewöhnliche Beschwerden und Warnsignale auftreten. Bei plötzlichen Beinschmerzen, Gelbsucht, starken Kopfschmerzen, Sehstörungen oder einem Anstieg des Blutdrucks sollte die Pille abgesetzt und ein Arzt aufgesucht werden.

Vorsicht! Treten folgende Symptome auf, wird zum Absetzen der Pille geraten (oder sprechen Sie mit Ihrem Frauenarzt / Ihrer Frauenärztin):

  • Schmerzen in den Beinen
  • Gelbsucht
  • Starke Kopfschmerzen
  • Plötzliche Sehstörungen
  • Bluthochdruck

Das Absetzen der Pille kann ebenfalls bei bestimmten Medikamenten erforderlich sein, wenn diese durch die Pille in ihrer Wirkung beeinträchtigt werden oder diese andersherum die Wirkung der Pille beeinträchtigen. Bei einer kurzfristigen Medikamenteneinnahme genügt es im letzteren Fall i.d.R. vorübergehend zusätzliche Verhütungsmittel, wie Kondome, zu verwenden. Falls die Medikamente dauerhaft eingenommen werden müssen, sollten die Betroffenen hingegen auf ein anderes Verhütungsmittel umsteigen.

Darüber hinaus leiden viele Frauen unter den Nebenwirkungen der Pille. Sexuelle Unlust, Stimmungsschwankungen, Pilzinfektionen oder eine unerwünschte Gewichtszunahme führen häufig dazu, dass die Betroffenen nach alternativen Verhütungsmitteln suchen. Viele solcher Beschwerden verschwinden nach dem Absetzen der Pille relativ schnell von selbst wieder.

Nicht zuletzt möchten einige Frauen die Hormonbelastung senken, die mit der Antibabypille einhergeht. Obwohl die verfügbaren Präparate ständig verbessert werden, stellt die Einnahme der Pille nach wie vor einen bedeutenden Eingriff in den Hormonhaushalt des Körpers dar. Weniger belastend kann hier z.B. das östrogenfreie Verhütungsschirmchen (Spirale) sein, das nur einen Bruchteil der Hormondosis gegenüber der Pille hat. Falls Sie in Zukunft ganz auf die künstlichen Hormone verzichten möchten, kommen hormonfreie Verhütungsmittel wie die Kupferkette, die Kupferspirale, der Kupferperlenball oder die sogenannte NFP-Methode (natürliche Familienplanung) oder auch ein Zykluscomputer in Frage.

Ihre Experten für Pille absetzen

 

Am besten setzen Sie die Pille mit dem Beenden eines "Blisters" (ein ganzer Pillen-Streifen) ab. Zu diesem Zeitpunkt kommt es am wenigsten zu unerwarteten Blutungen. D.h. Sie nehmen den aktuellen Pillen-Streifen noch bis zur letzten Pille wie gewohnt ein.

Bei manchen Frauen dauert es mehrere Monate bis wieder ein regelmäßiger Zyklus einsetzt. Viele Frauen haben wieder sofort einen regelmäßigen Zyklus. Dies ist von Frau zu Frau sehr individuell.

Wenn Sie die Pille (oder ein anderes hormonelles Verhütungsmittel) absetzen möchten, ist es am besten Ihren Frauenarzt / Ihre Frauenärztin zu Rate ziehen.

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Dr. med. Elizabeta HempelFrauenärztin in Eichenau

Das Absetzen der Pille sollte, wenn möglich, immer zuvor mit Ihrem betreuenden Gynäkologen / Ihrer Gynäkologin abgesprochen werden.

Mit ihm/ihr können sämtliche Fragen geklärt werden. Bspw. was ist der Grund für das Absetzen der Pille? Gibt es eine geplante Schwangerschaft? Hier sollte die Patientin dementsprechend eine Beratung erhalten (u.a. Impfstatus prüfen, Beginn mit Folsäureeinnahme etc.).

Ist der Grund für das Absetzen das Auftreten von Nebenwirkungen, so kann die Patientin über alternative Verhütungsmethoden beraten werden.

