Alle NetDoktor-Inhalte werden von medizinischen Fachjournalisten überprüft. Geschwollene Lymphknoten (Lymphadenopathie, Lymphadenitis) zeigen, dass das Immunsystem aktiv ist und gegen Krankheitserreger kämpft. So sind die Lymphknoten zum Beispiel bei Erkältungen oder Röteln oft deutlich und schmerzhaft tastbar. Dauerhaft vergrößerte Lymphknoten können aber auch auf Krebs hinweisen. Lesen Sie hier alles Wichtige rund um das Thema geschwollene Lymphknoten. Artikelübersicht Geschwollene Lymphknoten Wann sollten Sie zum Arzt? Das können Sie selbst tun
Der Körper wehrt täglich viele Viren, Bakterien und andere Eindringlinge ab. Spätestens dann, wenn eine Infektion ausbricht, wird auch eine Lymphknotenschwellung sichtbar. Viele kennen noch aus Kindertagen den bei einer Erkältung typischen "dicken" Hals mit geschwollenen Lymphknoten. Auch einige Kinderkrankheiten äußern sich unter anderem durch geschwollene Lymphknoten mit teils heftigen Schluckbeschwerden. Die Ursachen geschwollener Lymphknoten sind also meist harmlos. Doch manchmal steckt auch eine ernsthafte Erkrankung dahinter. So weisen geschwollene Lymphknoten oft als erstes Anzeichen auf eine Krebserkrankung hin. Hier eine Übersicht über die wichtigsten Ursachen für geschwollene Lymphknoten: Virusinfektionen
Bakterielle Infektionen
Rheumatoide Erkrankungen
Krebserkrankungen
Andere Ursachen
Viele Erkrankungen äußern sich nicht nur durch geschwollene Lymphknoten, sondern durch weitere Symptome wie Fieber, Schnupfen, ein allgemeines Krankheitsgefühl oder Halsweh. Oft liegt die Ursache der Lymphknotenschwellung dann schon klar auf der Hand: Meist handelt es sich um eine harmlose Infektion, die von allein wieder abklingt beziehungsweise sich problemlos behandeln lässt. Auch noch einige Tage nach einer ausgeheilten Entzündung (wie Mandelentzündung) können die Lymphknoten noch geschwollen sein. Gehen Sie aber unbedingt zum Arzt, wenn:
Geschwollene Lymphknoten bei KindernBei Kindern ist eine Lympknotenschwellung meistens nicht besorgniserregend. Gerade in den ersten Lebensjahren sind die kindlichen Lympknoten oft anhaltend geschwollen, denn das noch junge Immunsystem ist permanent mit vielen, noch unbekannten Erregern und Fremdstoffen beschäftigt. Diese vermehrte Aktivität äußert sich in einer Lymphknotenschwellung. Sind die Lymphknoten jedoch auch nach drei bis vier Wochen noch geschwollen, sollten Sie mit Ihrem Sprössling den Kinderarzt aufsuchen. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn das Kind, zusätzlich zur Lymphknotenschwellung, in seiner Leistungsfähigkeit oder im Wachstum beeinträchtigt ist. Der Arzt wird zunächst die Krankengeschichte erheben (Anamnese): Er fragt Sie zum Beispiel nach kürzlich aufgetretenen Erkrankungen fragen - sofern diese nicht offensichtlich sind. Auch Informationen über andere Beschwerden, die auf den ersten Blick nichts mit der Lymphknotenschwellung zu tun haben, können wichtige Hinweise liefern. Dazu zählen zum Beispiel Nachtschweiß, ungewollter Gewichtsverlust, Fieber, Leistungsabfall oder Husten. Besonders wichtig ist auch das Abtasten (Palpation) der Lymphknoten. Dabei prüft der Arzt die Konsistenz und Oberflächenbeschaffenheit, die Verschiebbarkeit und die Schmerzempfindlichkeit der betroffenen Lymphknoten. Bei gutartigen Veränderungen lassen sich die Knoten manuell von ihrer Umgebung abgrenzen und verschieben. Schmerzt das Abtasten und entsteht dabei ein Druckgefühl, deutet dies auf eine entzündliche, aber gutartige Infektion hin. Große, schmerzfreie Lymphknoten, die mit ihrer Umgebung fest verwachsen sind, gelten dagegen als Zeichen einer bösartigen Erkrankung. Lässt sich durch die körperliche Untersuchung keine Ursache ermitteln, folgt ein Bluttest. Die Laborwerte können etwa Hinweise geben auf Entzündungen, Virusinfektionen (Antikörper!) oder Leukämie. Vor allem bei einseitigen, plötzlich auftretenden Lymphknotenschwellungen ohne eindeutigen Infektionsherd wird der Arzt eine Gewebeprobe der geschwollenen Lymphknoten entnehmen und zur Analyse ins Labor schicken (Biopsie). Dort wird die Probe mikroskopisch auf Krebszellen hin untersucht. Um einen Krebsverdacht abzuklären, kann der Arzt den Patienten zusätzlich mit bildgebenden Verfahren untersuchen. Besonders geeignet sind etwa Magnetresonanztomografie (MRT, Kernspintomografie) und Computertomografie (CT). Mit ihrer Hilfe lässt sich etwa feststellen, ob und welche Organe befallen sind und ob sich die Krebszellen bereits im Körper ausgebreitet haben. Bei Brustkrebs, Prostatakrebs und Hautkrebs stehen die Wächterlymphknoten besonders im Fokus. Sie werden zusätzlich zum Tumor entfernt und auf bösartige Veränderungen untersucht. Sind sie vom Krebs befallen, haben sich die Tumorzellen bereits im Körper ausgebreitet. Ist ein Lymphknoten über mehrere Wochen hinweg geschwollen, sollte man grundsätzlich einen Arzt aufsuchen. Nur der Mediziner kann die zugrunde liegende Erkrankung diagnostizieren und die passende Behandlung einleiten. Bei harmlosen Lymphknotenschwellungen kann man selbst etwas tun, um die Beschwerden zu lindern. Sind zum Beispiel die Lymphknoten am Hals infolge einer Erkältung oder Grippe geschwollen, sollten Sie Ihren Hals warmhalten. Kälte lindert die Schwellung in diesem Fall nicht. Oft ist ein Lymphknoten aber auch ohne erkennbaren Grund geschwollen und druckempfindlich. Die Ursache kann eine lokale Entzündungsreaktion sein, die sogar eventuell bereits abgeklungen ist. In diesem Fall sollten Sie sich schonen. Auch wenn Sie sich körperlich gesund fühlen, scheint eine Infektion das Immunsystems zu beschäftigen. Um im Fall einer bakteriellen INfektion die Bakterien nicht zu verschleppen und den Körper unnötig zu schwächen, sollten Sie auf Sport und anstrengende Tätigkeiten verzichten. Warten Sie damit, bis Sie keine geschwollenen Lymphknoten mehr ertasten können und sich wieder ganz fit fühlen. Wissenschaftliche Standards: Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
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