Wie heißt der neueste Film von Familie Bundschuh?

Wie heißt der neueste Film von Familie Bundschuh?

In einer neuen Folge der ZDF-Komödie „Familie Bundschuh“ hat sich die Familie rund um Gundula (Andrea Sawatzki) zusammengerauft.

Seit 2015 amüsiert Familie Bandschuh in der gleichnamigen ZDF-Komödie von Schauspielerin Andrea Sawatzki die Zuschauer und Zuschauerinnen. In der neuen Folge „Woanders ist es auch nicht ruhiger“ muss sich die Familie erneut zusammenraufen und den Umzug in ein neues Heim meistern. Dabei geht es gewohnt chaotisch zu – wenn auch wenig überraschend.

06.12.2021, 05:30 Uhr

Wenn eine prominente TV-Schauspielerin wie Andrea Sawatzki zur Feder greift und eine erfolgreiche Romanreihe aufs Gleis setzt, ist deren Verfilmung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ein selbstverständlicher Synergieeffekt. Mit „Tief durchatmen, die Familie kommt“ startete das ZDF 2015 den filmischen Reigen um die Familie Bundschuh, deren verwandtschaftliche Dynamik in bisher sechs Fernsehfilmen ein moderat komisches Chaospotenzial entwickeln durfte.

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Die Themen spiegelten in ihrer mageren Brisanz das wohlsituierte Mittelstandsmilieu, in dem das Konzept dieser ausgewiesenen Wohlfühlkomödien fest verankert ist. Gleich zweimal ging das sorgfältig geplante Weihnachtsfest daneben. Probleme mit dem töchterlichen Schulabschluss, eine gründlich verpatzte Hochzeit und ein hindernisreicher Mallorca-Urlaub gehören zum Portfolio der Reihe. In der neuen Folge „Woanders ist es auch nicht ruhiger“ müssen Icherzählerin Gundula (Andrea Sawatzki) und Ehemann Gerald (Axel Milberg) ihr trautes Heim im Rotkehlchenweg verlassen, um dem Lärm des doch noch eröffneten Berliner Flughafens BER zu entfliehen.

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Während Gundula mit Sohn Matz (Levis Kachel) energieeffiziente, aber grottenhässliche Reihenhaussiedlungen besichtigt, sitzt Gerald auf einer Auktion und ersteigert zu seiner eigenen Überraschung eine günstige Immobilie jenseits des Speckgürtels im grünen Brandenburg. Vom überstürzten Kauf zunächst geschockt, tröstet sich Gundula mit der Vorstellung, in den Weiten des Umlands ihrer neurotischen Mischpoke zu entkommen.

Daraus wird natürlich nichts. Die Nachricht macht schnell die Runde und ein Familienkonvoi bricht auf, um das neue Anwesen zu erkunden. Das per Exposé erstandene Schnäppchen entpuppt sich als Gutshaus mit 13 Zimmern und Turmanbau. Gundulas Bruder Hadi (Stephan Grossmann), der mit seiner schwäbelnden Gattin Rose (Eva Löbau) und deren außerehelichen Sohn im Wohnmobil lebt, rückt im Erkerzimmer schon den Schreibtisch zurecht, an dem er seinen Roman schreiben will. Die kratzbürstige Mutter Ilse (Thekla Carola Wied) sieht hier eine Alternative zur Seniorenresidenz. Geralds flippige Mutter Susanne (Judy Winter) freut sich auf mietfreie Gemächer im hochherrschaftlichen Mehrgenerationenhaus aus dem 18. Jahrhundert, das sich schon bald als äußerst renovierungsbedürftig erweist und vom Schornstein bis zum Keller unter Denkmalschutz steht. Schon am ersten Tag steht Hella von Sternberg (Leslie Malton) von der örtlichen Denkmalschutz­behörde vor der Tür und macht klar, dass ohne ihre Genehmigung kein Nagel in die Wand geschlagen werden darf.

Es dauert nicht lange, da fällt die erste Delfter Kachel von der Wand. Und so reiht sich ein Malheur ans andere, da der gelernte Finanzbeamte Gerald über wenig handwerkliches Know-how verfügt. Im Grunde kommt alles in „Woanders ist es auch nicht ruhiger“ genauso, wie man es sich denkt. Ein Wasserrohrbruch lässt nicht lange auf sich warten. Selbstverständlich rutscht Gundula aus und nimmt ein Vollbad im übergelaufenen Keller. Gerald schließt einen Kronleuchter an, der kurz danach blinkend und qualmend von der Decke rasselt. Wer sich auf dem Sofa gern in der Vorhersage von Pointen übt, ist hier sicherlich gut aufgehoben.

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Wer Überraschungen liebt, sollte die Planung für die Abendgestaltung noch einmal überdenken. Auch im sechsten Teil der „Bundschuh“-Reihe bewegt sich kaum eine Figur aus den eingefahrenen Rollenstereotypen heraus. Das prominente Ensemble wirkt angesichts des dünnen Drehbuchmaterials hoffnungslos überqualifiziert und übt sich in bemühter Komik. Einzig Uwe Ochsenknecht leuchtet als bewährter Joker des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in der Rolle des esoterischen Therapeuten kurz auf, ohne den Film aus seiner selbstgenügsamen Mittelmäßigkeit herausführen zu können.