Ihre Experten für Pille absetzen

 

Das Absetzen der Pille kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben. Frauen, die während der Einnahme der Pille unter einer Gewichtszunahme litten, verlieren die überschüssigen Pfunde häufig nach dem Absetzen wieder. Grund dafür ist, dass Wassereinlagerungen ohne die synthetischen Hormonpräparate besser vom Körper abgebaut werden können.

Auch das Sexualverlangen steigt häufig nach dem Absetzen der Pille. Die künstlichen Hormone versetzen den Körper dauerhaft in den Zustand einer scheinbaren Schwangerschaft. Sobald die fruchtbare Phase nicht mehr unterdrückt wird, verspüren viele Frauen wieder mehr Lust auf Sex. Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen und körperliches Unwohlsein können sich nach dem Absetzen ebenfalls bessern.

Umgekehrt klagen einige Frauen jedoch auch über vermehrte Stimmungsschwankungen nach dem Absetzen. Wenn der natürliche Zyklus wieder einsetzt, kann es insbesondere während der Anfangszeit zu typischen Regelbeschwerden wie Unausgeglichenheit, Menstruationsschmerzen, Zwischenblutungen und unregelmäßigen Zyklen kommen. Auch Hautunreinheiten oder ein vorübergehender Haarausfall sind durch die hormonelle Umstellung möglich.

Betroffen sind vor allem Frauen, die schon vor der Einnahme der Pille unter ähnlichen Symptomen gelitten hatten. Starke Menstruationsbeschwerden oder Hautprobleme lassen sich gegebenenfalls medikamentös behandeln. Auch eine Änderung der Lebensgewohnheiten kann dazu beitragen, zyklusbedingte Beschwerden zu lindern. Neben dem Absetzen der Pille spielen bei der Entstehung solcher Beschwerden häufig noch viele weitere Faktoren wie Stress, Klima und Ernährung eine Rolle.

Ihre Experten für Pille absetzen

 

Viele Frauen befürchten, dass sie nach dem Absetzen der Pille an Gewicht zulegen. Häufig ist jedoch eher das Gegenteil der Fall. Die in der Pille enthaltenen synthetischen Hormone binden Flüssigkeit im Körper. Durch diese Wassereinlagerungen kommt es bei Einnahme der Pille häufig zu einer Gewichtszunahme. Wird die Pille abgesetzt, kann der Körper die Wassereinlagerungen wieder besser abbauen. Die Folge ist daher oftmals sogar ein Gewichtsverlust.

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Pille absetzen: Nebenwirkungen auf einen Blick

  • Weniger Wassereinlagerungen / Gewichtsabnahme
  • Gesteigerte Libido
  • Geringere oder verstärkte Stimmungsschwankungen
  • Stärkeres PMS (Prämenstruelles Syndrom)
  • Zwischenblutungen
  • Starke Regelbeschwerden /-schmerzen
  • Hautunreinheiten / Pickel
  • Haarausfall
  • Kopfschmerzen

Ob es nach dem Absetzen der Pille zu Nebenwirkungen kommt, ist bei jeder Frau unterschiedlich. Auch die Stärke der Beschwerden kann erheblich variieren, da jeder Körper auf die hormonellen Umstellungen unterschiedlich reagiert.

Einige Beschwerden wie etwa unreine Haut hängen oft noch mit weiteren Faktoren zusammen. Solche Symptome werden nicht direkt durch das Absetzen der Pille ausgelöst, sondern vielmehr während der Einnahme der Pille unterdrückt. Auch Stress, Ernährung und äußere Einflüsse spielen hier eine Rolle. In der Regel leiden besonders diejenigen Frauen unter Haut- und Regelbeschwerden, die bereits vor der Einnahme der Pille mit diesen Problemen zu kämpfen hatten.

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Dr. med. Elizabeta HempelFrauenärztin in Eichenau

Nach Absetzen der Pille kann es unterschiedlich lange dauern, bis die Periode wieder einsetzt. Sollte 3 Monate nach dem Absetzen der Pille noch keine Periode auftreten ("Post Pill Amenorrhoe"), sollten Sie Ihren Gynäkologen / Ihre Gynäkologin aufsuchen.