„Familie Bundschuh – Woanders ist es auch nicht ruhiger“, mit Andrea Sawatzki, Axel Milberg, ZDF, 6. Dezember, 20.15 Uhr

Neue Komödie im Vor-Weihnachtsprogramm

Wie heißt der neueste Film von Familie Bundschuh?

Leben in einer Bruchbude: Nicht nur der Putz, auch die Harmonie bröckelt da bei den Bundschuhs (von links), Susanne (Judy Winter), Matz (Levis Kachel), Gerald (Axel Milberg), Gundula (Andrea Sawatzki), Hadi (Stephan Grossmann), Ilse (Thekla Carola Wied) und Röschen (Eva Löbau).

Die Bundschuhs ziehen in ein altes Gutsherrenhaus. Dort bröckelt nicht nur der Putz, sondern es wird auch gestritten, dass sich die Balken biegen. Alle unter einem Dach - (k)eine gute Idee?

Es kracht – und das nicht nur im Gebälk des alten Hauses, das Gerald Bundschuh (Axel Milberg) quasi blind ersteigert hat. Er, seine Frau Gundula (Andrea Sawatzki) und Sohn Matz (Levis Kachel) flüchten aus Berlin. Seit Eröffnung des neuen Flughafens hält sie im Rotkehlchenweg nichts mehr. Es geht aufs Land, auf 40 000 Quadratmeter Grund in ein Herrenhaus, 1726 errichtet. Das klingt wildromantisch. Ist es auch. Aber nur in Gundulas Träumen.

Weißes Leinen, eine üppig gedeckte Tafel und Gerald als stattlicher Gutsherr – eine in Sepia getauchte Szene verrät dem Zuschauer schon am Anfang der Komödie „Familie Bundschuh – Woanders ist es auch nicht ruhiger“, dass dieses Idyll à la Theodor Fontane Wunschdenken ist. Das Haus ist eine echte Bruchbude und dank Denkmalschutz auch noch ein Groschengrab. Alles Zündstoff für den sechsten Teil der beliebten Filmreihe, den das ZDF am Montagabend um 20.15 Uhr zeigt. Bereits jetzt ist der Film in der Mediathek zu sehen.

Alle unter einem Dach? Für die Bundschuhs wird das Modell zur Zereißprobe

Die neue Immobilie der Bundschuhs wird aus Kostengründen schnell zum Mehrgenerationenhaus, denn Geralds Mutter Susanne, Gundulas Mutter Ilse und ihr mittelloser Bruder Hans-Dieter alias Hadi (samt Baby und seiner schwäbelnden Frau Rosi) ziehen mit ein. Indes raunt Möchtegern-Umweltaktivist Matz seinen Eltern entgegen: „Dieses Haus ist ein einziger energetischer Albtraum.“ Wie wahr! Denn hier stimmt nicht nur die Co2-Bilanz nicht. In der Wohngemeinschaft knirscht es gewaltig. Hadis Laktoseintoleranz ist da noch eines der kleinsten Probleme des „Vermieter“-Ehepaares. Familiendrama hier, Baustellenchaos dort – für den Zuschauer ist das ein wahres Fest.

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Wie heißt der neueste Film von Familie Bundschuh?

Der Schein trügt: Gundula nötigt Gerald zu einer ernsten Aussprache.

„Woanders ist es auch nicht ruhiger“, merken die Bundschuhs nach ihrem Umzug recht schnell. Und so lautet ja auch der Titel des Films (Regie: Thomas Nennstiel) rund um die Familie, dessen Drehbuch aus der Feder der Hauptdarstellerin Andrea Sawatzki stammt. Erneut eineinhalb Stunden Zeit, um die Figuren samt ihren Ecken und Kanten noch besser kennenzulernen. Absolut unharmonisch geht es etwa zwischen den beiden Müttern, der Lebefrau Susanne Bundschuh und der linientreuen Ilse Schultze, weiter – und dabei harmonieren Judy Winter und Thekla Carola Wied im Spiel erneut umso besser. Ihr Gifteln ist saftig, ihre Blicke messerscharf.

Aber auch Andrea Sawatzki braucht keine Worte, um Gundula Bundschuh am Rande des Wahnsinns zu zeigen. Bei permanent bebenden Lippen und dem entsetzten Ausdruck in den Augen verwundert es nicht, dass die „Hausherrin“ kein Land mehr sieht und Hilfe bei ihrem Therapeuten (Uwe Ochsenknecht) sucht. „Ein Quaksalber“ findet Gerald - und ahnt dabei gar nicht, dass nicht nur der Putz von der Wand bröckelt, sondern auch seine Ehe in die Brüche geht.

Tragik und Komik liegen nah beieinander, den Charakteren nimmt man Freud wie Leid ab – mit Vergnügen, weil die Bundschuh-Sippschaft einen vielleicht an die eigene erinnert. Oder eben weil man froh ist, dass die eigene Familie weniger chaotisch ist.

„Familie Bundschuh - Woanders ist es auch nicht ruhiger“ strahlt das ZDF am 6. Dezember 2021 um 20.15 Uhr. Bereits jetzt ist der Film in der ZDF-Mediathek zu sehen.