Ihre Experten für Pille absetzen

 

Nach dem Absetzen der Pille muss sich der Hormonhaushalt des Körpers erst wieder einpendeln. Aus diesem Grund kann die Regelblutung zu Beginn noch unregelmäßig eintreten oder mit Beschwerden wie verstärkten Schmerzen einhergehen. Solche Symptome gehen meist von selbst zurück, sobald sich die körpereigene Hormonproduktion wieder reguliert hat.

Wann genau der Zyklus wieder regelmäßig eintritt, ist individuell unterschiedlich. In der Regel pendelt sich die Regelblutung spätestens nach einigen Monaten wieder ein, und mögliche begleitende Beschwerden lassen nach. Bei einigen Frauen kann es bis zur völligen Normalisierung des Zyklus jedoch auch bis zu einem Jahr dauern.

Falls Sie sich entscheiden, nach dem Absetzen der Pille mit einer natürlichen Methode wie z.B. NFP (Natürliche Familienplanung) oder einem Zykluscomputer zu verhüten, sollten Sie zunächst für einige Monate ein alternatives Verhütungsmittel verwenden. Nachdem sich der Zyklus wieder eingependelt hat, können Sie dann mit der gewünschten Methode beginnen. Für eine größtmögliche Sicherheit sollten Sie während der ersten drei Zyklen noch weiter zusätzlich verhüten.

Ihre Experten für Pille absetzen

 

Auf einen Blick: Alternative Verhütungsmöglichkeiten zur Pille

Wenn Sie die Pille ohne Kinderwunsch absetzen möchten, sollten Sie sich schon vor dem Absetzen Gedanken über eine alternative Verhütung machen. Welches Verhütungsmittel am besten geeignet ist, hängt unter anderem davon ab, aus welchem Grund die Pille abgesetzt wurde.

Anstatt der klassischen Antibabypille kommt gegebenenfalls auch eine östrogenfreie Pille infrage. Während die reguläre Pille eine Kombination der Hormone Östrogen und Gestagen enthält, kommt die östrogenfreie Pille ganz ohne das Geschlechtshormon Östrogen aus. Damit entfallen einige Nebenwirkungen wie etwa das erhöhte Thromboserisiko. Die östrogenfreie Pille wird daher häufig für Raucherinnen, übergewichtige Frauen und andere Risikopatientinnen empfohlen. Einige Frauen klagen jedoch über vermehrte Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme, Müdigkeit und verstärkte Akne. Wie auch bei der regulären Pille können die Beschwerden von Frau zu Frau sehr unterschiedlich ausfallen.

Für Frauen, die Probleme mit der regelmäßigen Einnahme der Pille haben, kommen gegebenenfalls andere hormonelle Verhütungsmittel infrage. Dazu zählen zum Beispiel das Verhütungspflaster und der Verhütungsring. Beide geben kontinuierlich Hormone (Östrogen und Gestagen) an den Körper ab und müssen in regelmäßigen Abständen gewechselt werden. Sie wirken wie die Pille überwiegend durch eine Hemmung des Eisprunges. Die tägliche Einnahme wie bei der Pille entfällt. Sowohl die 3-Monats-Spritze als auch das Verhütungsstäbchen wirken ebenfalls über eine Eisprungshemmung. Hier wird der natürliche Zyklus ebenso unterdrückt.

Das Verhütungsschirmchen ("Hormonspirale") wirkt rein lokal, also direkt in der Gebärmutter mit einer sehr geringen Dosis Gestagen, indem sie einerseits den Schleimpfropf des Gebärmutterhalses verschließt, die Spermienbewegung hemmt und den Aufbau der Schleimhaut reduziert. Die Spermien dringen so nicht bis zum Ei vor und die Befruchtung wird verhindert. Sie wird vom Gynäkologen in die Gebärmutter eingesetzt und wirkt je nach Modell 3 oder 5 Jahre, kann aber jederzeit entfernt werden. Da sie den natürlichen Hormonhaushalt nicht beeinträchtigt, bleibt der natürliche Zyklus erhalten. In der 5-Jahres-Version ist das Äquivalent von 15 Pillen ohne Östrogen enthalten (hiervon wird lediglich etwas mehr als die Hälfte freigesetzt).

Viele Frauen möchten jedoch ganz auf hormonelle Verhütungsmittel verzichten. Dann kann die Kupferspirale mit und ohne Gold-/ Silberanteil oder die Kupferkette sowie der Kupferperlenball eine gute Alternative sein. Bei diesen Verhütungsmitteln bewirkt das enthaltene Kupfer, dass die Spermien abgetötet werden. Der Schleimpropf wird nicht beeinträchtigt. Außerdem wird durch eine latente Entzündungsreaktion der Schleimhaut das Einnisten der Eizelle verhindert, falls diese doch einmal befruchtet werden sollte. Aus diesen Grund sollte während der Einnahme von Antibiotika zusätzlich mit Kondom verhütet werden, weil diese die Entzündungsreaktion verringern.

Weitere Alternativen zur Pille sind das Kondom, das Frauenkondom oder Femidom, das Diaphragma und spermizide Gele. Das Einsetzen gestaltet sich zum Teil relativ umständlich. Alle diese Verhütungsmittel sind jedoch nur bei korrekter Anwendung sicher!

Für Frauen, die sich mit mechanischen Verhütungsmitteln nicht anfreunden können, kommt unter Umständen auch eine natürliche Verhütungsmethode infrage. Hierbei wird die Körpertemperatur gemessen und über einen längeren Zeitraum ausgewertet, um die fruchtbaren Tage möglichst exakt zu bestimmen. Weitere Hinweise liefern die Beschaffenheit des Zervixschleims und der Stand des Muttermundes. 

Sogenannte Zykluscomputer können die Bestimmung der fruchtbaren Tage anhand der Messergebnisse unterstützen. Einige Modelle berücksichtigen dabei ebenfalls die Hormonwerte im Urin (Abbauprodukte des körpereigenen Östrogens), andere unterstützen die Temperaturmethode. 

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Auf einen Blick: Schwanger werden nach Pille - Das ist zu beachten:

  • Geben Sie sich und Ihrem Körper Zeit (Ihr Zyklus sollte sich wieder einpendeln)
  • Ermitteln Sie Ihre fruchtbaren Tage (bspw. mit einem Kalender)
  • Nehmen Sie möglichst schon 3 Monate vor Beginn der ersten “Versuche” Folsäure zur Unterstützung der Zellbildung und Entwicklung des Babys ein
  • Vermeiden Sie Tabak- und Alkoholkonsum
  • Bewegen Sie sich regelmäßig / treiben Sie Sport
  • Achten Sie auf Ihre Ernährung

Wenn Sie die Pille wegen eines Kinderwunsches abgesetzt haben, können Sie grundsätzlich schon im ersten Monat nach dem Absetzen schwanger werden. Einige Frauen warten jedoch noch bis zu einem Jahr, bis sich der Zyklus wieder normalisiert hat und der Eisprung wie gewohnt stattfindet. Jeder Körper reagiert unterschiedlich auf die hormonelle Umstellung, sodass sich keine allgemeingültige Voraussage treffen lässt.

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Dr. med. Elizabeta HempelFrauenärztin in Eichenau

Den richtigen Zeitpunkt gibt es nicht. Grundsätzlich wird bei bestehendem Kinderwunsch ein rechtzeitiges Absetzen der Pille empfohlen, da es manchmal einige Monate dauern kann, bis sich der Zyklus wieder regelmäßig einpendelt. Um hier nicht unter Druck zu geraten, empfehle ich einen Zeitraum von 3 bis 6 Monaten.

Um die Normalisierung des Zyklus zu unterstützen, sollten Sie auf eine gesunde Lebensweise und seelisches Wohlbefinden achten. Dies erleichtert es dem Körper, nach dem Absetzen der Pille wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Unter Umständen kann es auch hilfreich sein, anhand der Körpertemperatur oder mit einem Zykluscomputer die fruchtbaren Tage zu bestimmen. So erhalten Sie zugleich ein gutes Gefühl für Ihren neu eingependelten Zyklus.

Ihre Experten für Pille absetzen

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Expertin für Pille absetzen in Eichenau

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